Biernaths wollen Sektion USA gründen

Es ist nicht sicher, was in der Bay Area von San Francisco zuerst da war: Die Fußballbegeisterung oder die Biernaths. Sicher ist aber, dass die deutsche Fußballfamilie in ihrer neuen Heimat jede Menge Gleichgesinnte gefunden hat. So viele, dass sie jetzt die Sektion USA im Fan Club Nationalamannschaft powered by Coca-Cola gründen wollen.

„Wir sind fußballverrückt – die ganze Familie“, sagt Helge Biernath. Und das ist alles andere als übertrieben. Der Chef eines Unternehmens für Solartechnik, seine Frau Marjun und Sohn Lennart sind alle nicht nur Jugendtrainer, sondern auch Schiedsrichter – und Fans sowieso. Tochter Sirid komplettierte die Familien, lebt aber in Miami, wo sie studiert.

Ihrem Hobby gehen die Biernaths in Novato nach, einer kleinen Stadt in Marin County, wenige Kilometer nördlich von San Francisco. Dorthin sind sie vor mehr als zehn Jahren gezogen, nachdem Helge Biernath das Angebot annahm, als Manager eines deutsch-amerikanischen Gemeinschaftsunternehmens in die USA zu gehen. Hier begannen auch ihre neuen Karrieren als Fußball-Funktionäre. Seit April sind sie auch Mitglieder im Fan Club.

Fußballer mit Leib und Seele

Als Jugendlicher hat Helge Biernath für den TSV Viernheim gespielt, unter anderem gegen Jürgen Kohler und Maurizio Gaudino. „Nach der A-Jugend habe ich aufgehört, war mir zu risikoreich“, berichtet der 47-Jährige. Seine Begeisterung für den Fußball aber blieb. Und er hat sie weitergegeben – an seine Frau Marjun und seine Kinder.

Kein Wunder also, dass Lennart schon mit fünf Jahren die Fußballschuhe geschnürt bekam. Inzwischen besucht er die elfte Klasse der Highschool, ist Keeper und Kapitän seiner Schulmannschaft, trainiert daneben mit seinen Eltern eine U 12, engagiert sich als Schiedsrichter und jobbt – wo sonst - in einem „Soccer Store“. Sein Berufswunsch: Fußballmanager oder Spielerberater. Das nennt man wohl gelebte Fußballbegeisterung. Mit 16 Jahren.

Auch der amerikanische Fußballtraum seiner Vaters Helge nahm in der Wahlheimat Novato Gestalt an. Als Sohn Lennart ab 2005 für den örtlichen „Club Novato Youth Soccer Association“ (NYSA) spielte, wurde wenig später auch sein Vater angeworben: „Seit 2007 bin ich im Team-Management. Erst als Jugendkoordinator, dann als Chef der Schiedsrichter. Inzwischen bin ich das dienstälteste Board-Mitglied. Außerdem pfeife ich Spiele in der Highschool-Saison.“

WM-Party morgens um 8 Uhr

Ehefrau Marjun steht ihren Fußballhelden in nichts nach. Sie ist ebenfalls Schiedsrichterin, trainiert die U 12 und ist ansonsten zuständig für die Vorbereitung der Großereignisse wie die WM: „Sie bereitet jedes Turnier akribisch vor. Das ganze Haus wird geschmückt und wir haben immer eine Party zum ersten Spiel. Beim WM-Auftakt gegen Portugal hatten wir 55 Gäste im Haus - um 8 Uhr morgens!! Sogar ein Vertreter der Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftskammer war anwesend“, erzählt Helge Biernath.

Dem Auftaktspiel folgte für Helge und Lennart der Höhepunkt des Fußballjahres. Zusammen flogen sie nach Brasilien, um die Besten der Welt live zu sehen. Darunter auch die Begegnungen der DFB-Auswahl mit Ghana, den USA und Algerien. Zwischendurch haben sie noch fünf Städte und das Hotel der Nationalmannschaft in Porto Alegre besucht, die Spielerfamilien der Amerikaner im Hotel kennengelernt und Jürgen Klinsmann getroffen.

500 Fan Club-Mitglieder? „Ganz easy!“

Das WM-Finale haben die Biernaths in Novato verfolgt. In einem stimmungsvollen Ambiente. „In einer Bar mit 400 Fußballverrückten!“, berichtet Helge Biernath. Spätestens jetzt nahm die Idee, eine Fan Club-Sektion USA zu gründen, konkrete Gestalt an.

Helge und Lennart Biernath sind überzeugt: „Wir würden in kürzester Zeit mindestens 500 Mitglieder gewinnen!“ Woher sie so sicher sein können? Na, weil auch hier in Kalifornien die Bayern wie so oft eine Marke gesetzt haben. Der Bayern-Fanclub San Francisco ist gerade mal acht Monate alt – und hat schon über 900 Mitglieder.

[Viktor Steinbrück]

Es ist nicht sicher, was in der Bay Area von San Francisco zuerst da war: Die Fußballbegeisterung oder die Biernaths. Sicher ist aber, dass die deutsche Fußballfamilie in ihrer neuen Heimat jede Menge Gleichgesinnte gefunden hat. So viele, dass sie jetzt die Sektion USA im Fan Club Nationalamannschaft powered by Coca-Cola gründen wollen.

„Wir sind fußballverrückt – die ganze Familie“, sagt Helge Biernath. Und das ist alles andere als übertrieben. Der Chef eines Unternehmens für Solartechnik, seine Frau Marjun und Sohn Lennart sind alle nicht nur Jugendtrainer, sondern auch Schiedsrichter – und Fans sowieso. Tochter Sirid komplettierte die Familien, lebt aber in Miami, wo sie studiert.

Ihrem Hobby gehen die Biernaths in Novato nach, einer kleinen Stadt in Marin County, wenige Kilometer nördlich von San Francisco. Dorthin sind sie vor mehr als zehn Jahren gezogen, nachdem Helge Biernath das Angebot annahm, als Manager eines deutsch-amerikanischen Gemeinschaftsunternehmens in die USA zu gehen. Hier begannen auch ihre neuen Karrieren als Fußball-Funktionäre. Seit April sind sie auch Mitglieder im Fan Club.

Fußballer mit Leib und Seele

Als Jugendlicher hat Helge Biernath für den TSV Viernheim gespielt, unter anderem gegen Jürgen Kohler und Maurizio Gaudino. „Nach der A-Jugend habe ich aufgehört, war mir zu risikoreich“, berichtet der 47-Jährige. Seine Begeisterung für den Fußball aber blieb. Und er hat sie weitergegeben – an seine Frau Marjun und seine Kinder.

Kein Wunder also, dass Lennart schon mit fünf Jahren die Fußballschuhe geschnürt bekam. Inzwischen besucht er die elfte Klasse der Highschool, ist Keeper und Kapitän seiner Schulmannschaft, trainiert daneben mit seinen Eltern eine U 12, engagiert sich als Schiedsrichter und jobbt – wo sonst - in einem „Soccer Store“. Sein Berufswunsch: Fußballmanager oder Spielerberater. Das nennt man wohl gelebte Fußballbegeisterung. Mit 16 Jahren.

Auch der amerikanische Fußballtraum seiner Vaters Helge nahm in der Wahlheimat Novato Gestalt an. Als Sohn Lennart ab 2005 für den örtlichen „Club Novato Youth Soccer Association“ (NYSA) spielte, wurde wenig später auch sein Vater angeworben: „Seit 2007 bin ich im Team-Management. Erst als Jugendkoordinator, dann als Chef der Schiedsrichter. Inzwischen bin ich das dienstälteste Board-Mitglied. Außerdem pfeife ich Spiele in der Highschool-Saison.“

WM-Party morgens um 8 Uhr

Ehefrau Marjun steht ihren Fußballhelden in nichts nach. Sie ist ebenfalls Schiedsrichterin, trainiert die U 12 und ist ansonsten zuständig für die Vorbereitung der Großereignisse wie die WM: „Sie bereitet jedes Turnier akribisch vor. Das ganze Haus wird geschmückt und wir haben immer eine Party zum ersten Spiel. Beim WM-Auftakt gegen Portugal hatten wir 55 Gäste im Haus - um 8 Uhr morgens!! Sogar ein Vertreter der Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftskammer war anwesend“, erzählt Helge Biernath.

Dem Auftaktspiel folgte für Helge und Lennart der Höhepunkt des Fußballjahres. Zusammen flogen sie nach Brasilien, um die Besten der Welt live zu sehen. Darunter auch die Begegnungen der DFB-Auswahl mit Ghana, den USA und Algerien. Zwischendurch haben sie noch fünf Städte und das Hotel der Nationalmannschaft in Porto Alegre besucht, die Spielerfamilien der Amerikaner im Hotel kennengelernt und Jürgen Klinsmann getroffen.

500 Fan Club-Mitglieder? „Ganz easy!“

Das WM-Finale haben die Biernaths in Novato verfolgt. In einem stimmungsvollen Ambiente. „In einer Bar mit 400 Fußballverrückten!“, berichtet Helge Biernath. Spätestens jetzt nahm die Idee, eine Fan Club-Sektion USA zu gründen, konkrete Gestalt an.

Helge und Lennart Biernath sind überzeugt: „Wir würden in kürzester Zeit mindestens 500 Mitglieder gewinnen!“ Woher sie so sicher sein können? Na, weil auch hier in Kalifornien die Bayern wie so oft eine Marke gesetzt haben. Der Bayern-Fanclub San Francisco ist gerade mal acht Monate alt – und hat schon über 900 Mitglieder.