Behringer vs. Garefrekes: Keine Geschenke

Die Zeit der Entscheidungen naht. In der Allianz Frauen-Bundesliga beginnen nun die finalen Wochen. Heute Nachmittag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) trifft der FC Bayern München auf den 1. FFC Frankfurt – es ist das Duell des Ersten gegen den Dritten. Während die Münchnerinnen theoretisch schon Meister werden können, geht es für die Frankfurterinnen um die erneute Qualifikation für die Champions League.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Spielführerinnen über die besondere Bedeutung des Aufeinandertreffens. "Für uns ist es ein sehr wichtiges Spiel", sagen Münchens Melanie Behringer (30) und Frankfurts Kerstin Garefrekes (36) beinahe gleichlautend. Für Garefrekes wird es gleichzeitig einer der letzten Höhepunkte als Spielerin sein – sie beendet ihre Karriere nach dieser Saison.

DFB.de: Frau Behringer, Frau Garefrekes, der Erste der Allianz Frauen-Bundesliga muss zum Dritten. Ist die Partie dennoch für den 1. FFC Frankfurt deutlich wichtiger?

Melanie Behringer: Nein, das sehe ich nicht so. Für uns ist das ebenfalls ein bedeutendes Spiel. Wir haben uns zwar ein gutes Polster erarbeitet. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir haben noch nichts erreicht, wir haben noch nichts gewonnen. Außerdem gehen wir mit einer Niederlage in das Duell. Unser letztes Pflichtspiel haben wir kürzlich im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den SC Sand verloren. Das war sehr, sehr bitter und ein großer Rückschlag. Wir wollen zeigen, dass das ein Ausrutscher war.

Kerstin Garefrekes: Für uns ist es natürlich ein sehr wichtiges Spiel, weil wir uns im Kampf um Platz zwei mit dem VfL Wolfsburg eigentlich keine Punktverluste mehr erlauben dürfen. Ich gehe davon aus, dass sich der FC Bayern München – unabhängig vom Ausgang des Spiels – die erneute Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen wird. Aber uns wird in München sicherlich nichts geschenkt werden.

DFB.de: Frau Behringer, das 1:2 gegen Sand war die erste Niederlage in einem Pflichtspiel seit eineinhalb Jahren. Wie ist das rückblickend zu erklären?

Behringer: Es war ja klar, dass es uns irgendwann auch mal wieder erwischen würde. Aber gerade in diesem Spiel hätte ich wirklich gut darauf verzichten können. Wir wollten unbedingt das Endspiel um den DFB-Pokal erreichen. Das haben wir nicht geschafft. Jede Spielerin muss sich jetzt fragen, ob sie wirklich alles dafür gegeben hat, dieses Ziel auch zu erreichen. In Sand haben wir ganz sicher nicht unsere beste Leistung gezeigt. Jetzt müssen wir schnell den Hebel wieder umlegen.

DFB.de: Kann diese Niederlage ein Vorteil für den FFC sein, Frau Garefrekes?

Garefrekes: Das ist immer schwierig zu vorherzusagen, weil die Medaille auch in diesem Fall zwei Seiten hat. Ist die Mannschaft von Bayern München nach der Niederlage etwas verunsichert oder führt das verlorene Halbfinale des DFB-Pokals nun dazu, dass sie auf Wiedergutmachung aus ist? Für uns muss klar sein, dass dieses Team über eine sehr hohe Qualität verfügt und dass wir unser Leistungspotenzial zu hundert Prozent abrufen müssen, um dort zu bestehen. Nur das können wir beeinflussen!

DFB.de: Ist die Situation ähnlich wie nach dem Ausscheiden in der ersten Runde der Champions League vor einigen Monaten, Frau Behringer?

Behringer: Damals waren wir natürlich auch sehr enttäuscht. Wir hatten gegen Twente Enschede zweimal unentschieden gespielt, waren aber wegen der Auswärtstor-Regel nicht weitergekommen. Wir hatten uns nach diesem Spiel zusammengesetzt und uns geschworen, dass wir jetzt erst recht angreifen wollen.

DFB.de: Das ist imposant gelungen.

Behringer: Ja, wir haben einen echten Lauf entwickelt und haben uns beinahe keine Schwächephase geleistet – bis zu dem Spiel in Sand vor zwei Wochen.

DFB.de: Frau Garefrekes, für Sie geht es nun nur noch darum, irgendwie noch am VfL Wolfsburg vorbeizuziehen, um dem zweiten Platz in der Allianz Frauen-Bundesliga zu sichern. Ist die erneute Qualifikation für die Champions League nun das große Ziel?

Garefrekes: Die Qualifikation für die Champions League ist seit Saisonbeginn unser Ziel, nicht erst seit kurzem. Und dass es auf einen Zweikampf mit dem VfL Wolfsburg herausläuft, hat sich ja nun auch schon seit einigen Wochen angedeutet. Wirklich schade war, dass wir das direkte Aufeinandertreffen in Wolfsburg trotz Führung verloren haben – mit der Konsequenz, dass es die Wölfinnen nun in der eigenen Hand haben.



Die Zeit der Entscheidungen naht. In der Allianz Frauen-Bundesliga beginnen nun die finalen Wochen. Heute Nachmittag (ab 14 Uhr, live auf DFB-TV) trifft der FC Bayern München auf den 1. FFC Frankfurt – es ist das Duell des Ersten gegen den Dritten. Während die Münchnerinnen theoretisch schon Meister werden können, geht es für die Frankfurterinnen um die erneute Qualifikation für die Champions League.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Spielführerinnen über die besondere Bedeutung des Aufeinandertreffens. "Für uns ist es ein sehr wichtiges Spiel", sagen Münchens Melanie Behringer (30) und Frankfurts Kerstin Garefrekes (36) beinahe gleichlautend. Für Garefrekes wird es gleichzeitig einer der letzten Höhepunkte als Spielerin sein – sie beendet ihre Karriere nach dieser Saison.

DFB.de: Frau Behringer, Frau Garefrekes, der Erste der Allianz Frauen-Bundesliga muss zum Dritten. Ist die Partie dennoch für den 1. FFC Frankfurt deutlich wichtiger?

Melanie Behringer: Nein, das sehe ich nicht so. Für uns ist das ebenfalls ein bedeutendes Spiel. Wir haben uns zwar ein gutes Polster erarbeitet. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir haben noch nichts erreicht, wir haben noch nichts gewonnen. Außerdem gehen wir mit einer Niederlage in das Duell. Unser letztes Pflichtspiel haben wir kürzlich im Halbfinale des DFB-Pokals gegen den SC Sand verloren. Das war sehr, sehr bitter und ein großer Rückschlag. Wir wollen zeigen, dass das ein Ausrutscher war.

Kerstin Garefrekes: Für uns ist es natürlich ein sehr wichtiges Spiel, weil wir uns im Kampf um Platz zwei mit dem VfL Wolfsburg eigentlich keine Punktverluste mehr erlauben dürfen. Ich gehe davon aus, dass sich der FC Bayern München – unabhängig vom Ausgang des Spiels – die erneute Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen wird. Aber uns wird in München sicherlich nichts geschenkt werden.

DFB.de: Frau Behringer, das 1:2 gegen Sand war die erste Niederlage in einem Pflichtspiel seit eineinhalb Jahren. Wie ist das rückblickend zu erklären?

Behringer: Es war ja klar, dass es uns irgendwann auch mal wieder erwischen würde. Aber gerade in diesem Spiel hätte ich wirklich gut darauf verzichten können. Wir wollten unbedingt das Endspiel um den DFB-Pokal erreichen. Das haben wir nicht geschafft. Jede Spielerin muss sich jetzt fragen, ob sie wirklich alles dafür gegeben hat, dieses Ziel auch zu erreichen. In Sand haben wir ganz sicher nicht unsere beste Leistung gezeigt. Jetzt müssen wir schnell den Hebel wieder umlegen.

DFB.de: Kann diese Niederlage ein Vorteil für den FFC sein, Frau Garefrekes?

Garefrekes: Das ist immer schwierig zu vorherzusagen, weil die Medaille auch in diesem Fall zwei Seiten hat. Ist die Mannschaft von Bayern München nach der Niederlage etwas verunsichert oder führt das verlorene Halbfinale des DFB-Pokals nun dazu, dass sie auf Wiedergutmachung aus ist? Für uns muss klar sein, dass dieses Team über eine sehr hohe Qualität verfügt und dass wir unser Leistungspotenzial zu hundert Prozent abrufen müssen, um dort zu bestehen. Nur das können wir beeinflussen!

DFB.de: Ist die Situation ähnlich wie nach dem Ausscheiden in der ersten Runde der Champions League vor einigen Monaten, Frau Behringer?

Behringer: Damals waren wir natürlich auch sehr enttäuscht. Wir hatten gegen Twente Enschede zweimal unentschieden gespielt, waren aber wegen der Auswärtstor-Regel nicht weitergekommen. Wir hatten uns nach diesem Spiel zusammengesetzt und uns geschworen, dass wir jetzt erst recht angreifen wollen.

DFB.de: Das ist imposant gelungen.

Behringer: Ja, wir haben einen echten Lauf entwickelt und haben uns beinahe keine Schwächephase geleistet – bis zu dem Spiel in Sand vor zwei Wochen.

DFB.de: Frau Garefrekes, für Sie geht es nun nur noch darum, irgendwie noch am VfL Wolfsburg vorbeizuziehen, um dem zweiten Platz in der Allianz Frauen-Bundesliga zu sichern. Ist die erneute Qualifikation für die Champions League nun das große Ziel?

Garefrekes: Die Qualifikation für die Champions League ist seit Saisonbeginn unser Ziel, nicht erst seit kurzem. Und dass es auf einen Zweikampf mit dem VfL Wolfsburg herausläuft, hat sich ja nun auch schon seit einigen Wochen angedeutet. Wirklich schade war, dass wir das direkte Aufeinandertreffen in Wolfsburg trotz Führung verloren haben – mit der Konsequenz, dass es die Wölfinnen nun in der eigenen Hand haben.

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DFB.de: Schauen wir nun nach vorne. Was erwarten Sie von dem Duell zwischen dem FC Bayern und Frankfurt?

Garefrekes: Wir haben noch nie in München gewonnen, seit der FC Bayern von Aschheim ins Stadion an der Grünwalder Straße umgezogen ist – und der Zeitpunkt wäre günstig, dies zu ändern. Wie schon erwähnt, muss dafür alles passen bei uns. Es wird sicher sehr eng zugehen und Kleinigkeiten können den Ausschlag geben.

Behringer: Frankfurt wird alles versuchen, um die drei Punkte zu holen. Aber wir haben das gleiche Ziel. Ich erwarte ein sehr, sehr intensives und spannendes Spiel. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass Kleinigkeiten entscheiden werden. Wir sind heiß auf das Aufeinandertreffen. Solche Partien haben doch einen ganz besonderen Reiz. Ich freue mich einfach riesig darauf.

DFB.de: Auch weil Sie ehemalige Weggefährten wiedersehen werden?

Behringer: Ja, natürlich. Mit Kerstin Garefrekes beispielsweise habe ich mir bei Auswärtsreisen immer das Zimmer geteilt. Auch zu vielen anderen Spielerinnen habe ich noch einen guten Draht. Dabei sind auch Freundschaften entstanden. Es war eine ereignisreiche Zeit in die Frankfurt, die ich nicht missen möchte.

DFB.de: Ist es deshalb für Sie immer noch ein besonderes Spiel?

Behringer: Auf jeden Fall. Alles andere wäre doch gelogen. Ich war vier Jahre beim FFC. Ich habe dort tolle Zeiten erlebt, aber es gab auch komplizierte Augenblicke. Beides zusammen hat mich unheimlich geprägt. Ein Verein wie der 1. FFC Frankfurt gehört meiner Meinung nach in die Champions League. Aber das ist in Deutschland mittlerweile kein Selbstläufer mehr. Es hat in dieser Saison viele Überraschungen gegeben. Die Spitzengruppe ist breiter geworden. Es bleibt spannend bis zum Schluss. Davon bin ich überzeugt.

DFB.de: Frau Garefrekes, wie sehen Sie die Situation des 1. FFC Frankfurt fünf Spieltage vor Schluss?

Garefrekes: Wir kämpfen noch in zwei Wettbewerben um unsere Ziele, das ist schon mal positiv. Jetzt gilt es, noch einmal vier Wochen Vollgas zu geben und das Optimale aus dieser Ausgangsposition herauszuholen. Sicherlich sind wir weder in München noch im Champions-League-Halbfinale gegen Wolfsburg der Favorit. Aber ich sehe diese vermeintliche Außenseiterrolle auch als Chance: Wir können eigentlich nur gewinnen!

DFB.de: Frau Behringer, trotz des Rückschlags gegen Sand vor zwei Wochen: der FC Bayern hat in dieser Saison nach 17 Begegnungen 15 Siege und zwei Unentschieden auf dem Konto. Was macht die Mannschaft so stark?

Behringer: Es ist unser großer Zusammenhalt. Dazu kommt auch die entsprechende individuelle Klasse. Aber unser ganz großes Plus ist der Teamgeist. Davon bin ich absolut überzeugt. Wenn jemand einen Fehler macht, ist direkt die nächste Spielerin da, um diesen wieder wegzumachen. Das ist wirklich ein gutes Gefühl. Wir sind nicht nur auf dem Platz eine Gemeinschaft – da zählen auch der Trainerstab und das gesamte Umfeld zu. Im Moment passt einfach alles.

Garefrekes: Bayern ist einfach unglaublich konstant. Während wir und auch der VfL Wolfsburg schon einige Punkte liegengelassen haben, zeigen sie einfach keine Schwächen. Wenn man die Spiele verfolgt, ist das oft nicht spektakulär, aber sehr effektiv.

DFB.de: Sehen Sie es auch so, Frau Behringer?

Behringer: Man muss ganz ehrlich sagen, dass wir auch das nötige Quäntchen Glück hatten. Aber vielleicht haben wir uns das auch ein Stück weit erarbeitet. Es ist schon außergewöhnlich, wie im Moment alles zusammenpasst.

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DFB.de: Der FC Bayern könnte mit einem Sieg bereits Meister werden – wenn Wolfsburg nicht gegen Leverkusen gewinnen. Eine Meisterfeier des Gegners im eigenen Stadion werden Sie wohl unter allen Umständen versuchen zu vermeiden, oder?

Garefrekes: Wir wollen es deshalb vermeiden, weil wir die drei Punkte holen wollen! Ansonsten wird sich Bayern den Titel nicht mehr nehmen lassen. Die Frage ist nur, wann dies auch rechnerisch feststehen wird.

Behringer: Der Gewinn der Meisterschaft ist an diesem Wochenende gar kein Thema für uns. Da bin ich ganz ehrlich. Erstens haben wir mit Frankfurt eine unheimlich schwere Aufgabe zu lösen. Wir wollen die drei Punkte mit nach München nehmen. Allerdings muss dafür wieder alles passen. Und zweitens kann ich mir nicht vorstellen, dass Wolfsburg im Heimspiel gegen Leverkusen Punkte liegen lässt. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

DFB.de: Frau Garefrekes, Sie bestreiten gerade Ihre zwölfte Spielzeit für den 1. FFC Frankfurt. Nach dieser Saison beenden Sie Ihre Karriere. Fünf Partien in der Allianz Frauen-Bundesliga plus die Halbfinals und das mögliche Endspiel in der Champions League stehen noch auf dem Programm. Verspüren Sie bereits Wehmut?

Garefrekes: Bisher verspüre ich noch keine Wehmut, dafür gibt es einfach noch genug Aufgaben, die zu erfüllen sind. Ich versuche aber gerade die letzten Wochen sehr bewusst wahrzunehmen und jedes Training, jedes Spiel zu genießen.

DFB.de: Wenn Sie jetzt bereits zurückschauen: Wie haben Sie die vergangenen zwölf Jahre erlebt? Was waren Höhepunkte? Worauf hätten Sie auch verzichten können?

Garefrekes: Ich bin sehr glücklich und dankbar für die letzten zwölf Jahre. Ich durfte viele Titel feiern, habe unglaublich tolle Spielerinnen und Trainer kennengelernt und viele Menschen, die mich auf eine besondere, positive Art und Weise geprägt haben. Auch wenn ich negative Momente wie zum Beispiel meinen Syndesmosebandriss 2007 oder sportliche Negativserien mit Trainerentlassungen erleben musste, bin ich davon überzeugt, dass sie dazu beigetragen haben, mich als Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

DFB.de: Wie geht es nach der Karriereende weiter?

Garefrekes: In der ersten Zeit werde ich sicherlich erst einmal Urlaub machen und den Sommer genießen. Was danach kommt, wird sich zeigen, verschiedene Ideen sind aber natürlich schon in meinem Kopf: So werde ich mehr Zeit in meinen Beruf investieren und dort neue Herausforderungen angehen können. Und ich werde mehr Zeit für meine Hobbies wie zum Beispiel Geocaching, Bouldern oder Reisen finden. Schön fände ich auch, wenn ich nach meiner aktiven Karriere dem Frauenfußball in einer Funktion erhalten bleiben könnte.

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