Amenyido: "Erleichterung war im ganzen Stadion zu spüren"

Für solche Momente wurde wohl das Wort "Matchwinner" erfunden. Als U 19-Nationalspieler Etienne Amenyido von Borussia Dortmund am Donnerstag in der dritten Minute der Nachspielzeit im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern das 2:1 erzielt hatte, war allen Zuschauern im Stadion am Sommerdamm in Rüsselsheim klar, dass die Entscheidung in diesem unerwartet spannenden Spiel gefallen war.

Wieso der Weg bis dahin ein steiniger war, was die U 19 im nächsten Spiel am Samstag (ab 11 Uhr, live auf DFB-TV) gegen Serbien besser machen will und welche Wünsche der Doppeltorschütze für den kommenden Sommer hat, erzählt der 19 Jahre alte Etienne Amenyido im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Amenyido, Glückwunsch zu Ihren beiden Toren gegen Zypern. Beschreiben Sie noch mal den Moment, als Ihnen in der dritten Minute der Nachspielzeit der Ball vor die Füße flog!

Etienne Amenyido: Das war wirklich unglaublich. Wir haben über die gesamte Zeit aufs Tempo gedrückt und daran geglaubt, dass wir noch eine Chance bekommen. In dem entscheidenden Moment hat sich Aymen (Barkok; Anm. d. Red.) stark im Strafraum durchgesetzt. Sein Heber ist dann gegen die Latte geprallt und mir direkt vor die Füße geflogen. Es war keine große Kunst, ihn dann reinzumachen. Deshalb gebührt das Lob für unseren Sieg auch Aymen für die Vorbereitung beziehungsweise der ganzen Mannschaft für die tolle Moral.

DFB.de: Als der Ball im Netz gezappelt hat, sind bei Ihrem Team alle Dämme gebrochen.

Amenyido: Definitiv. Es war nicht unser Anspruch, das erste Spiel in der EM-Quali nur Unentschieden zu spielen. Und es wäre nach dem Spielverlauf auch nicht gerecht gewesen, auch wenn Zypern ein gutes Spiel gemacht hat. Die Erleichterung war dann im ganzen Stadion zu spüren. Wir wussten alle, dass es die letzte Minute der Nachspielzeit war. Das hatte uns der Schiedsrichter sogar angekündigt.

DFB.de: Warum haben Sie sich gegen die Zyprioten so schwer getan?

Amenyido: Wir sind mit dem frühen 1:0 eigentlich gut ins Spiel gekommen. Leider hat die Führung nicht allzu lange gehalten. Nach dem 1:1 hat sich Zypern mit seiner Fünferkette und den vier Mittelfeldspielern komplett eingeigelt, so dass wir nicht hinter die Abwehrreihe gekommen sind. Je länger es dann 1:1 stand, desto nervöser wurden wir. Nun sind wir einfach froh, dass wir gewonnen haben. Den Schwung sollten wir mitnehmen.



Für solche Momente wurde wohl das Wort "Matchwinner" erfunden. Als U 19-Nationalspieler Etienne Amenyido von Borussia Dortmund am Donnerstag in der dritten Minute der Nachspielzeit im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern das 2:1 erzielt hatte, war allen Zuschauern im Stadion am Sommerdamm in Rüsselsheim klar, dass die Entscheidung in diesem unerwartet spannenden Spiel gefallen war.

Wieso der Weg bis dahin ein steiniger war, was die U 19 im nächsten Spiel am Samstag (ab 11 Uhr, live auf DFB-TV) gegen Serbien besser machen will und welche Wünsche der Doppeltorschütze für den kommenden Sommer hat, erzählt der 19 Jahre alte Etienne Amenyido im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Amenyido, Glückwunsch zu Ihren beiden Toren gegen Zypern. Beschreiben Sie noch mal den Moment, als Ihnen in der dritten Minute der Nachspielzeit der Ball vor die Füße flog!

Etienne Amenyido: Das war wirklich unglaublich. Wir haben über die gesamte Zeit aufs Tempo gedrückt und daran geglaubt, dass wir noch eine Chance bekommen. In dem entscheidenden Moment hat sich Aymen (Barkok; Anm. d. Red.) stark im Strafraum durchgesetzt. Sein Heber ist dann gegen die Latte geprallt und mir direkt vor die Füße geflogen. Es war keine große Kunst, ihn dann reinzumachen. Deshalb gebührt das Lob für unseren Sieg auch Aymen für die Vorbereitung beziehungsweise der ganzen Mannschaft für die tolle Moral.

DFB.de: Als der Ball im Netz gezappelt hat, sind bei Ihrem Team alle Dämme gebrochen.

Amenyido: Definitiv. Es war nicht unser Anspruch, das erste Spiel in der EM-Quali nur Unentschieden zu spielen. Und es wäre nach dem Spielverlauf auch nicht gerecht gewesen, auch wenn Zypern ein gutes Spiel gemacht hat. Die Erleichterung war dann im ganzen Stadion zu spüren. Wir wussten alle, dass es die letzte Minute der Nachspielzeit war. Das hatte uns der Schiedsrichter sogar angekündigt.

DFB.de: Warum haben Sie sich gegen die Zyprioten so schwer getan?

Amenyido: Wir sind mit dem frühen 1:0 eigentlich gut ins Spiel gekommen. Leider hat die Führung nicht allzu lange gehalten. Nach dem 1:1 hat sich Zypern mit seiner Fünferkette und den vier Mittelfeldspielern komplett eingeigelt, so dass wir nicht hinter die Abwehrreihe gekommen sind. Je länger es dann 1:1 stand, desto nervöser wurden wir. Nun sind wir einfach froh, dass wir gewonnen haben. Den Schwung sollten wir mitnehmen.

###more###

DFB.de: Mit Serbien und der Slowakei kommen in den nächsten Spielen zwei ähnliche Gegner auf Sie zu. Was können und wollen Sie da besser machen?

Amenyido: Wir müssen mutiger und schneller nach vorne spielen, um die Gegner auch mal in der Unordnung zu erwischen. Entweder durch Doppelpässe oder lange Bälle in die Spitze, damit wir mehr Chancen kreieren. Wenn wir zu oft und lange querpassen, können sich die anderen Teams defensiv positionieren und uns das Leben wieder schwermachen.

DFB.de: Auch bei Ihrem Verein Borussia Dortmund läuft es gut. Nach 21 Spielen stehen Sie in der A-Junioren-Bundesliga auf Platz zwei, auch dank zehn Toren und drei Vorlagen von Ihnen.

Amenyido: Das stimmt. Wir haben ein Topteam, verstehen uns dazu alle gut. Mit Schalke (Platz eins, Anm. d. Red.), Leverkusen und Bochum steht uns aber ein hartes Titelrennen bevor.

DFB.de: Der BVB ist für seine gute Jugendarbeit bekannt. Mit Ihren U 19-Nationalteamkollegen Felix Passlack und dem verletzten Dzenis Burnic sowie Christian Pulisic stehen drei aus dem 1998er-Jahrgang regelmäßig im Bundesligakader. Haben Sie schon Kontakt zu den Profis?

Amenyido: Bisher hält es sich in Grenzen. Ich war bei ein paar Testspielen mal im Kader. Aber der Sprung zu den Profis ist auf jeden Fall mein Ziel. Man sieht an den Jungs, wie schnell es gehen kann, wenn man seine Leistung kontinuierlich abruft.

DFB.de: Das können Sie nun seit längerer Zeit endlich auch einmal.

Amenyido: Richtig. In den vergangenen Jahren haben mich immer wieder Verletzungen zurückgeworfen. Nun bin ich seit Saisonbeginn verletzungsfrei. Das ist auch für mich wichtig, weil es eine entscheidende Phase meiner Karriere ist.

DFB.de: Ist Ihre Verletzungshistorie auch ein Grund dafür, dass Sie unbedingt die Schule abschließen wollen und sich hier nebenbei für Ihr Abitur vorbereiten?

Amenyido: Schule steht bei mir auf einer Stufe mit dem Fußball. Das hat natürlich einerseits mit den Verletzungen zu tun, andererseits weil ich mir ein zweites Standbein schaffen möchte. Man weiß nie, was passiert. Wenn es mal im Fußball nicht klappt, möchte ich auf demselben Level wie meine gleichalten Klassenkameraden sein und mir alle Optionen offenhalten.

DFB.de: Dann könnte das ein entscheidender Sommer für Sie werden: erst das Abitur und dann hoffentlich die U 19-Europameisterschaft in Georgien.

Amenyido: Das wäre natürlich perfekt. (lacht)

###more###