Bernd Fucker: Der wohl älteste aktive Torwart in Deutschland

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis. Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Bernd Fucker, mit 68 Jahren Deutschlands wohl ältester aktiver Torwart.

Sogar in seinem Alte-Herren-Team ist keiner älter als Bernd Fucker. Vergangene Woche hat er seinen 68. Geburtstag gefeiert. Noch immer steht Fucker im Tor und hechtet voller Begeisterung den Bällen hinterher. Das Besondere daran: Er tut dies nicht nur bei den Alten Herren, er tut es auch bei den Aktiven. Fucker hat es also mit Gegnern und Mitspielern zu tun, die in der Regel 40 bis 50 Jahre jünger sind als er.

Mit Rudi Völler im Kinderwagen auf dem Bolzplatz

Bei vielen Routiniers in Fußball-Deutschland heißt es, sie könnten der Vater einiger Mitspieler sein. Bernd Fucker könnte der Opa der meisten sein. Vielleicht ist er der älteste Torwart der Nation, so ganz genau ist das nicht festzustellen. Auf jeden Fall ist er einer der ältesten - und stolz drauf. "Ich genieße noch jedes Spiel", sagt der Mann aus dem hessischen Rodenbach.

Einer der Gründe, warum Fucker noch so viel Elan mitbringt, ist, dass er eine Menge Nachholbedarf hat. Seine aktive Karriere war kurz, viel kürzer, als es sein Alter vermuten lässt. Seine Jugendzeit verbrachte Fucker beim FC Hanau 1893, dem ältesten Fußballverein Hessens und damals Zweitligist. Auf Hanaus Bolzplätzen und Straßen kickte er mit Rudi Völlers älterem Bruder Dieter, während der spätere Weltmeister im Kinderwagen lag.

Aus Stofffetzen hatte sich Fucker Knieschützer genäht, von Anfang an wollte er Torwart sein, so wie sein Vater August, der in der Gauliga große Spiele gegen Klubs wie den 1. FC Nürnberg oder Kickers Offenbach erlebt hatte.

Das Programm mit 68: Viermal Training und ein bis zwei Spiele pro Woche

Fucker spielte nach der Jugend vorwiegend in der A-Klasse und Bezirksliga, kurzzeitig in der Landesliga, ehe mit 27 der erste seiner beiden Söhne zur Welt kam. Mit dem Fußball war ab diesem Zeitpunkt erst einmal Schluss. "Meine Frau hat das nicht mitgemacht, also habe ich aufgehört", erzählt er.

Bis heute bereue er diesen Schritt, sagt Fucker. Fußball war kein Lebensinhalt mehr, maximal noch Hobby. Irgendwann begann er in seinem Heimatort Oberrodenbach in einer Freizeitmannschaft mitzukicken. Gelegentlich hütete er das Tor im Traditionsteam des FSV Frankfurt, vor ihm der heutige FSV-Präsident Julius Rosenthal als Libero.

Heute, Jahrzehnte später, sieht die Fußballwelt des Bernd Fucker völlig anders aus: Viermal pro Woche steht er auf dem Trainingsplatz, dazu kommen ein bis zwei Spiele am Wochenende. Fucker spielt für die dritte Mannschaft des SV Neuses in der Kreisliga D Gelnhausen und für die Alten Herren des Klubs, außerdem ist er Torwarttrainer des Frauenteams in der Kreisoberliga.

Ehefrau Gabi: Mit 50 Jahren noch Spielertrainerin



Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis. Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Bernd Fucker, mit 68 Jahren Deutschlands wohl ältester aktiver Torwart.

Sogar in seinem Alte-Herren-Team ist keiner älter als Bernd Fucker. Vergangene Woche hat er seinen 68. Geburtstag gefeiert. Noch immer steht Fucker im Tor und hechtet voller Begeisterung den Bällen hinterher. Das Besondere daran: Er tut dies nicht nur bei den Alten Herren, er tut es auch bei den Aktiven. Fucker hat es also mit Gegnern und Mitspielern zu tun, die in der Regel 40 bis 50 Jahre jünger sind als er.

Mit Rudi Völler im Kinderwagen auf dem Bolzplatz

Bei vielen Routiniers in Fußball-Deutschland heißt es, sie könnten der Vater einiger Mitspieler sein. Bernd Fucker könnte der Opa der meisten sein. Vielleicht ist er der älteste Torwart der Nation, so ganz genau ist das nicht festzustellen. Auf jeden Fall ist er einer der ältesten - und stolz drauf. "Ich genieße noch jedes Spiel", sagt der Mann aus dem hessischen Rodenbach.

Einer der Gründe, warum Fucker noch so viel Elan mitbringt, ist, dass er eine Menge Nachholbedarf hat. Seine aktive Karriere war kurz, viel kürzer, als es sein Alter vermuten lässt. Seine Jugendzeit verbrachte Fucker beim FC Hanau 1893, dem ältesten Fußballverein Hessens und damals Zweitligist. Auf Hanaus Bolzplätzen und Straßen kickte er mit Rudi Völlers älterem Bruder Dieter, während der spätere Weltmeister im Kinderwagen lag.

Aus Stofffetzen hatte sich Fucker Knieschützer genäht, von Anfang an wollte er Torwart sein, so wie sein Vater August, der in der Gauliga große Spiele gegen Klubs wie den 1. FC Nürnberg oder Kickers Offenbach erlebt hatte.

Das Programm mit 68: Viermal Training und ein bis zwei Spiele pro Woche

Fucker spielte nach der Jugend vorwiegend in der A-Klasse und Bezirksliga, kurzzeitig in der Landesliga, ehe mit 27 der erste seiner beiden Söhne zur Welt kam. Mit dem Fußball war ab diesem Zeitpunkt erst einmal Schluss. "Meine Frau hat das nicht mitgemacht, also habe ich aufgehört", erzählt er.

Bis heute bereue er diesen Schritt, sagt Fucker. Fußball war kein Lebensinhalt mehr, maximal noch Hobby. Irgendwann begann er in seinem Heimatort Oberrodenbach in einer Freizeitmannschaft mitzukicken. Gelegentlich hütete er das Tor im Traditionsteam des FSV Frankfurt, vor ihm der heutige FSV-Präsident Julius Rosenthal als Libero.

Heute, Jahrzehnte später, sieht die Fußballwelt des Bernd Fucker völlig anders aus: Viermal pro Woche steht er auf dem Trainingsplatz, dazu kommen ein bis zwei Spiele am Wochenende. Fucker spielt für die dritte Mannschaft des SV Neuses in der Kreisliga D Gelnhausen und für die Alten Herren des Klubs, außerdem ist er Torwarttrainer des Frauenteams in der Kreisoberliga.

Ehefrau Gabi: Mit 50 Jahren noch Spielertrainerin

Cheftrainerin der Damen ist seine zweite Ehefrau Gabi. Seit Dezember 2013 sind die beiden verheiratet. Ein fußballverrücktes Paar, keine Frage. Mit 50 Jahren ist Gabi Fucker-Wiese immer noch Spielertrainerin, nebenbei betreut sie eine E-Jugend. Sogar die Standesbeamtin griff bei der Hochzeitsrede die gemeinsame Leidenschaft von Braut und Bräutigam auf. Unter anderem äußerte sie den Wunsch, dass beide sich nie die Rote Karte zeigen mögen.

Im Fernsehen läuft Fußball eher selten bei den Fuckers. Länderspiele, klar, die ARD-Sportschau, vielleicht mal ein Champions-League- oder DFB-Pokalspiel. Viel lieber aber stehen sie selbst auf dem Sportplatz. Bernd Fucker steckt mitten in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Den Aufstieg mit dem SV Neuses III hat er noch nicht abgehakt, auch wenn neun Punkte Rückstand eine schwere Hypothek sind.

Dafür ist die zweite Mannschaft, für die er auch schon aufgelaufen ist, souveräner Tabellenführer der C-Liga. "Es wäre natürlich ein Traum, noch einmal eine Meisterschaft zu erleben", sagt der 68-Jährige.

Spektakulärer Einstand mit Derbysieg und gehaltenem Elfmeter

Wer weiß, wie es gekommen wäre, wenn es nicht diesen einen Kritiker damals in seinem Freizeitteam gegeben hätte. Immer wieder ärgerte sich Fucker über dessen spitze Bemerkungen. "Als er dann gemeint hat, ich wäre eine Mimose, ist mir der Kragen geplatzt", sagt der Torwart. Er wechselte nach Neuses. Das war vor eineinhalb Jahren.

Natürlich war der Plan, im neuen Verein nur bei den Alten Herren zu spielen. Dann aber sah der Coach der zweiten und dritten Mannschaft Fucker im Training und sprach ihn an, ob er nicht aushelfen könne. Aus dem Aushelfen wurden 17 Pflichtspiele in der laufenden Saison. Sein Einstand: spektakulär. Ein 6:0 im Derby - plus gehaltener Elfmeter. Ein kleines Fußballmärchen. Sieben Jahre zuvor hatte Fucker nach einer schweren Darmoperation noch zwei Wochen im künstlichen Koma gelegen.

"Die Akzeptanz liegt auch an meinen Leistungen"

"Ich hatte anfangs ganz schön Bammel, als ich in die Mannschaft gekommen bin", sagt er, "aber die jungen Kerle haben mich unglaublich aufgenommen." Keine Ablehnung, keine abfälligen Sprüche. Sie sind froh, dass sie ihren Torwart-Methusalem haben, der in allen Lokalzeitungen der Umgebung schon großes Thema war.

"Die Akzeptanz liegt auch an meinen Leistungen", meint Fucker ziemlich unbescheiden. "In meiner aktuellen Form würde ich mir auch die Kreisoberliga zutrauen." Das sind vier Klassen Unterschied zur D-Liga. So weit wird es wohl nicht mehr kommen. Bernd Fucker hat vor, es ab Sommer langsamer angehen zu lassen. Nur noch bei den Alten Herren. Der Älteste wird er trotzdem bleiben.

Das meinen DFB.de-User:

"Mein absoluter Respekt vor diesem Mann. Er macht allen über 60-Jährigen Mut was man auch im Alter noch leisten kann. Weiter so!!!" (Georg Kanthak)