Bayern-Trainerin Carmen Roth: "Kein Problem mit Favoritenrolle"

13 Jahre spielte Carmen Roth (38) für den 1. FFC 08 Niederkirchen, den SC 13 Bad Neuenahr und den FC Bayern München in der Allianz Frauen-Bundesliga. Seit 2013 ist die hauptberufliche Versicherungskauffrau als U 17-Cheftrainerin für die B-Juniorinnen des FC Bayern verantwortlich. Gleich in ihrer Premierensaison gelang 2014 durch einen 1:0-Finalerfolg gegen den Rekordsieger 1. FFC Turbine Potsdam der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Dieses Kunststück würde Carmen Roth in diesem Jahr gerne wiederholen. Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Süd-Staffel der B-Juniorinnen-Bundesliga treffen die Münchnerinnen im Halbfinale um die nationale Krone auf den Nord/Nordost-Tabellenzweiten SV Meppen. Im Hinspiel hat der FCB am Samstag (ab 11 Uhr, live auf DFB-TV) Heimrecht.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Carmen Roth mit Ralf Debat über die Chancen im Halbfinale, die Förderung der Toptalente und ihre vier U 17-Europameisterinnen.

DFB.de: Am Samstag beginnt mit den Halbfinal-Hinspielen die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen und Ihrem Team, Frau Roth?

Carmen Roth: Sehr groß. Wir haben bislang eine hervorragende Saison gespielt, die Süddeutsche Meisterschaft mit neun Punkten Vorsprung gewonnen. Darauf können wir schon stolz sein, denn jeder Titel ist eine Belohnung für die geleistete Arbeit. Auch die Art und Weise, mit der die Mannschaft aufgetreten ist, war klasse. An die gezeigten Leistungen wollen wir jetzt auch während der Endrunde anknüpfen.

DFB.de: Gegner im Halbfinale ist mit dem SV Meppen der Tabellenzweite der Staffel Nord/Nordost. Wer geht als Favorit ins Rennen?

Roth: Ich habe kein Problem damit, dass wir als Favorit in die beiden Duelle gehen. Das haben wir uns schließlich erarbeitet. Ich denke, das gilt im anderen Halbfinale auch für Potsdam. Entscheidend ist aber immer noch, was auf dem Platz passiert. Auf uns warten zwei Spiele, in denen wir uns gegen Meppen durchsetzen wollen. Im Hinspiel geht es zunächst darum, uns eine gute Ausgangsposition zu verschaffen.

DFB.de: Wie gut sind Sie über den Gegner informiert?

Roth: Selbstverständlich bekommt man einiges mit, beispielsweise durch Trainerkollegen. Grundsätzlich ist mir aber wichtig, dass wir uns auf unsere eigenen Stärken und Qualitäten konzentrieren und nicht nach dem Gegner richten. Wenn wir unsere bestmögliche Leistung abrufen, dann haben wir gute Chancen.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass der FC Bayern zuerst vor eigenem Publikum antritt?

Roth: Ich sehe das weder als Vor- noch als Nachteil an. Es ist immer angenehm, zu Hause zu spielen. Deshalb hätte ich mich sicher nicht dagegen gewehrt, das zweite Spiel bei uns zu bestreiten. Wir nehmen es aber so an, wie es ist, und wollen das Beste daraus machen.

DFB.de: Was werden Sie Ihren Spielerinnen mit auf den Weg geben?

Roth: Dass sie sich auf ihre Stärken besinnen sollen. Wir verfügen über eine offensivstarke und spielerisch gute Mannschaft. Das wollen wir auch gegen Meppen zeigen. Um uns im Halbfinale durchzusetzen, müssen aber auch Kampfgeist und Einsatzwillen stimmen.

DFB.de: Vier Bayern-Spielerinnen wurden vor wenigen Wochen mit der DFB-Auswahl U 17-Europameisterinnen. Können Sie während der Endrunde auf alle zurückgreifen?

Roth: Andrea Brunner, Sophie Riepl und Verena Wieder werden dabei sein, auf Sydney Lohmann müssen wir verzichten. Allerdings war sie ohnehin - ähnlich wie Verena - schon fast während der gesamten Saison bei der ersten oder zweiten Frauenmannschaft dabei. Das konnten wir bisher gut kompensieren. Sonst stehen mir auch alle Spielerinnen zur Verfügung.



13 Jahre spielte Carmen Roth (38) für den 1. FFC 08 Niederkirchen, den SC 13 Bad Neuenahr und den FC Bayern München in der Allianz Frauen-Bundesliga. Seit 2013 ist die hauptberufliche Versicherungskauffrau als U 17-Cheftrainerin für die B-Juniorinnen des FC Bayern verantwortlich. Gleich in ihrer Premierensaison gelang 2014 durch einen 1:0-Finalerfolg gegen den Rekordsieger 1. FFC Turbine Potsdam der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Dieses Kunststück würde Carmen Roth in diesem Jahr gerne wiederholen. Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Süd-Staffel der B-Juniorinnen-Bundesliga treffen die Münchnerinnen im Halbfinale um die nationale Krone auf den Nord/Nordost-Tabellenzweiten SV Meppen. Im Hinspiel hat der FCB am Samstag (ab 11 Uhr, live auf DFB-TV) Heimrecht.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Carmen Roth mit Ralf Debat über die Chancen im Halbfinale, die Förderung der Toptalente und ihre vier U 17-Europameisterinnen.

DFB.de: Am Samstag beginnt mit den Halbfinal-Hinspielen die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen und Ihrem Team, Frau Roth?

Carmen Roth: Sehr groß. Wir haben bislang eine hervorragende Saison gespielt, die Süddeutsche Meisterschaft mit neun Punkten Vorsprung gewonnen. Darauf können wir schon stolz sein, denn jeder Titel ist eine Belohnung für die geleistete Arbeit. Auch die Art und Weise, mit der die Mannschaft aufgetreten ist, war klasse. An die gezeigten Leistungen wollen wir jetzt auch während der Endrunde anknüpfen.

DFB.de: Gegner im Halbfinale ist mit dem SV Meppen der Tabellenzweite der Staffel Nord/Nordost. Wer geht als Favorit ins Rennen?

Roth: Ich habe kein Problem damit, dass wir als Favorit in die beiden Duelle gehen. Das haben wir uns schließlich erarbeitet. Ich denke, das gilt im anderen Halbfinale auch für Potsdam. Entscheidend ist aber immer noch, was auf dem Platz passiert. Auf uns warten zwei Spiele, in denen wir uns gegen Meppen durchsetzen wollen. Im Hinspiel geht es zunächst darum, uns eine gute Ausgangsposition zu verschaffen.

DFB.de: Wie gut sind Sie über den Gegner informiert?

Roth: Selbstverständlich bekommt man einiges mit, beispielsweise durch Trainerkollegen. Grundsätzlich ist mir aber wichtig, dass wir uns auf unsere eigenen Stärken und Qualitäten konzentrieren und nicht nach dem Gegner richten. Wenn wir unsere bestmögliche Leistung abrufen, dann haben wir gute Chancen.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass der FC Bayern zuerst vor eigenem Publikum antritt?

Roth: Ich sehe das weder als Vor- noch als Nachteil an. Es ist immer angenehm, zu Hause zu spielen. Deshalb hätte ich mich sicher nicht dagegen gewehrt, das zweite Spiel bei uns zu bestreiten. Wir nehmen es aber so an, wie es ist, und wollen das Beste daraus machen.

DFB.de: Was werden Sie Ihren Spielerinnen mit auf den Weg geben?

Roth: Dass sie sich auf ihre Stärken besinnen sollen. Wir verfügen über eine offensivstarke und spielerisch gute Mannschaft. Das wollen wir auch gegen Meppen zeigen. Um uns im Halbfinale durchzusetzen, müssen aber auch Kampfgeist und Einsatzwillen stimmen.

DFB.de: Vier Bayern-Spielerinnen wurden vor wenigen Wochen mit der DFB-Auswahl U 17-Europameisterinnen. Können Sie während der Endrunde auf alle zurückgreifen?

Roth: Andrea Brunner, Sophie Riepl und Verena Wieder werden dabei sein, auf Sydney Lohmann müssen wir verzichten. Allerdings war sie ohnehin - ähnlich wie Verena - schon fast während der gesamten Saison bei der ersten oder zweiten Frauenmannschaft dabei. Das konnten wir bisher gut kompensieren. Sonst stehen mir auch alle Spielerinnen zur Verfügung.

###more###

DFB.de: Seit der Einführung der B-Juniorinnen-Bundesliga wurde zweimal der FC Bayern und zweimal Turbine Potsdam Deutscher Meister. Auch jetzt sind beide Teams wieder für die Endrunde qualifiziert. Sind Bayern und Turbine der Konkurrenz ein Stück voraus?

Roth: Auf jeden Fall zählen beide zu den Top 4- oder Top 5-Mannschaften im U 17-Bereich. Da gehören sonst sicher auch noch den FSV Gütersloh und der 1. FFC Frankfurt dazu, auch wenn sich diese beiden Vereine diesmal nicht für das Halbfinale qualifizieren konnten. Ein Endspiel zwischen Potsdam und Bayern wäre sicher reizvoll. Wir werden auf jeden Fall alles dafür tun, um das Finale zu erreichen.

DFB.de: Wie hat sich das Niveau in der höchsten deutschen Juniorinnen-Spielklasse aus Ihrer Sicht in den vergangenen fünf Jahren entwickelt?

Roth: In jeder der drei Bundesliga-Staffeln gibt es vier bis sechs starke Mannschaften, von denen fast jeder jeden besiegen kann. Da ist das Niveau schon sehr gut und meiner Meinung nach zuletzt auch noch gestiegen. In jeder Liga gibt es allerdings auch Teams, die da nicht wirklich mithalten können.

DFB.de: Sie hatten es bereits angedeutet: Einige Ihrer Spielerinnen gehören bereits zum Frauen-Kader. Geht auch im Frauenfußball die Entwicklung dahin, dass immer jüngere Talente den Sprung schaffen?

Roth: Für die Toptalente gilt das auf jeden Fall. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass diese Entwicklung durch die Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga ab 2018 noch intensiviert wird. Unsere zweite Mannschaft wird dort dann als U 20 an den Start gehen und sicherlich auch schon auf die eine oder andere Spielerin aus dem U 17-Bereich zurückgreifen.

DFB.de: Sie haben auch selbst lange in der Frauen-Bundesliga gespielt. Wie wertvoll sind diese Erfahrungen für Ihre Arbeit?

Roth: Dass ich 13 Jahre in der Bundesliga am Ball war, hilft mir bei der Förderung unserer Talente schon sehr. Ich kann den Mädels für ihre spätere Karriere meine eigenen Erfahrungen mitgeben. Das ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Weibliche Trainer sind in den Frauen-Bundesligen, aber auch bei den B-Juniorinnen immer noch die Ausnahme. Wie erklären Sie sich das?

Roth: Vielleicht gibt es einfach nicht so viele Frauen, die als Trainer arbeiten möchten. Oder sie bekommen ihre Chance nicht. Grundsätzlich finde ich es am besten, wenn die Mischung stimmt. Ich arbeite beispielsweise schon lange mit einem männlichen Co-Trainer zusammen. Es gibt auch viele Teams, bei denen zwar ein Mann Cheftrainer ist, er dafür aber von einem weiblichen Assistenten unterstützt wird. Das ist für mich eine gute Lösung.

DFB.de: Drei der vier Halbfinalisten werden von Frauen trainiert. Freut Sie das?

Roth: Schlecht finde ich das nicht. (lacht)

###more###