Boeder: "Keine Konter zulassen und vorne noch effektiver sein"

Im deutschen Lager der U 19-Nationalmannschaft schaut man nach vorne. Die unglückliche 0:1-Auftaktniederlage gegen Italien wurde analysiert und verdaut. Nun gilt es, sich akribisch auf den nächsten Gegner Portugal (Donnerstag, ab 19.30 Uhr, live auf Eurosport) vorzubereiten. Durch das 1:1 der Portugiesen gegen Österreich bieten sich für das deutsche Team noch alle Chancen.

Innenverteidiger Lukas Boeder (Bayer 04 Leverkusen) blickt mit DFB-Redakteur Peter Scheffler noch ein letztes Mal auf das Italien-Spiel zurück. Außerdem erzählt er, was das Team gegen Portugal besser machen möchte und wie ihm die Erfahrungen aus der UEFA U 17-EM 2014 weiterhelfen.

DFB.de: Herr Boeder, wie haben Sie persönlich das Spiel gegen Italien gesehen?

Lukas Boeder: Ich finde, dass wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Leider konnten wir keine unserer zahlreichen Torchancen nutzen. In der Defensive standen wir gut, außer einmal. Das wurde eiskalt von Italien ausgenutzt. Dominik Reimann kann den ersten Torschuss noch abwehren. Dass der Nachschuss dann zum Handelfmeter führte, ist zusätzliches Pech. Aber so ist das im Fußball: Wenn du vorne die Buden nicht machst, wirst du oft dafür bestraft.

DFB.de: Sind Sie überrascht, wenn Sie die beiden Teamleistungen miteinander vergleichen. Auf der einen Seite Ihre starke Leistung und auf der anderen die eher schwächere von Italien.

Boeder: Nein, überrascht bin ich nicht. Ich wusste schon vorher, dass wir zu solch einem Spiel fähig sind. Und schwach würde ich die Leistung von Italien auch nicht nennen. Sie haben clever und diszipliniert verteidigt, kein Gegentor gefangen. Dazu haben sie eine kurze Unordnung bei uns für einen guten Konter genutzt. Das sind die Fakten. Ob es schön aussieht, was die Italiener gespielt haben, darf jeder für sich selbst beantworten. Ich weiß, dass unser Spiel sehr anständig aussah. Aber am Ende fehlte uns die Effektivität.

DFB.de: Sie haben das erste Mal vor so einer großen Kulisse gespielt. Wie viel bekommt man davon auf dem Platz mit?

Boeder: Vor dem Spiel, als wir eingelaufen sind, habe ich das schon realisiert und dadurch noch einmal richtig Lust auf das Spiel bekommen. Auch während der Nationalhymne ist es mir noch einmal bewusst geworden, weil fast das ganze Stadion mitgesungen hat. Sobald der Anpfiff ertönte, habe ich es verdrängt und mich komplett auf das Spiel konzentriert. Der einzige Unterschied war dann: Wir mussten bei den Kommandos ein bisschen lauter rufen als sonst, weil die Geräuschkulisse schon extrem war.

DFB.de: Sie haben mit Benedikt Gimber die Abwehrzentrale gebildet. Waren Sie zufrieden mit der Defensive?

Boeder: Ich finde schon, dass wir gut gespielt haben. Wir konnten viele italienische Angriffe bereits im Keim ersticken und das Spiel von hinten gut aufbauen. Außer diesem einen Angriff halt. Es waren nur noch circa zehn Minuten zu spielen. Da wollten wir mit aller Macht das Tor machen, dadurch haben wir kurzzeitig die Ordnung verloren.



Im deutschen Lager der U 19-Nationalmannschaft schaut man nach vorne. Die unglückliche 0:1-Auftaktniederlage gegen Italien wurde analysiert und verdaut. Nun gilt es, sich akribisch auf den nächsten Gegner Portugal (Donnerstag, ab 19.30 Uhr, live auf Eurosport) vorzubereiten. Durch das 1:1 der Portugiesen gegen Österreich bieten sich für das deutsche Team noch alle Chancen.

Innenverteidiger Lukas Boeder (Bayer 04 Leverkusen) blickt mit DFB-Redakteur Peter Scheffler noch ein letztes Mal auf das Italien-Spiel zurück. Außerdem erzählt er, was das Team gegen Portugal besser machen möchte und wie ihm die Erfahrungen aus der UEFA U 17-EM 2014 weiterhelfen.

DFB.de: Herr Boeder, wie haben Sie persönlich das Spiel gegen Italien gesehen?

Lukas Boeder: Ich finde, dass wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Leider konnten wir keine unserer zahlreichen Torchancen nutzen. In der Defensive standen wir gut, außer einmal. Das wurde eiskalt von Italien ausgenutzt. Dominik Reimann kann den ersten Torschuss noch abwehren. Dass der Nachschuss dann zum Handelfmeter führte, ist zusätzliches Pech. Aber so ist das im Fußball: Wenn du vorne die Buden nicht machst, wirst du oft dafür bestraft.

DFB.de: Sind Sie überrascht, wenn Sie die beiden Teamleistungen miteinander vergleichen. Auf der einen Seite Ihre starke Leistung und auf der anderen die eher schwächere von Italien.

Boeder: Nein, überrascht bin ich nicht. Ich wusste schon vorher, dass wir zu solch einem Spiel fähig sind. Und schwach würde ich die Leistung von Italien auch nicht nennen. Sie haben clever und diszipliniert verteidigt, kein Gegentor gefangen. Dazu haben sie eine kurze Unordnung bei uns für einen guten Konter genutzt. Das sind die Fakten. Ob es schön aussieht, was die Italiener gespielt haben, darf jeder für sich selbst beantworten. Ich weiß, dass unser Spiel sehr anständig aussah. Aber am Ende fehlte uns die Effektivität.

DFB.de: Sie haben das erste Mal vor so einer großen Kulisse gespielt. Wie viel bekommt man davon auf dem Platz mit?

Boeder: Vor dem Spiel, als wir eingelaufen sind, habe ich das schon realisiert und dadurch noch einmal richtig Lust auf das Spiel bekommen. Auch während der Nationalhymne ist es mir noch einmal bewusst geworden, weil fast das ganze Stadion mitgesungen hat. Sobald der Anpfiff ertönte, habe ich es verdrängt und mich komplett auf das Spiel konzentriert. Der einzige Unterschied war dann: Wir mussten bei den Kommandos ein bisschen lauter rufen als sonst, weil die Geräuschkulisse schon extrem war.

DFB.de: Sie haben mit Benedikt Gimber die Abwehrzentrale gebildet. Waren Sie zufrieden mit der Defensive?

Boeder: Ich finde schon, dass wir gut gespielt haben. Wir konnten viele italienische Angriffe bereits im Keim ersticken und das Spiel von hinten gut aufbauen. Außer diesem einen Angriff halt. Es waren nur noch circa zehn Minuten zu spielen. Da wollten wir mit aller Macht das Tor machen, dadurch haben wir kurzzeitig die Ordnung verloren.

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DFB.de: Ist das ein Punkt, an dem Sie im Training bis zum Portugal-Spiel nun arbeiten werden?

Boeder: Ob das im Training von einem auf den anderen Tag so umsetzbar ist, weiß ich nicht. Aber wir werden definitiv versuchen, es gegen Portugal noch besser zu machen. Wir müssen ja nicht unser gesamtes Spiel umstellen. Es reicht, wenn wir keine Konter zulassen und vorne noch effektiver sind.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Portugiesen ein?

Boeder: Ich gehe davon aus, dass Portugal offensiver agieren wird, als Italien. Deshalb werden wir defensiv stärker gefordert sein. Dafür sollten wir aber auch mehr Räume zur Verfügung haben, um uns Torchancen erspielen zu können. Ich bin überzeugt, dass wir sie dann auch besser nutzen werden.

DFB.de: Sie waren nach dem Trainingslager in Schladming (28. Juni bis 5. Juli, Anm. d. Red.) leicht angeschlagen. Wie haben Sie die 90 Minuten in der Mittagshitze überstanden?

Boeder: Nach dem Trainingslager hatte ich leichte muskuläre Probleme. Ich wurde dann in den zwei freien Tagen noch behandelt und fühle mich nun topfit.

DFB.de: Sie haben vor zwei Jahren bereits die U 17-EM in Malta bestritten (Turnieraus nach der Vorrunde, Anm. d. Red.). Wie helfen Ihnen die damals gemachten Erfahrungen nun?

Boeder: 2014 haben wir leider kein gutes Turnier gespielt. Wir waren sehr aufgeregt und konnten unser Potenzial nicht abrufen. Im aktuellen U 19-Kader sind fünf Spieler (Lukas Boeder, Max Besuschkow, Benedikt Gimber, Benjamin Henrichs, Phillip Ochs; Anm. d. Red.), die damals dabei waren. Wir sprechen über die Erfahrungen, auch mit dem Rest des Teams und wollen es dieses Mal unbedingt besser machen. Ich persönlich mache mir keinen Druck, aber dieses Erlebnis ist schon ein Ansporn für mich. Jede Turniererfahrung tut einem in der Entwicklung gut.

DFB.de: Dann wollen Sie sicher auch nächstes Jahr an der U 20-WM in Südkorea teilnehmen?

Boeder: Definitiv. Die Qualifikation dafür ist ja auch unser Mindestziel (Die ersten fünf Teams der U 19-EM nehmen teil, Anm. d. Red.). Dafür müssen wir mindestens Platz drei in der Gruppe holen und dann das Ausscheidungsspiel gegen den Dritten der Gruppe B gewinnen. Aber soweit denken wir noch nicht. Nun müssen wir erst einmal Portugal schlagen, dann sehen wir weiter.

DFB.de: Schauen wir trotzdem noch einmal ein bisschen weiter. Nach der UEFA U 19-EM geht es für Sie mit Bayer 04 Leverkusen direkt mit der Vorbereitung auf die Bundesligasaison 2016/2017 weiter. Welche Ziele verfolgen Sie im Verein?

Boeder: Ich möchte mich ab dem ersten Tag im Trainingslager zeigen und natürlich so viel spielen wie möglich. Ob ich die die Möglichkeit dazu bekomme und wie die Chancen stehen, werde ich dann sehen.

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