Bibiana Steinhaus: "Die WM - ein einmaliges Erlebnis"

Es ist nicht nur die Frauen-Nationalmannschaft, die Deutschland bei der Heim-WM vom 26. Juni bis 17. Juli vertritt. Auch Bibiana Steinhaus wird im eigenen Land aktiv sein, als FIFA-Schiedsrichterin.

Im Interview mit DFB.de spricht die 32-Jährige aus Hannover über die Vorfreude und Aufregung, die das große Event mit sich bringt.

DFB.de: Was bedeutet die Nominierung zur WM-Schiedsrichterin für Sie, Frau Steinhaus?

Bibiana Steinhaus: Das ist meine erste Nominierung für eine Weltmeisterschaft - und sie ist eine ganz große Ehre für mich.

DFB.de: Und dann auch noch im eigenen Land.

Steinhaus: Das ist eine besondere Situation und für jeden Sportler eine große Herausforderung. Ich glaube, dass die WM im eigenen Land ein einmaliges Erlebnis wird.

DFB.de: Haben Sie etwas Vergleichbares schon einmal erlebt?

Steinhaus: Ich habe kürzlich das Zweitliga-Spitzenspiel zwischen Hertha BSC und Augsburg am letzten Spieltag im Berliner Olympiastadion geleitet. Die Kulisse von 77.116 Zuschauern war einfach faszinierend. Das Eröffnungsspiel zur Weltmeisterschaft wird ebenfalls in Berlin ausgetragen - und ich bin schon ein bisschen neidisch, dass die Frauen-Nationalmannschaft dort auf dem Feld stehen wird und ich demzufolge nicht. Aber das gönne ich dem Team natürlich.



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Es ist nicht nur die Frauen-Nationalmannschaft, die Deutschland bei der Heim-WM vom 26. Juni bis 17. Juli vertritt. Auch Bibiana Steinhaus wird im eigenen Land aktiv sein, als FIFA-Schiedsrichterin.

Im Interview mit DFB.de spricht die 32-Jährige aus Hannover über die Vorfreude und Aufregung, die das große Event mit sich bringt.

DFB.de: Was bedeutet die Nominierung zur WM-Schiedsrichterin für Sie, Frau Steinhaus?

Bibiana Steinhaus: Das ist meine erste Nominierung für eine Weltmeisterschaft - und sie ist eine ganz große Ehre für mich.

DFB.de: Und dann auch noch im eigenen Land.

Steinhaus: Das ist eine besondere Situation und für jeden Sportler eine große Herausforderung. Ich glaube, dass die WM im eigenen Land ein einmaliges Erlebnis wird.

DFB.de: Haben Sie etwas Vergleichbares schon einmal erlebt?

Steinhaus: Ich habe kürzlich das Zweitliga-Spitzenspiel zwischen Hertha BSC und Augsburg am letzten Spieltag im Berliner Olympiastadion geleitet. Die Kulisse von 77.116 Zuschauern war einfach faszinierend. Das Eröffnungsspiel zur Weltmeisterschaft wird ebenfalls in Berlin ausgetragen - und ich bin schon ein bisschen neidisch, dass die Frauen-Nationalmannschaft dort auf dem Feld stehen wird und ich demzufolge nicht. Aber das gönne ich dem Team natürlich.

DFB.de: Wie bereiten Sie sich auf das Großereignis vor?

Steinhaus: Die Vorbereitung durch die FIFA läuft schon lange. Beispielsweise wurden bei den U-Weltmeisterschaften in den vergangenen beiden Jahren regelmäßig Sichtungsmaßnahmen durchgeführt und wir Schiedsrichterinnen anhand unserer Leistungen bewertet. Fitnesstests waren und sind ebenfalls Teil der Vorbereitung. Der Kreis der Kandidatinnen wurde dadurch immer kleiner.

DFB.de: Und wie bereiten Sie sich ganz persönlich auf die WM vor?

Steinhaus: Tägliches Training mit Ausdauerläufen, Spinning und Krafttraining schaffen die Grundlage, um auf dem Feld topfit zu sein. Zudem gehört der theoretische Aspekt zur Vorbereitung. Es gibt ein Internetportal der FIFA, das Schiedsrichterinnen weltweit vernetzt. Besondere Spielszenen werden gezeigt, die wir uns anschauen und gemeinsam bewerten können. Es ist ein tolles Werkzeug, um Erfahrungen zu teilen und eine einheitliche Regelauslegung zu gewährleisten. Dann braucht es die nötige Konzentration und das notwendige Kribbeln im Bauch. Das habe ich auch: Ich bin aufgeregt, nervös und angespannt - aber vor allem auch bereit für die jetzt anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Wissen Sie schon, was Sie bei der WM erwartet?

Steinhaus: Wir haben uns am vergangenen Donnerstag mit allen Schiedsrichterinnen in Frankfurt´getroffen und dort unser Hauptquartier bezogen. Die Ansetzungen für die einzelnen Spiele werden sehr kurzfristig sein.

DFB.de: Sie werden sich also in sehr kurzer Zeit auf die jeweiligen Mannschaften einstellen müssen.

Steinhaus: Ja, deshalb liegt meine volle Konzentration ganz klar auf der Weltmeisterschaft - das verdient das Turnier auch. Generell ist das Ziel immer das nächste Spiel für mich. Ich schaue mir zum Beispiel die Aufstellungen und die jeweiligen Schlüsselspielerinnen genau an, um nicht überrascht zu werden. Eine solche Vorbereitung seitens der Schiedsrichter ist Pflicht - die Spieler bereiten sich ja auch eine Woche oder länger vor.

DFB.de: Wie schätzen Sie das Niveau im Frauenfußball generell ein?

Steinhaus: Der Frauenfußball ist in den vergangenen Jahren schnell und spielstark geworden. Ich kann aus eigener Anschauung gut beurteilen, dass die Frauen taktisch und technisch gut aufgestellt sind. Sie werden sicher ihr eigenes Sommermärchen in diesem Jahr schreiben.

DFB.de: Wagen Sie auch eine sportliche Prognose?

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Steinhaus: Als FIFA-Schiedsrichterin muss ich neutral sein, und das bin ich auch. Ich fiebere natürlich mit den Schiedsrichterinnen auf dem Feld mit - da kann ich nicht aus meiner Haut.

DFB.de: Überlegen Sie manchmal, ob Sie als Spielerin auch an einer Weltmeisterschaft hätten teilnehmen können?

Steinhaus: Schiedsrichterin zu werden, war eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich zu dieser Entscheidung gebracht wurde: Zuerst habe ich mich mit Fußballspielen versucht, aber ich bin leider nahezu talentfrei.