Bremen II: Sie wollen doch nur spielen

Werder Bremens zweite Mannschaft ist wie ein einsamer Teilnehmer beim Hürdenlauf. Schon längst in Position, aber keiner gibt den Startschuss. Im Fall Bremen ist das schon seit eineinhalb Monaten so. Das Wort „Wetter“ sollte man an der Weser derzeit nicht zu oft erwähnen. Eben jenes ist nämlich dafür verantwortlich, dass auf Platz 11 im Jahr 2010 noch kein einziges Spiel hat stattfinden können.

Auch auswärts in Burghausen und Dortmund war ans Kicken nicht zu denken. „Ein Jahrhundertwinter“, sagt Werder-Spielführer Sandro Stallbaum im Gespräch mit DFB.de. Sechs Bremer Spiele sind ausgefallen. Nacheinander. Das letzte Spiel datiert vom 12. Dezember 2009, ein 1:1 in Erfurt. Es war kalt und bewölkt, doch der Platz war bespielbar gewesen.

Davon träumt man in Bremen. Am Mittwoch (ab 19 Uhr) gegen Holstein Kiel soll es nun nach sechs vergeblichen Anläufen plus Absagen der Nachholspiele so weit sein. Hofft man. Glaubt man. Sagt man. Ein bisschen regnerisch sei es, sagt Käpt’n Stallbaum, aber wärmer als noch am Wochenende, an dem das Werder-Spiel gegen Regensburg hatte abgesagt werden müssen.

"Das Warten zehrt an uns, es nervt"

„Wir sind sehr optimistisch, dass es klappt. So langsam zehrt das Warten an uns. Es nervt“, sagt der 28-Jährige. „Es wird halt auch Zeit, so viele Möglichkeiten haben wir nicht mehr.“ In der Tat, bis Ende April müssen alle Spiele nachgeholt werden, denn die letzten beiden Begegnungen der Saison müssen parallel laufen. Heißt: 17 Spiele in neun Wochen. Gerade mal zwischen der vorletzten und der letzten Begegnung gibt es ein paar Tage Pause.

Doch daran denken sie in Bremen noch lange nicht. Erst mal wieder gegen den Ball treten. In der Liga. Freundschaftsspiele hatten sie schon einige, auf Kunstrasen oder dort, wo das Wetter mitspielte. Zum Test gegen den VfB Lübeck traf man sich etwa in Hamburg. „Not macht erfinderisch“, sagt Stallbaum.

Lust aufs Spielen immer größer

Ansonsten achtete das Trainerteam um Ex-Nationalspieler Thomas Wolter darauf, das Training möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Indoor-Soccer, Spinning, Laufen in der Leichtathletik-Halle – „Hauptsache, wir mussten nicht immer auf den verschneiten Platz schauen.“



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Werder Bremens zweite Mannschaft ist wie ein einsamer Teilnehmer beim Hürdenlauf. Schon längst in Position, aber keiner gibt den Startschuss. Im Fall Bremen ist das schon seit eineinhalb Monaten so. Das Wort „Wetter“ sollte man an der Weser derzeit nicht zu oft erwähnen. Eben jenes ist nämlich dafür verantwortlich, dass auf Platz 11 im Jahr 2010 noch kein einziges Spiel hat stattfinden können.

Auch auswärts in Burghausen und Dortmund war ans Kicken nicht zu denken. „Ein Jahrhundertwinter“, sagt Werder-Spielführer Sandro Stallbaum im Gespräch mit DFB.de. Sechs Bremer Spiele sind ausgefallen. Nacheinander. Das letzte Spiel datiert vom 12. Dezember 2009, ein 1:1 in Erfurt. Es war kalt und bewölkt, doch der Platz war bespielbar gewesen.

Davon träumt man in Bremen. Am Mittwoch (ab 19 Uhr) gegen Holstein Kiel soll es nun nach sechs vergeblichen Anläufen plus Absagen der Nachholspiele so weit sein. Hofft man. Glaubt man. Sagt man. Ein bisschen regnerisch sei es, sagt Käpt’n Stallbaum, aber wärmer als noch am Wochenende, an dem das Werder-Spiel gegen Regensburg hatte abgesagt werden müssen.

"Das Warten zehrt an uns, es nervt"

„Wir sind sehr optimistisch, dass es klappt. So langsam zehrt das Warten an uns. Es nervt“, sagt der 28-Jährige. „Es wird halt auch Zeit, so viele Möglichkeiten haben wir nicht mehr.“ In der Tat, bis Ende April müssen alle Spiele nachgeholt werden, denn die letzten beiden Begegnungen der Saison müssen parallel laufen. Heißt: 17 Spiele in neun Wochen. Gerade mal zwischen der vorletzten und der letzten Begegnung gibt es ein paar Tage Pause.

Doch daran denken sie in Bremen noch lange nicht. Erst mal wieder gegen den Ball treten. In der Liga. Freundschaftsspiele hatten sie schon einige, auf Kunstrasen oder dort, wo das Wetter mitspielte. Zum Test gegen den VfB Lübeck traf man sich etwa in Hamburg. „Not macht erfinderisch“, sagt Stallbaum.

Lust aufs Spielen immer größer

Ansonsten achtete das Trainerteam um Ex-Nationalspieler Thomas Wolter darauf, das Training möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Indoor-Soccer, Spinning, Laufen in der Leichtathletik-Halle – „Hauptsache, wir mussten nicht immer auf den verschneiten Platz schauen.“

Kein Wunder, dass die Lust aufs Spiel immer größer wird. Immerhin: Einige Kollegen hätten in der Wartezeit ihre Fußball-Fähigkeiten auf der Playstation verbessert, sagt Stallbaum. Am Computer fällt eben kein Spiel aus.

Einen Punkt und vier Spiele Rückstand

Nun warten englische Wochen in Serie. Sandro Stallbaum ist das egal: „Wir sind froh, wenn wir überhaupt wieder spielen können. Wir brennen darauf, dass es los geht.“ Zumal die Bremer durch die Ausfallserie trotz eher durchschnittlicher Bilanz mit 25 Punkten gehörig in die Abstiegszone gerutscht sind. Drittletzter sind sie. Punkt- und torgleich mit Kiel, dem morgigen Gegner, einen Zähler hinter dem rettenden Platz 17.

Allerdings spricht die Zahl der absolvierten Spiele deutlich für Bremen. Wehen Wiesbaden auf dem ersten Nichtabstiegsrang hat einen Punkt, aber auch vier Spiele mehr. „Vielleicht ist es ganz gut so, wie es ist“, sagt Stallbaum. „Jetzt ist jedem klar, wie ernst unsere Lage ist. Vielleicht hilft uns das, neue Kräfte freizusetzen.“

Unverschuldet im Abstiegskampf

Stallbaum hat Erfahrung in solchen Situationen, das Gros seiner Mitspieler auch: In der vergangenen Saison kletterten die Werderaner erst durch zehn Punkte in den letzten fünf Spielen aus der Abstiegszone, wo sie zwei Drittel der Saison gestanden hatten. „Wenn man in solch einer Situation besteht, geht man gestärkt aus ihr hervor“, sagt der Abwehrspieler.

„Aber klar: Die nächsten Wochen werden kraftraubend. Doch ich bin mir sicher, dass wir die Klasse halten werden.“ Den langen Atem haben sie ganz sicher. Und Geduld auch.