3. Liga attraktiv wie nie - Zuschauerrekord in Reichweite

Drei Trainerwechsel: Nur wenige Vereine sahen sich bisher gezwungen, auf der Trainerposition etwas zu ändern. Eine ungewöhnliche Konstellation gibt es dabei beim Aufsteiger SG Sonnenhof Großaspach. Beim Neuling ersetzte Uwe Rapolder den langjährigen Cheftrainer Rüdiger Rehm. Dieser kann sich nun dadurch auf den Lehrgang zum Fußballlehrer konzentrieren. Geplant ist, dass Rehm das Ruder nach der Saison wieder von Rapolder übernimmt. Beim SSV Jahn Regensburg folgte Christian Brand auf Alexander Schmidt. Peter Vollmann musste seinen Platz beim FC Hansa Rostock räumen. Sein Nachfolger ist Karsten Baumann.

[mspw]


Die 3. Liga steuert in ihrer siebten Saison seit ihrer Einführung im Jahr 2008 auf einen neuen Zuschauer-Rekord zu. Im Schnitt kamen bisher 6550 Besucher zu den 219 Partien bis zur Winterpause. Zum Vergleich: In der gesamten Rekord-Saison 2012/2013 wurden 6164 Zuschauer pro Partie gezählt.

Zwei Mannschaften aus dem Westen überwintern auf den direkten Aufstiegsrängen. Arminia Bielefeld (43 Punkte) und den SC Preußen Münster (39) trennen geographisch etwas mehr als 100 Kilometer. In der Liga beträgt der Abstand zwischen dem Tabellenführer aus Ostwestfalen und dem Verfolger aus Westfalen vier Punkte. Einen komfortablen Vorsprung haben weder Bielefeld noch Münster. Die ersten zehn Mannschaften liegen gerade einmal innerhalb von zehn Zählern. Spannung ist in der Restrunde also garantiert.

Über den Relegationsplatz dürfen sich bis zum Beginn der Restrunde am letzten Januar-Wochenende die Stuttgarter Kickers (38) freuen, die jedoch nur wegen der besseren Tordifferenz vor Dynamo Dresden (38) liegen. Energie Cottbus (37), der MSV Duisburg (36), der VfL Osnabrück (35), Rot-Weiß Erfurt (34) sowie Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel (je 33) sind in Schlagdistanz.

Einen schweren Rucksack nimmt das Schlusslicht SSV Jahn Regensburg (12) mit in das neue Jahr. Die Bayern haben neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang. Beim Vorletzten Hansa Rostock (17) sind es vier. Davor liegt ein punktgleiches Trio mit den Aufsteigern SG Sonnenhof Großaspach und FSV Mainz 05 II sowie Borussia Dortmund II (je 21). Nach aktuellem Stand müsste Großaspach wegen der schwächeren Tordifferenz den Gang in die Regionalliga antreten. DFB.de präsentiert die Zahlen und Fakten zur Winterpause in der 3. Liga.

Zuschauer-Bestmarke in Sicht: So attraktiv wie nie präsentiert sich bisher die 3. Liga. Zu den 219 Begegnungen kamen 1.434.478 Besucher. Das entspricht einem Schnitt von 6550. Die bisherige Bestmarke stammt aus der Saison 2012/2013 mit 6164 Fans pro Spiel. Zuschauerkrösus ist Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden. Zu den Heimspielen der Sachsen kamen im Schnitt 23.727 Besucher. Arminia Bielefeld (11.696) und der MSV Duisburg (11.658) folgen bereits mit einigem Abstand. Beachtlich: Auf den ersten elf Plätzen der bestbesuchten Begegnungen sind die elf Heimspiele von Dynamo zu finden. Den größten Zuspruch hatte Dresden beim Duell gegen den Chemnitzer FC. Das 1:0 wollten 29.652 Zuschauer im ausverkauften Stadion sehen. Das am besten besuchte Heimspiel ohne Dynamo Dresden als Gastgeber konnte Hansa Rostock verbuchen. Das 1:3 am 19. Spieltag beobachteten 20.500 Fans. Gegner war Dynamo Dresden.

Umkämpfte Torjägerkanone: Nicht nur im Auf- und Abstiegsrennen geht es teilweise sehr eng zu. Auch die Torjägerkanone dürfte in der Restrunde hart umkämpft sein. Fabian Klos vom Spitzenreiter und Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld sicherte sich Rang eins zur Winterpause erst am abschließenden Spieltag der Restrunde mit einem Treffer beim 2:0 gegen den Chemnitzer FC. Mit insgesamt zwölf Toren hat der Stürmer gegenüber der lauernden Konkurrenz die Nase vorn. Justin Eilers von Dynamo Dresden und Addy-Waku Menga vom VfL Osnabrück (jeweils elf Tore) sitzen dem Arminen dicht im Nacken. Zweistellig trafen auch Zlatko Janjic vom MSV Duisburg und Marcel Ziemer vom FC Hansa Rostock (je zehn). Ziemer gelang ein besonderes Kunststück. Beim 4:4 in Regensburg erzielte er alle vier Treffer seiner Mannschaft. Vier Tore in einem Drittliga-Spiel waren zuvor lediglich drei Akteuren gelungen (Dominik Stroh-Engel für Darmstadt 98, Marcel Reichwein für Rot-Weiß Erfurt und Salvatore Amirante für Carl Zeiss Jena).

Defensivstarke "Störche": In der Defensivstatistik macht Holstein Kiel keine Mannschaft etwas vor. Die von Karsten Neitzel trainierten "Störche" blieben in elf von 22 Partien ohne Gegentor. Torhüter Kenneth Kronholm musste sogar zeitweise in sechs Begegnungen hintereinander nicht hinter sich greifen. Kein Wunder, dass Kiel lediglich 16 Gegentreffer hinnehmen musste. Alle anderen Mannschaften kassierten 20 Tore oder mehr. Recht sicher standen auch die Abwehrreihen von Energie Cottbus und des Chemnitzer FC (je 20) sowie des MSV Duisburg und von Aufsteiger Fortuna Köln (jeweils 21). Hansa Rostock (46), Jahn Regensburg (43) und die SpVgg Unterhaching (41) machten es dem Gegner dagegen vergleichsweise leicht, Tore zu erzielen.

Angriffskrösus Arminia: Auch dank der zwölf Tore von Fabian Klos kann Norbert Meier, Trainer des Spitzenreiters Arminia Bielefeld, die treffsicherste Offensive verzeichnen. Mit 42 Toren rangiert Bielefeld in dieser Statistik vor dem VfL Osnabrück und dem SV Wehen Wiesbaden, die beide 36 Mal erfolgreich waren. Der SVWW hat allerdings noch ein Nachholspiel gegen Borussia Dortmund II in der Hinterhand. Es ist die einzige Hängepartie aus 2014. Eher selten durften der Chemnitzer FC (20) und die SG Sonnenhof Großaspach (22) den Torjubel anstimmen. Der SSV Jahn Regensburg (19) scheiterte am Erreichen der 20 Tore-Marke.

13 Siege sind spitze: Die meisten Siege verbuchte der Tabellenführer Arminia Bielefeld. Insgesamt 13 Mal durfte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier über einen Dreier jubeln. Preußen Münster gelang das elfmal. Lediglich drei Dreier stehen auf dem Konto des SSV Jahn Regensburg, der mit 16 Niederlagen auch am häufigsten verloren hat. Den Bestwert in dieser Rubrik halten die Stuttgarter Kickers, Dynamo Dresden und der MSV Duisburg mit jeweils vier Niederlagen. Die "Zebras2 stellen gemeinsam mit Borussia Dortmund II und Holstein Kiel auch die Mannschaft mit den meisten Unentschieden (jeweils neun).

Kickers mochten Reutlingen: Die Heimtabelle wird von Arminia Bielefeld nur wegen der mehr geschossenen Tore gegenüber den Stuttgarter Kickers angeführt. Aus zwölf Partien holten die beiden Rivalen 28 Punkte bei einer Tordifferenz von plus 17. Im Gegensatz zur Arminia spielten die Schwaben gar nicht "zu Hause". Wegen Umbaumaßnahmen am heimischen Gazi-Stadion mussten die Kickers bis zur Winterpause nach Reutlingen ausweichen - und blieben ungeschlagen (acht Siege, vier Unentschieden). Das gelang sonst nur noch dem MSV Duisburg (sechs Siege, sechs Remis/24 Punkte), der in der Heimtabelle hinter Rot-Weiß Erfurt (25) auf Rang vier liegt. Erfurt hat bisher erst zehnmal vor eigenem Publikum gespielt, also zweimal weniger als die Konkurrenten davor. Die "Abstiegsplätze" belegen Jahn Regensburg, Hansa Rostock (je neun) und der Hallesche FC (acht).

HFC auswärtsstark: Während sich der Hallesche FC in der Heimtabelle mit dem 20. und letzten Platz anfreunden muss, kann sich die Auswärtsbilanz dagegen sehen lassen. Aus elf Partien in der Fremde holte der HFC 21 Punkte. Das macht Rang eins vor Dynamo Dresden, Preußen Münster und Energie Cottbus (alle 16 Zähler). Ungeschlagen blieb auswärts kein Verein. Für Jahn Regensburg stehen bisher ein Sieg, elf Niederlagen und damit drei Zähler nach zwölf Aufritten auf fremdem Platz zu Buche. Davor sind Sonnenhof Großaspach (sieben) und der VfB Stuttgart II (acht) zu finden.

Geduldige BVB-Reserve: Mit die meiste Geduld musste bis zur Winterpause die Reserve von Borussia Dortmund aufbringen. Zwischenzeitlich war die Mannschaft von BVB-Trainer David Wagner zwölfmal am Stück ohne Sieg geblieben - länger als jede andere Mannschaft. Der Lokalkonkurrent MSV Duisburg schaffte eine Serie von zwölf Begegnungen ohne Niederlage. Den Rekord für die meisten Dreier hintereinander stellte Arminia Bielefeld (fünf) auf, die Stuttgarter Kickers sorgten für die längste Remis-Serie (fünf). Die meisten Niederlagen in Folge musste Jahn Regensburg (sechs) hinnehmen.

Rekordsieg im Derby: Die Bestmarke des höchsten Heimsiegs bis zur Winterpause teilen sich zwei Partien mit Reserve-Beteiligung. Die U 23 des VfB Stuttgart kam ausgerechnet im Derby gegen die Stuttgarter Kickers zu einem 5:1. Ebenfalls 5:1 endete das Aufeinandertreffen zwischen Borussia Dortmund II und dem SSV Jahn Regensburg. Kurios: Auch nach den deutlichsten Auswärtserfolge stand ein 5:1 (diesmal aus Sicht der Gäste) auf der Anzeigetafel. Der Hallesche FC (beim Tabellenführer Arminia Bielefeld) und die SpVgg Unterhaching (beim FSV Mainz 05 II) verbuchten jeweils diese Kantersiege. Die torreichste Begegnung war das 4:4 zwischen dem SSV Jahn Regensburg und dem FC Hansa Rostock. Nach bisher 219 Partien war das 2:0 (44 Mal) das häufigste Ergebnis. Jeweils 29 Spiele endeten 1:1 und 1:0.

Mehr Tore pro Spiel: Im Vergleich zur abgelaufenen Saison deutet sich ein gestiegener Toreschnitt an. In den 219 Duellen bis zur Winterpause fielen insgesamt 577 Tore, was einem Schnitt von 2,63 entspricht. Zum vergleichbaren Zeitpunkt der Vorsaison waren es 2,6, nach der gesamten abgelaufenen Spielzeit 2,51 Tore. Die Heimmannschaften erzielten 338 Treffer, die Auswärtsteams 239.

Ruprecht zweimal gelbgesperrt: Elf Gelbe Karten bei 19 Einsätzen: Verteidiger Steven Ruprecht vom FC Hansa Rostock wurde bisher am häufigsten mit Gelb verwarnt und verpasste damit zwei Partien wegen einer Sperre. Sein Mannschaftskollege Robin Krauße sah gleich zweimal die Gelb-Rote Karte. Gleiches gilt für Fanol Perdedaj vom FC Energie Cottbus und Dominik Schmidt vom SC Preußen Münster. Gino Windmüller (SSV Jahn Regensburg) und Marc Hornschuh (Borussia Dortmund II) sahen je einmal Gelb-Rot und Rot.

Ein Dutzend "Dauerbrenner": Zwölf Spieler verpassten bisher keine einzige Spielminute. Exakt die Hälfte von ihnen sind Torhüter. Philipp Klewin (Rot-Weiß Erfurt), Korbinian Müller (Stuttgarter Kickers), André Poggenborg (Fortuna Köln), Michael Ratajczak (MSV Duisburg), Alexander Schwolow (Arminia Bielefeld) und Markus Kolke (SV Wehen Wiesbaden) waren die Schlussmänner, die immer dabei waren. Das schafften auch die Feldspieler Rafael Czichos (Rot-Weiß Erfurt), Florian Dick, Stephan Salger (beide Arminia Bielefeld), Robin Szarka (FC Energie Cottbus), Andreas Voglsammer (SpVgg Unterhaching) und Thomas Geyer (SV Wehen Wiesbaden).

Drei Trainerwechsel: Nur wenige Vereine sahen sich bisher gezwungen, auf der Trainerposition etwas zu ändern. Eine ungewöhnliche Konstellation gibt es dabei beim Aufsteiger SG Sonnenhof Großaspach. Beim Neuling ersetzte Uwe Rapolder den langjährigen Cheftrainer Rüdiger Rehm. Dieser kann sich nun dadurch auf den Lehrgang zum Fußballlehrer konzentrieren. Geplant ist, dass Rehm das Ruder nach der Saison wieder von Rapolder übernimmt. Beim SSV Jahn Regensburg folgte Christian Brand auf Alexander Schmidt. Peter Vollmann musste seinen Platz beim FC Hansa Rostock räumen. Sein Nachfolger ist Karsten Baumann.