Addy-Waku Menga verbreitet gute Laune - nur nicht beim Gegner

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Addy-Waku Menga, routinierter Torjäger und Stimmungskanone beim VfL Osnabrück.

Wer mit Addy-Waku Menga spricht, dem dürfte relativ schnell die Umschreibung Frohnatur einfallen. Der aus Kinshasa im afrikanischen Kongo stammende Angreifer des Drittligisten VfL Osnabrück verbreitet stets gute Stimmung, und bei nicht wenigen seiner Antworten breitet sich ein strahlendes Lächeln über Mundwinkeln aus. Mit Blick auf das frisch abgelaufene Jahr ist es sogar fast unmöglich, ihm die Laune zu verderben.

Torschützenkönig in der Regionalliga Nord im Trikot des VfB Oldenburg, Rückkehr in den Profifußball, zur Winterpause einer der Topscorer in der 3. Liga - so lauten seine Meilensteine 2014. "Ich war froh, beim VfL wieder zu Hause sein, und wollte Fuß fassen", blickt der 31-Jährige im Gespräch mit DFB.de zurück. "Dass es so hervorragend läuft, kommt auch für mich selbst überraschend. Der Nationaltrainer hat aber noch nicht angerufen."

"Auferstehung eines Profis": Mengas zweite Karriere

Die Entwicklung seines Sturmroutiniers, der mit seiner Familie als 16-Jähriger nach Deutschland gekommen war und zunächst bis 2007 für die Lila-Weißen gestürmt hatte, beschreibt VfL-Trainer Maik Walpurgis sogar als "Auferstehung eines Profis, der seine zweite Karriere gestartet hat", betont der 41-jährige Walpurgis im Gespräch mit DFB.de. "Diese wird auch in diesem Jahr noch längst nicht beendet sein."

Die aktuelle Quote des Kongolesen von elf Treffern und sieben Vorlagen ist vor allem deshalb ein kleines Phänomen, weil er vor einem Jahr mit dem Kapitel Profifußball eigentlich schon abgeschlossen hatte. Zwar hatte er einst mit seinem Wechsel vom VfL zum FC Hansa Rostock (2007/2008) den Sprung in die Bundesliga geschafft und damit seinen sportlichen Höhepunkt erreicht. Doch längerfristiges Glück fand Menga sowohl an der Ostsee als auch bei seinen folgenden Stationen eher nicht. Bei den Drittligisten SV Werder Bremen II, SV Wehen Wiesbaden und Preußen Münster blieb er nie länger als zwei Jahre.

Menga: "Zweifel an meiner Verpflichtung gespürt"

"Mit dem Wechsel zum VfB Oldenburg in die Regionalliga Nord war für mich das Buch praktisch zu, trotzdem hatte ich persönlich aber immer noch kleine Hintergedanken", bekräftigt Menga, der beim VfB unter der Regie seines früheren Osnabrücker Mitspielers Alexander Nouri (jetzt U 23-Trainer beim SV Werder Bremen) nicht nur sportlich wieder aufblühte, sondern auch seinen erweiterten Realschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 2,5 nachmachte.

"Mit Alex stehe ich noch immer in einem engen Kontakt, er hat mir die Tür wieder geöffnet", so Menga, dem 23 Treffer bei 32 Einsätzen für Oldenburg die Rückkehr zu seinem langjährigen Klub ermöglichten. Im Umfeld seiner Wahlheimat Osnabrück löste die Verpflichtung allerdings zunächst nicht nur Zustimmung aus. "Ich habe die Zweifel gespürt", so der 1,77 Meter große Angreifer. "Einige Leute haben gedacht: Der Addy ist zu alt und packt das nicht mehr."

Gute Chancen bei Wahl zum "Nordsportler des Jahres"

Doch der zweimalige Nationalspieler des Kongo avancierte schnell wieder zum Publikumsliebling, war zwischenzeitlich sogar in fünf aufeinanderfolgenden Spielen als Torschütze erfolgreich. Fabian Klos von Arminia Bielefeld, der die Torschützenliste anführt, hat zur Winterpause nur ein Tor mehr auf dem Konto.



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Addy-Waku Menga, routinierter Torjäger und Stimmungskanone beim VfL Osnabrück.

Wer mit Addy-Waku Menga spricht, dem dürfte relativ schnell die Umschreibung Frohnatur einfallen. Der aus Kinshasa im afrikanischen Kongo stammende Angreifer des Drittligisten VfL Osnabrück verbreitet stets gute Stimmung, und bei nicht wenigen seiner Antworten breitet sich ein strahlendes Lächeln über Mundwinkeln aus. Mit Blick auf das frisch abgelaufene Jahr ist es sogar fast unmöglich, ihm die Laune zu verderben.

Torschützenkönig in der Regionalliga Nord im Trikot des VfB Oldenburg, Rückkehr in den Profifußball, zur Winterpause einer der Topscorer in der 3. Liga - so lauten seine Meilensteine 2014. "Ich war froh, beim VfL wieder zu Hause sein, und wollte Fuß fassen", blickt der 31-Jährige im Gespräch mit DFB.de zurück. "Dass es so hervorragend läuft, kommt auch für mich selbst überraschend. Der Nationaltrainer hat aber noch nicht angerufen."

"Auferstehung eines Profis": Mengas zweite Karriere

Die Entwicklung seines Sturmroutiniers, der mit seiner Familie als 16-Jähriger nach Deutschland gekommen war und zunächst bis 2007 für die Lila-Weißen gestürmt hatte, beschreibt VfL-Trainer Maik Walpurgis sogar als "Auferstehung eines Profis, der seine zweite Karriere gestartet hat", betont der 41-jährige Walpurgis im Gespräch mit DFB.de. "Diese wird auch in diesem Jahr noch längst nicht beendet sein."

Die aktuelle Quote des Kongolesen von elf Treffern und sieben Vorlagen ist vor allem deshalb ein kleines Phänomen, weil er vor einem Jahr mit dem Kapitel Profifußball eigentlich schon abgeschlossen hatte. Zwar hatte er einst mit seinem Wechsel vom VfL zum FC Hansa Rostock (2007/2008) den Sprung in die Bundesliga geschafft und damit seinen sportlichen Höhepunkt erreicht. Doch längerfristiges Glück fand Menga sowohl an der Ostsee als auch bei seinen folgenden Stationen eher nicht. Bei den Drittligisten SV Werder Bremen II, SV Wehen Wiesbaden und Preußen Münster blieb er nie länger als zwei Jahre.

Menga: "Zweifel an meiner Verpflichtung gespürt"

"Mit dem Wechsel zum VfB Oldenburg in die Regionalliga Nord war für mich das Buch praktisch zu, trotzdem hatte ich persönlich aber immer noch kleine Hintergedanken", bekräftigt Menga, der beim VfB unter der Regie seines früheren Osnabrücker Mitspielers Alexander Nouri (jetzt U 23-Trainer beim SV Werder Bremen) nicht nur sportlich wieder aufblühte, sondern auch seinen erweiterten Realschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 2,5 nachmachte.

"Mit Alex stehe ich noch immer in einem engen Kontakt, er hat mir die Tür wieder geöffnet", so Menga, dem 23 Treffer bei 32 Einsätzen für Oldenburg die Rückkehr zu seinem langjährigen Klub ermöglichten. Im Umfeld seiner Wahlheimat Osnabrück löste die Verpflichtung allerdings zunächst nicht nur Zustimmung aus. "Ich habe die Zweifel gespürt", so der 1,77 Meter große Angreifer. "Einige Leute haben gedacht: Der Addy ist zu alt und packt das nicht mehr."

Gute Chancen bei Wahl zum "Nordsportler des Jahres"

Doch der zweimalige Nationalspieler des Kongo avancierte schnell wieder zum Publikumsliebling, war zwischenzeitlich sogar in fünf aufeinanderfolgenden Spielen als Torschütze erfolgreich. Fabian Klos von Arminia Bielefeld, der die Torschützenliste anführt, hat zur Winterpause nur ein Tor mehr auf dem Konto.

"Für mich ist der Wohlfühlfaktor in einem Verein sehr wichtig, ich genieße die aktuelle Situation total", sagt Menga, der vom NDR für die Wahl zum Nordsportler des Jahres nominiert wurde und aktuell vor Weltmeister Ron-Robert Zieler (Hannover 96) sogar in Führung liegt. "Vor allem unserem Trainer habe ich viel zu verdanken. Maik Walpurgis stand immer hinter mir und hat mich während der Sommervorbereitung auf ein Topniveau gebracht. Wer bei ihm nicht zu 100 Prozent fit ist, wird es wohl nie mehr."

Ausbildung zum Erzieher ist nur verschoben

Die in Oldenburg ursprünglich vorgesehene Ausbildung als Erzieher konnte Menga wegen seiner kurzfristigen Rückkehr in den Profifußball nicht antreten. "Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben", erklärt der älteste Spieler im VfL-Kader, der mit seiner Frau Daniela selbst einen fünfjährigen Sohn hat. "Nach meiner aktiven Zeit habe ich weiterhin das feste Ziel, mich als Erzieher um Kinder zu kümmern."

Aktuell beschäftigt sich Addy-Waku Menga freilich eher weniger mit dem Zeitpunkt, wann er die Fußballschuhe an den Nagel hängt: "Ich höre jetzt viel mehr auf meinen Körper. Aktuell fühle ich mich aber nicht wie 31." Zumal Osnabrück bei vier Punkten Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz noch eine Rolle im Aufstiegsrennen spielen könnte. "Wir haben uns noch einiges vorgenommen und sind schwer zu schlagen", gibt sich der VfL-Torjäger mit Blick auf die Restrunde selbstbewusst.

Dritter Aufstieg in die 2. Bundesliga mit dem VfL möglich

Das Gefühl und die Bedeutung eines Aufstiegs für die Osnabrücker Fans kennt der Torjäger nur allzu gut. In den Spielzeiten 2002/2003 und 2006/2007 schaffte er mit den Lila-Weißen gleich zweimal den Sprung in die 2. Bundesliga. "Besonders an den letzten Aufstieg denke ich noch gerne zurück", sagt er. "Gegen Rot Weiss Ahlen habe ich einen Ball von Alexander Nouri verlängert, und Thomas Reichenberger erzielte den entscheidenden 2:1-Siegtreffer am letzten Spieltag. Wenn ich mir die Videos von damals ansehe, ist das Motivation pur. Wer mit dem VfL aufsteigt, kann in dieser Stadt zu einer Legende werden."

Bei einer Aufstiegsfeier würde der Kabinen-DJ und leidenschaftliche Tänzer ("Als Afrikaner hast du das im Blut") ebenfalls eine wichtige Rolle spielen - und hätte dafür auch ein ganz spezielles Kleidungsstück parat. "Vor einiger Zeit wurde mir mal eine Superman-Unterhose geschenkt, die ich noch nie getragen habe", grinst der VfL-Publikumsliebling. Wäre er gerne ein Superheld? Bei der Antwort auf diese Frage fällt es der niedersächsischen Frohnatur schwer, nicht zu grinsen. In diesem Fall lieber der Aufstiegsheld.