Bonhof wird 65: "Noch mal einen DFB-Pokalsieg erleben"

Wer an Rainer Bonhof denkt, denkt an Fernschüsse und Tore, die waren wie ein Strich. Schüsse aus 20, 30 Metern, die nichts mit dem Tikitaka von heute zu tun haben. Heute wird der Weltmeister von 1974, heute Vizepräsident des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, 65 Jahre alt. Gefeiert wird später. "So ein Tag unter der Woche, das ist ja Käse", so Bonhof im Interview auf DFB.de.

Frage: Rainer Bonhof, Sie werden 65. Haben Sie schon die Rente beantragt?

Rainer Bonhof: Das ist ein wenig schwierig, weil ich Rentenansprüche in Deutschland, Spanien und als Trainer in Schottland erworben habe. Und ich hatte noch nicht die Zeit, diese Rentenansprüche alle zu klären.

Frage: Nicht die Zeit, weil Sie als Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach ausgelastet sind?

Bonhof: Der Unterschied ist ja der: Wenn du Spieler bist, gehst du morgens zum Training und lieferst deine Arbeit ab. Als Vizepräsident musst du über den Tag hinaus denken, auch über die Grenzen des Spielfeldes. Es ist toll, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Ich möchte noch einmal einen Pokalsieg erleben. Ja, das möchte ich.

Frage: Ist der Borussia-Park für den Verein eine Goldgrube?

Bonhof: Mal so gesagt: Wir haben jetzt um die 10.000 Parkplätze, vorher musste man im Wohngebiet suchen, um sein Auto abstellen zu können. Wir haben jetzt 2200 Business-Seats, vorher hatten wir das Schwalbennest. Natürlich hat der Park der Borussia einen Schub gegeben.

Frage: Sie sind gebürtiger Niederländer. Und haben Ihre größten Erfolge gegen Oranje gefeiert. Der Pass zum Siegtorschützen Gerd Müller im WM-Finale 1974 kam von Ihnen...

Bonhof: Na ja, ich bin halt bei der WM 1974 nach dem 0:1 gegen die DDR in die Mannschaft reingerückt. Wie genau die Abläufe waren, ob Franz Beckenbauer als Kapitän bei Bundestrainer Helmut Schön interveniert hat, das weiß ich nicht. Übrigens war der UEFA-Cup-Gewinn 1975 mit dem 5:1 bei Twente Enschede nach dem 0:0 im Hinspiel auch sehr schön. Im Übrigen: Ich bin zwar in den Niederlanden geboren, aber in Emmerich am Niederrhein aufgewachsen. Deshalb war es für mich auch nie eine Frage, mal mit Johan Cruyff zu spielen.

Frage: Gespielt haben Sie aber mit Mario Kempes für den FC Valencia. Der ist jetzt kein Weltbotschafter mehr für den Verein. Haben die Spanier Sie nicht gefragt?

Bonhof: (lacht) Nein, dazu war meine Zeit zu kurz und ich nicht auffällig genug. Außerdem bin ich Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, und das reicht.

[sid]

Wer an Rainer Bonhof denkt, denkt an Fernschüsse und Tore, die waren wie ein Strich. Schüsse aus 20, 30 Metern, die nichts mit dem Tikitaka von heute zu tun haben. Heute wird der Weltmeister von 1974, heute Vizepräsident des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, 65 Jahre alt. Gefeiert wird später. "So ein Tag unter der Woche, das ist ja Käse", so Bonhof im Interview auf DFB.de.

Frage: Rainer Bonhof, Sie werden 65. Haben Sie schon die Rente beantragt?

Rainer Bonhof: Das ist ein wenig schwierig, weil ich Rentenansprüche in Deutschland, Spanien und als Trainer in Schottland erworben habe. Und ich hatte noch nicht die Zeit, diese Rentenansprüche alle zu klären.

Frage: Nicht die Zeit, weil Sie als Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach ausgelastet sind?

Bonhof: Der Unterschied ist ja der: Wenn du Spieler bist, gehst du morgens zum Training und lieferst deine Arbeit ab. Als Vizepräsident musst du über den Tag hinaus denken, auch über die Grenzen des Spielfeldes. Es ist toll, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Ich möchte noch einmal einen Pokalsieg erleben. Ja, das möchte ich.

Frage: Ist der Borussia-Park für den Verein eine Goldgrube?

Bonhof: Mal so gesagt: Wir haben jetzt um die 10.000 Parkplätze, vorher musste man im Wohngebiet suchen, um sein Auto abstellen zu können. Wir haben jetzt 2200 Business-Seats, vorher hatten wir das Schwalbennest. Natürlich hat der Park der Borussia einen Schub gegeben.

Frage: Sie sind gebürtiger Niederländer. Und haben Ihre größten Erfolge gegen Oranje gefeiert. Der Pass zum Siegtorschützen Gerd Müller im WM-Finale 1974 kam von Ihnen...

Bonhof: Na ja, ich bin halt bei der WM 1974 nach dem 0:1 gegen die DDR in die Mannschaft reingerückt. Wie genau die Abläufe waren, ob Franz Beckenbauer als Kapitän bei Bundestrainer Helmut Schön interveniert hat, das weiß ich nicht. Übrigens war der UEFA-Cup-Gewinn 1975 mit dem 5:1 bei Twente Enschede nach dem 0:0 im Hinspiel auch sehr schön. Im Übrigen: Ich bin zwar in den Niederlanden geboren, aber in Emmerich am Niederrhein aufgewachsen. Deshalb war es für mich auch nie eine Frage, mal mit Johan Cruyff zu spielen.

Frage: Gespielt haben Sie aber mit Mario Kempes für den FC Valencia. Der ist jetzt kein Weltbotschafter mehr für den Verein. Haben die Spanier Sie nicht gefragt?

Bonhof: (lacht) Nein, dazu war meine Zeit zu kurz und ich nicht auffällig genug. Außerdem bin ich Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach, und das reicht.

###more###