Blindenfußball-WM in Japan: Deutsches Team will bei Debüt ins Viertelfinale

Blindenfußball boomt: Jährlich verfolgen mehr als 10.000 Zuschauer die Spiele der Bundesliga (DBFL), Europas einziger nationaler Fußballserie für blinde und sehbehinderte Fußballer. Nun wollen die Besten der Blinden das Spiel mit dem Rasselball noch bekannter machen. Die Nationalmannschaft fliegt heute um 15 Uhr nach Tokio, dort beginnt am Sonntag die WM. Erstmals haben sich die deutschen Blindenfußballer für das Finalturnier qualifiziert.

"Wir haben uns während der Vorbereitung eine defensive Grundeinstellung erarbeitet", sagt Alexander Fangmann. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Gruppe überstehen." Der 29-jährige Tübinger, der mit acht Jahren sein Augenlicht verlor, ist der deutsche Kapitän. 34 Länderspiele hat er bereits absolviert, vor wenigen Wochen führte er den MTV Stuttgart zum fünften Meistertitel in der DBFL, die von der DFB-Stiftung Sepp Herberger gefördert wird. "Gegen Südkorea rechnen wir uns etwas aus, bei den Spielen gegen Spanien und Argentinien müssen wir einen Punkt holen", sagt er. "Dann könnten wir das Viertelfinale packen."

Gegen Südkorea, Spanien und Argentinien

Im Gegensatz zu den Anfangsjahren der Blinden-Nationalmannschaft, als fast alle Spieler vom Rekordmeister Stuttgart stammten, kann sich Bundestrainer Ulrich Pfisterer inzwischen aus einem weitaus größeren Pool bedienen. Neben drei Stuttgartern hat Pfisterer Talente aus Dortmund, St. Pauli, Marburg und Berlin ins WM-Aufgebot berufen. Offensiv werden entweder Kofi Osei von Viktoria Berlin oder Alican Pektas von Blau-Gelb Marburg eingesetzt, beide sind torgefährliche Stürmer mit reichlich Ligaerfahrung. Vedat Sarikaya, sonst ebenfalls ein Torgarant im deutschen Team, wird die WM aufgrund einer Spielsperre verpassen.

Zum Auftakt trifft die deutsche Mannschaft am Sonntag auf die schlagbaren Südkoreaner. Am Dienstag heißt die Paarung in Tokio genauso wie im spanischen Vigo bei den A-Team: Spanien gegen Deutschland. Im allerletzten Spiel der Gruppenphase geht es am Donnerstag, 20. November, gegen Argentinien. Weil jeweils die beiden Gruppenbesten plus die zwei besten Dritten weiterkommen, rechnet sich Fangmann einen taktischen Vorteil aus: "Gegen Argentinien wissen wir dann genau, ob ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage reicht."

[th]

Blindenfußball boomt: Jährlich verfolgen mehr als 10.000 Zuschauer die Spiele der Bundesliga (DBFL), Europas einziger nationaler Fußballserie für blinde und sehbehinderte Fußballer. Nun wollen die Besten der Blinden das Spiel mit dem Rasselball noch bekannter machen. Die Nationalmannschaft fliegt heute um 15 Uhr nach Tokio, dort beginnt am Sonntag die WM. Erstmals haben sich die deutschen Blindenfußballer für das Finalturnier qualifiziert.

"Wir haben uns während der Vorbereitung eine defensive Grundeinstellung erarbeitet", sagt Alexander Fangmann. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Gruppe überstehen." Der 29-jährige Tübinger, der mit acht Jahren sein Augenlicht verlor, ist der deutsche Kapitän. 34 Länderspiele hat er bereits absolviert, vor wenigen Wochen führte er den MTV Stuttgart zum fünften Meistertitel in der DBFL, die von der DFB-Stiftung Sepp Herberger gefördert wird. "Gegen Südkorea rechnen wir uns etwas aus, bei den Spielen gegen Spanien und Argentinien müssen wir einen Punkt holen", sagt er. "Dann könnten wir das Viertelfinale packen."

Gegen Südkorea, Spanien und Argentinien

Im Gegensatz zu den Anfangsjahren der Blinden-Nationalmannschaft, als fast alle Spieler vom Rekordmeister Stuttgart stammten, kann sich Bundestrainer Ulrich Pfisterer inzwischen aus einem weitaus größeren Pool bedienen. Neben drei Stuttgartern hat Pfisterer Talente aus Dortmund, St. Pauli, Marburg und Berlin ins WM-Aufgebot berufen. Offensiv werden entweder Kofi Osei von Viktoria Berlin oder Alican Pektas von Blau-Gelb Marburg eingesetzt, beide sind torgefährliche Stürmer mit reichlich Ligaerfahrung. Vedat Sarikaya, sonst ebenfalls ein Torgarant im deutschen Team, wird die WM aufgrund einer Spielsperre verpassen.

Zum Auftakt trifft die deutsche Mannschaft am Sonntag auf die schlagbaren Südkoreaner. Am Dienstag heißt die Paarung in Tokio genauso wie im spanischen Vigo bei den A-Team: Spanien gegen Deutschland. Im allerletzten Spiel der Gruppenphase geht es am Donnerstag, 20. November, gegen Argentinien. Weil jeweils die beiden Gruppenbesten plus die zwei besten Dritten weiterkommen, rechnet sich Fangmann einen taktischen Vorteil aus: "Gegen Argentinien wissen wir dann genau, ob ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage reicht."