Aue-Trainer Dotchev und der Aufstieg: "Da sagen wir nicht Nein"

Pavel Dotchev weiß, wie es mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga klappen kann. Der 50-jährige Trainer des FC Erzgebirge Aue hatte in der Saison 2004/2005 den SC Paderborn erstmals in das Unterhaus des deutschen Profifußballs geführt. 2007 wurde er von den Fans der Ostwestfalen sogar zum "Trainer des Jahrhunderts" gewählt.

Weitere Trainerstationen von Ex-Profi Dotchev in der dritthöchsten Spielklasse waren neben einem zweiten Engagement in Paderborn noch Rot-Weiß Erfurt, SV Sandhausen und Preußen Münster . Mit Zweitligaabsteiger Aue rangiert er kurz vor dem Beginn der Restrunde auf Platz drei. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der Deutsch-Bulgare Pavel Dotchev mit dem Journalisten Thomas Ziehn über "Minimalisten-Fußball", seine vorzeitige Vertragsverlängerung und die Entwicklung der 3. Liga.

DFB.de: Die Vorbereitung befindet sich auf der Zielgeraden. Auf welchem Stand sehen Sie Ihre Mannschaft, Herr Dotchev?

Pavel Dotchev: Die Vorbereitung war kurz, die Winterpause aber auch. Die Mannschaft hatte über die Feiertage also nicht allzu viel Fitness verloren, erschien topvorbereitet zum ersten Training. Daher befinden sich die Jungs aktuell in einer ausgezeichneten körperlichen Verfassung. Ich bin guter Dinge, dass wir in der Restrunde an unser spielerisches Niveau anknüpfen können.

DFB.de: Was hat Ihnen während der Vorbereitung vor allem gefallen, was war nicht so gut?

Dotchev: Alle sind hochmotiviert. Das habe ich besonders während des Trainingslagers in der Türkei gemerkt: Da ist eine Gruppe, die immer noch mehr erreichen will. Wir konnten unser komplettes Programm ohne Schwierigkeiten durchziehen. Ein Haar in der Suppe gab es nicht. Jetzt gilt es, bis zum ersten Restrundenspiel bei den Stuttgarter Kickers am Freitag die nötige Spannung aufzubauen.

DFB.de: Wie sieht Ihre Zielsetzung aus?

Dotchev: Wir wollen den positiven Trend fortsetzen. Obwohl wir bislang nicht viele Tore erzielt haben, war unser Spiel alles andere als unattraktiv. Was den Aufstieg angeht: Wir sagen ganz bestimmt nicht Nein, wissen aber auch, wie schwer es wird. Das Ziel lautet daher, so guten Fußball wie möglich zu spielen. Damit erhöhen wir automatisch auch die Wahrscheinlichkeit, in der Tabelle weit oben zu landen.

DFB.de: Bis zur Winterpause waren die Auer mit 17 erzielten und 13 kassierten Treffern die Minimalisten der Liga. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Dotchev: Erst einmal muss ich unser Defensivverhalten loben. Die gesamte Mannschaft arbeitet hervorragend. Mit Martin Männel verfügen wir außerdem über einen exzellenten Schlussmann. Gerade in der Offensive spielte der große Umbruch im Sommer eine Rolle. Die Automatismen ließen sich nicht so einfach und schnell einüben. Die Verletzungen von Max Wegner und Björn Kluft waren auch ein Grund. Insgesamt geht es für uns in der Restrunde auch darum, unsere Offensivaktionen sauberer zu Ende zu spielen.

DFB.de: Neu im Kader sind Stürmer Pascal Köpke vom Karlsruher SC, der Sohn von Nationalteam-Torwarttrainer Andreas Köpke, und Offensivspieler Cebio Soukou vom West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen . Was erhoffen Sie sich von den beiden?

Dotchev: Beide sind eine Bereicherung, sie erhöhen unsere Qualität. Allerdings werden sie sicher noch einige Zeit benötigen, um sich an unsere Spielweise zu gewöhnen. Pascal hat in den vergangenen Monaten eher wenig gespielt. Cebio ist im Bereich Fitness weiter, aber noch nie in der 3. Liga zum Einsatz gekommen.



Pavel Dotchev weiß, wie es mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga klappen kann. Der 50-jährige Trainer des FC Erzgebirge Aue hatte in der Saison 2004/2005 den SC Paderborn erstmals in das Unterhaus des deutschen Profifußballs geführt. 2007 wurde er von den Fans der Ostwestfalen sogar zum "Trainer des Jahrhunderts" gewählt.

Weitere Trainerstationen von Ex-Profi Dotchev in der dritthöchsten Spielklasse waren neben einem zweiten Engagement in Paderborn noch Rot-Weiß Erfurt, SV Sandhausen und Preußen Münster . Mit Zweitligaabsteiger Aue rangiert er kurz vor dem Beginn der Restrunde auf Platz drei. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht der Deutsch-Bulgare Pavel Dotchev mit dem Journalisten Thomas Ziehn über "Minimalisten-Fußball", seine vorzeitige Vertragsverlängerung und die Entwicklung der 3. Liga.

DFB.de: Die Vorbereitung befindet sich auf der Zielgeraden. Auf welchem Stand sehen Sie Ihre Mannschaft, Herr Dotchev?

Pavel Dotchev: Die Vorbereitung war kurz, die Winterpause aber auch. Die Mannschaft hatte über die Feiertage also nicht allzu viel Fitness verloren, erschien topvorbereitet zum ersten Training. Daher befinden sich die Jungs aktuell in einer ausgezeichneten körperlichen Verfassung. Ich bin guter Dinge, dass wir in der Restrunde an unser spielerisches Niveau anknüpfen können.

DFB.de: Was hat Ihnen während der Vorbereitung vor allem gefallen, was war nicht so gut?

Dotchev: Alle sind hochmotiviert. Das habe ich besonders während des Trainingslagers in der Türkei gemerkt: Da ist eine Gruppe, die immer noch mehr erreichen will. Wir konnten unser komplettes Programm ohne Schwierigkeiten durchziehen. Ein Haar in der Suppe gab es nicht. Jetzt gilt es, bis zum ersten Restrundenspiel bei den Stuttgarter Kickers am Freitag die nötige Spannung aufzubauen.

DFB.de: Wie sieht Ihre Zielsetzung aus?

Dotchev: Wir wollen den positiven Trend fortsetzen. Obwohl wir bislang nicht viele Tore erzielt haben, war unser Spiel alles andere als unattraktiv. Was den Aufstieg angeht: Wir sagen ganz bestimmt nicht Nein, wissen aber auch, wie schwer es wird. Das Ziel lautet daher, so guten Fußball wie möglich zu spielen. Damit erhöhen wir automatisch auch die Wahrscheinlichkeit, in der Tabelle weit oben zu landen.

DFB.de: Bis zur Winterpause waren die Auer mit 17 erzielten und 13 kassierten Treffern die Minimalisten der Liga. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Dotchev: Erst einmal muss ich unser Defensivverhalten loben. Die gesamte Mannschaft arbeitet hervorragend. Mit Martin Männel verfügen wir außerdem über einen exzellenten Schlussmann. Gerade in der Offensive spielte der große Umbruch im Sommer eine Rolle. Die Automatismen ließen sich nicht so einfach und schnell einüben. Die Verletzungen von Max Wegner und Björn Kluft waren auch ein Grund. Insgesamt geht es für uns in der Restrunde auch darum, unsere Offensivaktionen sauberer zu Ende zu spielen.

DFB.de: Neu im Kader sind Stürmer Pascal Köpke vom Karlsruher SC, der Sohn von Nationalteam-Torwarttrainer Andreas Köpke, und Offensivspieler Cebio Soukou vom West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen . Was erhoffen Sie sich von den beiden?

Dotchev: Beide sind eine Bereicherung, sie erhöhen unsere Qualität. Allerdings werden sie sicher noch einige Zeit benötigen, um sich an unsere Spielweise zu gewöhnen. Pascal hat in den vergangenen Monaten eher wenig gespielt. Cebio ist im Bereich Fitness weiter, aber noch nie in der 3. Liga zum Einsatz gekommen.

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DFB.de: Im Sommer war Aue bei Ihrem Amtsantritt gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Sie mussten innerhalb kurzer Zeit einen neuen Kader zusammenstellen. Trotzdem ist Aue nun Tabellendritter. Warum?

Dotchev: Unsere Mannschaft ist innerhalb kurzer Zeit eine Einheit geworden. Es passt nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich. Die Spieler sind gerne zusammen - und wollen zusammen viel erreichen. Das macht die Trainingsarbeit und den Umgang leicht. Wir haben zwar einen Strafenkatalog - herausholen musste ich ihn aber so gut wie noch nie.

DFB.de: Hat es das einfach gemacht, Ihren zunächst bis 2017 laufenden Vertrag im Trainingslager vorzeitig bis 2018 zu verlängern?

Dotchev: Ganz klar. Die Aufgabe in Aue bereitet mir großen Spaß. Die Vertragsverlängerung verstehe ich auch als Anerkennung meiner Arbeit. Die Gespräche mit dem Präsidenten Helge Leonhardt waren schnell beendet. Wir gaben uns die Hand, ohne groß über die Vertragsbedingungen gesprochen zu haben. Mit der Verlängerung wollen wir auch ein strategisches Zeichen setzen. Es stehen jetzt auch einige Gespräche mit Spielern an. Sie sollen vorher wissen, mit welchem Trainer sie zusammenarbeiten. Ich würde mir wünschen, dass wir den eingeschlagenen Weg gemeinsam weitergehen.

DFB.de: Welche Bedeutung hat für Sie der Start in die Restrunde?

Dotchev: Wir werden alles geben, um einen guten Auftakt zu erwischen. Das würde gleich für zusätzlichen Rückenwind und gute Stimmung sorgen.

DFB.de: Erster Gegner sind ausgerechnet die Stuttgarter Kickers , die seit einigen Wochen von Ihrem Vorgänger Tomislav Stipic betreut werden. Kennen Sie den Kollegen?

Dotchev: Wir sind uns bisher einmal begegnet. Er wirkt sympathisch und motiviert. Ich habe - wie bei allen anderen Kollegen - Respekt vor seiner Arbeit. Dass er einmal Trainer in Aue war, spielt für Freitag allenfalls nur eine Nebenrolle.

DFB.de: Was wird entscheidend sein, um bei den Kickers zu punkten?

Dotchev: Die Stuttgarter Kickers haben sich im Winter mit einigen Spielern verstärkt. Daher betrachte ich den Gegner als Wundertüte. Wir wissen nicht genau, was auf uns zukommt. Viel wichtiger ist aber ohnehin der Blick auf uns. Wenn wir es schaffen, unser Spiel durchzubringen, können nicht viele unserer Konkurrenten mithalten.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Situation an der Tabellenspitze?

Dotchev: Dynamo Dresden muss schon sehr viel falsch machen, um den Vorsprung von elf Punkten zu verspielen. Die Mannschaft ist qualitativ so gut besetzt, dass sich Dresden den Aufstieg wohl nicht mehr nehmen lassen wird. Dahinter kann noch alles passieren. Die Abstände sind gering. Mit einer Negativ- oder Positivserie kann es schnell nach unten oder oben gehen.

DFB.de: Sie kennen die 3. Liga seit Ihrer Gründung. Was hat sich am meisten verändert?

Dotchev: Die 3. Liga ist von Jahr zu Jahr stärker geworden. Für mich ist sie mittlerweile eine "Mini-Zweite-Liga". Man muss sich nur einmal anschauen, wie viele Profis mit Erstligaerfahrung mittlerweile in unserer Spielklasse zu Hause sind. Es gibt viele große Stadien. Einige Vereine - wir gehören dazu - sind gerade dabei, ihr Stadion zu modernisieren. Das dürfte die Attraktivität noch einmal steigern.