Beeindruckende Quote: Wie der Nachwuchs bei der EM auftrumpfte

Rückblick. Europameisterschaft 2013 in Schweden. Wegen krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle fehlen Bundestrainerin Silvia Neid sechs erfahrene Stammkräfte bei der Endrunde. Der Generationenwechsel innerhalb der Mannschaft – nach der WM 2011 ohnehin behutsam eingeleitet – wird forciert. Neid und ihr Trainerteam schenken bei der EM jungen Spielerinnen das Vertrauen, mit einem Altersdurchschnitt von 23,5 Jahren ist das Team die jüngste deutsche Mannschaft, die je bei einer EURO angetreten ist. Das DFB-Team holt am Ende nach einem denkwürdigen Turnierverlauf den Titel.

Ein Erfolg, der angesichts des Umbruchs in der Mannschaft so nicht erwartet werden konnte. Der allerdings auch deshalb gelang, weil die Jungen, von denen viele noch nie ein A-Turnier bestritten hatten, vertraut waren mit der Spielphilosophie bei den DFB-Frauen. "Sie wussten genau, was wir von ihnen wollten", sagt Bundestrainerin Silvia Neid. "Das hat es einfacher gemacht. Deshalb ist unser roter Faden von den U 15-Juniorinnen bis zu den Frauen so wichtig."

Roter Faden in Spielphilosophie

Der rote Faden. Ein Begriff, der für die einheitliche Spielphilosophie, Trainingsinhalte und Zielsetzung im weiblichen Bereich beim DFB steht – variabel in der Umsetzung, geschlossen in der Zielsetzung. Die Grenzen zwischen den Teams – vor allem bei den höheren Jahrgangsstufen – sind fließend. Wenn zur Partie in Offenbach gegen Frankreich nun erneut Spielerinnen aus der U 20-Nationalmannschaft zu den Frauen aufrücken – etwa Pauline Bremer und erstmals auch Lena Petermann –, dann wissen sie, was sie erwartet. Auch wenn das Tempo sicher nicht vergleichbar ist mit dem bei den U 20-Frauen – die Idee vom Fußball ist dieselbe.

Frauen-Assistenztrainerin Ulrike Ballweg erklärt: "In der Frauen- Nationalmannschaft wird die Spielauffassung vorgegeben. Und das lernen die Spielerinnen quasi von der Pike auf, natürlich angepasst an die verschiedenen Altersbereiche. Es beginnt bei unserem Spielsystem 4-2-3-1 über die Auffassung, wie wir verteidigen wollen, gegen den Ball arbeiten und mit dem Ball spielen, bis zum Spielaufbau und dem Angriffsspiel – es geht immer um dieselben Themen."

Attraktiv und effektiv soll der Fußball sein, den Neid, Ballweg und Co. erwarten: "Wir wollen beispielsweise mit schnellem Kombinationsspiel über möglichst flaches Passspiel von hinten heraus spielen, um so dann bestimmte Angriffsmechanismen umzusetzen", erläutert Ballweg, die als Trainerin auch für die U 16-Juniorinnen verantwortlich ist.

Austausch von Spielerinnen klappt optimal

Der intensive Austausch innerhalb des Trainerstabs der weiblichen DFB-Nationalmannschaften spielt bei der Umsetzung des Vorhabens eine wichtige Rolle. Bettina Wiegmann, Maren Meinert, Anouschka Bernhard, Ulrike Ballweg und Silvia Neid diskutieren, besprechen und analysieren. Ob nach DFB-Maßnahmen, während oder nach Turnieren sowie im Rahmen von regelmäßigen Trainertagungen – es gibt immer viel zu bereden.

Ein System, das funktioniert. Zahlreiche U-Nationalspielerinnen vergangener Jahre sind mittlerweile fester Bestandteil des A-Teams. Von jener Mannschaft, die etwa 2010 bei der U 20-WM in Deutschland Weltmeister wurde, sind das beispielsweise Alexandra Popp, Dzsenifer Marozsan, Almuth Schult oder Bianca Schmidt. Aus dem U 20-Team, das 2012 in Japan erst im WM-Finale gegen die USA scheiterte, wurden nur ein Jahr später Lena Lotzen, Leonie Maier, Jennifer Cramer, Luisa Wensing, Melanie Leupolz, Laura Benkarth und Dzsenifer Marozsan Frauen-Europameister. Eine beeindruckende Quote.

Und nun steht die nächste Generation schon wieder bereit. Die frischgebackenen U 20-Weltmeisterinnen von 2014 Pauline Bremer, Sara Däbritz, die auch schon bei der Frauen-EM 2013 dabei war, und Lena Petermann sind einmal mehr Beweis des herausragenden Talentfördersystems.

[as]

Rückblick. Europameisterschaft 2013 in Schweden. Wegen krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle fehlen Bundestrainerin Silvia Neid sechs erfahrene Stammkräfte bei der Endrunde. Der Generationenwechsel innerhalb der Mannschaft – nach der WM 2011 ohnehin behutsam eingeleitet – wird forciert. Neid und ihr Trainerteam schenken bei der EM jungen Spielerinnen das Vertrauen, mit einem Altersdurchschnitt von 23,5 Jahren ist das Team die jüngste deutsche Mannschaft, die je bei einer EURO angetreten ist. Das DFB-Team holt am Ende nach einem denkwürdigen Turnierverlauf den Titel.

Ein Erfolg, der angesichts des Umbruchs in der Mannschaft so nicht erwartet werden konnte. Der allerdings auch deshalb gelang, weil die Jungen, von denen viele noch nie ein A-Turnier bestritten hatten, vertraut waren mit der Spielphilosophie bei den DFB-Frauen. "Sie wussten genau, was wir von ihnen wollten", sagt Bundestrainerin Silvia Neid. "Das hat es einfacher gemacht. Deshalb ist unser roter Faden von den U 15-Juniorinnen bis zu den Frauen so wichtig."

Roter Faden in Spielphilosophie

Der rote Faden. Ein Begriff, der für die einheitliche Spielphilosophie, Trainingsinhalte und Zielsetzung im weiblichen Bereich beim DFB steht – variabel in der Umsetzung, geschlossen in der Zielsetzung. Die Grenzen zwischen den Teams – vor allem bei den höheren Jahrgangsstufen – sind fließend. Wenn zur Partie in Offenbach gegen Frankreich nun erneut Spielerinnen aus der U 20-Nationalmannschaft zu den Frauen aufrücken – etwa Pauline Bremer und erstmals auch Lena Petermann –, dann wissen sie, was sie erwartet. Auch wenn das Tempo sicher nicht vergleichbar ist mit dem bei den U 20-Frauen – die Idee vom Fußball ist dieselbe.

Frauen-Assistenztrainerin Ulrike Ballweg erklärt: "In der Frauen- Nationalmannschaft wird die Spielauffassung vorgegeben. Und das lernen die Spielerinnen quasi von der Pike auf, natürlich angepasst an die verschiedenen Altersbereiche. Es beginnt bei unserem Spielsystem 4-2-3-1 über die Auffassung, wie wir verteidigen wollen, gegen den Ball arbeiten und mit dem Ball spielen, bis zum Spielaufbau und dem Angriffsspiel – es geht immer um dieselben Themen."

Attraktiv und effektiv soll der Fußball sein, den Neid, Ballweg und Co. erwarten: "Wir wollen beispielsweise mit schnellem Kombinationsspiel über möglichst flaches Passspiel von hinten heraus spielen, um so dann bestimmte Angriffsmechanismen umzusetzen", erläutert Ballweg, die als Trainerin auch für die U 16-Juniorinnen verantwortlich ist.

Austausch von Spielerinnen klappt optimal

Der intensive Austausch innerhalb des Trainerstabs der weiblichen DFB-Nationalmannschaften spielt bei der Umsetzung des Vorhabens eine wichtige Rolle. Bettina Wiegmann, Maren Meinert, Anouschka Bernhard, Ulrike Ballweg und Silvia Neid diskutieren, besprechen und analysieren. Ob nach DFB-Maßnahmen, während oder nach Turnieren sowie im Rahmen von regelmäßigen Trainertagungen – es gibt immer viel zu bereden.

Ein System, das funktioniert. Zahlreiche U-Nationalspielerinnen vergangener Jahre sind mittlerweile fester Bestandteil des A-Teams. Von jener Mannschaft, die etwa 2010 bei der U 20-WM in Deutschland Weltmeister wurde, sind das beispielsweise Alexandra Popp, Dzsenifer Marozsan, Almuth Schult oder Bianca Schmidt. Aus dem U 20-Team, das 2012 in Japan erst im WM-Finale gegen die USA scheiterte, wurden nur ein Jahr später Lena Lotzen, Leonie Maier, Jennifer Cramer, Luisa Wensing, Melanie Leupolz, Laura Benkarth und Dzsenifer Marozsan Frauen-Europameister. Eine beeindruckende Quote.

Und nun steht die nächste Generation schon wieder bereit. Die frischgebackenen U 20-Weltmeisterinnen von 2014 Pauline Bremer, Sara Däbritz, die auch schon bei der Frauen-EM 2013 dabei war, und Lena Petermann sind einmal mehr Beweis des herausragenden Talentfördersystems.