Arie van Lent: "Schnellstmöglich nach oben"

Kickers Offenbach, Gründungsmitglied der 3. Liga, mischte bisher in allen vier Spielzeiten oben mit. Die Platzierungen: dreimal Siebter, einmal Achter. Zum ganz großen Wurf fehlten meist nur wenige Zähler. Aktuell belegen die von Ex-Profi Arie van Lent trainierten Hessen Rang neun. Der Rückstand auf Relegationsrang drei beträgt sieben Punkte. Am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) steht das wichtige Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim an, der mit 28 Zählern Siebter ist.

Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn spricht OFC-Trainer und Ex-Profi Arie van Lent - der in seiner aktiven Laufbahn als Profi unter anderem für Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und Rot-Weiss Essen spielte - über den Saisonverlauf, den DFB-Pokal und das Heidenheim-Spiel.

DFB.de: Herr van Lent, wie sehr schmerzen die beiden jüngsten Derbyniederlagen, das 0:1 in Darmstadt und am vergangenen Wochenende das 1:2 beim SV Wehen Wiesbaden?

Arie van Lent: Jede Niederlage ist ärgerlich. Am Darmstadt- und am Wehen-Spiel hat mich aber besonders die Art und Weise gewurmt, wie die Niederlagen zu Stande gekommen sind. Denn wir waren selbst schuld - wir sind dem Gegner jeweils hinterhergelaufen.

DFB.de: In der Fremde holte der OFC nur neun Punkte aus neun Spielen. Auswärts scheint sich Ihre Mannschaft schwer zu tun. Stimmt diese Einschätzung?

van Lent: Wir versuchen auch auswärts, unser Spiel durchzubringen. Das gelingt uns zugegebenermaßen nicht immer. Häufig sind wir auf fremden Plätzen zu nachlässig und machen Fehler, die daheim nicht passieren.

DFB.de: Auch wenn Ihre Mannschaft zwischenzeitlich elfmal in Folge nicht verloren hatte, gleicht die Saison insgesamt eher einer Achterbahnfahrt, oder?

van Lent: Teilweise. Es war klar, dass unsere Serie irgendwann enden würde. Immerhin ist es uns aber gelungen, uns von einem Abstiegsplatz in das gesicherte Mittelfeld vorzuspielen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, den Anschluss nach oben nicht zu verlieren.



[bild1]

Kickers Offenbach, Gründungsmitglied der 3. Liga, mischte bisher in allen vier Spielzeiten oben mit. Die Platzierungen: dreimal Siebter, einmal Achter. Zum ganz großen Wurf fehlten meist nur wenige Zähler. Aktuell belegen die von Ex-Profi Arie van Lent trainierten Hessen Rang neun. Der Rückstand auf Relegationsrang drei beträgt sieben Punkte. Am kommenden Samstag (ab 14 Uhr) steht das wichtige Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Heidenheim an, der mit 28 Zählern Siebter ist.

Im DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn spricht OFC-Trainer und Ex-Profi Arie van Lent - der in seiner aktiven Laufbahn als Profi unter anderem für Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und Rot-Weiss Essen spielte - über den Saisonverlauf, den DFB-Pokal und das Heidenheim-Spiel.

DFB.de: Herr van Lent, wie sehr schmerzen die beiden jüngsten Derbyniederlagen, das 0:1 in Darmstadt und am vergangenen Wochenende das 1:2 beim SV Wehen Wiesbaden?

Arie van Lent: Jede Niederlage ist ärgerlich. Am Darmstadt- und am Wehen-Spiel hat mich aber besonders die Art und Weise gewurmt, wie die Niederlagen zu Stande gekommen sind. Denn wir waren selbst schuld - wir sind dem Gegner jeweils hinterhergelaufen.

DFB.de: In der Fremde holte der OFC nur neun Punkte aus neun Spielen. Auswärts scheint sich Ihre Mannschaft schwer zu tun. Stimmt diese Einschätzung?

van Lent: Wir versuchen auch auswärts, unser Spiel durchzubringen. Das gelingt uns zugegebenermaßen nicht immer. Häufig sind wir auf fremden Plätzen zu nachlässig und machen Fehler, die daheim nicht passieren.

DFB.de: Auch wenn Ihre Mannschaft zwischenzeitlich elfmal in Folge nicht verloren hatte, gleicht die Saison insgesamt eher einer Achterbahnfahrt, oder?

van Lent: Teilweise. Es war klar, dass unsere Serie irgendwann enden würde. Immerhin ist es uns aber gelungen, uns von einem Abstiegsplatz in das gesicherte Mittelfeld vorzuspielen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, den Anschluss nach oben nicht zu verlieren.

DFB.de: Ihre Mannschaft startete mit vier Niederlagen denkbar schlecht in die Saison. Andere Trainer sind nach so einer Serie nicht mehr im Amt. Was war bei Ihnen anders?

van Lent: Der Verein hat Geduld bewiesen und wusste, dass Mannschaft und Trainer zusammenpassen. Es gab schließlich keinerlei Differenzen. Die Verantwortlichen waren sicher, dass der Knoten platzt.

DFB.de: Wo müssen Sie aktuell den Hebel ansetzen, um wieder Konstanz in die Leistungen zu bekommen?

van Lent: Fleiß und Trainingswille sind bei meinen Spielern vorbildlich. Es wird entscheidend sein, dass wir die kleinen individuellen Fehler abstellen, die uns bisher zu häufig Zähler gekostet haben.

DFB.de: Wo kann der Weg des OFC in dieser Saison hingehen?

van Lent: Unser Ziel ist es, uns gegenüber Rang acht in der Vorsaison zu verbessern. Es geht außerdem darum, den Kontakt nach oben bis zum Ende möglichst nicht abreißen zu lassen und das Aufstiegsrennen offen zu halten.

DFB.de: Sind für die Winterpause Transfers geplant?

van Lent: Nach derzeitigem Stand ist das finanziell nicht möglich.

DFB.de: Im DFB-Pokal haben die Kickers mit den beiden 2:0-Heimsiegen gegen Bundesligaaufsteiger SpVgg Greuther Fürth und den Zweitligisten 1. FC Union Berlin für Furore gesorgt. Welche Bedeutung haben diese Erfolge?

van Lent: Für den Verein waren die Erfolge wichtig, um finanziell durchatmen zu können. Für meine Mannschaft und mich waren das selbstverständlich Riesenerlebnisse.

DFB.de: Am 18. Dezember kommt es im DFB-Pokalachtelfinale zum Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Was dürfen die Fans erwarten?

van Lent: Ich hoffe auf viele Zuschauer, die an eine Überraschung glauben. Denn wir tun das. Voraussetzung ist allerdings, dass wir einen richtig guten Tag erwischen - und die Fortuna im Idealfall einen nicht so guten.

DFB.de: Sie haben als Trainer des 1. FC Kleve und von Rot Weiss Ahlen finanziell schwierige Zeiten bei Ihren früheren Vereinen erlebt. Was sagen Sie zur aktuellen Entwicklung bei Traditionsvereinen wie Alemannia Aachen?

van Lent: Bei Rot Weiss Ahlen war es mit der Insolvenz alles andere als eine positive Erfahrung. So etwas ist immer schlimm. Ich denke, dass es die Traditionsvereine in der 3. Liga nicht gerade einfach haben, weil die Erwartungshaltung meist sehr hoch ist. Ein großer Fehler ist es, den Aufstieg als Muss anzusehen und dafür unnötige Risiken einzugehen.

DFB.de: Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele mit den Kickers aus?

[bild2]

van Lent: Auch wir wollen selbstverständlich schnellstmöglich nach oben. Aber dabei dürfen wir nichts übers Knie brechen, sondern müssen mit Vernunft handeln.

DFB.de: Jetzt steht das Verfolgerduell gegen Heidenheim auf dem Programm. Wie wichtig ist dieses Spiel?

van Lent: Der FCH hat in den vergangenen Jahren häufig am Aufstieg geschnuppert. Auch in diesem Jahr haben die Heidenheimer wieder eine gute Mannschaft zusammengestellt. Wenn wir oben dranbleiben wollen, müssen wir das Heimspiel gewinnen.

DFB.de: Welche Ziele hat sich der Trainer Arie van Lent persönlich gesetzt?

van Lent: Ich darf mich noch als junger Trainer bezeichnen. (lacht) Aber im Ernst: Ich habe mir noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht, weil ich mich voll auf meine aktuelle Aufgabe konzentriere. Mein Vertrag in Offenbach läuft noch bis zum 30. Juni. Der Verein hat Signale gesendet, dass er weiter mit mir arbeiten möchte. Konkrete Gespräche hat es zwar noch nicht gegeben, aber ich denke, dass wir uns bald an einen Tisch sitzen.