Basler: "Otto und ich - das würde funktionieren"

Oberhausen schöpft wieder Hoffnung. Nach dem 2:1 in Unterhaching, dem ersten Auswärtssieg seit über 18 Monaten, schaut Rot-Weiß in der 3. Liga nicht mehr mit dem Fernglas Richtung rettendes Ufer. 18 Punkte hat der Klub in 15 Spielen mit Mario Basler als Trainer geholt, ohne Basler waren es in den ersten 13 Partien acht Zähler.

Mit einem Sieg am Samstag (ab 14 Uhr) beim Schlusslicht Werder Bremen II kann RWO als Drittletzter weiter Boden gutmachen. Für Mario Basler ist das Gastspiel in Bremen auch eine Reise in die Vergangenheit. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der 43-Jährige über seine Erinnerungen an Werder, über unangenehme Wahrheiten und ein mögliches Trainergespann mit Otto Rehhagel.

DFB.de: Herr Basler, selbst überrascht, dass Oberhausen auswärts noch gewinnen kann?

Mario Basler: Erst einmal ist es ein schönes Gefühl. Und es ist der richtige Zeitpunkt. Man spürt eine gewisse Erleichterung bei der Mannschaft. Obwohl wir die ganze Nacht mit dem Bus von Unterhaching nach Bremen unterwegs waren, war die Stimmung sehr gelöst und entspannt.

DFB.de: War der Sieg in Unterhaching das entscheidende Signal zur Aufholjagd?

Basler: Nein. Noch ist nichts passiert, wir sind weiterhin Drittletzter, und wegen dieses Sieges nicht gerettet. Wir haben wieder Anschluss gefunden und könnten die Mannschaften vor uns nervös machen. Das war unser erstes Ziel, das ist gelungen.

DFB.de: Wieso läuft es für RWO wieder besser?

Basler: Die Mannschaft hat mittlerweile die Umstellungen angenommen, die mit dem Trainerwechsel verbunden waren. Jeder Trainer hat ja seine eigenen Vorstellungen. Meine Spieler haben jetzt verstanden, was ich verlange. Es wird von Woche zu Woche besser, und wir im Trainerteam werden von Woche zu Woche zufriedener.



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Oberhausen schöpft wieder Hoffnung. Nach dem 2:1 in Unterhaching, dem ersten Auswärtssieg seit über 18 Monaten, schaut Rot-Weiß in der 3. Liga nicht mehr mit dem Fernglas Richtung rettendes Ufer. 18 Punkte hat der Klub in 15 Spielen mit Mario Basler als Trainer geholt, ohne Basler waren es in den ersten 13 Partien acht Zähler.

Mit einem Sieg am Samstag (ab 14 Uhr) beim Schlusslicht Werder Bremen II kann RWO als Drittletzter weiter Boden gutmachen. Für Mario Basler ist das Gastspiel in Bremen auch eine Reise in die Vergangenheit. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht der 43-Jährige über seine Erinnerungen an Werder, über unangenehme Wahrheiten und ein mögliches Trainergespann mit Otto Rehhagel.

DFB.de: Herr Basler, selbst überrascht, dass Oberhausen auswärts noch gewinnen kann?

Mario Basler: Erst einmal ist es ein schönes Gefühl. Und es ist der richtige Zeitpunkt. Man spürt eine gewisse Erleichterung bei der Mannschaft. Obwohl wir die ganze Nacht mit dem Bus von Unterhaching nach Bremen unterwegs waren, war die Stimmung sehr gelöst und entspannt.

DFB.de: War der Sieg in Unterhaching das entscheidende Signal zur Aufholjagd?

Basler: Nein. Noch ist nichts passiert, wir sind weiterhin Drittletzter, und wegen dieses Sieges nicht gerettet. Wir haben wieder Anschluss gefunden und könnten die Mannschaften vor uns nervös machen. Das war unser erstes Ziel, das ist gelungen.

DFB.de: Wieso läuft es für RWO wieder besser?

Basler: Die Mannschaft hat mittlerweile die Umstellungen angenommen, die mit dem Trainerwechsel verbunden waren. Jeder Trainer hat ja seine eigenen Vorstellungen. Meine Spieler haben jetzt verstanden, was ich verlange. Es wird von Woche zu Woche besser, und wir im Trainerteam werden von Woche zu Woche zufriedener.

DFB.de: Der nächste Gegner heißt Werder II. Ein wichtiges Spiel im Abstiegskampf und ein Spiel, das Erinnerungen an Ihre Vergangenheit weckt.

Basler: Ich habe an Bremen natürlich tolle Erinnerungen. Ich bin hier Nationalspieler geworden und habe mit Werder das erste Mal in meiner Karriere den DFB-Pokal gewonnen. Werder ist ein toller Verein, Bremen eine tolle Stadt.

DFB.de: Ihr Trainer damals war Otto Rehhagel. Was sagen Sie zu seinem spektakulären Bundesliga-Comeback bei Hertha BSC?

Basler: Ich finde es sehr gut. Der Fokus in Berlin liegt jetzt total auf dem Trainer. Damit ist viel Druck von der Mannschaft genommen worden. Trotzdem muss man abwarten, ob es für den Klassenverbleib reicht.

DFB.de: Ein Trainergespann mit Rehhagel und Basler - würde das funktionieren?

Basler: Otto und ich haben uns immer sensationell gut verstanden und freuen uns jedes Mal, wenn wir uns sehen. Ich glaube, diese Konstellation würde sehr gut funktionieren. Die Frage ist nur: Wer wäre der Co-Trainer? (lacht)

DFB.de: Sie waren als Trainer bisher in der 3. Liga und Regionalliga zu Hause. Welche Ambitionen verfolgen Sie?

Basler: Ich glaube, ich habe es für mich richtig gemacht. Ich habe es von Anfang an als Lehre gesehen. In einem anderen Beruf steigt man ja auch nicht gleich als Meister ein. Natürlich würde ich gerne bald den nächsten Schritt in die 2. Bundesliga machen. Nur: Darüber entscheiden andere Leute.

DFB.de: Was haben Sie aus Ihren ersten Jahren als Trainer gelernt?

Basler: Als Spieler war es einfacher. Trainer zu sein, ist ein 24-Stunden-Job. Man muss sich um jede Menge Kleinigkeiten kümmern, Termine wahrnehmen, vieles organisieren, was man als Spieler nicht musste. Da ist man in den Mannschaftsbus eingestiegen, wieder ausgestiegen, hat sich die Fußballschuhe angezogen und gespielt.

DFB.de: Würde der Trainer Basler mit dem Spieler Basler zurechtkommen?

Basler: Das wäre relativ einfach. Wenn mir der Spieler mit seiner Leistung das zurückgeben würde, was ich früher zurückgegeben habe, wäre es kein Problem - auch wenn meine Trainer natürlich manchmal die Faust in der Tasche geballt haben.

DFB.de: Was halten Sie von der 3. Liga?

Basler: Die eingleisige 3. Liga ist auf jeden Fall der richtige Weg. Ich glaube, dass man sich noch mehr um sie kümmern und sie noch mehr unterstützen sollte. Auch durch Kleinigkeiten. Die 3. Liga könnte zum Beispiel einen einheitlichen Spielball wie die Bundesliga und 2. Bundesliga haben.

DFB.de: Wissen Sie eigentlich, welche Begriffe als erstes erscheinen, wenn man Ihren Namen in die Suchmaske bei Google eingibt?

Basler: Nein.

DFB.de: Bier, Sprüche, Oberhausen.

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Basler: Das ist nichts Schlimmes für mich. Ich hatte damals bei Bayern eben als erster Spieler einen Privatvertrag mit einer Biermarke.

DFB.de: Fühlen Sie sich in der Öffentlichkeit authentisch dargestellt? Oder ist viel Klischee dabei?

Basler: Viele denken, ich bin noch immer so wie als Spieler, obwohl ich heute Trainer und ein paar Jahre älter bin. Ich lege viel Wert auf Disziplin in der Mannschaft und auf Fitness. Nicht ändern wird sich, dass ich die Wahrheit sage - auch wenn sie weh tut.

DFB.de: So wie bei Ihrem Ausbruch vor kurzem während einer Talkrunde, als Sie sich bei der Diskussion um die Gehälter im Profifußball mit Fans angelegt haben?

Basler: Viele werden gesagt haben: "Wie kann man nur?" Aber ich habe überwiegend positive Resonanz erhalten. Es kamen einige SMS aus der Bundesliga und 2. Bundesliga. Viele trauen sich halt nicht, so etwas zu sagen. Ich würde es wieder tun. Viele vergessen, was Fußballer im Spitzenbereich leisten müssen und dass sie kein Privatleben mehr haben.