Bellarabi: "Es kann so viel passieren - ich bin der beste Beweis"

Nach der WM gab es im Team des Weltmeisters keinen großen Umbruch, doch die Fluktuation ging weiter. Neue Gesichter tauchten auf, neue Spieler durften sich beweisen. Zu denen, die den größten Eindruck hinterlassen haben, gehört Karim Bellarabi. In vier Spielen für Deutschland hat der 24-Jährige mit seinen Dribblings begeistert und Einsatz überzeugt. So wie er es Woche für Woche für seinen Verein macht. Aktuell ziemlich häufig. Gestern Bundesliga, heute Pokal, morgen Champions League. Die Taktung ist eng für Bayer Leverkusen und Karim Bellarabi, die meisten Wochen sind englisch.

So auch diese. Schon am Dienstag (ab 19 Uhr, live bei Sky) steht das nächste Spiel an, Bayer trifft im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den 1. FC Kaiserslautern. Vor der Partie hat sich Karim Bellarabi im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke über seinen rasanten Aufstieg, die Freude am Fußball und spezielle Erinnerungen an Kaiserslautern unterhalten.

DFB.de: Herr Bellarabi, die Saison ist in einer heißen Phase, Sie haben alle drei Tage ein Spiel. Überwiegen in diesen Tagen Stress und Druck oder der Spaß am Fußball?

Karim Bellarabi: Natürlich ist solch ein Rhythmus anstrengend. Aber dafür spielen wir doch alle Fußball! Europapokal, Bundesliga, DFB-Pokal - es gibt nichts Schöneres. Wenn man zwischen den Spielen gut regeneriert, dann geht das auch. Ich bin froh, dass ich nicht eine ganze Woche lang auf das nächste Spiel warten muss.

DFB.de: Kann Fußball Ihnen auch zu viel sein?

Bellarabi: Ganz ehrlich, bis jetzt noch nicht. Vielleicht sieht man die Dinge auch anders, wenn man - wie ich - schon einmal sehr lange verletzt war. Da freut man sich auf jedes Spiel, das man machen kann.

DFB.de: Am Dienstag steht für Sie das Pokalachtelfinale an. Welchen Stellenwert hat dieser Wettbewerb für Sie?

Bellarabi: Für uns ist der DFB-Pokal ein ganz wesentlicher Wettbewerb in dieser Saison. Wir wollen sehr weit kommen, am liebsten natürlich bis ins Finale nach Berlin.



Nach der WM gab es im Team des Weltmeisters keinen großen Umbruch, doch die Fluktuation ging weiter. Neue Gesichter tauchten auf, neue Spieler durften sich beweisen. Zu denen, die den größten Eindruck hinterlassen haben, gehört Karim Bellarabi. In vier Spielen für Deutschland hat der 24-Jährige mit seinen Dribblings begeistert und Einsatz überzeugt. So wie er es Woche für Woche für seinen Verein macht. Aktuell ziemlich häufig. Gestern Bundesliga, heute Pokal, morgen Champions League. Die Taktung ist eng für Bayer Leverkusen und Karim Bellarabi, die meisten Wochen sind englisch.

So auch diese. Schon am Dienstag (ab 19 Uhr, live bei Sky) steht das nächste Spiel an, Bayer trifft im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den 1. FC Kaiserslautern. Vor der Partie hat sich Karim Bellarabi im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Steffen Lüdeke über seinen rasanten Aufstieg, die Freude am Fußball und spezielle Erinnerungen an Kaiserslautern unterhalten.

DFB.de: Herr Bellarabi, die Saison ist in einer heißen Phase, Sie haben alle drei Tage ein Spiel. Überwiegen in diesen Tagen Stress und Druck oder der Spaß am Fußball?

Karim Bellarabi: Natürlich ist solch ein Rhythmus anstrengend. Aber dafür spielen wir doch alle Fußball! Europapokal, Bundesliga, DFB-Pokal - es gibt nichts Schöneres. Wenn man zwischen den Spielen gut regeneriert, dann geht das auch. Ich bin froh, dass ich nicht eine ganze Woche lang auf das nächste Spiel warten muss.

DFB.de: Kann Fußball Ihnen auch zu viel sein?

Bellarabi: Ganz ehrlich, bis jetzt noch nicht. Vielleicht sieht man die Dinge auch anders, wenn man - wie ich - schon einmal sehr lange verletzt war. Da freut man sich auf jedes Spiel, das man machen kann.

DFB.de: Am Dienstag steht für Sie das Pokalachtelfinale an. Welchen Stellenwert hat dieser Wettbewerb für Sie?

Bellarabi: Für uns ist der DFB-Pokal ein ganz wesentlicher Wettbewerb in dieser Saison. Wir wollen sehr weit kommen, am liebsten natürlich bis ins Finale nach Berlin.

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DFB.de: In Ihrer Kindheit und Jugend haben Sie sechs Jahre lang in Bremen gespielt. In Ihrem ersten Jahr dort hat Werder den Pott gewonnen. Was war damals los in Stadt und Verein? Haben Sie aus dieser Zeit spezielle Erlebnisse an den DFB-Pokal?

Bellarabi: Man hat das als Fußballfan natürlich alles mitbekommen, ganz Bremen stand Kopf. Der SV Werder hatte damals große Zeiten, trotzdem ist ein Titelgewinn immer etwas Außergewöhnliches. Ich war ja noch sehr jung damals und hatte keine Ahnung, was aus mir einmal wird. Aber geträumt habe ich auch von solchen Erfolgen.

DFB.de: Nun geht es gegen den 1. FC Kaiserslautern. Stimmt die Vermutung, dass Sie mit diesem Gegner sehr positive Erinnerungen verbinden? Sie waren zuvor wegen einer Schambeinverletzung fast ein Jahr lang ausgefallen, das Spiel gegen die Pfälzer war Ihr Comeback.

Bellarabi: Ein Testspiel prägt sich nicht immer ins Gedächtnis ein, aber wenn man so lange nicht spielen konnte, dann ist das anders. Von daher stimmt es: Ich erinnere mich sehr gerne daran.

DFB.de: Wie gut hat es Ihnen getan, dass Sie mit dem Tor gleich ein Erfolgserlebnis hatten?

Bellarabi: Ach, über Tore freut man sich immer - egal, was vorher war. Sie tun einfach gut.

DFB.de: Lautern war der Beginn eines fast unglaublichen Aufstiegs für Sie. Es ging nach Braunschweig, zurück nach Leverkusen und ab ins DFB-Team. Wie hätten Sie damals auf diese Prognose reagiert?

Bellarabi: Mit dieser Prognose hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht beschäftigt. Ich habe damals gelernt, dass man im Fußball nicht zu weit in die Zukunft schauen sollte. Es kann so viel passieren - ich bin da wohl der beste Beweis.

DFB.de: Sie haben gesagt, dass Sie während der Pause wegen der Schambeinverletzung eine bessere Einstellung bekommen haben. Wären Sie ohne die Verletzung heute nicht Nationalspieler?

Bellarabi: Das weiß ich nicht, es ist schwer zu sagen. Ich glaube, dass ich auch ohne Verletzung die Einstellung gefunden hätte, das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen. Aber vielleicht haben mir meine damaligen Probleme dahingehend auch geholfen. Wenn man möchte, aber nicht kann, weil man verletzt ist - das prägt und lässt einen behutsamer mit seinem Körper umgehen. Ich tue sehr viel dafür, um fit und gesund zu bleiben.

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DFB.de: Sie haben mit Ihrem starken Debüt für Deutschland für Aufsehen gesorgt, die Mannschaft hat dennoch verloren - mit 0:2 in Polen. Können Sie Ihre Gemütslage beschreiben: Waren Sie mehr stolz auf das Debüt und Ihre Leistung oder verärgert, weil das Spiel verloren ging?

Bellarabi: Im ersten A-Länderspiel ist - so denke ich - jeder Spieler stark mit sich selbst beschäftigt. Man will einen guten Eindruck hinterlassen, klar. Meine Leistung war ganz okay. Und doch stand natürlich der mannschaftliche Erfolg im Vordergrund. Es war ein wichtiges Spiel in Polen, das wir unbedingt gewinnen wollten. Deswegen war niemand zufrieden. Ich auch nicht.

DFB.de: Für Aufsehen haben Sie auch nach dem Spiel gesorgt. Können Sie sich noch erinnern, wie Sie beim Bankett in Warschau den Raum betreten und von Gelächter und Applaus empfangen wurden? Was war da los? Sie dürfen gerne aus dem Nähkästchen plaudern...

Bellarabi: (lacht) Das Nähkästchen bekomme ich leider gerade nicht auf, irgendetwas hakt da...

DFB.de: Nationalspieler wird man über die Leistung im Verein. Sie haben in dieser Saison in Bundesliga und Champions League bei allen Spielen auf dem Rasen gestanden. Sie sind Toptorschütze und Topscorer von Bayer. Sind Sie selbst überrascht über die Konstanz?

Bellarabi: Ich denke darüber gar nicht so sehr nach. Ich versuche einfach, meine Leistung zu bringen, mich auf jedes Spiel perfekt vorzubereiten, immer weiter zu machen.

DFB.de: In Ihrer ersten Zeit bei Bayer sahen die Zahlen - auch aufgrund von Verletzungen - noch ganz anders aus. In zwei Spielzeiten kam Sie auf 18 Einsätze und drei Scorerpunkte. Haben Sie im Rückblick eine Erklärung für diese Diskrepanz?

Bellarabi: Über meine Verletzungen haben wir schon gesprochen. Man darf auch nicht vergessen, dass ich wesentlich jünger war, noch nicht so stabil - da sind gewisse Schwankungen auch normal. Und es wäre ja schlimm, wenn ich mich nicht weiterentwickelt hätte. Ich habe auch Rückschläge als Motivationshilfen genutzt und versucht, daraus zu lernen. Ein bisschen hat es mir dann auch gebracht.

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DFB.de: Im Pokal ist Bayer gegen Lautern Favorit. Genauso war es allerdings auch im Viertelfinale des vergangenen Jahres - und Bayer schied gegen den FCK aus. Sie haben damals leihweise in Braunschweig gespielt. Waren die Leverkusener Spiele für Sie dennoch Pflichtprogramm?

Bellarabi: Na klar, ich habe die Spiele von Bayer 04 immer verfolgt. Ich kannte ja alle im Verein: Spieler, Trainer, Staff. Da fiebert man mit, auch wenn man gerade an einen anderen Klub ausgeliehen ist.

DFB.de: War die Niederlage auch für Sie eine Niederlage?

Bellarabi: Ich habe mit den Jungs mitgefühlt, ja. Ich hätte ihnen gegönnt, dass sie es in dem Wettbewerb noch viel weiter gebracht hätten. Vielleicht schaffen wir es ja in diesem Jahr.

DFB.de: Die Lehre aus diesem Spiel ist: keinen Gegner unterschätzen?

Bellarabi: Das sollte man im Pokal niemals tun, und das weiß man auch.

DFB.de: Wie schätzen Sie den 1. FCK sportlich ein?

Bellarabi: Wie gesagt, wir werden Kaiserslautern nicht unterschätzen. Der FCK ist in meinen Augen auch kein Zweitligist. Sie haben das Potenzial und die große Chance, in die Bundesliga aufzusteigen. Eine gefährliche Mannschaft - wir sind gewarnt.

DFB.de: Der Weg ist noch weit - dennoch: Denken Sie manchmal schon an das Finale in Berlin? Sie sind in dieser Stadt geboren, hätte die Finalteilnahme für Sie deswegen noch einmal eine besondere Note?

Bellarabi: Nein, daran denke ich nicht. Jetzt Kaiserslautern, danach hoffentlich noch zwei weitere Gegner. Erst dann würde ich an Berlin denken.