Böger: "Ich will mutiges und kreatives Spiel nach vorne"

Seit einer Woche befinden sich die U 17- und U 16-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun schon im Wintertrainingslager im spanischen La Manga. Besonders für die U 17 gilt es, die Grundlagen für die im März anstehende Eliterunde der EM-Qualifikation zu legen. DFB-Trainer Stefan Böger zieht im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler eine erste Bilanz.

DFB.de: Herr Böger, wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Trainingslager?

Stefan Böger: Mit den Inhalten, die wir uns vorgenommen haben, bin ich zufrieden. Da sind wir absolut im Plan. Was mir nicht gefällt, ist, dass wir bereits am zweiten Tag vier Ausfälle hatten. Es ist immer schlecht, wenn Spieler in der Vorbereitung ausfallen, dann Inhalte verpassen oder die Entwicklung im Fitnessbereich nicht mitmachen können. Zwei Spieler haben Krankheiten, das kann man nicht beeinflussen. Zwei andere Spieler haben leichte muskuläre Probleme. Das bekommen wir in den Griff, aber es ist schade.

DFB.de: Wie ist die Organisation vor Ort?

Böger: Es gibt keine Garantie für Erfolg im Fußball. Was man aber machen kann: die Dinge gut vorbereiten. Unser Stab und auch die ortsansässigen Verantwortlichen haben das hervorragend gemacht. Die Plätze sind in einem herausragenden Zustand. Das Wetter spielt mit, also haben wir optimale Bedingungen für unser Training.

DFB.de: Wie ziehen die Spieler mit?

Böger: Man merkt schon, dass wir innerhalb der Mannschaft ein relativ großes Gefälle haben. Mit Gefälle meine ich, dass Spieler, die häufiger dabei waren, in unseren technischen und taktischen Abläufen gefestigter sind. Wir haben aber ganz bewusst ein paar Spieler mehr mitgenommen, die noch nicht so oft dabei waren, um Sachen auszuprobieren.

DFB.de: Sie nutzen das Trainingslager also auch noch zur Sichtung?



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Seit einer Woche befinden sich die U 17- und U 16-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun schon im Wintertrainingslager im spanischen La Manga. Besonders für die U 17 gilt es, die Grundlagen für die im März anstehende Eliterunde der EM-Qualifikation zu legen. DFB-Trainer Stefan Böger zieht im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler eine erste Bilanz.

DFB.de: Herr Böger, wie zufrieden sind Sie bisher mit dem Trainingslager?

Stefan Böger: Mit den Inhalten, die wir uns vorgenommen haben, bin ich zufrieden. Da sind wir absolut im Plan. Was mir nicht gefällt, ist, dass wir bereits am zweiten Tag vier Ausfälle hatten. Es ist immer schlecht, wenn Spieler in der Vorbereitung ausfallen, dann Inhalte verpassen oder die Entwicklung im Fitnessbereich nicht mitmachen können. Zwei Spieler haben Krankheiten, das kann man nicht beeinflussen. Zwei andere Spieler haben leichte muskuläre Probleme. Das bekommen wir in den Griff, aber es ist schade.

DFB.de: Wie ist die Organisation vor Ort?

Böger: Es gibt keine Garantie für Erfolg im Fußball. Was man aber machen kann: die Dinge gut vorbereiten. Unser Stab und auch die ortsansässigen Verantwortlichen haben das hervorragend gemacht. Die Plätze sind in einem herausragenden Zustand. Das Wetter spielt mit, also haben wir optimale Bedingungen für unser Training.

DFB.de: Wie ziehen die Spieler mit?

Böger: Man merkt schon, dass wir innerhalb der Mannschaft ein relativ großes Gefälle haben. Mit Gefälle meine ich, dass Spieler, die häufiger dabei waren, in unseren technischen und taktischen Abläufen gefestigter sind. Wir haben aber ganz bewusst ein paar Spieler mehr mitgenommen, die noch nicht so oft dabei waren, um Sachen auszuprobieren.

DFB.de: Sie nutzen das Trainingslager also auch noch zur Sichtung?

Böger: Ja. Bis zu den Länderspielen gegen Italien im Februar nehmen wir uns noch die Zeit, etwas auszuprobieren. Danach steht mein 18er-Kader für die Eliterunde im März.

DFB.de: Wird in La Manga auch schon konkret auf die Eliterunde hintrainiert?

Böger: Ja, wir haben hier zwei Schwerpunkte: Einerseits sind wir in der Rückrundenvorbereitung der B-Junioren-Bundesliga, hier haben wir den Vereinen gegenüber eine große Verantwortung. Wir müssen die körperliche Verfassung vorantreiben und die Spieler in einem guten Zustand übergeben. Andererseits bereiten wir die Spieler aber auch schon auf die die Eliterunde vor.

DFB.de: Und wie sieht das genau aus?

Böger: Es geht jetzt nicht mehr darum, viele Einzelelemente zu trainieren. Das haben wir in den eineinhalb Jahren zuvor gemacht. Jetzt geht es um den Feinschliff. Es geht darum, dass sich die Mannschaft einspielt und Abläufe einstudiert werden. Dazu gehören: der Spielaufbau, Standardsituationen, positionsspezifisches Verhalten.

DFB.de: Haben Sie bereits ein Grundgerüst für die Mannschaft im Kopf?

Böger: Ja. Wenn alle elf Positionen vakant wären, hätte ich etwas in der Sichtung falsch gemacht. Ich denke, sieben bis acht Spieler stehen fest. Wenn die gesund durch die Bundesligaspiele kommen, haben sie sich das auch über die vergangenen Jahre verdient.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Chancen in der Eliterunde?

Böger: Wir sind Gastgeber. Das wird ein tolles Ereignis für die Spieler. Es werden viele Freunde und Familienmitglieder in den Stadien sein. Und allen Fans wollen wir unseren Fußball zeigen - möglichst erfolgreich.

DFB.de: Wie sieht der aus?

Böger: Eine gute Grundordnung auf dem Platz mit einer starken Defensive. Dazu das schnelle Umschalten nach einem Ballgewinn, in Anlehnung an unsere A-Nationalmannschaft. Dieses Überraschungsmoment wollen wir ausnutzen, ohne zu viel zu verraten. Ich mag keine zögerliche Spielweise, sondern mutiges, kreatives Spiel nach vorne. Dafür haben wir auch die richtigen Spieler.

DFB.de: Trotzdem wird es nicht leicht in der Eliterunde. Experten sprechen von der schwersten Gruppe.

Böger: Ich weiß. Portugal, Türkei und Bulgarien sind schon echte Prüfsteine. Das macht uns aber keine Angst. Wir sind selbstbewusst genug zu sagen, dass wir Gruppensieger werden wollen. Ob es dann gelingt, wird man sehen, aber wir rechnen uns gute Chancen aus.

DFB.de: Wie bereiten Sie die Mannschaft auf die Drucksituation vor, dass nur der Gruppenerste weiterkommt?

Böger: Ich werde das gar nicht thematisieren. Druck ist ein negativ behaftetes Wort, das ich gar nicht verwenden möchte. Wir werden jedes Spiel einzeln vorbereiten, und dann schauen wir weiter. Mögliche theoretische Konstellationen werden nicht thematisiert.

DFB.de: Wen sehen Sie als den härtesten Konkurrenten an?

Böger: Das kann ich nicht einschätzen. Wir werden alle drei ernst nehmen. Man muss sich davor hüten, die Leistungsstärke der Jugendteams mit denen der Männer gleichzusetzen. Gegen die Türkei haben wir einmal mit der U 16 gespielt. Vielleicht treten sie aber auch mit einer anderen Mannschaft an. Gegen die Portugiesen und Bulgaren haben wir noch nicht gespielt. Das ist aber auch nicht der entscheidende Punkt.

DFB.de: Sondern?

Böger: Wir müssen uns darauf besinnen, was wir können. Wenn wir unser Optimum abrufen, können wir jeden schlagen.

DFB.de: Wie nah sind Sie mit dieser Mannschaft am Optimum ?

Böger: Zufrieden bin ich ganz selten. Manchmal bin ich nah dran. Ich weiß, wie ein Spiel aussehen könnte. Aber wir sind hier bei den U-Mannschaften und nicht im Männerbereich. Gemessen an dem Alter der Jungs, machen sie schon eine Menge richtig. Die Ausbildung der Vereine ist klasse. Unsere Aufgabe ist es, das zusammenzuführen.

DFB.de: Sie sagen, Sie sind selten zufrieden. Meint Sportdirektor Matthias Sammer das, wenn er Ihre "Besessenheit" lobt?

Böger: (lacht) Ich kann mir nur vorstellen, dass er genau weiß, dass ich ein sehr leidenschaftlicher Trainer bin. Dabei bin ich auch anstrengend für meine Kollegen, weil ich sehr fordernd bin. Ich achte auf viele Details und mache mir Gedanken um die vielen Kleinigkeiten, die dann später ein großes Ganzes ergeben. Für mich ist immer die Vorbereitung das Wichtigste.

DFB.de: Übertragen Sie diese Detailverliebtheit auch auf Ihre Spieler?

Böger: Ich bin bestimmt ein Trainer, der bei den Spielern sehr auf Details achtet und viele Hilfestellungen gibt. Das gilt auch für die Basics, die für mich Grundvoraussetzung für gute Zusammenarbeit sind. Womöglich bin ich da ein bisschen hartnäckiger als einige Kollegen, die woanders ihre Schwerpunkte setzen.

DFB.de: Gibt es neben dem Training spezielle Maßnahmen für den Teamgeist?

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Böger: Man sollte da nach nichts an den Haaren herbeiziehen. Wir schauen, dass wir eine gute Stimmung auf und neben dem Platz haben. Der springende Punkt ist die Kommunikation. Das gilt für die Trainer untereinander, für Trainer und Spieler oder für die Spieler untereinander. Die Spieler und das Team verbringen hier auch neben dem Training viel Zeit miteinander, machen Spiele zusammen oder unterhalten sich. Das ist mehr wert, als Maßnahmen zu konstruieren. Wir haben zum Beispiel einen freien Nachmittag, an dem die Jungs sich selbst organisieren können. Da gibt der Trainer nichts vor, da sollen Ideen aus der Mannschaft heraus kommen.

DFB.de: Die kommen dann bestimmt von den so genannten Führungsspielern. Wer ist das in der U 17?

Böger: Ich glaube, wir haben mittlerweile eine gute Achse im Spiel. Es ist kein Geheimnis, dass Spieler wie Niklas Süle, Leon Goretzka, Max Meyer oder Said Benkarit, die in den mittleren Positionen spielen, eine zentrale Rolle bei mir haben. Sie sollen die Mannschaft führen. Das haben sie sich über die Monate erarbeitet, mit sehr guten Leistungen in den Vereinen und bei uns.