André Kaiser: Höpfingens "Mr. Facebook"

Nuno Couto wollte sich bedanken. Eine harte Zeit lag hinter ihm. Bei Bauarbeiten war er in einen U-Bahnschacht gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Auf dem langen Weg der Genesung fand der Portugiese auch Unterstützung aus Deutschland. Spieler des TSV Höpfingen – durch eine Vereinsfreundschaft mit Nuno Coutos Verein AD Tarrio eng verbunden – sendeten Grüße, Genesungswünsche und Kraft.

Um sich zu bedanken, postet Nuno Couto ein Bild auf der Facebookseite des TSV Höpfingen. Er steht vor einer Wand voller Memorabilia. Zeitungsausschnitte, Bob Marley-Poster, ein Mannschaftsfoto von Benfica Lissabon. Nuno Couto präsentiert das Geschenk der Höpfinger. Er trägt eine Trainingsjacke von unserem TWO-Team des Jahres mit seinem Namen, dazu einen Schal in Blau-Gelb. In der Hand hält er eine Grußkarte. 53 Personen gefällt der Facebook-Post.

André Kaiser: Torwart, stellvertretender Jugendleiter, Facebook-Admin

Ohne André Kaiser hätte Nuno Couto einen Brief schreiben müssen. Kaiser ist Höpfingens Mr. Facebook. „Das habe ich damals auf eigene Faust gemacht“, erzählt er von den Anfängen im Herbst 2011, „ich hatte einfach Lust, den Verein auch auf Facebook zu präsentieren, weil ich mich sehr mit Höpfingen identifiziere.“ Mittlerweile haben 535 Personen auf „Gefällt mir“ geklickt, die Resonanz ist durchweg positiv. Ziel für 2014 ist die 600er-Marke. „Ich höre aber auch nicht auf, wenn wir die 600 Likes nicht erreichen“, gibt Kaiser Entwarnung, „ich mache mir keinen Druck, es ist für mich ein Hobby neben dem Fußball.“

So ist das nun mal in Höpfingen. „Nur“ als Torwart zwischen den Pfosten stehen, reicht dem 26-Jährigen nicht. Seit vier Jahren ist er stellvertretender Jugendleiter. Seit über zwei Jahren Facebook-Administrator. Die Identifikation mit dem Verein ist hoch. Man engagiert sich einfach auch neben dem Fußballspielen. Und neben dem Beruf. André Kaiser will Lehrer werden, absolviert derzeit sein Referendariat. „Es war mein Ziel, dass ich nach dem Studium hier in der Region bleibe, damit ich weiterhin dem Verein verbunden bleiben kann“, sagt er.

Für die Pflege der Facebookseite hat André Kaiser einen Rahmenplan, der sich am Spielplan orientiert. „Ich versuche immer freitags einen Vorbericht zu den anstehenden Spielen aller drei Herrenmannschaften zu machen und schreibe montags, sofern ich die Spiele gesehen habe, auch Spielberichte dazu.“ Zwei bis drei Stunden investiert Kaiser pro Woche für diese Aufgabe. Der Inhalt der Höpfinger Facebookseite ist so bunt wie der Verein. Hin und wieder schickt Pressesprecher rotschi Informationen, die veröffentlicht werden sollen. Beim jüngsten Hallenturnier in Niederrodenbach saß Kaiser verletzt am Spielfeldrand und kam spontan auf die Idee, per Live-Ticker vom Turnierverlauf zu berichten. „Das kam sehr gut an, wird aber leider auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten sein, weil ich ja normalerweise spiele“, sagt Kaiser. Der Torwart mit dem Smartphone im Stutzen? „Definitiv nicht, soweit geht es dann doch nicht.“

Testspiel via Facebook an die Bar verlegt

Am beliebtesten sind die Facebook-Posts, die aus der Höpfinger Gemeinschaft kommen. Und die müssen nicht unbedingt direkt etwas mit Fußball zu tun haben. „Der erfolgreichste Post war die Hochzeit von unserem Geschäftsführer Dominik Mechler mit Lena, unserer Physiotherapeutin“, sagt Kaiser, „er hat über 6000 Leute erreicht und 190 Likes gehabt.“ Dahinter landet die Landesligameisterschaft 2012 vor dem Video vom Hallenturnier in Niederrodenbach.

Einmal verlegten die Höpfinger sogar ein Testspiel via Facebook. An die Bar. Zur Faschingszeit 2013 fiel das Spiel gegen den damaligen Oberligisten SpVgg Neckarelz aus, weil der Platz nicht bespielbar. „Unser Team ist stattdessen auf eine Faschingsveranstaltung in Höpfingen gegangen“, erzählt Kaiser, „nachts um zwei kamen wir dann auf die blöde Idee zu schreiben, dass das Spiel gerade an der Bar ausgetragen wird und der TSV haushoch führt.“ Endstand 3:0 für Höpfingen. Und selbst die Spieler aus Neckarelz klickten auf „Gefällt mir“.

[na]

[bild1]Nuno Couto wollte sich bedanken. Eine harte Zeit lag hinter ihm. Bei Bauarbeiten war er in einen U-Bahnschacht gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Auf dem langen Weg der Genesung fand der Portugiese auch Unterstützung aus Deutschland. Spieler des TSV Höpfingen – durch eine Vereinsfreundschaft mit Nuno Coutos Verein AD Tarrio eng verbunden – sendeten Grüße, Genesungswünsche und Kraft.

Um sich zu bedanken, postet Nuno Couto ein Bild auf der Facebookseite des TSV Höpfingen. Er steht vor einer Wand voller Memorabilia. Zeitungsausschnitte, Bob Marley-Poster, ein Mannschaftsfoto von Benfica Lissabon. Nuno Couto präsentiert das Geschenk der Höpfinger. Er trägt eine Trainingsjacke von unserem TWO-Team des Jahres mit seinem Namen, dazu einen Schal in Blau-Gelb. In der Hand hält er eine Grußkarte. 53 Personen gefällt der Facebook-Post.

André Kaiser: Torwart, stellvertretender Jugendleiter, Facebook-Admin

Ohne André Kaiser hätte Nuno Couto einen Brief schreiben müssen. Kaiser ist Höpfingens Mr. Facebook. „Das habe ich damals auf eigene Faust gemacht“, erzählt er von den Anfängen im Herbst 2011, „ich hatte einfach Lust, den Verein auch auf Facebook zu präsentieren, weil ich mich sehr mit Höpfingen identifiziere.“ Mittlerweile haben 535 Personen auf „Gefällt mir“ geklickt, die Resonanz ist durchweg positiv. Ziel für 2014 ist die 600er-Marke. „Ich höre aber auch nicht auf, wenn wir die 600 Likes nicht erreichen“, gibt Kaiser Entwarnung, „ich mache mir keinen Druck, es ist für mich ein Hobby neben dem Fußball.“

So ist das nun mal in Höpfingen. „Nur“ als Torwart zwischen den Pfosten stehen, reicht dem 26-Jährigen nicht. Seit vier Jahren ist er stellvertretender Jugendleiter. Seit über zwei Jahren Facebook-Administrator. Die Identifikation mit dem Verein ist hoch. Man engagiert sich einfach auch neben dem Fußballspielen. Und neben dem Beruf. André Kaiser will Lehrer werden, absolviert derzeit sein Referendariat. „Es war mein Ziel, dass ich nach dem Studium hier in der Region bleibe, damit ich weiterhin dem Verein verbunden bleiben kann“, sagt er.

Für die Pflege der Facebookseite hat André Kaiser einen Rahmenplan, der sich am Spielplan orientiert. „Ich versuche immer freitags einen Vorbericht zu den anstehenden Spielen aller drei Herrenmannschaften zu machen und schreibe montags, sofern ich die Spiele gesehen habe, auch Spielberichte dazu.“ Zwei bis drei Stunden investiert Kaiser pro Woche für diese Aufgabe. Der Inhalt der Höpfinger Facebookseite ist so bunt wie der Verein. Hin und wieder schickt Pressesprecher rotschi Informationen, die veröffentlicht werden sollen. Beim jüngsten Hallenturnier in Niederrodenbach saß Kaiser verletzt am Spielfeldrand und kam spontan auf die Idee, per Live-Ticker vom Turnierverlauf zu berichten. „Das kam sehr gut an, wird aber leider auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten sein, weil ich ja normalerweise spiele“, sagt Kaiser. Der Torwart mit dem Smartphone im Stutzen? „Definitiv nicht, soweit geht es dann doch nicht.“

Testspiel via Facebook an die Bar verlegt

[bild2]Am beliebtesten sind die Facebook-Posts, die aus der Höpfinger Gemeinschaft kommen. Und die müssen nicht unbedingt direkt etwas mit Fußball zu tun haben. „Der erfolgreichste Post war die Hochzeit von unserem Geschäftsführer Dominik Mechler mit Lena, unserer Physiotherapeutin“, sagt Kaiser, „er hat über 6000 Leute erreicht und 190 Likes gehabt.“ Dahinter landet die Landesligameisterschaft 2012 vor dem Video vom Hallenturnier in Niederrodenbach.

Einmal verlegten die Höpfinger sogar ein Testspiel via Facebook. An die Bar. Zur Faschingszeit 2013 fiel das Spiel gegen den damaligen Oberligisten SpVgg Neckarelz aus, weil der Platz nicht bespielbar. „Unser Team ist stattdessen auf eine Faschingsveranstaltung in Höpfingen gegangen“, erzählt Kaiser, „nachts um zwei kamen wir dann auf die blöde Idee zu schreiben, dass das Spiel gerade an der Bar ausgetragen wird und der TSV haushoch führt.“ Endstand 3:0 für Höpfingen. Und selbst die Spieler aus Neckarelz klickten auf „Gefällt mir“.