"Alle Titel und Erfolge verstehe ich als Gemeinschaftswerk"

Joachim Löw ist "Welttrainer 2014". Bei der FIFA-Gala "Ballon d'Or" in Zürich wurde der Bundestrainer am Montagabend als Nachfolger von Jupp Heynckes ausgezeichnet. Auf   DFB.de beschreibt der 54 Jahre alte Weltmeistermacher exklusiv, was ihm die Ehrung bedeutet.

Liebe Fans der Nationalmannschaft,

vielen Dank für Eure Treue in den vergangenen Monaten und Jahren. Unser Erfolg in Brasilien ist auch Euer Verdienst, Ihr habt uns immer großartig unterstützt, Euer Vertrauen hat uns Kraft und Zuversicht gegeben. Mich freut immer wieder, mit welcher Begeisterung Ihr unseren Weg begleitet habt, das war einfach großartig. Die Auszeichnung zum Welttrainer des Jahres gehört nicht nur mir, sie gehört auch Euch Fans, alle Erfolge und Titel verstehe ich als Gemeinschaftswerk.

Diese Auszeichnung empfinde ich als große Ehre und Anerkennung. Mit großen Trainern wie José Mourinho, Vicente del Bosque und Jupp Heynckes in einer Reihe stehen zu dürfen, freut mich sehr. Vielen Dank an alle, die mir ihre Stimme gegeben haben. 

Generell bin ich der Meinung, dass es schwer ist, die Arbeit von Trainern miteinander zu vergleichen. Erfolg gemessen an Titeln war und ist für mich nie der einzige Maßstab. Es geht auch darum, wie man jeden einzelnen Spieler voranbringt, wie man eine Mannschaft weiter entwickelt. Das spornt mich genauso an wie das Ziel eines jeden Sportlers, auf dem Siegerpodest ganz oben zu stehen. Ich habe großen Respekt vor dem, was Carlo Ancelotti und Diego Simeone mit ihren Mannschaften im vergangenen Jahr geleistet haben, beide sind große Coaches, die es genauso verdient gehabt hätten, in dieser Weise gewürdigt zu werden. Ebenso wie weltweit viele andere Trainer, auch Trainer, die bei kleinen Vereinen im Amateurfußball und im Nachwuchsbereich tätig sind. Auch für sie nehme ich diesen Preis stellvertretend entgegen.  

Fußball ist ein Mannschaftssport – und wir sind in Brasilien Weltmeister geworden, weil jeder einzelne von uns den Teamgedanken verinnerlicht hatte. Deswegen gehört diese Auszeichnung auch allen, die in Brasilien für die Mannschaft gearbeitet haben. Den Spielern natürlich zuallererst, sie waren im gesamten Jahr großartig, den Betreuern genauso - und natürlich meinen Kollegen von der Sportlichen Leitung. Der vierte Stern ist das Resultat eines langen Prozesses, diesen Weg durfte ich an der Seite von Jürgen Klinsmann einschlagen und nach der WM 2006 konsequent mit Oliver Bierhoff, Hansi Flick, Andy Köpke und Urs Siegenthaler weiter gehen. Ihre Unterstützung, ihr Input und ihr Wissen haben das Gesicht der Nationalmannschaft geprägt, alle Ideen haben wir gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Wir haben uns hinterfragt, haben diskutiert - auch mal kontrovers - dabei aber immer wieder gute gemeinsame Lösungen gefunden.  



Joachim Löw ist "Welttrainer 2014". Bei der FIFA-Gala "Ballon d'Or" in Zürich wurde der Bundestrainer am Montagabend als Nachfolger von Jupp Heynckes ausgezeichnet. Auf   DFB.de beschreibt der 54 Jahre alte Weltmeistermacher exklusiv, was ihm die Ehrung bedeutet.

Liebe Fans der Nationalmannschaft,

vielen Dank für Eure Treue in den vergangenen Monaten und Jahren. Unser Erfolg in Brasilien ist auch Euer Verdienst, Ihr habt uns immer großartig unterstützt, Euer Vertrauen hat uns Kraft und Zuversicht gegeben. Mich freut immer wieder, mit welcher Begeisterung Ihr unseren Weg begleitet habt, das war einfach großartig. Die Auszeichnung zum Welttrainer des Jahres gehört nicht nur mir, sie gehört auch Euch Fans, alle Erfolge und Titel verstehe ich als Gemeinschaftswerk.

Diese Auszeichnung empfinde ich als große Ehre und Anerkennung. Mit großen Trainern wie José Mourinho, Vicente del Bosque und Jupp Heynckes in einer Reihe stehen zu dürfen, freut mich sehr. Vielen Dank an alle, die mir ihre Stimme gegeben haben. 

Generell bin ich der Meinung, dass es schwer ist, die Arbeit von Trainern miteinander zu vergleichen. Erfolg gemessen an Titeln war und ist für mich nie der einzige Maßstab. Es geht auch darum, wie man jeden einzelnen Spieler voranbringt, wie man eine Mannschaft weiter entwickelt. Das spornt mich genauso an wie das Ziel eines jeden Sportlers, auf dem Siegerpodest ganz oben zu stehen. Ich habe großen Respekt vor dem, was Carlo Ancelotti und Diego Simeone mit ihren Mannschaften im vergangenen Jahr geleistet haben, beide sind große Coaches, die es genauso verdient gehabt hätten, in dieser Weise gewürdigt zu werden. Ebenso wie weltweit viele andere Trainer, auch Trainer, die bei kleinen Vereinen im Amateurfußball und im Nachwuchsbereich tätig sind. Auch für sie nehme ich diesen Preis stellvertretend entgegen.  

Fußball ist ein Mannschaftssport – und wir sind in Brasilien Weltmeister geworden, weil jeder einzelne von uns den Teamgedanken verinnerlicht hatte. Deswegen gehört diese Auszeichnung auch allen, die in Brasilien für die Mannschaft gearbeitet haben. Den Spielern natürlich zuallererst, sie waren im gesamten Jahr großartig, den Betreuern genauso - und natürlich meinen Kollegen von der Sportlichen Leitung. Der vierte Stern ist das Resultat eines langen Prozesses, diesen Weg durfte ich an der Seite von Jürgen Klinsmann einschlagen und nach der WM 2006 konsequent mit Oliver Bierhoff, Hansi Flick, Andy Köpke und Urs Siegenthaler weiter gehen. Ihre Unterstützung, ihr Input und ihr Wissen haben das Gesicht der Nationalmannschaft geprägt, alle Ideen haben wir gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Wir haben uns hinterfragt, haben diskutiert - auch mal kontrovers - dabei aber immer wieder gute gemeinsame Lösungen gefunden.  

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Mein Dank gilt dem gesamten DFB. Die Führung des Verbandes um DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Generalsekretär Helmut Sandrock hat uns immer unterstützt, wir hatten alle Freiheiten, die wir benötigt haben, um unsere Ideen zu verwirklichen und das Team Schritt für Schritt zu entwickeln. Auch die Trainer der U-Mannschaften haben ihren Anteil, fast alle Weltmeister sind in ihrer Jugend durch die Erfahrungen bei den U-Teams des DFB geprägt worden. 

Ich möchte mich zudem bei der Liga und den Vereinen bedanken. Von der Ausbildung dort haben die Spieler profitiert, wenn sie zu uns zur Nationalmannschaft kommen, sind sie trotz ihrer Jugend als Fußballer und Mensch schon sehr weit. Die Interessen der Profiklubs stimmen nicht immer mit denen der Nationalmannschaft überein. Wir nehmen darauf Rücksicht, genauso machen dies die Vereine. Wir haben ein gutes Miteinander in Fußball-Deutschland, hervorragende Rahmenbedingungen. Und wir haben einen guten Weg gefunden, die Belastung der Spieler so zu dosieren, dass Vereine und Nationalmannschaft gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. 

Gemeinsam haben wir noch viel vor, auf den Lorbeeren des Sommers 2014 können und wollen wir uns nicht ausruhen. Das Erreichte ist nicht nur Bestätigung, es ist auch Ansporn. Wir wollen die Mannschaft entwickeln, wir wollen noch variabler, noch flexibler, noch handlungsschneller, noch dynamischer und damit noch unberechenbarer werden. In diesem Jahr werden wir uns das Ticket für die EM 2016 sichern. Und dann werden wir beim EM-Turnier in Frankreich eine große Chance haben, unseren tollen Fans einen weiteren Sommer mit vielen Fußballfesten zu schenken.

Herzlichst
Joachim Löw