Bayern-Trainer Walter: Das "Mia san Mia" hat er schnell verinnerlicht

Seinen Einstand als neuer Trainer bei der B-Junioren-Mannschaft des FC Bayern München hätte sich Tim Walter wohl kaum besser vorstellen können. Der 39-Jährige, in der abgelaufenen Saison noch für die U 19 des Karlsruher SC tätig, startete mit drei Siegen aus drei Partien in die Spielzeit. Hinter dem punktgleichen Staffelmeister VfB Stuttgart belegt der FCB Rang zwei.

Am Samstag (ab 14 Uhr) steht für Walter und seine neue Mannschaft eine ganz besondere Partie auf dem Programm. Im Derby treffen die Roten auf den TSV 1860 München. Erst vor wenigen Tagen hatte die U 19 der Löwen 1:0 gegen den FC Bayern gewonnen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tim Walter mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das bevorstehende Derby, die besondere Herausforderung als U 17-Trainer beim Deutschen Rekordmeister und das "Mia san Mia".

DFB.de: Neun Punkte aus drei Spielen, 8:3 Tore: Was sagen Sie zum Start, Herr Walter?

Tim Walter: Für mich sind zwei Bereiche entscheidend: Die Mannschaft soll zum einen erfolgreich sein. Zum anderen soll sie aber auch so auftreten, wie wir uns das vorstellen. Das war in den ersten beiden Partien noch recht schleppend. Beim jüngsten 4:1 in Augsburg haben wir unsere Spielidee dann schon viel besser umgesetzt.

DFB.de: Worin besteht diese Idee?

Walter: Beim FC Bayern wollen wir eine offensive Spielkultur auf den Platz bringen. Wir sind immer bestrebt, den Ball zu haben und zu halten oder schnellstmöglich zu bekommen.

DFB.de: Hat der gute Start Ihre Eingewöhnung erleichtert?

Walter: Ich würde so etwas nicht unbedingt an Ergebnissen festmachen. Aber die Erfolge geben mir selbstverständlich ein viel besseres Gefühl.

DFB.de: Was haben Sie gedacht, als Sie zum ersten Mal auf das Trainingsgelände des FC Bayern gekommen sind?

Walter: Ich war stolz. Ein Kindheitstraum ging damit für mich in Erfüllung. Ich war schon immer Bayern-Fan und hatte zunächst das Ziel, als Spieler zum FCB zu kommen. Nun habe ich es als Trainer geschafft. Ich bin mir darüber bewusst, dass ein Engagement bei diesem Verein alles andere als alltäglich ist.

DFB.de: Sie waren vor Ihrem Wechsel nach München im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig. Wo liegen die größten Unterschiede zwischen beiden Vereinen?

Walter: Der KSC ist ebenfalls ein hervorragend geführter Verein. Die Unterschiede liegen am ehesten in den Dimensionen. In München ist alles größer und auch einen Tick glamouröser. Trotzdem wird der FC Bayern wie ein Familienbetrieb geführt. ‚Mia san Mia‘ wird gelebt. Das gefällt mir sehr.



Seinen Einstand als neuer Trainer bei der B-Junioren-Mannschaft des FC Bayern München hätte sich Tim Walter wohl kaum besser vorstellen können. Der 39-Jährige, in der abgelaufenen Saison noch für die U 19 des Karlsruher SC tätig, startete mit drei Siegen aus drei Partien in die Spielzeit. Hinter dem punktgleichen Staffelmeister VfB Stuttgart belegt der FCB Rang zwei.

Am Samstag (ab 14 Uhr) steht für Walter und seine neue Mannschaft eine ganz besondere Partie auf dem Programm. Im Derby treffen die Roten auf den TSV 1860 München. Erst vor wenigen Tagen hatte die U 19 der Löwen 1:0 gegen den FC Bayern gewonnen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tim Walter mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das bevorstehende Derby, die besondere Herausforderung als U 17-Trainer beim Deutschen Rekordmeister und das "Mia san Mia".

DFB.de: Neun Punkte aus drei Spielen, 8:3 Tore: Was sagen Sie zum Start, Herr Walter?

Tim Walter: Für mich sind zwei Bereiche entscheidend: Die Mannschaft soll zum einen erfolgreich sein. Zum anderen soll sie aber auch so auftreten, wie wir uns das vorstellen. Das war in den ersten beiden Partien noch recht schleppend. Beim jüngsten 4:1 in Augsburg haben wir unsere Spielidee dann schon viel besser umgesetzt.

DFB.de: Worin besteht diese Idee?

Walter: Beim FC Bayern wollen wir eine offensive Spielkultur auf den Platz bringen. Wir sind immer bestrebt, den Ball zu haben und zu halten oder schnellstmöglich zu bekommen.

DFB.de: Hat der gute Start Ihre Eingewöhnung erleichtert?

Walter: Ich würde so etwas nicht unbedingt an Ergebnissen festmachen. Aber die Erfolge geben mir selbstverständlich ein viel besseres Gefühl.

DFB.de: Was haben Sie gedacht, als Sie zum ersten Mal auf das Trainingsgelände des FC Bayern gekommen sind?

Walter: Ich war stolz. Ein Kindheitstraum ging damit für mich in Erfüllung. Ich war schon immer Bayern-Fan und hatte zunächst das Ziel, als Spieler zum FCB zu kommen. Nun habe ich es als Trainer geschafft. Ich bin mir darüber bewusst, dass ein Engagement bei diesem Verein alles andere als alltäglich ist.

DFB.de: Sie waren vor Ihrem Wechsel nach München im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig. Wo liegen die größten Unterschiede zwischen beiden Vereinen?

Walter: Der KSC ist ebenfalls ein hervorragend geführter Verein. Die Unterschiede liegen am ehesten in den Dimensionen. In München ist alles größer und auch einen Tick glamouröser. Trotzdem wird der FC Bayern wie ein Familienbetrieb geführt. ‚Mia san Mia‘ wird gelebt. Das gefällt mir sehr.

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DFB.de: Der FC Bayern steht dafür, immer die Nummer eins sein zu wollen. Haben Sie das schon verinnerlicht?

Walter: Wenn man das Wappen des FCB auf der Brust trägt, hat man es gleichzeitig auch im Herzen. Ich arbeite nun beim besten Verein, den man sich vorstellen kann. Wir alle wollen in unseren Bereichen die Besten sein. Groß umgewöhnen musste ich mich freilich nicht. Schon beim KSC war ich sehr ehrgeizig. Die Entwicklung vorantreiben und möglichst jedes Spiel gewinnen: Das war schon immer mein Ziel. Erfolge sind für mich ein wichtiger Schritt für die Entwicklung.

DFB.de: Wie haben Sie sich in München und Umgebung eingelebt?

Walter: Ich lebe mit meiner Familie seit etwas mehr als zwei Wochen im Süden von München. Wir fühlen uns sehr wohl. Anfangs hatte ich im Hotel gewohnt. Die eigenen vier Wände sind allerdings noch einmal etwas anderes.

DFB.de: Am Samstag steht für Sie das erste Derby gegen 1860 München auf dem Programm. Sind Sie nervös?

Walter: Ich freue mich - genau wie meine Mannschaft - auf das Duell. Das Derby gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Spielen des Jahres. Als FC Bayern sind wir der Favorit, können fast nur verlieren.

DFB.de: Die noch sieglosen Löwen haben nach drei Partien einen Punkt auf dem Konto. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Walter: Die jüngsten Ergebnisse zählen im Derby nicht. 1860 wird um jeden Meter kämpfen. Das müssen wir annehmen. Wenn wir es nicht schaffen, zunächst einmal die Grundvoraussetzungen abzurufen, wird es für uns gegen jeden Gegner schwer. Gegen 1860 kommen Emotionen hinzu. Viele Spieler kennen sich aus der Schule, gehen teilweise sogar in eine Klasse. Es wird heiß hergehen.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich Ihre Mannschaft noch steigern?

Walter: Wir arbeiten jeden Tag daran, unsere Spieler individuell besser zu machen. Wenn uns das gelingt, profitiert davon die gesamte Mannschaft. Wir arbeiten aber nicht nur im technisch-taktischen Bereich. Die Charakterentwicklung spielt ebenfalls eine große Rolle. Unser Ziel ist es, den Spielern das Verständnis zu vermitteln, was Fußball und der FC Bayern München bedeutet.

DFB.de: Was ist für Sie persönlich die besondere Herausforderung bei den B-Junioren?

Walter: Im Vergleich zur U 19 müssen mein Trainerteam und ich viel häufiger Anweisungen geben. Die Mannschaft ist nun einmal noch nicht so weit. Oft bin ich auch als Pädagoge gefragt. Schließlich befinden sich die Spieler mitten in der Pubertät.

DFB.de: Was ist in dieser Saison möglich?

Walter: Entscheidend ist, möglichst viele Spieler an den höheren Jahrgang heranzuführen. Wenn uns das gelingt, stellt sich der mannschaftliche Erfolg zwangsläufig ein. Unser Fokus sollte jedoch immer nur auf der jeweils nächsten Aufgabe liegen. Die müssen wir unbedingt für uns entscheiden wollen.