Babbel und Co: Spitzenfußball-Analyse bei U 21-EM

Die Teilnehmer des 56. Fußball-Lehrer-Lehrgangs des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erleben derzeit etwas Abwechselung. Zur Spitzenfußball-Analyse befinden sich die 24 Teilnehmer und Ausbilder Frank Wormuth derzeit bei der U 21-EM in Schweden.

Dort analysieren die künftigen Trainer in Dreiergruppen je ein Team. Der Stuttgarter Markus Babbel kümmert sich mit Tomislav Maric und Torsten Lieberknecht um die Finnen. Und weiß somit auch, warum diese in der deutschen Gruppe B ohne Punkt ausgeschieden sind. "Sie machen einfach zu viele taktische Fehler", sagt Babbel: "Zuerst denkt man, sie sind engagiert. Je öfter man die Spiele auf DVD sieht, umso deutlicher erkennt man, wie schlecht sie sind." Der Ex-Kölner Dirk Lottner analysierte mit seinem Team die Spanier. Dass auch diese hinter den DFB-Junioren landeten, ist für ihn ebenso klar: "Sie sind zu sehr auf Spielkontrolle aus, spielen zu sehr um den heißen Brei herum."

Wormuth: "Sie müssen wissenschaftlich arbeiten"

Um den sprichwörtlich "heißen Brei" herumreden darf von den potenziellen Trainerstars niemand. In einem 45-minütigen Power-Point-Vortrag müssen sie ihre Ergebnisse präsentieren und daraus eine virtuelle Trainingswoche zur Einstellung auf den entsprechenden Gegner aufbauen. Der Anspruch ist hoch. "Sie müssen wissenschaftlich arbeiten", sagt DFB-Chefausbilder Frank Wormuth.

Dabei ist die Nutzung des Computers elementar. Zum Leidwesen von Markus Babbel. "Der Computer war für mich immer ein absoluter Fremdkörper. Ich bin da ein bisschen old fashioned", erklärt er. Ähnlich ergeht es dem zweiten Europameister im Kurs, Christian Ziege. "Man macht viel falsch und umsonst", erzählt er: "Es gibt zwar viele, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber wenn in einem Raum zehn von uns sitzen, schreien auch sieben nach Hilfe."

Die Stimmung in Schweden ist trotz harter Arbeit gelöst. Teambuilding heißt für Wormuth das Schlagwort. In Achter-Bungalows wohnen die Lehrlinge zusammen, Selbstverpflegung ist angesagt. "Das ist eine spannende Frage, wie alles geregelt wird: Wer kocht, wer saugt, wer spült", sagt Wormuth.

Lottner: Lieber Frühstück als Morgenlauf

Babbel, der sonst "hier kein Champions-League-Trainer, sondern einfach Markus Babbel" ist, genießt zumindest in Sachen Hausarbeit Sonderrechte. "Ich bin froh, dass ich mit guten Köchen untergebracht bin. Ich bin gut versorgt", erzählt er schmunzelnd und ergänzt: "Wenn ich kochen würde, wollte das ohnehin niemand essen."



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Die Teilnehmer des 56. Fußball-Lehrer-Lehrgangs des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erleben derzeit etwas Abwechselung. Zur Spitzenfußball-Analyse befinden sich die 24 Teilnehmer und Ausbilder Frank Wormuth derzeit bei der U 21-EM in Schweden.

Dort analysieren die künftigen Trainer in Dreiergruppen je ein Team. Der Stuttgarter Markus Babbel kümmert sich mit Tomislav Maric und Torsten Lieberknecht um die Finnen. Und weiß somit auch, warum diese in der deutschen Gruppe B ohne Punkt ausgeschieden sind. "Sie machen einfach zu viele taktische Fehler", sagt Babbel: "Zuerst denkt man, sie sind engagiert. Je öfter man die Spiele auf DVD sieht, umso deutlicher erkennt man, wie schlecht sie sind." Der Ex-Kölner Dirk Lottner analysierte mit seinem Team die Spanier. Dass auch diese hinter den DFB-Junioren landeten, ist für ihn ebenso klar: "Sie sind zu sehr auf Spielkontrolle aus, spielen zu sehr um den heißen Brei herum."

Wormuth: "Sie müssen wissenschaftlich arbeiten"

Um den sprichwörtlich "heißen Brei" herumreden darf von den potenziellen Trainerstars niemand. In einem 45-minütigen Power-Point-Vortrag müssen sie ihre Ergebnisse präsentieren und daraus eine virtuelle Trainingswoche zur Einstellung auf den entsprechenden Gegner aufbauen. Der Anspruch ist hoch. "Sie müssen wissenschaftlich arbeiten", sagt DFB-Chefausbilder Frank Wormuth.

Dabei ist die Nutzung des Computers elementar. Zum Leidwesen von Markus Babbel. "Der Computer war für mich immer ein absoluter Fremdkörper. Ich bin da ein bisschen old fashioned", erklärt er. Ähnlich ergeht es dem zweiten Europameister im Kurs, Christian Ziege. "Man macht viel falsch und umsonst", erzählt er: "Es gibt zwar viele, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber wenn in einem Raum zehn von uns sitzen, schreien auch sieben nach Hilfe."

Die Stimmung in Schweden ist trotz harter Arbeit gelöst. Teambuilding heißt für Wormuth das Schlagwort. In Achter-Bungalows wohnen die Lehrlinge zusammen, Selbstverpflegung ist angesagt. "Das ist eine spannende Frage, wie alles geregelt wird: Wer kocht, wer saugt, wer spült", sagt Wormuth.

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Lottner: Lieber Frühstück als Morgenlauf

Babbel, der sonst "hier kein Champions-League-Trainer, sondern einfach Markus Babbel" ist, genießt zumindest in Sachen Hausarbeit Sonderrechte. "Ich bin froh, dass ich mit guten Köchen untergebracht bin. Ich bin gut versorgt", erzählt er schmunzelnd und ergänzt: "Wenn ich kochen würde, wollte das ohnehin niemand essen."

Ganz anders liegen die Prioritäten von Lottner. Der zu aktiven Zeiten nie als Dauerläufer bekannte Ex-Profi nimmt am freiwilligen Morgenlauf nie teil. "Es bringt den anderen nichts, wenn sie immer auf mich warten müssen", erzählt er: "Deshalb halte ich mich aus dem Laufen raus und sorge dafür, dass morgens das Frühstück fertig ist."