Andreas Richter: Wie ein Tag alles veränderte

Manchmal kommen die Erinnerungen. Und Andreas Richter kann sich gar nicht dagegen wehren. Es wird immer seltener. Aber der 8. September 2011 wird den Trainer des Nordost-Regionalligisten VfB Auerbach immer begleiten. Manchmal ist dieser Tag im Herbst vor dreieinhalb Jahren plötzlich wieder so präsent, als wäre es gestern gewesen.

Was war passiert? Was war so einschneidend? Richter war Profi beim Drittligisten Chemnitzer FC. Er war fit, er hat sich gut gefühlt, als er wie so oft zuvor morgens zum Training fuhr. Aber schon beim Warmlaufen merkte er plötzlich, dass irgendetwas nicht stimmte: "Nach zwei Minuten bekam ich Schweißausbrüche und spürte einen großen Druck auf dem Brustkorb."

Dann geht alles ganz schnell. Richter bricht er zusammen, ein schwerer Herzinfarkt. Mit 33 Jahren. Es folgen drei Tage im künstlichen Koma. Als er wieder zu sich kommt, kann er sich zunächst nur an wenig erinnern: "Als ich später im Krankenhaus wieder aufwachte und meine Eltern sah, habe ich alles nur bröckchenweise mitbekommen." Aber alles ist auf einmal ganz anders. Das Leben als Fußballprofi: vorbei. Von heute auf morgen, von der einen Sekunde auf die andere.

"Kein Grund zur Panik"

Richter hat etwas Zeit gebraucht, um sich damit abzufinden. Verständlicherweise, schließlich war er mit Leib und Seele Fußballer. Er spielte seit 2009 beim Chemnitzer FC und stand für den Klub in 72 Pflichtspielen in Regionalliga, 3. Liga und im DFB-Pokal auf dem Platz. Dabei gelangen dem Verteidiger 23 Treffer. Für die TuS Koblenz und Rot-Weiß Erfurt absolvierte er zuvor 90 Zweitligaspiele und traf fünfmal ins gegnerische Netz.

Inzwischen ist er wieder glücklich, seit eineinhalb Jahren ist er bereits beim VfB Auerbach tätig. Und das ziemlich erfolgreich. Im ersten Jahr erreichte er mit der Mannschaft nach einer überragenden Rückserie den siebten Platz – für einen reinen Amateurverein eine beachtliche Leistung.

In dieser Saison läuft es bislang noch nicht so perfekt. Nach 16 Begegnungen befindet sich das Team auf dem drittletzten Rang. "Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik", sagt Richter. "Wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen."

"Immer wieder aufgestanden"

Ein Blick auf die Tabelle reicht schon, um die Probleme zu erkennen. Auerbach hat mit 34 die meisten Treffer aller Nordost-Regionalligisten kassiert: "Dort müssen wir ansetzen. Wir müssen ganz dringend die individuellen Fehler abstellen, sonst bekommen wir Probleme." Noch steht Auerbach nicht auf einem Abstiegsplatz. Noch.

Doch Richter bleibt ruhig – so, wie es seine Art ist. Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, was er bereits alles erlebt hat in seinem Leben: "Ich glaube immer an meine Mannschaft. Denn ich bin selbst ein Typ, der schon als Spieler oft hingefallen und immer wieder aufgestanden bist. Das verlange ich auch als Trainer."



Manchmal kommen die Erinnerungen. Und Andreas Richter kann sich gar nicht dagegen wehren. Es wird immer seltener. Aber der 8. September 2011 wird den Trainer des Nordost-Regionalligisten VfB Auerbach immer begleiten. Manchmal ist dieser Tag im Herbst vor dreieinhalb Jahren plötzlich wieder so präsent, als wäre es gestern gewesen.

Was war passiert? Was war so einschneidend? Richter war Profi beim Drittligisten Chemnitzer FC. Er war fit, er hat sich gut gefühlt, als er wie so oft zuvor morgens zum Training fuhr. Aber schon beim Warmlaufen merkte er plötzlich, dass irgendetwas nicht stimmte: "Nach zwei Minuten bekam ich Schweißausbrüche und spürte einen großen Druck auf dem Brustkorb."

Dann geht alles ganz schnell. Richter bricht er zusammen, ein schwerer Herzinfarkt. Mit 33 Jahren. Es folgen drei Tage im künstlichen Koma. Als er wieder zu sich kommt, kann er sich zunächst nur an wenig erinnern: "Als ich später im Krankenhaus wieder aufwachte und meine Eltern sah, habe ich alles nur bröckchenweise mitbekommen." Aber alles ist auf einmal ganz anders. Das Leben als Fußballprofi: vorbei. Von heute auf morgen, von der einen Sekunde auf die andere.

"Kein Grund zur Panik"

Richter hat etwas Zeit gebraucht, um sich damit abzufinden. Verständlicherweise, schließlich war er mit Leib und Seele Fußballer. Er spielte seit 2009 beim Chemnitzer FC und stand für den Klub in 72 Pflichtspielen in Regionalliga, 3. Liga und im DFB-Pokal auf dem Platz. Dabei gelangen dem Verteidiger 23 Treffer. Für die TuS Koblenz und Rot-Weiß Erfurt absolvierte er zuvor 90 Zweitligaspiele und traf fünfmal ins gegnerische Netz.

Inzwischen ist er wieder glücklich, seit eineinhalb Jahren ist er bereits beim VfB Auerbach tätig. Und das ziemlich erfolgreich. Im ersten Jahr erreichte er mit der Mannschaft nach einer überragenden Rückserie den siebten Platz – für einen reinen Amateurverein eine beachtliche Leistung.

In dieser Saison läuft es bislang noch nicht so perfekt. Nach 16 Begegnungen befindet sich das Team auf dem drittletzten Rang. "Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik", sagt Richter. "Wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen."

"Immer wieder aufgestanden"

Ein Blick auf die Tabelle reicht schon, um die Probleme zu erkennen. Auerbach hat mit 34 die meisten Treffer aller Nordost-Regionalligisten kassiert: "Dort müssen wir ansetzen. Wir müssen ganz dringend die individuellen Fehler abstellen, sonst bekommen wir Probleme." Noch steht Auerbach nicht auf einem Abstiegsplatz. Noch.

Doch Richter bleibt ruhig – so, wie es seine Art ist. Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, was er bereits alles erlebt hat in seinem Leben: "Ich glaube immer an meine Mannschaft. Denn ich bin selbst ein Typ, der schon als Spieler oft hingefallen und immer wieder aufgestanden bist. Das verlange ich auch als Trainer."

Seit dem Vorfall von dreieinhalb Jahren hat Richter auch seine Lebensweise etwas angepasst: "Ich bin demütiger und insgesamt entspannter. Wenn etwas nicht direkt funktioniert, dann hole ich es eben am nächsten oder übernächsten Tag nach. Ich lebe einfach bewusster, weil ich dankbar bin, dass es mir wieder gut geht."

Das in ihn gesteckte Vertrauen zurückgezahlt

Inzwischen kann er sogar wieder etwas Sport treiben. Nicht mehr so ausgiebig und intensiv wie früher natürlich. Aber ein wenig joggen, schwimmen oder Fahrrad fahren ist kein Problem. Seine Ärzte raten ihm sogar dazu. Außerdem macht er bei leichteren Übungen im Training häufiger mal mit. Ein Leben ganz ohne Sport, ganz ohne Fußball? Für Richter unvorstellbar.

"Ich bin den Verantwortlichen in Chemnitz dankbar dafür, dass sie mir den Einstieg in den Trainerberuf ermöglicht haben. Und auch hier in Auerbach bin ich hervorragend aufgenommen worden", sagt der frühere Abwehrspieler. "Das ist keineswegs selbstverständlich."

Richter hat dieses Vertrauen schon längst zurückgezahlt. Im ersten Jahr hat er den Klub aus dem Vogtland nicht nur souverän zum Klassenerhalt geführt. Am Ende stand Auerbach sogar auf dem siebten Rang – es war eine der größten Sensationen der abgelaufenen Saison der Regionalliga Nordost.

"Wir sind wirklich ein reiner Amateurverein. Meine Spieler gehen tagsüber acht Stunden arbeiten, zur Schule oder studieren", sagt Richter. "Wenn wir erneut den Abstieg verhindern können, dann hätten die Jungs erneut Großartiges geleistet." Sie sind wieder auf dem richtigen Weg. Genau wie Andreas Richter.