Bayern-Trainer Erik ten Hag: "Das Maximale herausholen"

Während der spielfreien Zeit in der Regionalliga Bayern kommt Erik ten Hag, U 23-Trainer beim Triple-Sieger FC Bayern München, hin und wieder etwas ins Staunen. "Eine derart lange Phase ohne Pflichtspiel ist mir komplett neu", sagt der 43-jährige Niederländer, der vor Saisonbeginn vom holländischen Erstliga-Aufsteiger Go Ahead Eagles Deventer an die Säbener Straße gekommen war, mit Blick auf den Restrundenauftakt des "Wintermeisters" gegen den Aufsteiger SV Schalding-Heining am 1. März.

Ihrer Rolle als Titelfavorit wurde die FCB-Reserve mit 18 Siegen aus 23 Partien bis zur Winterpause gerecht und belegte an 24 der bisherigen 25 Spieltage den ersten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga berechtigt. Nach drei Jahren in der Regionalliga soll ten Hag, der wie Bayern-Cheftrainer Pep Guardiola für eine dominante Spielweise mit hoher Ballzirkulation steht, die Münchner U 23 in dieser Saison unbedingt zurück in die dritthöchste Spielklasse führen.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Erik ten Hag, der am 8. Januar mit der Vorbereitung auf die Restrunde beginnen wird, mit dem Journalisten Dominik Sander über kleine Makel während der starken Hinserie, die Bedeutung des Aufstiegs sowie die Entwicklung der Jungprofis Julian Green und Alessandro Schöpf.

DFB.de: Die U 23 von FC Bayern München holte 54 Punkte aus 23 Spielen, verabschiedete sich aber mit drei Niederlagen aus den vergangenen vier Partien in die Winterpause. Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer, Herr ten Hag?

Erik ten Hag: Eher halbvoll. Insgesamt gesehen haben wir eine sehr gute Hinrunde gespielt. Weil kurz vor der Winterpause die Ergebnisse nicht mehr so stimmten, ist aus unserer zwischenzeitlich ausgezeichneten Ausgangsposition eine gute geworden. Man sollte aber nicht vergessen: Nicht wenige Spieler aus dem Kader haben - teilweise ganz ohne Sommerpause - das komplette Jahr durchgespielt. Zusammen mit regelmäßigen Länderspielabstellungen bleibt dann in der Endphase ein Kräfteverschleiß nicht aus.

DFB.de: Zwischen den drei Niederlagen gab es zwar einen 3:1-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg II, der Sie dennoch eher weniger zufrieden stimmte!

ten Hag: Genau. In dieser Partie haben wir beispielsweise Fehler gemacht, die uns zu Beginn nicht unterlaufen wären. Von Spielern mit derart hohen technischen Fähigkeiten erwarten wir mehr. Ich bin daher auch weit davon entfernt, den Substanzverlust als Ausrede für einige nicht so gute Auftritte anzusehen. Auch solchen Schwierigkeiten müssen wir beim FC Bayern trotzen.

DFB.de: Dennoch dürfte die dreimonatige Pause nicht ganz ungelegen gekommen sein, oder?



Während der spielfreien Zeit in der Regionalliga Bayern kommt Erik ten Hag, U 23-Trainer beim Triple-Sieger FC Bayern München, hin und wieder etwas ins Staunen. "Eine derart lange Phase ohne Pflichtspiel ist mir komplett neu", sagt der 43-jährige Niederländer, der vor Saisonbeginn vom holländischen Erstliga-Aufsteiger Go Ahead Eagles Deventer an die Säbener Straße gekommen war, mit Blick auf den Restrundenauftakt des "Wintermeisters" gegen den Aufsteiger SV Schalding-Heining am 1. März.

Ihrer Rolle als Titelfavorit wurde die FCB-Reserve mit 18 Siegen aus 23 Partien bis zur Winterpause gerecht und belegte an 24 der bisherigen 25 Spieltage den ersten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga berechtigt. Nach drei Jahren in der Regionalliga soll ten Hag, der wie Bayern-Cheftrainer Pep Guardiola für eine dominante Spielweise mit hoher Ballzirkulation steht, die Münchner U 23 in dieser Saison unbedingt zurück in die dritthöchste Spielklasse führen.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Erik ten Hag, der am 8. Januar mit der Vorbereitung auf die Restrunde beginnen wird, mit dem Journalisten Dominik Sander über kleine Makel während der starken Hinserie, die Bedeutung des Aufstiegs sowie die Entwicklung der Jungprofis Julian Green und Alessandro Schöpf.

DFB.de: Die U 23 von FC Bayern München holte 54 Punkte aus 23 Spielen, verabschiedete sich aber mit drei Niederlagen aus den vergangenen vier Partien in die Winterpause. Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer, Herr ten Hag?

Erik ten Hag: Eher halbvoll. Insgesamt gesehen haben wir eine sehr gute Hinrunde gespielt. Weil kurz vor der Winterpause die Ergebnisse nicht mehr so stimmten, ist aus unserer zwischenzeitlich ausgezeichneten Ausgangsposition eine gute geworden. Man sollte aber nicht vergessen: Nicht wenige Spieler aus dem Kader haben - teilweise ganz ohne Sommerpause - das komplette Jahr durchgespielt. Zusammen mit regelmäßigen Länderspielabstellungen bleibt dann in der Endphase ein Kräfteverschleiß nicht aus.

DFB.de: Zwischen den drei Niederlagen gab es zwar einen 3:1-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg II, der Sie dennoch eher weniger zufrieden stimmte!

ten Hag: Genau. In dieser Partie haben wir beispielsweise Fehler gemacht, die uns zu Beginn nicht unterlaufen wären. Von Spielern mit derart hohen technischen Fähigkeiten erwarten wir mehr. Ich bin daher auch weit davon entfernt, den Substanzverlust als Ausrede für einige nicht so gute Auftritte anzusehen. Auch solchen Schwierigkeiten müssen wir beim FC Bayern trotzen.

DFB.de: Dennoch dürfte die dreimonatige Pause nicht ganz ungelegen gekommen sein, oder?

ten Hag: Zwei Spiele früher wäre es sogar noch besser gewesen (lächelt). Die Konzentration bis zum Ende einer Halbserie hochzuhalten, gehört zu der Entwicklung einer Mannschaft dazu. Uns wird die etwas längere Pause mental sehr gut tun. Während der Vorbereitung werden wir vor allem im physischen Bereich arbeiten, damit wir auch im Endspurt der Saison körperlich noch voll auf der Höhe sind. Solche Fehler wie in den vergangenen Spielen dürfen wir uns in der Restrunde nicht mehr erlauben.

DFB.de: Der Tabellenzweite FV Illertissen, der das "Gipfeltreffen" in München 2:0 gewonnen hat, liegt nur noch einen Punkt hinter der Bayern-Reserve. Bahnt sich im neuen Jahr ein Zweikampf an?

ten Hag: Nichts ist entschieden. Ich habe auch die U 23-Mannschaften des FC Augsburg und des TSV 1860 München weiter auf der Rechnung. Mit dem Restrundenauftakt am 1. März beginnt der Endspurt. Für uns kommt es darauf an, in dieser Phase sofort wieder anzugreifen.

DFB.de: Wie ärgerlich wäre es, wenn der angestrebte Aufstieg in die 3. Liga auch in diesem Jahr nicht gelingen würde?

ten Hag: Daran denke ich nicht. Bei der U 23 ist es unsere Aufgabe, junge Talente für die Profis zu entwickeln. Langfristig klappt das aber in der 3. Liga besser. Daher werden wir alles versuchen, den Aufstieg in dieser Saison zu schaffen und sehen die Restrunde als positive Herausforderung an.

DFB.de: Die Ausbildung trägt schon jetzt erste Früchte: Wie bewerten Sie die Entwicklung von Julian Green und Alessandro Schöpf, die im November Profiverträge erhalten hatten?

ten Hag: Ganz klar sehr positiv. Das ist eine große Auszeichnung für die komplette Jugendabteilung des FC Bayern, wenn ein Spieler wie Julian Green mit 18 Jahren schon zu einem Kurz-Einsatz in der Champions League kommt. Er ist ein Spieler, der in der Offensive alle Positionen ausfüllen kann und durch seine hohe Spielintelligenz unheimlich schwer auszuschalten ist. Auch Alessandro Schöpf hat sich individuell gut entwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass noch einige weitere Jungs für unsere Profis interessant werden und den Schritt schaffen können.

DFB.de: Wie läuft die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Pep Guardiola?

ten Hag: Der Kontakt zu Pep Guardiola und Sportvorstand Matthias Sammer ist sehr eng. Das große Interesse für den Nachwuchs zeigt sich vor allem auch bei den gemeinsamen Trainingseinheiten mit den Profis während der Länderspielpausen. Das ist für unsere jungen Spieler ein enormer Anreiz, sich zu zeigen. Bei der U 23 setzen wir auch auf das Spielsystem der Profis und wollen möglichst immer dominant auftreten. Fußballerisch hat meine Mannschaft seit Saisonbeginn auf jeden Fall einen Schritt nach vorne gemacht.

DFB.de: Sind in der Winterpause noch Veränderungen am U 23-Kader geplant?

ten Hag: Wir sichten viele Spieler und schließen nichts aus. Wenn es die Möglichkeit gibt, ein großes Talent schon im Winter zu bekommen, werden wir auch zugreifen.

DFB.de: Das neue Jahr steht vor der Tür. Wie sehen Ihre Wünsche für 2014 aus?

ten Hag: Privat steht natürlich die Gesundheit über allem. Sportlich möchten wir den hohen Ansprüchen beim FC Bayern gerecht werden und nach der Winterpause das Maximale herausholen.