Axel Roos: "Erdbebenzuschlag? Das kannten wir nicht…"

328 Spiele hat er für den 1. FC Kaiserslautern bestritten, wurde mit dem Klub zweimal Deutscher Meister, zweimal Pokalsieger. 21 Jahre spielte er auf dem Betze, 17 Jahre gehörte er zum Profikader des FCK. Axel Roos ist Rekordspieler der "Roten Teufel" und wird von den Fußballfans der Pfalz auch mehr als zehn Jahre nach seinem Karriereende noch verehrt. Für seine Vereinstreue und seine leidenschaftliche Art, Fußball zu spielen. Heute ist er Geschäftsführer der SoccaFive Arena, einer Indoor-Fußballhalle mit sechs Plätzen im Westen von Kaiserslautern. Am Samstag richtet er dort die offizielle Hallenmeisterschaft im Blindenfußball aus.

DFB.de: Herr Roos, am Samstag richten Sie in Ihrer SoccaFive Arena die Blindenfußball-Hallentrophy aus. Wie kommt es dazu?

Axel Roos: Vergangenes Jahr haben wir das zum ersten Mal gemacht. Die Resonanz war gut, auch medial, jetzt gehen wir in die zweite Runde. Das eintägige Turnier beginnt am Samstag um 10 Uhr. Neben den Teams aus Köln, Würzburg, Hamburg und Braunschweig werden auch der amtierende Deutsche Meister Blau-Gelb Marburg und Rekordmeister MTV Stuttgart antreten – es wird also hochklassig. Wir spielen auf einem sehr weichen Granulatboden, das ist für jeden Fußballer ein Traum, umso mehr beim Blindenfußball, wo es häufiger zu Stürzen kommt. Natürlich freut es mich, dass die Sepp-Herberger-Stiftung uns wieder das Vertrauen als Veranstalter schenkt. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist die Blindenfußball-Hallentrophy ein schönes sportliches Event in Kaiserslautern.

DFB.de: Was haben Sie im ersten Jahr gelernt?

Roos: Dass es still sein muss in der Halle, während der Ball rollt. Denn die Blinden spielen nur nach Gehör, die Rasseln im Ball ermöglichen ein erstaunlich kontrolliertes Passen und Schießen. 2011 hatten wir etliche Kamerateams vor Ort, dieses Jahr würde ich mich über etwas mehr Zuschauer freuen, denn gerade beim ersten Mal ist der Blindenfußball schon ein verblüffendes Erlebnis.

DFB.de: Zwei die bestimmt kommen sind Ministerpräsident Kurt Beck und Horst Eckel, einer der noch lebenden Weltmeister von 1954. Beide werden gegen 16 Uhr das Siegerteam ehren.

Roos: Stimmt, auch das zeigt, welchen Stellenwert der Blindenfußball inzwischen hat. Ich kenne Kurt Beck natürlich schon lange durch den 1. FC Kaiserslautern. Als ich im Ministerium angerufen habe, hat er kurze Zeit später sofort zusagen lassen. Dass er jetzt persönlich kommt, freut mich sehr.

DFB.de: Sie waren 18 Jahre selbst ein ´Roter Teufel’, sind Rekordspieler des 1. FC Kaiserslautern. Schafft der FCK den Sprung zurück in die Bundesliga?



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328 Spiele hat er für den 1. FC Kaiserslautern bestritten, wurde mit dem Klub zweimal Deutscher Meister, zweimal Pokalsieger. 21 Jahre spielte er auf dem Betze, 17 Jahre gehörte er zum Profikader des FCK. Axel Roos ist Rekordspieler der "Roten Teufel" und wird von den Fußballfans der Pfalz auch mehr als zehn Jahre nach seinem Karriereende noch verehrt. Für seine Vereinstreue und seine leidenschaftliche Art, Fußball zu spielen. Heute ist er Geschäftsführer der SoccaFive Arena, einer Indoor-Fußballhalle mit sechs Plätzen im Westen von Kaiserslautern. Am Samstag richtet er dort die offizielle Hallenmeisterschaft im Blindenfußball aus.

DFB.de: Herr Roos, am Samstag richten Sie in Ihrer SoccaFive Arena die Blindenfußball-Hallentrophy aus. Wie kommt es dazu?

Axel Roos: Vergangenes Jahr haben wir das zum ersten Mal gemacht. Die Resonanz war gut, auch medial, jetzt gehen wir in die zweite Runde. Das eintägige Turnier beginnt am Samstag um 10 Uhr. Neben den Teams aus Köln, Würzburg, Hamburg und Braunschweig werden auch der amtierende Deutsche Meister Blau-Gelb Marburg und Rekordmeister MTV Stuttgart antreten – es wird also hochklassig. Wir spielen auf einem sehr weichen Granulatboden, das ist für jeden Fußballer ein Traum, umso mehr beim Blindenfußball, wo es häufiger zu Stürzen kommt. Natürlich freut es mich, dass die Sepp-Herberger-Stiftung uns wieder das Vertrauen als Veranstalter schenkt. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit ist die Blindenfußball-Hallentrophy ein schönes sportliches Event in Kaiserslautern.

DFB.de: Was haben Sie im ersten Jahr gelernt?

Roos: Dass es still sein muss in der Halle, während der Ball rollt. Denn die Blinden spielen nur nach Gehör, die Rasseln im Ball ermöglichen ein erstaunlich kontrolliertes Passen und Schießen. 2011 hatten wir etliche Kamerateams vor Ort, dieses Jahr würde ich mich über etwas mehr Zuschauer freuen, denn gerade beim ersten Mal ist der Blindenfußball schon ein verblüffendes Erlebnis.

DFB.de: Zwei die bestimmt kommen sind Ministerpräsident Kurt Beck und Horst Eckel, einer der noch lebenden Weltmeister von 1954. Beide werden gegen 16 Uhr das Siegerteam ehren.

Roos: Stimmt, auch das zeigt, welchen Stellenwert der Blindenfußball inzwischen hat. Ich kenne Kurt Beck natürlich schon lange durch den 1. FC Kaiserslautern. Als ich im Ministerium angerufen habe, hat er kurze Zeit später sofort zusagen lassen. Dass er jetzt persönlich kommt, freut mich sehr.

DFB.de: Sie waren 18 Jahre selbst ein ´Roter Teufel’, sind Rekordspieler des 1. FC Kaiserslautern. Schafft der FCK den Sprung zurück in die Bundesliga?

Roos: Der dritte Platz ist auf jeden Fall drin. Offensiv ist man mit Spielern wie Mohamadou Idrissou und Albert Bunjaku gut aufgestellt. Aber die vielen Unentschieden sind ein Problem. Ich weiß noch, als wir 1995/96 abgestiegen sind, da haben wir nur sechs Partien verloren, aber 18 Mal unentschieden gespielt. Am Ende hat’s nicht gelangt. Das könnte auch diesmal verhängnisvoll sein. Vielleicht sollte sich der Klub in der Winterpause noch mal defensiv verstärken.

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DFB.de: Wie eng sind Sie an der Mannschaft dran?

Roos: Inzwischen eigentlich recht weit weg. Hier bei der SoccaFive habe ich genug zu tun, außerdem spielen meine beiden Jungs auch immer samstags. Leider hat es schon länger nicht mehr geklappt, bei einem Heimspiel dabei zu sein.

DFB.de: Mit dem heutigen Vereinsvorsitzenden Stefan Kuntz haben Sie zu Beginn der neunziger Jahre zusammen gespielt.

Roos: Das sagen Sie falsch! Eigentlich hat er mit mir zusammen gespielt, denn ich war 21 Jahre im Verein und habe viele Kommen und Gehen sehen. Stefan und ich sind zusammen Meister und Pokalsieger geworden. Im Sommer 1995 hat er den Verein verlassen, und ich hatte das Vergnügen, noch mal Meister zu werden, den Pokal zu holen und mit Lautern in der Champions League zu spielen. Immerhin hatte ich 19 internationale Spiele, nur für die Nationalmannschaft hat es leider nicht ganz gereicht. Aber es waren schon ganz besondere Jahre, mit den Titelgewinnen, den großen Europacup-Abenden am Betzenberg. Damals war uns das gar nicht so bewusst. Erst im Rückblick wird deutlich, was für besondere Jahre wir in den Neunzigern am Betze erleben und mit gestalten durften. Die Wertschätzung - auch vom Umfeld - kommt immer zu spät.

DFB.de: Sie waren sehr treu, 21 Jahre waren Sie Spieler des 1. FC Kaiserslautern, 17 Jahre als Profi. Haben Sie jemals überlegt zu wechseln?

Roos: Ich hatte Angebote von Werder Bremen und dem Karlsruher Sportclub. Am besten aber war das Angebot aus einem Klub der japanischen J-League. Da bot mir der Agent einen Vertrag mit einem Erdbebenzuschlag an. Das kannten wir so in der Pfalz nicht. Eigentlich hätte ich nur in der Zeit unter Karlheinz Feldkamp von 1989 bis 1992 den Klub verlassen wollen, ansonsten habe ich mich hier immer sehr wohl gefühlt. Ich habe die erfolgreichsten Jahre des Klubs beim 1. FC Kaiserslautern gespielt. Das nimmt mir niemand.