Brandt über Bayer: "Teilweise sensationell, teilweise katastrophal"

Julian Brandt drehte mal wieder groß auf - und stand am Ende doch mit leeren Hände da. Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen ermöglichte Kevin Kampl am 11. Spieltag der Bundesliga im Heimspiel gegen RB Leipzig das Führungstor nach nur 61 Sekunden. Kurz vor der Halbzeitpause erzielte der Nationalspieler den zweiten Treffer der Gastgeber, kurz danach holte er einen Foulelfmeter heraus - den Hakan Calhanoglu verschoss. Auch deshalb gab Leverkusen das Spiel noch aus der Hand und unterlag dem neuen Bundesligatabellenführer mit 2:3. Im Interview auf DFB.de spricht der 20-jährige Brandt über seine Gefühle nach der Niederlage, ein unglückliches Gegentor und die fehlende Konstanz.

Frage: Wie ist Ihre Gemütslage so kurz nach dem Spiel?

Julian Brandt: Es ist einfach enttäuschend. Wir führen zweimal, das macht es besonders bitter. Du kannst auch immer mal ein Eigentor erzielen (Leverkusens Julian Baumgartlinger traf zum 1:1 ins eigene Tor; Anm. d. Red.), das ist alles kein Problem. Aber es wäre auch mal schön, wenn wir einen Spielstand von 2:1 über die Zeit bringen und die drei Punkte hierlassen könnten. Es ist dann bitter, in der zweiten Halbzeit zwei Tore zu kassieren. Wir sind zwar gut darin, Rückschläge zu verkraften. Aber immer bekommen wir das auch nicht hin. Leipzig hat das clever gemacht und uns eiskalt erwischt.

Frage: Dabei hatte Ihre Mannschaft doch den Matchball zum 3:1.

Brandt: Das passt dann alles zur Geschichte. Aber ich würde das jetzt nicht an Hakan festmachen. Es ist sehr, sehr bitter, dass wir unsere Elfmeter nicht reinschießen. Trotz alledem haben wir super Schützen, und bei denen wird der Knoten auch wieder platzen.

Frage: Beim Stand von 2:1 kassierte Bayer ein Kontertor zum Ausgleich. Was sagt das aus?

Brandt: Es ist natürlich ein sehr ärgerliches Tor. So ein Flatterball ist für Bernd (Nationaltorwart Leno; Anm. d. Red.) auch immer schwierig. Da sieht er natürlich irgendwie doof aus. Aber das Tor sagt auch aus, dass wir uns sputen müssen, um mal eine Führung kompakt nach Hause zu bringen. Man hat es ja schon gegen Darmstadt gesehen: Da führen wir 3:1 und zittern am Ende doch wieder. Es wäre mal wieder schön, wenn wir 1:0 oder 2:0 führen und das Gefühl haben, der Gegner hat keine Chance. Dahin müssen wir wieder kommen.

Frage: Jetzt geht's zu ZSKA Moskau und Bayern München.

Brandt: Wir haben natürlich nicht die einfachsten Spiele vor der Brust. Das macht die Situation nicht leichter. Aber in eine bedrückte Verfassung müssen wir nun auch nicht verfallen.

Frage: Man hat den Eindruck, dass Bayer keine normalen Spiele abliefern kann. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.

Brandt: Das ist ja nicht nur in dieser Saison so, das war in der vergangenen Saison auch schon der Fall. Es gibt immer Phasen, da läuft alles wunderbar, so wie man es sich vorstellt. Dann gibt es die Spiele, in denen die Konstanz einfach fehlt. Es ist schwierig zu sagen, woran es liegt - ich weiß es selber nicht. Aber die fehlende Konstanz ist der Grund dafür, dass wir jetzt eben in der Tabelle dort stehen, wo wir stehen.

Frage: Fühlt es sich wie eine Achterbahnfahrt an?

Brandt: Ja. Und das ist auch das Problem. Wir machen teilweise sensationelle Spiele, wir machen teilweise katastrophale Spiele. Dabei sind wir keine Mannschaft, die sich vor anderen verstecken muss. Wir haben viel Potenzial und eine Menge Qualität. Die Lösung für das Problem ist, dass wir uns zusammenraffen und mal ein paar Spiele gewinnen. Dann kommen das Selbstvertrauen und die Sicherheit wieder. Dann gewinnt man auch mal so dreckige Spiele wie heute. Das war heute Wahnsinn - mit einer Platzwunde hier, einer Platzwunde da. Am Ende sieht es aber so aus: Ich lege mich ins Bett und bin einfach unglücklich.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dd]

Julian Brandt drehte mal wieder groß auf - und stand am Ende doch mit leeren Hände da. Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen ermöglichte Kevin Kampl am 11. Spieltag der Bundesliga im Heimspiel gegen RB Leipzig das Führungstor nach nur 61 Sekunden. Kurz vor der Halbzeitpause erzielte der Nationalspieler den zweiten Treffer der Gastgeber, kurz danach holte er einen Foulelfmeter heraus - den Hakan Calhanoglu verschoss. Auch deshalb gab Leverkusen das Spiel noch aus der Hand und unterlag dem neuen Bundesligatabellenführer mit 2:3. Im Interview auf DFB.de spricht der 20-jährige Brandt über seine Gefühle nach der Niederlage, ein unglückliches Gegentor und die fehlende Konstanz.

Frage: Wie ist Ihre Gemütslage so kurz nach dem Spiel?

Julian Brandt: Es ist einfach enttäuschend. Wir führen zweimal, das macht es besonders bitter. Du kannst auch immer mal ein Eigentor erzielen (Leverkusens Julian Baumgartlinger traf zum 1:1 ins eigene Tor; Anm. d. Red.), das ist alles kein Problem. Aber es wäre auch mal schön, wenn wir einen Spielstand von 2:1 über die Zeit bringen und die drei Punkte hierlassen könnten. Es ist dann bitter, in der zweiten Halbzeit zwei Tore zu kassieren. Wir sind zwar gut darin, Rückschläge zu verkraften. Aber immer bekommen wir das auch nicht hin. Leipzig hat das clever gemacht und uns eiskalt erwischt.

Frage: Dabei hatte Ihre Mannschaft doch den Matchball zum 3:1.

Brandt: Das passt dann alles zur Geschichte. Aber ich würde das jetzt nicht an Hakan festmachen. Es ist sehr, sehr bitter, dass wir unsere Elfmeter nicht reinschießen. Trotz alledem haben wir super Schützen, und bei denen wird der Knoten auch wieder platzen.

Frage: Beim Stand von 2:1 kassierte Bayer ein Kontertor zum Ausgleich. Was sagt das aus?

Brandt: Es ist natürlich ein sehr ärgerliches Tor. So ein Flatterball ist für Bernd (Nationaltorwart Leno; Anm. d. Red.) auch immer schwierig. Da sieht er natürlich irgendwie doof aus. Aber das Tor sagt auch aus, dass wir uns sputen müssen, um mal eine Führung kompakt nach Hause zu bringen. Man hat es ja schon gegen Darmstadt gesehen: Da führen wir 3:1 und zittern am Ende doch wieder. Es wäre mal wieder schön, wenn wir 1:0 oder 2:0 führen und das Gefühl haben, der Gegner hat keine Chance. Dahin müssen wir wieder kommen.

Frage: Jetzt geht's zu ZSKA Moskau und Bayern München.

Brandt: Wir haben natürlich nicht die einfachsten Spiele vor der Brust. Das macht die Situation nicht leichter. Aber in eine bedrückte Verfassung müssen wir nun auch nicht verfallen.

Frage: Man hat den Eindruck, dass Bayer keine normalen Spiele abliefern kann. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.

Brandt: Das ist ja nicht nur in dieser Saison so, das war in der vergangenen Saison auch schon der Fall. Es gibt immer Phasen, da läuft alles wunderbar, so wie man es sich vorstellt. Dann gibt es die Spiele, in denen die Konstanz einfach fehlt. Es ist schwierig zu sagen, woran es liegt - ich weiß es selber nicht. Aber die fehlende Konstanz ist der Grund dafür, dass wir jetzt eben in der Tabelle dort stehen, wo wir stehen.

Frage: Fühlt es sich wie eine Achterbahnfahrt an?

Brandt: Ja. Und das ist auch das Problem. Wir machen teilweise sensationelle Spiele, wir machen teilweise katastrophale Spiele. Dabei sind wir keine Mannschaft, die sich vor anderen verstecken muss. Wir haben viel Potenzial und eine Menge Qualität. Die Lösung für das Problem ist, dass wir uns zusammenraffen und mal ein paar Spiele gewinnen. Dann kommen das Selbstvertrauen und die Sicherheit wieder. Dann gewinnt man auch mal so dreckige Spiele wie heute. Das war heute Wahnsinn - mit einer Platzwunde hier, einer Platzwunde da. Am Ende sieht es aber so aus: Ich lege mich ins Bett und bin einfach unglücklich.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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