Annabel Jäger: Kopfmensch mit flinken Beinen

Sie ist das, was man einen Kopfmenschen nennt. Annabel Jäger hinterfragt sich und ihr Tun permanent. Die U 20-Nationalspielerin, die mit ihren Kolleginnen in Japan dem WM-Auftaktspiel der DFB-Auswahl am Montag (ab 12 Uhr MEZ, live bei Eurosport) gegen China entgegenfiebert, weiß genau, dass sie sich hin und wieder auch zu viele Gedanken macht.

"Aber ich arbeite daran, mir nicht um alles einen Kopf zu machen", sagt die Mittelfeldspielerin zu DFB.de. Sie hat ihre Erfahrungen gemacht und aus ihnen gelernt. Ein einschneidendes Erlebnis war die Qualifikation zur U 17-EM 2011, die miserabel für sie lief. "Da hatte ich mein absolutes persönliches Tief", erinnert sie sich. "Ich habe mir damals einfach zu viel Stress gemacht."

Aus Rückschlägen bei U 17-EM-Qualifikation gelernt

Als Spielführerin des Teams wollte sie alles richtig machen, die Mannschaft zur EM-Endrunde führen und dabei eine exzellente Leistung auf den Platz bringen. Das klappte nicht. Die U 17 schaffte zwar die Qualifikation, doch Annabel Jäger erlebte bittere Momente.

Um sie zu entlasten, nahm der damalige DFB-Trainer Ralf Peter ihr die Spielführerbinde, zudem fand sie sich nicht mehr in der Stammelf wieder. "Das war hart, aber es war unheimlich lehrreich für mich", sagt sie heute. "Ich musste lernen, mich wieder auf mich selbst zu konzentrieren, den Kopf frei zu bekommen."

Sie schaffte schließlich die Wende. Bei der EM-Endrunde in der Schweiz gewann die DFB-Auswahl die Bronzemedaille, angeführt von Annabel Jäger, die sogar Torschützenkönigin wurde. "Diese Erfahrungen haben mich weitergebracht, ich habe viel mitgenommen", sagt sie. "Ich darf mich selbst nicht mehr so unter Druck setzen."

Familienmensch im Fußballinternat

Ihr Motto: "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren." Niemals aufgeben und immer besser werden wollen, das ist die Einstellung der 18-Jährigen, die zur neuen Spielzeit vom FSV Gütersloh 2009 zum Bundesliga-Spitzenklub VfL Wolfsburg wechselte. Zwölf Jahre hatte sie zuvor für ihren Heimatverein gespielt, in jener Stadt, in der sie geboren wurde, wo auch ihre Familie zu Hause ist.



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Sie ist das, was man einen Kopfmenschen nennt. Annabel Jäger hinterfragt sich und ihr Tun permanent. Die U 20-Nationalspielerin, die mit ihren Kolleginnen in Japan dem WM-Auftaktspiel der DFB-Auswahl am Montag (ab 12 Uhr MEZ, live bei Eurosport) gegen China entgegenfiebert, weiß genau, dass sie sich hin und wieder auch zu viele Gedanken macht.

"Aber ich arbeite daran, mir nicht um alles einen Kopf zu machen", sagt die Mittelfeldspielerin zu DFB.de. Sie hat ihre Erfahrungen gemacht und aus ihnen gelernt. Ein einschneidendes Erlebnis war die Qualifikation zur U 17-EM 2011, die miserabel für sie lief. "Da hatte ich mein absolutes persönliches Tief", erinnert sie sich. "Ich habe mir damals einfach zu viel Stress gemacht."

Aus Rückschlägen bei U 17-EM-Qualifikation gelernt

Als Spielführerin des Teams wollte sie alles richtig machen, die Mannschaft zur EM-Endrunde führen und dabei eine exzellente Leistung auf den Platz bringen. Das klappte nicht. Die U 17 schaffte zwar die Qualifikation, doch Annabel Jäger erlebte bittere Momente.

Um sie zu entlasten, nahm der damalige DFB-Trainer Ralf Peter ihr die Spielführerbinde, zudem fand sie sich nicht mehr in der Stammelf wieder. "Das war hart, aber es war unheimlich lehrreich für mich", sagt sie heute. "Ich musste lernen, mich wieder auf mich selbst zu konzentrieren, den Kopf frei zu bekommen."

Sie schaffte schließlich die Wende. Bei der EM-Endrunde in der Schweiz gewann die DFB-Auswahl die Bronzemedaille, angeführt von Annabel Jäger, die sogar Torschützenkönigin wurde. "Diese Erfahrungen haben mich weitergebracht, ich habe viel mitgenommen", sagt sie. "Ich darf mich selbst nicht mehr so unter Druck setzen."

Familienmensch im Fußballinternat

Ihr Motto: "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren." Niemals aufgeben und immer besser werden wollen, das ist die Einstellung der 18-Jährigen, die zur neuen Spielzeit vom FSV Gütersloh 2009 zum Bundesliga-Spitzenklub VfL Wolfsburg wechselte. Zwölf Jahre hatte sie zuvor für ihren Heimatverein gespielt, in jener Stadt, in der sie geboren wurde, wo auch ihre Familie zu Hause ist.

Familie - unheimlich wichtig für Annabel Jäger, ein Ort des Rückzugs und der Geborgenheit. Und doch verließ sie schon früh ihr Elternhaus, um voranzukommen in ihrem Sport. Mit 14 Jahren ging sie ins Fußballinternat Kamen-Kaiserau. Keine einfache Zeit, aber aus ihrer Sicht notwendig, um sich weiterzuentwickeln. "Ich bin ein totaler Familienmensch, freue mich jedes Mal, wenn ich zu Hause sein kann - das ist für mich das Allerhöchste", sagt sie. "Der Schritt war zwar schwer, aber notwendig."

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Zuversicht vor der WM-Premiere

Sie freut sich nun riesig auf die WM. "Hier dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes", bekräftigt sie, auch wenn die Familie und Hund Cappo weit weg sind. Zuversichtlich blickt sie dem ersten WM-Spiel gegen China entgegen. Das Team habe gut trainiert, sagt Jäger: "Es ist viel Tempo drin, wir haben die Sachen aus den Lehrgängen super mitgenommen. Ich hoffe, dass es so weitergeht und wir alles auch gegen China umsetzen können. Wir sind auf jeden Fall heiß auf das Spiel, ich kann es kaum abwarten, gegen sie anzutreten."

Am 1. September beginnt ihre Ausbildung als Industriekauffrau in Wolfsburg. Pünktlicher Arbeitsbeginn: ungewiss. Schließlich will Annabel Jäger mit den U 20-Frauen unbedingt ins Finale. Und das ist erst für den 8. September angesetzt.