Atalan: "Zufall so gering wie möglich halten"

Ismail Atalan war vor seinem Amtsantritt beim ambitionierten West-Regionalligisten Sportfreunde Lotte wohl nur ausgewiesenen Fachleuten in der Fußballbranche bekannt. Der 34-Jährige war vor seinem Sprung auf die Bühne "4. Liga" Anfang des Jahres Trainer beim Oberligisten SC Roland Beckum sowie Spielertrainer beim aktuellen A-Ligisten Davaria Davensberg. Atalan hat sich aber schnell einen Namen gemacht. Mit seiner neuen Mannschaft ist er noch ungeschlagen, holte 13 von 15 möglichen Punkten.

Mit seiner Familie - Ehefrau Fehima sowie die Kinder Asya (5) und Dawin (2) - wohnt der A-Lizenz-Inhaber in Senden. Mit den Sportfreunden rangiert er aktuell auf Rang sechs. "So hoch wie möglich" soll es in dieser Saison noch gehen. Tabellenführer Alemannia Aachen ist für Atalan bei zwölf Punkten Rückstand aber außer Reichweite.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Ismail Atalan mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seinen beruflichen Werdegang, die Bedeutung des Trainings und seine Ziele.

DFB.de: Der Restrundenstart ist mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den ersten fünf Spielen geglückt. Einen solchen Einstand wünscht man sich als Trainer, oder?

Ismail Atalan: Die Erfolge können nur der Anfang gewesen sein. Sie zeigen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Wir haben in allen Partien gezeigt, zu welchen Leistungen wir fähig sind. Der nötige Wille war stets vorhanden und wir haben außerdem von Spiel zu Spiel aus unseren Fehlern gelernt. Nur das 2:2 gegen Alemannia Aachen trotz einer 2:0-Führung tut nach wie vor weh.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie am meisten Luft nach oben?

Atalan: Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen müssen wir verbessern sowie im Pressing noch aggressiver arbeiten. Die Verbesserung im mannschaftstaktischen Bereich versuchen wir uns durch ständige Wiederholung im Training anzueignen. Wir arbeiten akribisch an jedem Detail. Denn es sind oft die Kleinigkeiten, die Spiele entscheiden.



Ismail Atalan war vor seinem Amtsantritt beim ambitionierten West-Regionalligisten Sportfreunde Lotte wohl nur ausgewiesenen Fachleuten in der Fußballbranche bekannt. Der 34-Jährige war vor seinem Sprung auf die Bühne "4. Liga" Anfang des Jahres Trainer beim Oberligisten SC Roland Beckum sowie Spielertrainer beim aktuellen A-Ligisten Davaria Davensberg. Atalan hat sich aber schnell einen Namen gemacht. Mit seiner neuen Mannschaft ist er noch ungeschlagen, holte 13 von 15 möglichen Punkten.

Mit seiner Familie - Ehefrau Fehima sowie die Kinder Asya (5) und Dawin (2) - wohnt der A-Lizenz-Inhaber in Senden. Mit den Sportfreunden rangiert er aktuell auf Rang sechs. "So hoch wie möglich" soll es in dieser Saison noch gehen. Tabellenführer Alemannia Aachen ist für Atalan bei zwölf Punkten Rückstand aber außer Reichweite.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Ismail Atalan mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seinen beruflichen Werdegang, die Bedeutung des Trainings und seine Ziele.

DFB.de: Der Restrundenstart ist mit vier Siegen und einem Unentschieden aus den ersten fünf Spielen geglückt. Einen solchen Einstand wünscht man sich als Trainer, oder?

Ismail Atalan: Die Erfolge können nur der Anfang gewesen sein. Sie zeigen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Wir haben in allen Partien gezeigt, zu welchen Leistungen wir fähig sind. Der nötige Wille war stets vorhanden und wir haben außerdem von Spiel zu Spiel aus unseren Fehlern gelernt. Nur das 2:2 gegen Alemannia Aachen trotz einer 2:0-Führung tut nach wie vor weh.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie am meisten Luft nach oben?

Atalan: Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen müssen wir verbessern sowie im Pressing noch aggressiver arbeiten. Die Verbesserung im mannschaftstaktischen Bereich versuchen wir uns durch ständige Wiederholung im Training anzueignen. Wir arbeiten akribisch an jedem Detail. Denn es sind oft die Kleinigkeiten, die Spiele entscheiden.

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DFB.de: Wie gehen Sie dabei im Training vor?

Atalan: Ein ganz wichtiger Bestandteil jeder Einheit ist das Videostudium. Jedes Training wird aufgezeichnet und direkt im Anschluss besprochen. Wir wollen nicht abwarten, bis ein Fehler im Spiel passiert, denn man kann ihn schon im Training erkennen und abstellen. Die beste Trainingsform ist meiner Meinung nach das Spiel "Elf gegen Elf". Das ist manchmal nicht ohne Weiteres möglich. Dann arbeiten wir in Zonen, schneiden gewissermaßen einen Teil des Spielfelds aus. Dass wir unter Profi-Bedingungen arbeiten können, ist selbstverständlich ein großer Vorteil.

DFB.de: Wo soll der Weg in dieser Saison hingehen?

Atalan: So weit wie möglich nach oben. Rang eins kommt jedoch nicht mehr in Frage. Da wollen wir aber mittelfristig hin. Unser Ziel ist es, wieder eine Spitzenmannschaft zu werden, die in die 3. Liga aufsteigen kann.

DFB.de: Was ist dafür die Voraussetzung?

Atalan: Wir müssen uns immer wieder aufs Neue anderen Herausforderungen stellen, an den Aufgaben wachsen und Lösungen erarbeiten. Im Training arbeiten wir unter der Woche daran, den Zufallsanteil im Spiel am Wochenende so gering wie möglich zu halten. Dafür ist auch ein hohes Maß an Fitness Voraussetzung. Ein weiterer Punkt ist Anpassungsfähigkeit - nicht nur an den Gegner, sondern auch an die äußeren Bedingungen.

DFB.de: Worauf legen Sie bei Ihren Mannschaften ganz besonderen Wert?

Atalan: In meiner ersten Ansprache an die Mannschaft habe ich gesagt, dass wir uns alle auf Augenhöhe begegnen. Keiner steht über dem anderen. Ganz entscheidend ist auch der Teamgedanke. Ich dulde nicht, dass sich ein einzelner Spieler über das Team stellt. Mit solchen Schwierigkeiten habe ich es bei meiner Mannschaft aber nicht einmal im Ansatz zu tun. Im Gegenteil: Wenn ich sehe, wie die Ersatzspieler die Tore bejubeln, dann ist das sensationell.

DFB.de: Sie waren zuvor Trainer beim Oberligisten SC Roland Beckum. Wo liegen die Unterschiede zur Regionalliga?

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Atalan: Eine Spitzenmannschaft aus der Regionalliga und ein Top-Verein aus der Oberliga trennen zwei Klassen. Die spielerische Qualität ist in der Regionalliga noch einmal ganz anders. Das Gefälle ist dabei nicht ganz unerheblich. Man merkt schnell, welche Mannschaften unter Profi-Bedingungen trainieren und welche nicht.

DFB.de: Sie waren als Spieler und Trainer die meiste Zeit im Amateurbereich aktiv, kommen also "von unten" in die 4. Liga. Welche Vor- und Nachteile bringt das mit sich?

Atalan: Ich habe mir meine aktuelle Position hart erarbeitet und nicht bekommen, weil ich 100 Länderspiele absolviert habe. Das tut meinem Selbstvertrauen gut. Ein kleiner Nachteil ist vielleicht die Erfahrung, die ich mir im Regionalliga-Bereich noch erarbeiten muss. Ich denke aber, dass ich die Liga spätestens im Sommer bis ins kleinste Detail kennen werde.

DFB.de: Mit 34 Jahren gehören Sie zu den jüngsten Trainern der Liga. Ist das manchmal ein Hindernis?

Atalan: Die Spieler merken schnell, ob die Maßnahmen eines Trainers Erfolg bringen. Das ist unabhängig vom Alter. Genau wie die Leidenschaft für seinen Beruf und der Spaß.

DFB.de: Ihr Vertrag in Lotte wurde vor wenigen Tagen vorzeitig bis 2016 verlängert. Ein Vertrauensbeweis?

Atalan: Absolut. Bei meiner ersten Pressekonferenz habe ich klar gemacht, dass ich nicht eine bestimmte Punktzahl versprechen kann. Versprechen kann ich aber, dass ich alles dafür tun werde, um mit dem Verein die angestrebten Ziele zu erreichen. Ich habe in meinem Leben gelernt, dass es belohnt wird, wenn man nur hart arbeitet.

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DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich persönlich für Ihre Zeit in Lotte gesteckt?

Atalan: Ich möchte so viel wie möglich dazulernen, mich weiterbilden und weiterentwickeln. Ich hatte viel Spaß daran, die Trainerlizenzen zu absolvieren. Vielleicht habe ich in naher Zukunft das Glück, die Ausbildung zum Fußballlehrer absolvieren zu können. Mein Ziel ist es, in den Profibereich zu kommen und am besten mit den Sportfreunden den Sprung in Liga drei zu schaffen.

DFB.de: Nächster Gegner ist Rot-Weiß Oberhausen. Wie schätzen Sie die Kleeblätter ein?

Atalan: Ich habe RWO beim 2:0 gegen die Reserve des 1. FC Köln beobachtet. Es war das erste Spiel der Oberhausener nach der Ankündigung, auf einen Lizenzantrag zur 3. Liga zu verzichten. Man hat gemerkt, dass die Mannschaft ohne großen Druck frei aufspielen konnte. Das macht Rot-Weiß noch unberechenbarer. Trotzdem wollen wir unsere Serie fortsetzen.