Bierbecherwurf sorgt für Spielabbruch

Ein geworfener Bierbecher hat den gelungenen Einstand von Trainer Ralf Rangnick bei Schalke 04 in den Hintergrund rücken lassen. Die Freitagspartie zwischen dem FC St. Pauli und Schalke 04 wurde von Schiedsrichter Denis Aytekin (Oberasbach) beim Stande von 2:0 (1:0) für die Gäste abgebrochen, weil sein Schiedsrichter-Assistent Thorsten Schiffner (Konstanz) in der 87. Minute von einem vollen Bierbecher im Genick getroffen worden war. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie eigentlich schon gegen die Hamburger entschieden. Es ist der siebte Spielabbruch in der Geschichte der Bundesliga, erst der zweite nach einem geworfenen Gegenstand.

"Es ist immer traurig, wenn ein Spiel vorzeitig zu Ende geht", sagte Aytekin: "Wir hatten überhaupt keinen Spielraum." Sein Assistent sei völlig unerwartet im Nacken getroffen worden, ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, erklärte der Schiedsrichter. "Schon in der ersten Halbzeit und auch in der zweiten waren die Assistenten mit Feuerzeugen und Münzen beworfen worden", erklärte Aytekin.

Stanislawski: "Das ist nicht zu erklären"

"Das ist nicht zu erklären, über solche Szenen brauchen wir nicht zu diskutieren. Sowas darf in Fußball-Stadien nicht passieren. Wir schimpfen auch auf der Bank, auf dem Platz geht es zur Sache. Aber wer mit Gegenständen wirft, gefährdet andere. Ich kann mich nur im Namen von St. Pauli beim Schiedsrichter-Assistenten entschuldigen", meinte St.-Pauli-Trainer Holger Stanislawski: "Wenn man von sowas getroffen wird, ist das nicht witzig. Das ist eine einzige Katastrophe." Für Sportdirektor Helmut Schulte war die Aktion "sehr, sehr ärgerlich und traurig. Das war kein guter Tag für den FC St. Pauli." Der Bierbecher-Werfer wurde nach der Tat von der Polizei identifiziert und vorläufig festgenommen. Dies bestätigte St. Paulis Sicherheitsbeauftragter Sven Brux.

"So etwas ist traurig, aber ich möchte darüber gar nicht mehr lange sprechen und solchen Leuten noch eine Plattform geben", meinte Schalkes Trainer Ralf Rangnick. Der Schalker Sportdirektor Horst Heldt hatte unmittelbar nach dem Abbruch Schiffner in der Schiedsrichter-Kabine aufgesucht. "Er ist voll getroffen worden. Jegliche Diskussion über den Spielabbruck ist unangebracht", sagte Heldt, der jetzt von "nichts anderem" als einer Spielwertung zugunsten der Gelsenkirchener ausgeht: "Es war die 87. Minute, wir haben 2:0 geführt. Wir können nicht bestraft werden für eine solche Situation."

Raúl und Draxler treffen für S04

Denn sportlich hatte Schalke den Abend dominiert. Rangnick sah bei seiner Rückkehr auf die Schalker Trainerbank der zwölften Saisontreffer von Superstar Raúl (26.) und ein Abstaubertor von Julian Draxler (66.). Während die Gäste mit diesem "Dreier", der wohl auch am Grünen Tisch bestätigt werden dürfte, eine Serie von drei Auswärtsniederlagen hintereinander beendeten, droht den Platzherren mehr denn je der Abstieg, da sie auch noch Jan-Philipp Kalla (68.) durch eine Gelb-Rote sowie Fin Bartels (78.) durch eine Rote Karte verloren. Für die Hamburger wäre es die sechste Niederlage in Folge, der Tabellen-16. könnte schon am Sonntag auf den direkten Abstiegsplatz 17 abrutschen.

Vier Tage vor dem Champions-League-Spiel beim Titelverteidiger Inter Mailand starteten die Gäste vor 24.487 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion mit überfallartigen Angriffen, ohne jedoch zum erhofften schnellen Torerfolg zu kommen. Erst Raúl sorgte für die Schalker Führung.



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Ein geworfener Bierbecher hat den gelungenen Einstand von Trainer Ralf Rangnick bei Schalke 04 in den Hintergrund rücken lassen. Die Freitagspartie zwischen dem FC St. Pauli und Schalke 04 wurde von Schiedsrichter Denis Aytekin (Oberasbach) beim Stande von 2:0 (1:0) für die Gäste abgebrochen, weil sein Schiedsrichter-Assistent Thorsten Schiffner (Konstanz) in der 87. Minute von einem vollen Bierbecher im Genick getroffen worden war. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie eigentlich schon gegen die Hamburger entschieden. Es ist der siebte Spielabbruch in der Geschichte der Bundesliga, erst der zweite nach einem geworfenen Gegenstand.

"Es ist immer traurig, wenn ein Spiel vorzeitig zu Ende geht", sagte Aytekin: "Wir hatten überhaupt keinen Spielraum." Sein Assistent sei völlig unerwartet im Nacken getroffen worden, ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, erklärte der Schiedsrichter. "Schon in der ersten Halbzeit und auch in der zweiten waren die Assistenten mit Feuerzeugen und Münzen beworfen worden", erklärte Aytekin.

Stanislawski: "Das ist nicht zu erklären"

"Das ist nicht zu erklären, über solche Szenen brauchen wir nicht zu diskutieren. Sowas darf in Fußball-Stadien nicht passieren. Wir schimpfen auch auf der Bank, auf dem Platz geht es zur Sache. Aber wer mit Gegenständen wirft, gefährdet andere. Ich kann mich nur im Namen von St. Pauli beim Schiedsrichter-Assistenten entschuldigen", meinte St.-Pauli-Trainer Holger Stanislawski: "Wenn man von sowas getroffen wird, ist das nicht witzig. Das ist eine einzige Katastrophe." Für Sportdirektor Helmut Schulte war die Aktion "sehr, sehr ärgerlich und traurig. Das war kein guter Tag für den FC St. Pauli." Der Bierbecher-Werfer wurde nach der Tat von der Polizei identifiziert und vorläufig festgenommen. Dies bestätigte St. Paulis Sicherheitsbeauftragter Sven Brux.

"So etwas ist traurig, aber ich möchte darüber gar nicht mehr lange sprechen und solchen Leuten noch eine Plattform geben", meinte Schalkes Trainer Ralf Rangnick. Der Schalker Sportdirektor Horst Heldt hatte unmittelbar nach dem Abbruch Schiffner in der Schiedsrichter-Kabine aufgesucht. "Er ist voll getroffen worden. Jegliche Diskussion über den Spielabbruck ist unangebracht", sagte Heldt, der jetzt von "nichts anderem" als einer Spielwertung zugunsten der Gelsenkirchener ausgeht: "Es war die 87. Minute, wir haben 2:0 geführt. Wir können nicht bestraft werden für eine solche Situation."

Raúl und Draxler treffen für S04

Denn sportlich hatte Schalke den Abend dominiert. Rangnick sah bei seiner Rückkehr auf die Schalker Trainerbank der zwölften Saisontreffer von Superstar Raúl (26.) und ein Abstaubertor von Julian Draxler (66.). Während die Gäste mit diesem "Dreier", der wohl auch am Grünen Tisch bestätigt werden dürfte, eine Serie von drei Auswärtsniederlagen hintereinander beendeten, droht den Platzherren mehr denn je der Abstieg, da sie auch noch Jan-Philipp Kalla (68.) durch eine Gelb-Rote sowie Fin Bartels (78.) durch eine Rote Karte verloren. Für die Hamburger wäre es die sechste Niederlage in Folge, der Tabellen-16. könnte schon am Sonntag auf den direkten Abstiegsplatz 17 abrutschen.

Vier Tage vor dem Champions-League-Spiel beim Titelverteidiger Inter Mailand starteten die Gäste vor 24.487 Zuschauern im ausverkauften Millerntorstadion mit überfallartigen Angriffen, ohne jedoch zum erhofften schnellen Torerfolg zu kommen. Erst Raúl sorgte für die Schalker Führung.

Zwei Platzverweise für St. Pauli

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Nach dem Seitenwechsel bäumten sich die Platzherren noch einmal auf, entwickelten Druck, ohne jedoch klare Torgelegenheiten herausarbeiten zu können. Wirklich schwere Aufgaben hatte Nationaltorhüter Manuel Neuer nicht zu meistern. Endgültig entschieden war die Partie nach der Ampelkarte für Verteidiger Kalla, vier Minuten zuvor war überdies ein Tor der Braun-Weißen wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt worden. Bartels sah Rot nach einem rüden Foul gegen Farfan.

Keeper Benedikt Pliquett, der mehrfach durch couragiertes Stellungsspiel weitere Torerfolge für den Tabellen-Zehnten vereitelte, sowie der trotz einer schmerzhaften Bänderverletzung kampfstarke Mittelfeldspieler Fabian Boll verdienten sich bei den Norddeutschen die besten Noten. Glücklos hingegen agierte der Ex-Schalker und ehemalige Nationalspieler Gerald Asamoah. Neben Raúl gefiel bei Schalke Farfan, in erster Linie durch geschicktes Ballverteilen.