Ancelottis Praktikant fördert FCB-Talente

Im zweiten Anlauf könnte es klappen. Nachdem die U 17 des FC Bayern München am Ende der Vorsaison die Meisterschaft in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga nur hauchdünn verpasst hatte, überwintert der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters auf Platz eins. Seit dem 1. Juli 2015 ist der angehende Fußballlehrer Tim Walter (41) für die Ausbildung der FCB-Talente verantwortlich. Der Familienvater war vom Karlsruher SC in die bayerische Landeshauptstadt gewechselt, ist mit Ehefrau Katrin sowie den drei Kindern Maxima (7), Lara (5) und Lennart (4) in München längst heimisch geworden.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tim Walter mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Titelrennen in der höchsten deutschen U 17-Spielklasse, die Entwicklung seines Teams, die künftige Bayern-Akademie, Präsident Uli Hoeneß und Cheftrainer Carlo Ancelotti.

DFB.de: Die U 17 des FC Bayern München überwintert auf Platz eins. Werden Sie sich die Tabelle an den Weihnachtsbaum hängen, Herr Walter?

Walter: Sicher nicht. Vor einem Jahr waren wir schließlich auch Tabellenführer, sind dann aber nicht gut aus der Winterpause gekommen, so dass es am Ende nicht ganz zur Meisterschaft gereicht hat. Wir wissen also selbst am besten, dass die Spitzenposition nicht mehr als eine schöne Momentaufnahme ist. Unsere Hauptaufgabe ist ohnehin die Weiterentwicklung unserer jungen Talente, nicht der Gewinn eines Titels. Dennoch ist es bei einem Verein wie dem FC Bayern selbstverständlich sehr wichtig, auch sportlich so gut wie möglich abzuschneiden. Der Anspruch heißt Platz eins.

DFB.de: Wie bewerten Sie denn die Entwicklung Ihrer Mannschaft und der einzelnen Spieler?

Walter: Ich sehe uns auf dem richtigen Weg. Das Team setzt unsere Ideen schon sehr gut um. Wir wollen immer aktiv und anspielbar sein, das Spiel mit und gegen den Ball dominieren, den Gegner möglichst permanent unter Druck setzen. Wie die Jungs das auf dem Platz machen, stimmt mich zufrieden.

DFB.de: Die Spitzengruppe in der Staffel Süd/Südwest ist in dieser Saison besonders breit. Selbst der Tabellenachte 1. FC Kaiserslautern hat nur neun Punkte Rückstand auf die Spitze. Welche Teams sehen Sie als härteste Konkurrenten im Titelrennen?

Walter: Grundsätzlich besitzen alle Mannschaften, die hinter uns stehen, viel Qualität. Nicht nur beim FC Bayern, sondern in sämtlichen Leistungszentren werden die Spieler bestens ausgebildet. Auf besonders hohem Niveau waren unsere Duelle mit der TSG 1899 Hoffenheim und dem VfB Stuttgart. Da war vor allem jede Menge Tempo drin. Im Gegensatz zu anderen Teams reagieren diese beiden Mannschaften gegen uns nicht nur, sondern wollen auch selbst mitspielen.

DFB.de: Tabellarisch ist allerdings der KSC bei drei Punkten Abstand Bayern-Jäger Nummer eins. Sind Sie überrascht vom Abschneiden Ihres früheren Vereins?

Walter: Überhaupt nicht. Schließlich wird dort schon seit Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Die Mannschaft spielt aus einer kompakten Ordnung, setzt auf ein schnelles Umschaltspiel. Dazu kommt auch die individuelle Qualität von Spielern wie Torjäger Malik Batmaz, der in dieser Saison schon 17 Treffer erzielt hat, oder Mittelfeldmotor Luca Egolf. Beide habe ich selbst damals noch zum KSC geholt.



Im zweiten Anlauf könnte es klappen. Nachdem die U 17 des FC Bayern München am Ende der Vorsaison die Meisterschaft in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga nur hauchdünn verpasst hatte, überwintert der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters auf Platz eins. Seit dem 1. Juli 2015 ist der angehende Fußballlehrer Tim Walter (41) für die Ausbildung der FCB-Talente verantwortlich. Der Familienvater war vom Karlsruher SC in die bayerische Landeshauptstadt gewechselt, ist mit Ehefrau Katrin sowie den drei Kindern Maxima (7), Lara (5) und Lennart (4) in München längst heimisch geworden.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tim Walter mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Titelrennen in der höchsten deutschen U 17-Spielklasse, die Entwicklung seines Teams, die künftige Bayern-Akademie, Präsident Uli Hoeneß und Cheftrainer Carlo Ancelotti.

DFB.de: Die U 17 des FC Bayern München überwintert auf Platz eins. Werden Sie sich die Tabelle an den Weihnachtsbaum hängen, Herr Walter?

Walter: Sicher nicht. Vor einem Jahr waren wir schließlich auch Tabellenführer, sind dann aber nicht gut aus der Winterpause gekommen, so dass es am Ende nicht ganz zur Meisterschaft gereicht hat. Wir wissen also selbst am besten, dass die Spitzenposition nicht mehr als eine schöne Momentaufnahme ist. Unsere Hauptaufgabe ist ohnehin die Weiterentwicklung unserer jungen Talente, nicht der Gewinn eines Titels. Dennoch ist es bei einem Verein wie dem FC Bayern selbstverständlich sehr wichtig, auch sportlich so gut wie möglich abzuschneiden. Der Anspruch heißt Platz eins.

DFB.de: Wie bewerten Sie denn die Entwicklung Ihrer Mannschaft und der einzelnen Spieler?

Walter: Ich sehe uns auf dem richtigen Weg. Das Team setzt unsere Ideen schon sehr gut um. Wir wollen immer aktiv und anspielbar sein, das Spiel mit und gegen den Ball dominieren, den Gegner möglichst permanent unter Druck setzen. Wie die Jungs das auf dem Platz machen, stimmt mich zufrieden.

DFB.de: Die Spitzengruppe in der Staffel Süd/Südwest ist in dieser Saison besonders breit. Selbst der Tabellenachte 1. FC Kaiserslautern hat nur neun Punkte Rückstand auf die Spitze. Welche Teams sehen Sie als härteste Konkurrenten im Titelrennen?

Walter: Grundsätzlich besitzen alle Mannschaften, die hinter uns stehen, viel Qualität. Nicht nur beim FC Bayern, sondern in sämtlichen Leistungszentren werden die Spieler bestens ausgebildet. Auf besonders hohem Niveau waren unsere Duelle mit der TSG 1899 Hoffenheim und dem VfB Stuttgart. Da war vor allem jede Menge Tempo drin. Im Gegensatz zu anderen Teams reagieren diese beiden Mannschaften gegen uns nicht nur, sondern wollen auch selbst mitspielen.

DFB.de: Tabellarisch ist allerdings der KSC bei drei Punkten Abstand Bayern-Jäger Nummer eins. Sind Sie überrascht vom Abschneiden Ihres früheren Vereins?

Walter: Überhaupt nicht. Schließlich wird dort schon seit Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Die Mannschaft spielt aus einer kompakten Ordnung, setzt auf ein schnelles Umschaltspiel. Dazu kommt auch die individuelle Qualität von Spielern wie Torjäger Malik Batmaz, der in dieser Saison schon 17 Treffer erzielt hat, oder Mittelfeldmotor Luca Egolf. Beide habe ich selbst damals noch zum KSC geholt.

###more###

DFB.de: Der FC Bayern München war zuletzt 2007 Deutscher B-Junioren-Meister. Wird es da nicht mal wieder Zeit für einen Titelgewinn?

Walter: Es wäre zweifellos ein schöner Nebeneffekt, wenn sich die Jungs auf diesem Wege für ihren großen Aufwand belohnen könnten. Ich hätte ganz sicher nichts dagegen einzuwenden (lacht).

DFB.de: In der vergangenen Saison hatte Ihre Mannschaft die Staffelmeisterschaft erst am letzten Spieltag im direkten Duell mit dem VfB Stuttgart verpasst. Schmerzt das noch ein wenig?

Walter: Aus meiner Sicht waren wir fußballerisch schon damals die beste Mannschaft der Liga. Leider hatten wir fast schon unglaubliches Verletzungspech, das uns gerade in der zweiten Serie getroffen hatte. So fielen Leistungsträger und Nationalspieler wie Manuel Wintzheimer, Adrian Fein oder Timothy Tillman teilweise über einen langen Zeitraum aus. Das hat uns bestimmt einige Punkte gekostet.

DFB.de: Lernt auch der Trainer dazu?

Walter: Jeden Tag auf’s Neue und das ist auch gut so! Ich werde im Umgang mit meinen Spielern erwachsener und reifer, profitieren von meinen Erfahrungswerten. Ich versuche, den Jungs das mit auf den Weg zu geben, was sie für Ihre spätere Laufbahn benötigen.

DFB.de: Können Sie schon jetzt erkennen, wer das Zeug für eine Bundesligakarriere mitbringt?

Walter: Das ist in diesem Alter noch sehr schwierig. Ohne Zweifel verfügen wir über viele talentierte Jungs, die sich körperlich und mental aber noch in der Entwicklung befinden. Da spielen neben der fußballerischen Klasse und dem Willen auch Faktoren wie familiäres Umfeld, Schule, Pubertät und Reifeprozess eine große Rolle. Die Jungs sind in ihrer Persönlichkeit noch nicht so gefestigt, lassen sich noch beeinflussen. Der Verein tut aber alles dafür, um sie so optimal wie möglich zu begleiten und zu fördern.

###more###

DFB.de: Sie selbst waren vor eineinhalb Jahren vom KSC zu Bayern München gewechselt. Ist das eine andere Welt?

Walter: Ich will es mal so sagen: Das Drumherum ist bei einem Verein wie beim FC Bayern natürlich wesentlich größer. Man steht hier auch mehr im Fokus, bekommt zusätzliche Aufmerksamkeit. Der Fußball aber bleibt immer gleich. Deshalb unterscheidet sich die Arbeit als Trainer nicht so sehr.

DFB.de: Würden Sie sagen, dass Sie mit dem Wechsel alles richtig gemacht haben?

Walter: Definitiv. Es war genau der richtige Schritt für mich. Auch meine Familie fühlt sich in München sehr wohl.

DFB.de: Der Bau der neuen Akademie für den Bayern-Nachwuchs läuft bereits auf Hochtouren. Was versprechen Sie sich davon?

Walter: Das wird dem gesamten Junior Team mit Sicherheit noch mal einen Schub geben. Aktuell ist uns der eine oder andere Verein gerade in Sachen Infrastruktur vielleicht noch ein Stück voraus. Mit der künftigen Akademie können wir diese Lücke aber ganz sicher schließen.

DFB.de: Auch der alte und neue Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat sich sehr für das Projekt eingesetzt. Schaut er schon mal bei einem U 17-Spiel vorbei?

Walter: Er hat sich schon einige Partien angesehen und uns anschließend auch ein positives Feedback gegeben. Es freut mich, dass er wieder als Präsident zum FC Bayern zurückkehren konnte.

DFB.de: Wie werden Sie die Feiertage und die Winterpause verbringen?

Walter: Mit der Familie in München. Allzu viel Zeit wird aber nicht bleiben. Zum einen beginnen wir schon am 7. Februar wieder mit dem Training. Zum anderen warten auf mich auch im Rahmen meiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer noch einige Aufgaben, bis dann Ende Februar/Anfang März die Prüfungen in Hennef anstehen.

DFB.de: Wie haben Sie die Doppelbelastung gemeistert?

Walter: Es war und ist schon anspruchsvoll. Auf mein Team mit Co-Trainer Tobias Schweinsteiger, Torwarttrainer Uwe Gospodarek und Athletiktrainer Quirin Löppert kann ich mich aber zu 100 Prozent verlassen. Sie haben das während meiner Abwesenheit ausgezeichnet gelöst. Zum Glück war ich aber nicht jede Woche unterwegs. So konnte ich beispielsweise meine Praktika bei den Bayern-Profis absolvieren.

DFB.de: Welche Eindrücke konnten Sie bei Carlo Ancelotti sammeln?

Walter: Er war sehr offen, hat versucht, mir alles zu zeigen, seine Arbeitsweise erklärt und mich mit eingebunden. Das war eine wunderbare Erfahrung.

###more###