Bellarabi: "Toll, mit Weltmeistern auf dem Platz zu stehen"

Seit Dienstag lernt Karim Bellarabi die Welt des Weltmeisters kennen. Nach Einsätzen für die U 20 und U 21 wurde Bellarabi für die EM-Qualifikationsspiele in Polen am Samstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) in Warschau und gegen Irland am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) in Gelsenkirchen erstmals fürs A-Team nominiert. Die ersten Stunden im DFB-Team, die ersten Eindrücke, die ersten Gespräche, die ersten Trainingseinheiten - mit Redakteur Steffen Lüdeke hat der 24 Jahre alte Leverkusener im DFB.de-Exklusivinterview über viele neue Erfahrungen gesprochen.

DFB.de: Herr Bellarabi, seit einem Tag sind Sie bei der Nationalmannschaft. Wie war das Ankommen im Kreis des A-Teams?

Karim Bellarabi: Ich bin von allen gut aufgenommen worden, das gesamte Team, die Sportliche Leitung und der Betreuerstab waren sehr offen und herzlich. Wir haben jetzt bereits zweimal trainiert, ich fühle mich immer besser und wachse immer mehr in die Mannschaft hinein.

DFB.de: Sie kennen nicht viele Spieler persönlich. Hat dies den Einstieg für Sie besonders schwierig gemacht?

Bellarabi: Das stimmt, persönlich kenne ich nur André Schürrle aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen. Mit ihm habe ich mich länger unterhalten, er hat mir gesagt, dass ich mich immer an ihn wenden kann. Aber auch mit den anderen war es sofort einfach. Fußballer verstehen sich immer, und hier bei der Nationalmannschaft gilt das ganz besonders. Bisher war es mit allen sehr angenehm, jetzt freue ich mich darauf, alle Spieler im Laufe dieser Woche noch besser kennenzulernen.

DFB.de: Die ersten beiden Trainingseinheiten mit dem DFB-Team liegen hinter Ihnen. Hat Sie dabei irgendetwas überrascht?

Bellarabi: Nein, das nicht. Die Qualität ist wahnsinnig hoch, aber das hatte ich genau so erwartet. Beim Weltmeister spielen viele der weltbesten Spieler, für mich ist es eine tolle Erfahrung, mit ihnen auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Sie haben sich in diesem Sommer schon vor dem Trainingsauftakt bei Bayer Leverkusen privat für die Saison fit gemacht. Das hat ziemlich gut funktioniert - kaum investieren Sie mehr, schon steigen Sie in den Kreis des DFB-Teams auf. Ist das wirklich so einfach?



Seit Dienstag lernt Karim Bellarabi die Welt des Weltmeisters kennen. Nach Einsätzen für die U 20 und U 21 wurde Bellarabi für die EM-Qualifikationsspiele in Polen am Samstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) in Warschau und gegen Irland am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL) in Gelsenkirchen erstmals fürs A-Team nominiert. Die ersten Stunden im DFB-Team, die ersten Eindrücke, die ersten Gespräche, die ersten Trainingseinheiten - mit Redakteur Steffen Lüdeke hat der 24 Jahre alte Leverkusener im DFB.de-Exklusivinterview über viele neue Erfahrungen gesprochen.

DFB.de: Herr Bellarabi, seit einem Tag sind Sie bei der Nationalmannschaft. Wie war das Ankommen im Kreis des A-Teams?

Karim Bellarabi: Ich bin von allen gut aufgenommen worden, das gesamte Team, die Sportliche Leitung und der Betreuerstab waren sehr offen und herzlich. Wir haben jetzt bereits zweimal trainiert, ich fühle mich immer besser und wachse immer mehr in die Mannschaft hinein.

DFB.de: Sie kennen nicht viele Spieler persönlich. Hat dies den Einstieg für Sie besonders schwierig gemacht?

Bellarabi: Das stimmt, persönlich kenne ich nur André Schürrle aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen. Mit ihm habe ich mich länger unterhalten, er hat mir gesagt, dass ich mich immer an ihn wenden kann. Aber auch mit den anderen war es sofort einfach. Fußballer verstehen sich immer, und hier bei der Nationalmannschaft gilt das ganz besonders. Bisher war es mit allen sehr angenehm, jetzt freue ich mich darauf, alle Spieler im Laufe dieser Woche noch besser kennenzulernen.

DFB.de: Die ersten beiden Trainingseinheiten mit dem DFB-Team liegen hinter Ihnen. Hat Sie dabei irgendetwas überrascht?

Bellarabi: Nein, das nicht. Die Qualität ist wahnsinnig hoch, aber das hatte ich genau so erwartet. Beim Weltmeister spielen viele der weltbesten Spieler, für mich ist es eine tolle Erfahrung, mit ihnen auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Sie haben sich in diesem Sommer schon vor dem Trainingsauftakt bei Bayer Leverkusen privat für die Saison fit gemacht. Das hat ziemlich gut funktioniert - kaum investieren Sie mehr, schon steigen Sie in den Kreis des DFB-Teams auf. Ist das wirklich so einfach?

Bellarabi: Nein, es gehört viel mehr dazu. In meiner Karriere habe ich jetzt eine Phase erreicht, in der ich genau weiß, was ich will und wie ich mich dafür verhalten muss. Vor allem der Kopf ist dafür entscheidend, vieles ist eine Frage der Motivation und der Einstellung. Auch das Verhalten außerhalb des Platzes gehört dazu, das habe ich mittlerweile verinnerlicht.

DFB.de: Klingt so, als wäre das nicht immer der Fall gewesen.

Bellarabi: Jeder Spieler ist mal jung, jeder Spieler macht mal Fehler. Ganz sicher auch ich. Aber ich habe daraus gelernt und bin mit meinen 24 Jahren an einen Punkt gelangt, an dem ich weiß, was mir hilft und was nicht.

DFB.de: Das WM-Finale haben Sie im Traininglager von Bayer Leverkusen verfolgt. Wie weit weg war die Nationalmannschaft am 13. Juli für Sie?

Bellarabi: Ziemlich weit weg, wenn ich ehrlich bin. Im ganzen Turnier hat sich die deutsche Mannschaft hervorragend präsentiert, die beste Mannschaft der Welt war die beste Mannschaft der Weltmeisterschaft und hat den Titel verdient gewonnen. Umso größer ist für mich die Ehre und Freude, dass ich nun die Chance erhalten habe, mich in diesem Kreis zu beweisen. Vor zwei, drei Monaten hätte ich das noch nicht gedacht.

DFB.de: Sie haben immer gesagt, dass er es Ihr Traum ist, für Deutschland zu spielen. Sie habe sich deswegen gegen die marokkanische Nationalmannschaft entschieden, für die Sie auch spielberechtigt wären, weil Ihr Vater Marokkaner ist. Wie groß ist Ihre Verbindung nach Marokko noch? Was an Ihnen ist marokkanisch?

Bellarabi: Das Land ist genauso in meiner Herzen wie Deutschland. Mein Vater kommt aus Marokko, ich habe einen wunderbaren Teil meiner Familie in Marokko. Ich liebe das Land, Marokko ist meine zweite Heimat. Was an mir marokkanisch ist, ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich vor allem mein Äußeres und mein Name.

DFB.de: Bellarabi heißt "der schöne Araber", Karim in etwa "der Gebende, der Großzügige".

Bellarabi: Stimmt beides, ja.

DFB.de: In welchen Situationen sind Sie großzügig?

Bellarabi: Auf den Fußball bezogen, glaube ich, dass ich gelernt habe, mannschaftsdienlich zu arbeiten. Erfolg kann man nur als Team haben, alle müssen für die Mannschaft alles geben. Wie großzügig ich ansonsten bin, müssen andere beurteilen. Ich kann aber sagen, dass ich bestimmt kein ausgeprägter Egoist bin. Mir liegt meine Familie sehr am Herzen, ich kümmere mich sehr gerne um meine Familie.

DFB.de: Im Rahmen Ihres Zivildienstes haben Sie sich um Menschen außerhalb Ihrer Familie gekümmert. Ihren Zivildienst haben Sie bei der Lebenshilfe Braunschweig absolviert. Wie kam es dazu, und wie prägend waren die Erfahrungen, die Sie dort gesammelt haben?

Bellarabi: Torsten Lieberknecht, mein damaliger Trainer in Braunschweig, hatte mir die Stelle vermittelt beziehungsweise vorgeschlagen. Er wollte, dass ich diese Erfahrung mache. Ich war dort für sechs Monate und habe mit schwerbehinderten Menschen gearbeitet. Mit meiner Art bin ich dort sehr gut klargekommen. Insgesamt war es eine spannende und wertvolle Zeit für mich. Es war nicht immer einfach, aber am Ende hat es sich gelohnt. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, auch über mich.

DFB.de: In Ihrer Karriere hatten Sie auch schon schwierige Zeiten. Ab Oktober 2012 waren Sie fast ein Jahr durch eine Schambeinentzündung außer Gefecht gesetzt. Wie schwer war es für den schnellen Karim Bellarabi, sich in Langsamkeit üben zu müssen?

Bellarabi: Geduld ist nicht meine Stärke, aber im Nachhinein kann ich sagen, dass ich diese Zeit vielleicht sogar gebraucht habe. Ich habe vor allem gelernt, dankbar zu sein, wenn man wirklich fit ist. Und dass man seinen Körper, sein Kapital, seine Fitness pflegen muss. Ich habe durch die Verletzung zwar Zeit verloren, aber dafür einige Erkenntnisse gewonnen.

DFB.de: Haben Sie mal darüber nachgedacht, dass Sie heute womöglich Weltmeister sein könnten, wenn diese Verletzung nicht gewesen wäre. Sie haben den Sprung in den Kader ja nur um ein paar Monate zu spät geschafft.

Bellarabi: Nein, in diese Richtung denke ich überhaupt nicht. Wie gesagt: Ich bin einfach nur dankbar, dass ich jetzt hier dabei sein kann. Ich will hier lernen, ich will mich verbessern, ich will mich anbieten. Und dann hoffe ich, dass ich wiederkommen darf.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie sich verbessern?

Bellarabi: Ich sehe überall noch Potenzial. Aber ich glaube, dass ich jetzt unter Roger Schmidt vor allem gelernt habe, im System auch defensiv zu arbeiten. Die Vorbereitung mit Bayer war sehr wichtig, ich denke, dass ich zuletzt noch einmal einen Sprung gemacht habe.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass Sie gegen Polen oder Irland Ihr Debüt für Deutschland feiern?

Bellarabi: Wie gesagt: Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen. Ich habe in der Vergangenheit hart für diesen Traum gearbeitet und werde in Zukunft weiter hart dafür arbeiten. Für mich ist schon die Einladung in den Kreis des Teams eine schon Belohnung - ein Einsatz würde das Ganze krönen.