Ahlens Trainer Arie van Lent: "Die Mannschaft kann es"

Rot Weiss Ahlen steht vor einer ungewissen Zukunft. Sportlich kämpft die Mannschaft von Trainer Arie van Lent um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Zwei Spieltage vor Schluss haben die Westfalen, denen auf Grund von Verstößen im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens zur aktuellen Saison drei Punkte abgezogen worden waren, nur einen Zähler Rückstand auf das "rettende Ufer".

Noch entscheidender für den Verein ist aber wohl das Ringen um die finanzielle Zukunft. Nach dem Insolvenzantrag Anfang Oktober 2010 ist es den Verantwortlichen noch nicht gelungen, Rot Weiss endgültig wieder in ruhiges Fahrwasser zu manövrieren. Aktuell geht es darum, die Bedingungen des DFB zur Erteilung der Lizenzen für die 3. Liga und - im Abstiegsfall - für die Regionalliga zu erfüllen. Vor allem wie es bei einem möglichen Abstieg in der 53.000 Einwohner-Stadt Ahlen weitergeht, ist noch völlig unklar.

"Wir werden alles dafür tun, den Klassenverbleib sportlich zu sichern", sagt der 40 Jahre alte Ex-Profi van Lent, der während seiner Karriere unter anderem für Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach am Ball war, im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn.

DFB.de: Herr van Lent, wie tief sitzt der Stachel vom jüngsten 0:3 beim direkten Konkurrenten VfR Aalen?

Arie van Lent: Das war sehr ärgerlich. Denn eigentlich hat meine Mannschaft das ordentlich gemacht. Positiv ist, dass wir durch das 2:2 von Burghausen gegen Heidenheim immer noch eine Chance haben. Die Hoffnung stirbt - finanziell wie sportlich - bekanntlich zuletzt.

DFB.de: Heimsiege und Auswärtsniederlagen haben sich zuletzt abgewechselt. Gibt es dafür eine Erklärung?

Van Lent: Im eigenen Stadion ziehen wir unser Spiel durch. Wenn wir gewinnen, dann auch meist souverän und verdient. Für einige der letzten Auswärtsauftritte ist es schwer, eine Erklärung zu finden, wenn man weiß, zu welchen Leistungen die Mannschaft in der Lage ist.

DFB.de: Haben Sie in Ihrer Karriere schon einmal eine solche Saison erlebt?



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Rot Weiss Ahlen steht vor einer ungewissen Zukunft. Sportlich kämpft die Mannschaft von Trainer Arie van Lent um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Zwei Spieltage vor Schluss haben die Westfalen, denen auf Grund von Verstößen im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens zur aktuellen Saison drei Punkte abgezogen worden waren, nur einen Zähler Rückstand auf das "rettende Ufer".

Noch entscheidender für den Verein ist aber wohl das Ringen um die finanzielle Zukunft. Nach dem Insolvenzantrag Anfang Oktober 2010 ist es den Verantwortlichen noch nicht gelungen, Rot Weiss endgültig wieder in ruhiges Fahrwasser zu manövrieren. Aktuell geht es darum, die Bedingungen des DFB zur Erteilung der Lizenzen für die 3. Liga und - im Abstiegsfall - für die Regionalliga zu erfüllen. Vor allem wie es bei einem möglichen Abstieg in der 53.000 Einwohner-Stadt Ahlen weitergeht, ist noch völlig unklar.

"Wir werden alles dafür tun, den Klassenverbleib sportlich zu sichern", sagt der 40 Jahre alte Ex-Profi van Lent, der während seiner Karriere unter anderem für Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach am Ball war, im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Thomas Ziehn.

DFB.de: Herr van Lent, wie tief sitzt der Stachel vom jüngsten 0:3 beim direkten Konkurrenten VfR Aalen?

Arie van Lent: Das war sehr ärgerlich. Denn eigentlich hat meine Mannschaft das ordentlich gemacht. Positiv ist, dass wir durch das 2:2 von Burghausen gegen Heidenheim immer noch eine Chance haben. Die Hoffnung stirbt - finanziell wie sportlich - bekanntlich zuletzt.

DFB.de: Heimsiege und Auswärtsniederlagen haben sich zuletzt abgewechselt. Gibt es dafür eine Erklärung?

Van Lent: Im eigenen Stadion ziehen wir unser Spiel durch. Wenn wir gewinnen, dann auch meist souverän und verdient. Für einige der letzten Auswärtsauftritte ist es schwer, eine Erklärung zu finden, wenn man weiß, zu welchen Leistungen die Mannschaft in der Lage ist.

DFB.de: Haben Sie in Ihrer Karriere schon einmal eine solche Saison erlebt?

Van Lent: Ich habe in meiner Laufbahn schon Abstiegskampf erlebt. Deshalb weiß ich, worauf es ankommt. Wir müssen ruhig bleiben. Schließlich sind wir nicht abgeschlagen Tabellenletzter, sondern haben trotz des Punktabzugs noch Chancen, in der 3. Liga zu bleiben. Die vielen Rückschläge im Umfeld waren schon einmalig. Aber den Blick zurück gibt es nicht. Das ist abgehakt. Wir schauen nur nach vorne.

DFB.de: Wie hart würde es Sie treffen, wenn Rot Weiss wegen des Punktabzugs in die Regionalliga absteigen müsste?

Van Lent: Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass wir nach 38 Spieltagen über dem Strich stehen werden. Die Mannschaft kann es. Sie muss sich jedoch zweimal zusammenreißen.

DFB.de: Wie sehr waren und sind Sie dabei als Psychologe gefordert?

Van Lent: Ich musste in den letzten Monaten selbstverständlich viel Aufbauarbeit leisten. Das war nicht einfach, denn es kamen immer wieder Nackenschläge. Es kommt jetzt darauf an, dass sich jeder an die eigene Nase packt. Auch wenn wir zur Zeit nicht wissen, wie es weitergeht, muss jeder Einzelne ein Interesse daran haben, dass Ahlen den Klassenverbleib schafft.

DFB.de: Wie sieht es mit Ihrer persönlichen Zukunft aus?

Van Lent: Das weiß ich noch nicht. Fakt ist, dass mein Vertrag nur für die 3. Liga gilt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Situation im Kampf um den Klassenverbleib ein?

Van Lent: Sie ist für uns nicht hoffnungslos. Wir müssen sehen, dass wir unsere beiden Spiele gewinnen. Alles andere können wir nicht beeinflussen.

DFB.de: Am kommenden Samstag wartet mit Rot-Weiß Erfurt ein Gegner, für den es noch um Rang drei und damit die Zweitliga-Relegation geht. Ein Nachteil für Ihr Team?

Van Lent: Nein, vielleicht ist es ein Vorteil, dass Erfurt noch um Rang drei spielt - denn auch der Gegner steht damit ebenfalls unter Druck. Erfurt verfügt über eine erfahrene und robuste Mannschaft, die uns alles abverlangen wird. Der Gegner ist aber eigentlich gar nicht so wichtig. Viel entscheidender ist, dass wir an die guten Leistungen der letzten Heimspiele anknüpfen.

DFB.de: Haben Sie sich als Spieler auf solche "Endspiele" gefreut?

Van Lent: Im Fußball gibt es nichts Schöneres, als die hohen Erwartungen zu erfüllen, die in einem solchen Spiel gestellt werden.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihre Trainerkarriere gesteckt?

Van Lent: Ich habe direkt nach meiner aktiven Laufbahn beim 1. FC Kleve die Chance bekommen, als Trainer zu arbeiten. Dabei habe ich viel gelernt. Ich bin der Meinung, dass man sogar schneller lernt, wenn die Dinge mal nicht so gut laufen. Ich hoffe aber, dass es ein Zufall ist, dass sowohl Kleve als auch jetzt Ahlen zu meiner Zeit mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten. Mein persönliches Ziel ist es, als Trainer so hoch wie möglich zu kommen.