Abschluss des Schiedsrichter-Camps: Intensive Tage gehen zu Ende

Mit neuem Selbstvertrauen und Optimismus im Gepäck verlassen die deutschen Spitzen-Schiedsrichter heute Mallorca. Die vergangenen fünf Tage hatten sie dort ihr Winter-Trainingslager abgehalten, mit dessen Verlauf die Verantwortlichen in der Schiedsrichter-Führung zufrieden sind.

Der letzte Abend auf Mallorca war sicherlich der entspannteste: Das obligatorische Abschluss-Dinner stand auf dem Programm. Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel überreichte den FIFA-Schiedsrichtern Medaillen für jedes geleitete Länderspiel, zeichnete diejenigen Unparteiischen aus, die in der Bundesliga-Hinserie eine Jubiläums-Anzahl an Einsätzen hatten. Und er übergab die FIFA-Abzeichen an jene Schiedsrichter, die auch 2016 wieder international tätig sind. Erstmals zu dieser Gruppe zählt Assistent Jan Seidel, der den aus Altersgründen ausscheidenden Christoph Bornhorst ersetzt.

Tobias Stieler: "Der Speicher ist voll"

Am letzten Tag des Trainingslagers ist den Unparteiischen anzumerken, dass "der Speicher voll ist", wie Bundesliga-Schiedsrichter Tobias Stieler es formuliert. Fünf Tag lang hat die Schiedsrichter-Führung intensiv mit den Unparteiischen gearbeitet. Drei Sporteinheiten und ebenso viele Theorie-Blöcke wurden täglich absolviert.

Zum Ende des Camps absolvierten die Assistenten einen Abseits-Test. Kommissions-Mitglied Rainer Werthmann spielte auf der Videowand nachgestellte Spielszenen ab, in denen Stürmer und Verteidiger entgegengesetzte Laufbewegungen machen. Gerade solche Spielsituationen sind für einen Assistenten besonders schwierig zu bewerten: Selbst wenn der Stürmer plötzlich meterweit im Abseits steht, befand er sich zum Zeitpunkt des Abspiels Sekundenbruchteile zuvor möglicherweise noch auf gleicher Höhe mit dem Verteidiger.

Vierte Offizielle in die Pflicht genommen

Auch die Zusammenarbeit im Team stand noch einmal im besonderen Fokus. Denn oft beeinflussen gerade diejenigen Entscheidungen, deren Richtigkeit von einer guten Teamarbeit abhängig sind, die öffentliche Wahrnehmung der Schiedsrichter.

So hatte zum Beispiel der falsch entschiedene Strafstoß beim Spiel Bayern gegen Augsburg zu Saisonbeginn medial hohe Wellen geschlagen. Andererseits wurde positiv hervorgehoben, wie exzellent der Schiedsrichter-Assistent beim Spiel Mönchengladbach gegen Darmstadt kurz vor der Winterpause einen Tritt abseits des Spielgeschehens wahrgenommen und dem Schiedsrichter kommuniziert hat. Insbesondere die Vierten Offiziellen nimmt die Schiedsrichter-Führung in der Rückrunde in die Pflicht, noch aktiver mitzuarbeiten, sich vor der Verantwortung nicht zu verstecken.

Herbert Fandel: "Intensiv zusammen gearbeitet"

Als Herbert Fandel zur Abschluss-Besprechung ansetzt, ist seine Stimme von den vielen Referaten schon merklich angekratzt: "Wir haben während der vergangenen Tage sehr intensiv zusammen gearbeitet. Es war ein außergewöhnlich guter Lehrgang, sowohl von der Atmosphäre als auch von den Ergebnissen." In Gruppenarbeiten war konzentriert an den Themen gearbeitet worden, denen die Schiedsrichter auf dem Platz begegnen, wobei die Arbeitsschwerpunkte auf der Zweikampfbewertung, der Disziplinarkontrolle und der Außenwirkung lagen.

"Wir Schiedsrichter lassen uns nicht unterkriegen - und das wird auch in der Rückrunde so bleiben", stellt Fandel klar und nimmt die Unparteiischen in die Pflicht, die kommenden Aufgaben geradlinig und professionell anzupacken: "Wir gehen die kommenden Spiele mit großem Optimismus und Selbstbewusstsein an und sind entsprechend gerüstet."

Die Grundlagen für erfolgreiche Spielleitungen wurden auf Mallorca also gelegt. Und wenn in manch kniffliger Spielsituation jetzt noch das notwendige Quäntchen Glück hinzukommt, steht auch für die Unparteiischen einer guten Rückrunde nichts mehr im Wege.

[db]

Mit neuem Selbstvertrauen und Optimismus im Gepäck verlassen die deutschen Spitzen-Schiedsrichter heute Mallorca. Die vergangenen fünf Tage hatten sie dort ihr Winter-Trainingslager abgehalten, mit dessen Verlauf die Verantwortlichen in der Schiedsrichter-Führung zufrieden sind.

Der letzte Abend auf Mallorca war sicherlich der entspannteste: Das obligatorische Abschluss-Dinner stand auf dem Programm. Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel überreichte den FIFA-Schiedsrichtern Medaillen für jedes geleitete Länderspiel, zeichnete diejenigen Unparteiischen aus, die in der Bundesliga-Hinserie eine Jubiläums-Anzahl an Einsätzen hatten. Und er übergab die FIFA-Abzeichen an jene Schiedsrichter, die auch 2016 wieder international tätig sind. Erstmals zu dieser Gruppe zählt Assistent Jan Seidel, der den aus Altersgründen ausscheidenden Christoph Bornhorst ersetzt.

Tobias Stieler: "Der Speicher ist voll"

Am letzten Tag des Trainingslagers ist den Unparteiischen anzumerken, dass "der Speicher voll ist", wie Bundesliga-Schiedsrichter Tobias Stieler es formuliert. Fünf Tag lang hat die Schiedsrichter-Führung intensiv mit den Unparteiischen gearbeitet. Drei Sporteinheiten und ebenso viele Theorie-Blöcke wurden täglich absolviert.

Zum Ende des Camps absolvierten die Assistenten einen Abseits-Test. Kommissions-Mitglied Rainer Werthmann spielte auf der Videowand nachgestellte Spielszenen ab, in denen Stürmer und Verteidiger entgegengesetzte Laufbewegungen machen. Gerade solche Spielsituationen sind für einen Assistenten besonders schwierig zu bewerten: Selbst wenn der Stürmer plötzlich meterweit im Abseits steht, befand er sich zum Zeitpunkt des Abspiels Sekundenbruchteile zuvor möglicherweise noch auf gleicher Höhe mit dem Verteidiger.

Vierte Offizielle in die Pflicht genommen

Auch die Zusammenarbeit im Team stand noch einmal im besonderen Fokus. Denn oft beeinflussen gerade diejenigen Entscheidungen, deren Richtigkeit von einer guten Teamarbeit abhängig sind, die öffentliche Wahrnehmung der Schiedsrichter.

So hatte zum Beispiel der falsch entschiedene Strafstoß beim Spiel Bayern gegen Augsburg zu Saisonbeginn medial hohe Wellen geschlagen. Andererseits wurde positiv hervorgehoben, wie exzellent der Schiedsrichter-Assistent beim Spiel Mönchengladbach gegen Darmstadt kurz vor der Winterpause einen Tritt abseits des Spielgeschehens wahrgenommen und dem Schiedsrichter kommuniziert hat. Insbesondere die Vierten Offiziellen nimmt die Schiedsrichter-Führung in der Rückrunde in die Pflicht, noch aktiver mitzuarbeiten, sich vor der Verantwortung nicht zu verstecken.

Herbert Fandel: "Intensiv zusammen gearbeitet"

Als Herbert Fandel zur Abschluss-Besprechung ansetzt, ist seine Stimme von den vielen Referaten schon merklich angekratzt: "Wir haben während der vergangenen Tage sehr intensiv zusammen gearbeitet. Es war ein außergewöhnlich guter Lehrgang, sowohl von der Atmosphäre als auch von den Ergebnissen." In Gruppenarbeiten war konzentriert an den Themen gearbeitet worden, denen die Schiedsrichter auf dem Platz begegnen, wobei die Arbeitsschwerpunkte auf der Zweikampfbewertung, der Disziplinarkontrolle und der Außenwirkung lagen.

"Wir Schiedsrichter lassen uns nicht unterkriegen - und das wird auch in der Rückrunde so bleiben", stellt Fandel klar und nimmt die Unparteiischen in die Pflicht, die kommenden Aufgaben geradlinig und professionell anzupacken: "Wir gehen die kommenden Spiele mit großem Optimismus und Selbstbewusstsein an und sind entsprechend gerüstet."

Die Grundlagen für erfolgreiche Spielleitungen wurden auf Mallorca also gelegt. Und wenn in manch kniffliger Spielsituation jetzt noch das notwendige Quäntchen Glück hinzukommt, steht auch für die Unparteiischen einer guten Rückrunde nichts mehr im Wege.

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