Anja Pfluger: Das schönste Comeback des Jahres

Vor einem Jahr erhielt die U 17-Nationalspielerin Anja Pfluger eine erschütternde Diagnose: Leukämie. Doch die damals 16-Jährige nahm den Kampf an und erlebte die beispiellose Unterstützung der Fußballfamilie: Vereine, der Württembergische Fußballverband und der Deutsche Fußball-Bund – alle engagierten sich bei der Suche nach einem Knochenmarkspender und der Finanzierung der Typisierungsaktionen. Mit Erfolg. Anja Pfluger hat es geschafft, sie spielt wieder Fußball. DFB-Redakteurin Annette Seitz über das schönste Comeback des Jahres.

Anja Pfluger kann wieder lachen. Ihre Augen funkeln und ihr Gesicht leuchtet, wenn sie davon erzählt, wie es gewesen ist, als sie endlich wieder Fußball spielen durfte. Im Spätsommer dieses Jahres war das. Nach diesen schrecklichen Monaten des Bangens und der Ungewissheit. „Ein unglaubliches, ein tolles Gefühl, einfach nicht zu beschreiben“, erinnert sich die 17-Jährige an diese Momente des Glücks. Man kann ihre Freude verstehen. Denn Anja Pfluger war krank. Schwer krank.

2009 erhielt die damalige U 17-Nationalspielerin die Diagnose Leukämie. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren. Aber es gab Hilfe und mit der Hilfe kam auch die Hoffnung. Freun­de, Vereine, der Württembergische Fußballverband und der Deutsche Fußball-Bund – alle engagierten sich bei der Suche nach einem Knochenmarkspender und der Finanzierung der Typisierungsaktionen.

Zahlreiche Spendenaktionen

Viele Fußballvereine starteten große und kleine Aktivitäten, um Geld für die U 17-Nationalspielerin vom VfB Friedrichshafen zu sammeln. Von der B-Jugend des TSV Eltingen, die spontan aus der Mannschaftskasse spendete, über die beiden Bundesliga-Spielerinnen Valeria Kleiner und Isabella Schmid, die eine Spendenaktion bei ihrem damaligen Klub organisierten, bis hin zur Geschäftstelle des Württembergischen Fußballverbandes, wo Geld gesammelt wurde.

Auch der Deutsche Fußball-Bund stellte die Erlöse aus seiner Weihnachtstombola zur Verfügung. Zudem unterstützten die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Sozial-Initiative Kinderträume ein Projekt des Vereins „Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V“, das neben Anja Pfluger auch anderen betroffenen Kindern zugutekam, mit 17.000 Euro. Anja Pflugers Idol, OK-Präsidentin Steffi Jones, besuchte die Patientin damals persönlich und überbrachte gute Wünsche und ein Nationalmannschaftstrikot. Die Fußballfamilie stand fest zusammen. Alle für eine – alle für Anja Pfluger.

Dass sie damals so viele Menschen unterstützten und für sie da waren, rührt sie heute noch. „Das hat mir so viel Kraft gegeben“, blickt sie zurück und nutzt die Gelegenheit dann gleich, um eine für sie wichtige Botschaft loszuwerden. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in dieser schweren Zeit unterstützt haben. Jede SMS, jede Mail, jeder Brief oder Gruß haben mir gutgetan. Dass sich so viele Menschen für mich engagieren, an den Typisierungsaktionen teilgenommen oder dafür gespendet haben – das war wirklich toll und hat mir sehr geholfen.“

Pfluger schaut nach vorn



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Vor einem Jahr erhielt die U 17-Nationalspielerin Anja Pfluger eine erschütternde Diagnose: Leukämie. Doch die damals 16-Jährige nahm den Kampf an und erlebte die beispiellose Unterstützung der Fußballfamilie: Vereine, der Württembergische Fußballverband und der Deutsche Fußball-Bund – alle engagierten sich bei der Suche nach einem Knochenmarkspender und der Finanzierung der Typisierungsaktionen. Mit Erfolg. Anja Pfluger hat es geschafft, sie spielt wieder Fußball. DFB-Redakteurin Annette Seitz über das schönste Comeback des Jahres.

Anja Pfluger kann wieder lachen. Ihre Augen funkeln und ihr Gesicht leuchtet, wenn sie davon erzählt, wie es gewesen ist, als sie endlich wieder Fußball spielen durfte. Im Spätsommer dieses Jahres war das. Nach diesen schrecklichen Monaten des Bangens und der Ungewissheit. „Ein unglaubliches, ein tolles Gefühl, einfach nicht zu beschreiben“, erinnert sich die 17-Jährige an diese Momente des Glücks. Man kann ihre Freude verstehen. Denn Anja Pfluger war krank. Schwer krank.

2009 erhielt die damalige U 17-Nationalspielerin die Diagnose Leukämie. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren. Aber es gab Hilfe und mit der Hilfe kam auch die Hoffnung. Freun­de, Vereine, der Württembergische Fußballverband und der Deutsche Fußball-Bund – alle engagierten sich bei der Suche nach einem Knochenmarkspender und der Finanzierung der Typisierungsaktionen.

Zahlreiche Spendenaktionen

Viele Fußballvereine starteten große und kleine Aktivitäten, um Geld für die U 17-Nationalspielerin vom VfB Friedrichshafen zu sammeln. Von der B-Jugend des TSV Eltingen, die spontan aus der Mannschaftskasse spendete, über die beiden Bundesliga-Spielerinnen Valeria Kleiner und Isabella Schmid, die eine Spendenaktion bei ihrem damaligen Klub organisierten, bis hin zur Geschäftstelle des Württembergischen Fußballverbandes, wo Geld gesammelt wurde.

Auch der Deutsche Fußball-Bund stellte die Erlöse aus seiner Weihnachtstombola zur Verfügung. Zudem unterstützten die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Sozial-Initiative Kinderträume ein Projekt des Vereins „Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V“, das neben Anja Pfluger auch anderen betroffenen Kindern zugutekam, mit 17.000 Euro. Anja Pflugers Idol, OK-Präsidentin Steffi Jones, besuchte die Patientin damals persönlich und überbrachte gute Wünsche und ein Nationalmannschaftstrikot. Die Fußballfamilie stand fest zusammen. Alle für eine – alle für Anja Pfluger.

Dass sie damals so viele Menschen unterstützten und für sie da waren, rührt sie heute noch. „Das hat mir so viel Kraft gegeben“, blickt sie zurück und nutzt die Gelegenheit dann gleich, um eine für sie wichtige Botschaft loszuwerden. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich in dieser schweren Zeit unterstützt haben. Jede SMS, jede Mail, jeder Brief oder Gruß haben mir gutgetan. Dass sich so viele Menschen für mich engagieren, an den Typisierungsaktionen teilgenommen oder dafür gespendet haben – das war wirklich toll und hat mir sehr geholfen.“

Pfluger schaut nach vorn

Heute kann Anja Pfluger wieder lachen. Nach einer Knochenmarktransplantation hat die Gymnasiastin die Krankheit besiegt. Nur noch die monatliche Routineuntersuchung steht für Anja Pfluger an, deren Blick nicht mehr zurückgeht. Nach vorne schaut die 17-Jährige, die dunkle Zeit hat sie hinter sich gelassen. Längst schon schmiedet sie Pläne für die Zukunft, ist wieder angekommen im ganz normalen Alltag, einer ganz normalen Heranwachsenden, der sich gerne mit Freunden trifft, in sozialen Netzwerken aktiv ist, ins Kino geht und ihren Sport mit Leidenschaft betreibt.

Gerade baut sie ihr Abitur am Gymnasium, als Prüfungsfächer stehen Sport, Deutsch, Mathematik und Englisch an. Wenn alles gut geht, steht danach die Suche nach einem Studienplatz an. „Sportwissenschaften, das interessiert mich“, sagt sie, die sich vorstellen kann, später einmal als Trainerin zu arbeiten. Erste Erfahrungen macht sie in diesem Bereich jetzt schon. Anja Pfluger leitet eine Mädchenfußball-AG in der Grundschule ihres Nachbarortes. „Das macht mir riesig Spaß“, sagt sie.

Sie spielt mit Leidenschaft Fußball, liebt es, mit „ihren“ Jungs vom VfB Friedrichshafen gemeinsam auf den Platz zu stehen. Im Mittelfeld ist sie dort die Kreativkraft, verteilt Bälle, spielt passgenau und sorgt für jede Menge Torgefahr. An das überwältigende Glücksgefühl, als sie erstmals wieder auf dem Platz stehen durfte, kann sie sich noch gut erinnern. Und an ihre spontane Reaktion, als die erste Einheit im Sommer dieses Jahres dann zu Ende war.

Masterplan im Kopf

„Ich hab mir gedacht: Boah, wo ist die Kondition hin?“, erzählt sie und lacht. Daran wird sie arbeiten. Das ist sicher. Beharr­lich und mit viel Engagement. Denn Zielstrebigkeit ist eine ausgeprägte Eigenschaft der zurückhaltenden 17-Jährigen, die seit ihrem siebten Lebensjahr Fußball spielt, gerne auch auf dem Snowboard oder auf den Langlauf-Skiern steht und genau weiß, was sie will.

Den Masterplan für ihre Zukunft hat sie schon im Kopf. „Abitur, Studienplatz und dann am liebsten zu einem Bundesligisten wechseln“, erzählt sie. Das ist der Traum von Anja Pfluger. Klar weiß sie, dass das nicht einfach werden wird. „Ich muss ja erstmal Erfahrungen sammeln und mich als Spielerin entwickeln.“

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Und da gibt es ja noch diesen anderen Traum. Den von der A-Nationalmannschaft. Zum Kader der U 17-Auswahl des DFB hatte sie schon gezählt, ehe die Krankheit sie ausbremste. Nun will sie wieder hart an sich arbeiten, um bald wieder dazuzugehören. Die WM 2011 in Deutschland wird sie ganz genau verfolgen. Als Fan im Stadion. Und dabei auch alte Weggefährtinnen kräftig unterstützen.

Mit Kim Kulig etwa spielte sie schon in der Landesauswahl Baden-Württembergs zusammen, Dzsenifer Marozsan ging ebenfalls ein Stück des Weges mit ihr in den Nachwuchs-Auswahlmannschaften des DFB. Beispiele, die Anja Pfluger motivieren, ihren Weg weiter konsequent zu gehen, an sich zu arbeiten und niemals aufzugeben. Beharrlich und willensstark, so wie es ihre Art ist.

Unerschütterlich war auch ihr Glaube während der Erkrankung, es wieder zurück in ihr altes Leben zu schaffen. „Ich will wieder Fußball spielen“, hatte sie damals voller Zuversicht gesagt. „Ich komme wieder zurück.“ Anja Pfluger hat Wort gehalten. Und die ganze Fußballfamilie freut sich mit ihr.