Adrion: "Man muss kein Schreckensszenario entwerfen"

Rückschlag für die U 21-Nationalmannschaft: Nach dem 1:2 (0:1) gegen die Tschechische Republik liegt das Team von DFB-Trainer Rainer Adrion derzeit bei zwei weniger absolvierten Spielen neun Punkte hinter den Tschechen in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2011 in Dänemark. Im aktuellen Interview nach dem Spiel spricht Rainer Adrion über seine erste Pflichtspiel-Niederlage und die Perspektiven für sein Team.

Frage: Rainer Adrion, mit welchen Gefühlen denken Sie an das Spiel zurück?

Rainer Adrion: Wir haben in den ersten 30 Minuten schlecht begonnen und sind zunächst nicht ins Spiel gekommen. Uns hat die Spritzigkeit aus dem ersten Spiel gefehlt und wir sind durch individuelle Fehler in Rückstand geraten. Nach der Pause haben wir uns in die Partie zurückgekämpft und hatten Chancen zum Ausgleich. Doch das 1:1 wollte nicht fallen...

Frage: Die Schlüsselszene ereignete sich in der 68. Minute, als Stefano Celozzi die Rote Karte sah und der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied...

Adrion: Das ist für mich nur schwer nachzuvollziehen. Und ich habe auch noch nie erlebt, dass ein Schiedsrichter mitten im Tempodribbling aufs Tor das Spiel abpfeift. Doch ich will die Schuld nicht woanders suchen. Man muss sagen, dass wir viel falsch gemacht haben. Wir hatten zu wenig Biss und keinen Rhythmus. Das ist bedauerlich und unerklärlich. Eventuell war die Drucksituation zu groß, zumal die Tschechen schon mehr Spiele absolviert und punktemäßig weit vorne waren. Jedenfalls hatte wir richtig schwere Beine.

Frage: Kann die Erwartungshaltung an den Europameister das Team gelähmt haben?

Adrion: Wir freuen uns über den EM-Titel. Aber jetzt steht eine neue Mannschaft mit nur noch fünf Europameistern auf dem Feld. Der Prozess, aus diesem Team eine Mannschaft zu formen, braucht nun mal Zeit. Spielerisch lag einiges im Argen.

Frage: Was bleibt Positives?



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Rückschlag für die U 21-Nationalmannschaft: Nach dem 1:2 (0:1) gegen die Tschechische Republik liegt das Team von DFB-Trainer Rainer Adrion derzeit bei zwei weniger absolvierten Spielen neun Punkte hinter den Tschechen in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2011 in Dänemark. Im aktuellen Interview nach dem Spiel spricht Rainer Adrion über seine erste Pflichtspiel-Niederlage und die Perspektiven für sein Team.

Frage: Rainer Adrion, mit welchen Gefühlen denken Sie an das Spiel zurück?

Rainer Adrion: Wir haben in den ersten 30 Minuten schlecht begonnen und sind zunächst nicht ins Spiel gekommen. Uns hat die Spritzigkeit aus dem ersten Spiel gefehlt und wir sind durch individuelle Fehler in Rückstand geraten. Nach der Pause haben wir uns in die Partie zurückgekämpft und hatten Chancen zum Ausgleich. Doch das 1:1 wollte nicht fallen...

Frage: Die Schlüsselszene ereignete sich in der 68. Minute, als Stefano Celozzi die Rote Karte sah und der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied...

Adrion: Das ist für mich nur schwer nachzuvollziehen. Und ich habe auch noch nie erlebt, dass ein Schiedsrichter mitten im Tempodribbling aufs Tor das Spiel abpfeift. Doch ich will die Schuld nicht woanders suchen. Man muss sagen, dass wir viel falsch gemacht haben. Wir hatten zu wenig Biss und keinen Rhythmus. Das ist bedauerlich und unerklärlich. Eventuell war die Drucksituation zu groß, zumal die Tschechen schon mehr Spiele absolviert und punktemäßig weit vorne waren. Jedenfalls hatte wir richtig schwere Beine.

Frage: Kann die Erwartungshaltung an den Europameister das Team gelähmt haben?

Adrion: Wir freuen uns über den EM-Titel. Aber jetzt steht eine neue Mannschaft mit nur noch fünf Europameistern auf dem Feld. Der Prozess, aus diesem Team eine Mannschaft zu formen, braucht nun mal Zeit. Spielerisch lag einiges im Argen.

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Frage: Was bleibt Positives?

Adrion: Dass die Mannschaft Moral gezeigt hat. Nach dem Nackenschlag des 0:2 ist sie in Unterzahl noch einmal zurückgekommen. Sie hat das Kämpferherz rausgeholt und mit Brachialgewalt noch das 1:2 gemacht. Die Jungs haben leidenschaftlich gekämpft.

Frage: Wie groß sehen Sie nun die Chancen, sich als Gruppensieger oder einer der vier besten Zweiten noch für die EM zu qualifizieren?

Adrion: Natürlich ist noch alles drin, da muss man kein Schreckensszenario entwerfen. Ich glaube noch an die EM-Teilnahme, denn wir können auch die Revanche in Tschechien gewinnen. Aber bis dahin dürfen wir keinen Punkt mehr abgeben. Wir setzen uns Etappenziele. Und das erste haben wir leider verpasst. Diese Niederlage ärgert mich, denn ich wollte mit zwei Siegen in den zwei Heimspielen in die Qualifikation starten.