Atalan: "Wir haben uns von Leverkusen nicht beeindrucken lassen"

Die Sportfreunde Lotte haben es schon wieder getan: Nachdem der Drittligaaufsteiger aus der 14.000 Einwohner-Gemeinde in der ersten Runde des DFB-Pokals den SV Werder Bremen mit 2:1 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, behielt die Mannschaft von SF-Trainer Ismail Atalan auch in der zweiten Runde gegen einen Bundesligisten die Oberhand. Im Elfmeterschießen setzte sich der Tabellenvierte aus der 3. Liga gegen Bayer 04 Leverkusen 4:3 durch und zog ins Achtelfinale ein.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Lottes Trainer Ismail Atalan mit Mitarbeiter Christian Knoth über den sensationellen Erfolg gegen den Champions-League-Teilnehmer und die Feierlichkeiten danach. Außerdem verrät der 36-Jährige, warum er im Achtelfinale lieber auf den SV Sandhausen als auf DFB-Rekordpokalsieger FC Bayern München treffen würde.

DFB.de: Finden Sie nach dem sensationellen Erfolg gegen Leverkusen schon die richtigen Worte, Herr Atalan?

Ismail Atalan: Es ist einfach überragend. Wir haben alles rausgehauen, sind bis zur letzten Sekunde ans Maximum gegangen. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft.

DFB.de: Sie sagten in einem früheren DFB.de-Interview, dass Sie kein Feierbiest wären. Hat sich das nach dem Sieg gegen Leverkusen geändert?

Atalan: Nein. (lacht) Ich bin tatsächlich früh schlafen gegangen, weil ich bereits heute Morgen für meine Ausbildung zum Fußball-Lehrer nach Hennef zur Hennes-Weisweiler-Akademie fahren musste. Dem Team habe ich nach solch einem Erfolg aber selbstverständlich gestattet, ein wenig zu feiern.

DFB.de: Haben Sie der Mannschaft einen Tag frei gegeben, oder geht es am heutigen Mittwoch sofort mit der nächsten Trainingseinheit weiter?

Atalan: Ab Donnerstag beginnt die Vorbereitung auf die kommende Partie gegen Fortuna Köln am Samstag. Den freien Tag haben sich die Jungs verdient. Nach einer so nervenaufreibenden und anstrengenden Partie tut meinen Spielern eine Pause ganz gut.



Die Sportfreunde Lotte haben es schon wieder getan: Nachdem der Drittligaaufsteiger aus der 14.000 Einwohner-Gemeinde in der ersten Runde des DFB-Pokals den SV Werder Bremen mit 2:1 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, behielt die Mannschaft von SF-Trainer Ismail Atalan auch in der zweiten Runde gegen einen Bundesligisten die Oberhand. Im Elfmeterschießen setzte sich der Tabellenvierte aus der 3. Liga gegen Bayer 04 Leverkusen 4:3 durch und zog ins Achtelfinale ein.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Lottes Trainer Ismail Atalan mit Mitarbeiter Christian Knoth über den sensationellen Erfolg gegen den Champions-League-Teilnehmer und die Feierlichkeiten danach. Außerdem verrät der 36-Jährige, warum er im Achtelfinale lieber auf den SV Sandhausen als auf DFB-Rekordpokalsieger FC Bayern München treffen würde.

DFB.de: Finden Sie nach dem sensationellen Erfolg gegen Leverkusen schon die richtigen Worte, Herr Atalan?

Ismail Atalan: Es ist einfach überragend. Wir haben alles rausgehauen, sind bis zur letzten Sekunde ans Maximum gegangen. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft.

DFB.de: Sie sagten in einem früheren DFB.de-Interview, dass Sie kein Feierbiest wären. Hat sich das nach dem Sieg gegen Leverkusen geändert?

Atalan: Nein. (lacht) Ich bin tatsächlich früh schlafen gegangen, weil ich bereits heute Morgen für meine Ausbildung zum Fußball-Lehrer nach Hennef zur Hennes-Weisweiler-Akademie fahren musste. Dem Team habe ich nach solch einem Erfolg aber selbstverständlich gestattet, ein wenig zu feiern.

DFB.de: Haben Sie der Mannschaft einen Tag frei gegeben, oder geht es am heutigen Mittwoch sofort mit der nächsten Trainingseinheit weiter?

Atalan: Ab Donnerstag beginnt die Vorbereitung auf die kommende Partie gegen Fortuna Köln am Samstag. Den freien Tag haben sich die Jungs verdient. Nach einer so nervenaufreibenden und anstrengenden Partie tut meinen Spielern eine Pause ganz gut.

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DFB.de: Lotte ist Leverkusen auf Augenhöhe begegnet, hat mitgespielt und begeistert. Was war der Schlüssel zum Erfolg?

Atalan: Entscheidend war, dass wir unserer Linie treu geblieben sind. Wir haben uns zu keiner Zeit von den großen Leverkusener Namen beeindrucken lassen und genau wie gegen jeden anderen Gegner den Fußball gespielt, mit dem wir auch in der 3. Liga derzeit so erfolgreich sind. In jeder Situation haben wir versucht, die Leverkusener unter Druck zu setzen und sie so nicht zum Spielen kommen zu lassen. Das hat hervorragend geklappt. Unseren Matchplan hätten wir nicht viel besser umsetzen können.

DFB.de: Bemerkenswert ist auch, dass Ihr Team zweimal einen Rückstand aufgeholt hat. Ab der 79. Minute spielte Ihre Mannschaft außerdem in Unterzahl.

Atalan: Die Moral ist eine unserer großen Stärken. Wir haben den Glauben an das Weiterkommen nie verloren.

DFB.de: Das Elfmeterschießen entschied Lotte für sich. Es wurden aber ungewöhnlich viele Elfer verschossen. Wie beurteilen Sie das?

Atalan: Das Elfmeterschießen ist meiner Meinung nach ein reines Glücksspiel. Daher haben wir Elfmeter auch vorher im Training nicht zusätzlich trainiert. Du kannst diese Drucksituation einfach nicht simulieren. Ich muss sowohl unsere als auch die Leverkusener Spieler in Schutz nehmen. Viele Akteure hatten vorher mit Krämpfen zu kämpfen, mussten dann trotzdem vom Punkt aus antreten. Es war ein sehr intensives und kräftezerrendes Spiel auf tiefem Boden.

DFB.de: Ihr Torwart Benedikt Fernandez avancierte zum Helden, parierte den entscheidenden Elfmeter. Als Ex-Leverkusener war es eine besondere Partie für ihn. Hat man ihm das angemerkt?

Atalan: Benedikt war - so wie jeder meiner Spieler - extrem heiß auf die Partie. Dennoch freut es mich für ihn besonders, dass er gegen seinen ehemaligen Klub und langjährigen Jugendverein eine so gute Leistung gezeigt hat. Benedikt trumpft im Herbst seiner Karriere noch einmal so richtig auf.

DFB.de: Sie haben nach dem Spiel gesagt, dass auch Ihr Busfahrer Ihre Mannschaft trainieren könnte. Wie haben Sie das gemeint?

Atalan: (lacht) Das war eine Aussage aus den Emotionen heraus. Was ich damit sagen wollte: Das Team ist extrem pflegeleicht. Meine Spieler sind auch ohne große Ansprachen fokussiert und hochmotiviert. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten.

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DFB.de: Haben Sie einen Wunschgegner fürs Achtelfinale?

Atalan: Prinzipiell ist es mir egal, gegen wen wir spielen. Wir können es ja ohnehin nicht beeinflussen. Nach Duellen gegen zwei Bundesligisten wäre es aber sicherlich nicht verkehrt, wenn wir jetzt gegen einen kleineren Gegner antreten würden, gegen den die Chance auf den Viertelfinaleinzug größer ist. Das heißt: Wir spielen lieber gegen den SV Sandhausen als gegen den FC Bayern München.

DFB.de: Auch in der Liga läuft es für Lotte hervorragend. Vor dem Spiel gegen Fortuna Köln steht Rang vier zu Buche. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Atalan: Viel besser hätten wir nicht in die Saison starten können. Wir haben als Aufsteiger, der für viele der Abstiegskandidat Nummer eins war, nach zwölf Spieltagen 21 Punkte auf dem Konto und rangieren drei Zähler hinter Spitzenreiter MSV Duisburg. Zwar machen wir als junges, unerfahrenes Team noch zu viele unnötige Fehler. Allerdings lernen wir sehr schnell und stellen sie sofort ab. Auch das ist ein Grund dafür, dass es so gut läuft.

DFB.de: Aufstieg, starker Saisonstart, zwei Siege im DFB-Pokal gegen Bundesligisten: Was tun Sie, damit Ihre Spieler auf dem Boden bleiben?

Atalan: Wichtig ist, dass ich den Spielern klarmache, wie schnelllebig der Fußball ist. Nichts ist vergänglicher als Erfolg im Sport. Deshalb müssen wir uns jede Woche aufs Neue die Erfolgserlebnisse erarbeiten. Das ist den Jungs aber bewusst, da mache ich mir keine Sorgen.

DFB.de: Neben den vielen Spielen in der 3. Liga und im DFB-Pokal absolvieren Sie auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Wie stressig ist das?

Atalan: Es ist sicher nicht entspannt, aber noch im Rahmen. Vor allem, weil der Lehrgang Spaß macht. Ich bin Teil eines sehr angenehmen Kurses, in dem ich mich mit einigen Teilnehmern angefreundet habe. Zum Beispiel verstehe ich mich mit Stefan Leitl, Trainer der U 23 des FC Ingolstadt, und Volkan Bulut, dem ehemaligen Co-Trainer von André Breitenreiter beim FC Schalke 04, hervorragend.

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