Annike Krahn: "Für Paris ist schon das Halbfinale historisch"

Die Vorfreude ist riesig, die Anspannung ebenfalls. Wenn die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg heute (ab 18 Uhr, live bei Yahoo.Eurosport.de) im Halbfinale der Champions League im Hinspiel Paris St. Germain erwarten, ist es für einige Spielerinnen bei den Franzosen ein ganz besonderes Duell. Denn bei Paris stehen unter anderem Annike Krahn, Lira Alushi, Josephine Henning und Ann-Kathrin Berger unter Vertrag.

Im DFB.de-Interview spricht die 29 Jahre alte Abwehrspielerin Krahn über die Bedeutung des Duells mit dem Titelverteidiger aus Deutschland. Außerdem redet die 116-malige DFB-Nationalspielerin über ihre drei Jahre in Frankreich und wirft einen Blick voraus auf die Weltmeisterschaft in Kanada in wenigen Wochen.

DFB.de: Frau Krahn, lassen Sie uns bitte über das Halbfinale der Champions League gegen den VfL Wolfsburg sprechen. Ist dieses Aufeinandertreffen für Sie ein besonderes Duell?

Annike Krahn: In gewisser Weise schon, ja. Grundsätzlich mache ich mir nicht so viel aus solchen Geschichten. Aber wenn man im Ausland unter Vertrag steht und gegen einen Klub aus dem Heimatland spielt, ist das schon eine besondere Situation.

DFB.de: Freuen Sie sich auf die Begegnung?

Krahn: Es ist ein Kräftemessen mit einer der besten Mannschaften der Welt. Natürlich freue ich mich darauf. Für Paris St. Germain ist schon das Halbfinale eine historische Angelegenheit. So weit ist unser Klub vorher noch nie gekommen. Allerdings wollen wir nun natürlich auch ins Endspiel der Champions League einziehen. Dafür wollen wir uns im Hinspiel in Wolfsburg eine gute Ausgangsposition schaffen.

DFB.de: Wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Duell?

Krahn: Wolfsburg ist meiner Meinung nach klar in der Favoritenrolle. Sie haben in den vergangenen beiden Jahren die Champions League verdient gewonnen. Im Viertelfinale haben sie mit dem FC Rosengard einen sehr starken Konkurrenten aus dem Weg geräumt. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um ihnen Paroli zu bieten.

DFB.de: Sie haben mit Paris im Achtelfinale für Aufsehen gesorgt, als Sie Olympique Lyon - immerhin Champions-League-Sieger 2012 - besiegt haben...

Krahn: Damit war vorher nicht unbedingt zu rechnen, das stimmt. Deshalb hat unser Weiterkommen in Frankreich schon für Schlagzeilen gesorgt. Gegen Lyon haben wir gezeigt, dass wir auch eine gute Qualität im Kader haben. Das wollen wir nun im Halbfinale gegen Wolfsburg beweisen.



Die Vorfreude ist riesig, die Anspannung ebenfalls. Wenn die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg heute (ab 18 Uhr, live bei Yahoo.Eurosport.de) im Halbfinale der Champions League im Hinspiel Paris St. Germain erwarten, ist es für einige Spielerinnen bei den Franzosen ein ganz besonderes Duell. Denn bei Paris stehen unter anderem Annike Krahn, Lira Alushi, Josephine Henning und Ann-Kathrin Berger unter Vertrag.

Im DFB.de-Interview spricht die 29 Jahre alte Abwehrspielerin Krahn über die Bedeutung des Duells mit dem Titelverteidiger aus Deutschland. Außerdem redet die 116-malige DFB-Nationalspielerin über ihre drei Jahre in Frankreich und wirft einen Blick voraus auf die Weltmeisterschaft in Kanada in wenigen Wochen.

DFB.de: Frau Krahn, lassen Sie uns bitte über das Halbfinale der Champions League gegen den VfL Wolfsburg sprechen. Ist dieses Aufeinandertreffen für Sie ein besonderes Duell?

Annike Krahn: In gewisser Weise schon, ja. Grundsätzlich mache ich mir nicht so viel aus solchen Geschichten. Aber wenn man im Ausland unter Vertrag steht und gegen einen Klub aus dem Heimatland spielt, ist das schon eine besondere Situation.

DFB.de: Freuen Sie sich auf die Begegnung?

Krahn: Es ist ein Kräftemessen mit einer der besten Mannschaften der Welt. Natürlich freue ich mich darauf. Für Paris St. Germain ist schon das Halbfinale eine historische Angelegenheit. So weit ist unser Klub vorher noch nie gekommen. Allerdings wollen wir nun natürlich auch ins Endspiel der Champions League einziehen. Dafür wollen wir uns im Hinspiel in Wolfsburg eine gute Ausgangsposition schaffen.

DFB.de: Wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Duell?

Krahn: Wolfsburg ist meiner Meinung nach klar in der Favoritenrolle. Sie haben in den vergangenen beiden Jahren die Champions League verdient gewonnen. Im Viertelfinale haben sie mit dem FC Rosengard einen sehr starken Konkurrenten aus dem Weg geräumt. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um ihnen Paroli zu bieten.

DFB.de: Sie haben mit Paris im Achtelfinale für Aufsehen gesorgt, als Sie Olympique Lyon - immerhin Champions-League-Sieger 2012 - besiegt haben...

Krahn: Damit war vorher nicht unbedingt zu rechnen, das stimmt. Deshalb hat unser Weiterkommen in Frankreich schon für Schlagzeilen gesorgt. Gegen Lyon haben wir gezeigt, dass wir auch eine gute Qualität im Kader haben. Das wollen wir nun im Halbfinale gegen Wolfsburg beweisen.

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DFB.de: Wäre der Finaleinzug für Sie persönlich ein Traum?

Krahn: Das wäre eine großartige Sache. Zumal das Endspiel ja in Berlin stattfindet, da wäre ich gerne dabei. Allerdings wissen wir auch, dass die Hürde davor sehr groß ist.

DFB.de: In Frankreich sind Sie zwei Spieltag vor Schluss Tabellenzweiter. Olympique Lyon hat jedes Spiel gewonnen. Wie bewerten Sie die Saison?

Krahn: Wir hatten schon gehofft, den Titel zu holen zu können. Wir haben ebenfalls jedes Spiel gewonnen, nur leider die beiden entscheidenden Begegnungen mit Lyon verloren. Und das war durchaus verdient, so ehrlich muss man sein. Deshalb ist Olympique wieder zurecht Meister. Immerhin haben wir uns erneut für die Champions League qualifiziert.

DFB.de: Ist das Leistungsgefälle in Frankreich wirklich so groß, wie es der Blick auf die Tabelle vermuten lässt?

Krahn: Lyon und Paris sind natürlich die beiden Topteams. Danach kommt ein Verfolgerfeld zum Beispiel mit Klubs wie Montpellier, Juvisy und Guingamp. Diese Klubs sind auch immer für die eine oder andere Überraschung gut. Der Rest fällt dann doch eher etwas ab. Insgesamt würde ich schon sagen, dass das Niveau in der Allianz Frauen-Bundesliga ausgeglichener ist. Besonders in dieser Saison ist es in Deutschland ja extrem spannend - im Abstiegskampf genauso wie im Titelrennen.

DFB.de: Verfolgen Sie das Geschehen in Deutschland noch so intensiv?

Krahn: Auf jeden Fall. Ich verfolge die Allianz Frauen-Bundesliga, so gut es geht. Das heißt: Ich sehe mir die Resultate an und schaue immer mal wieder in die Highlights oder die Livespiele auf DFB-TV.

DFB.de: Ihr Vertrag in Frankreich läuft im Sommer aus...

Krahn: Das ist richtig. Mal sehen, wie es dann weitergeht. Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

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DFB.de: Könnte es also auch sein, dass Ihre Zeit nach den beiden noch ausstehenden Meisterschaftsspielen und dem möglichen Endspiel in der Champions League in Frankreich zu Ende geht?

Krahn: Das könnte sein, ja.

DFB.de: Wie haben Sie die Zeit in Frankreich erlebt?

Krahn: Ich habe die drei Jahre hier bisher größtenteils genossen. Es war einfach wichtig, mal aus Deutschland weg zu kommen und über den Tellerrand hinaus zu blicken. Ich hatte mal einen Tapetenwechsel gebraucht. Ich habe mich nicht nur sportlich noch einmal entwickelt - auch menschlich war das ein entscheidender Schritt. Ich sehe nun viele Dinge mit etwas anderen Augen.

DFB.de: Wenn wir noch etwas weiter nach vorne schauen, rückt sehr schnell die WM in Kanada in diesem Sommer in den Fokus. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Turnier?

Krahn: Vor einer guten Woche haben wir mit der DFB-Auswahl in einem absolut überzeugenden Testspiel mit 4:0 gegen Brasilien gewonnen...

DFB.de: ... trotz zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle...

Krahn: ... und genau das macht uns Mut. Dieser Auftritt war gut und wichtig für das Selbstvertrauen. Es war natürlich nicht alles perfekt. Wir wissen, dass noch ein langer und harter Weg vor uns liegt. Wir wissen aber auch, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Den Weg müssen wir weitergehen.

DFB.de: Vor zehn Jahren haben Sie Ihr erstes Länderspiel für die DFB-Auswahl bestritten. Inzwischen sind 115 weitere Begegnungen dazu gekommen. Hätten Sie das erwartet?

Krahn: Wer mir das prophezeit hätte, den hätte ich für verrückt erklärt. Sicherlich hatte ich ein gewisses Talent, aber es gab und gibt viele Spielerinnen, die talentierter sind. Ich habe viel dank meines Willens erreicht. Und natürlich hatte ich auch manchmal Glück, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle meine Leistung abrufen zu können. Natürlich bin ich ein wenig stolz auf diese Zahl, denn sie spricht für kontinuierliche Arbeit und Weiterentwicklung. Jedes einzelne Länderspiel ist und war einfach eine tolle Sache.