Frauen-Nationalmannschaft
Debütantin Carlotta Wamser: "Es war ein besonderes Gefühl"

Für Carlotta Wamser war das 4:0 (4:0) der DFB-Frauen in der UEFA Women‘s Nations League in Bremen gegen die Niederlande in vielerlei Hinsicht besonders. Vor allem aber, weil die 21-Jährige mit ihrer Einwechslung in der 81. Minute ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gefeiert hat. Im DFB.de-Interview spricht Wamser über den Moment, als sie die Rasen betreten hat, über ihr Handy, das nachher nicht mehr stillgestanden hat, und das Duell in Wien gegen Österreich am Dienstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD).
DFB.de: Carlotta Wamser, Sie haben am Freitag Ihre Premiere in der A-Nationalmannschaft gefeiert. Wie geht es Ihnen?
Carlotta Wamser: Sehr gut. Aber es war alles total aufregend. Ich habe unglaublich viele Nachrichten bekommen. Viele Mitspielerinnen – aktuelle und ehemalige – haben mir geschrieben. Aber auch zahlreiche langjährige Freunde haben sich gemeldet und gratuliert. Auch der eine oder andere aus der Jungenmannschaft, in der ich früher gespielt habe, hat eine Nachricht geschickt. Es war auf jeden Fall viel los auf meinem Handy. Mit diesem Feedback hatte ich wirklich nicht gerechnet. Es hat mich sehr gefreut.
DFB.de: Sie sind in der 81. Minute eingewechselt worden. Wie hat es sich angefühlt, dann auf den Rasen zu laufen?
Wamser: Es war ein besonderes Gefühl und ein außergewöhnlicher Moment für mich. Ich habe lange auf diesen Augenblick hingearbeitet. Auch die Kulisse war unglaublich. Es war das perfekte Spiel für mein Debüt. Es hat einfach alles gepasst.
DFB.de: Wie war es, als das Trainerteam Ihnen das Zeichen gegeben hat, dass Sie gleich in die Begegnung kommen werden?
Wamser: Gänsehaut, Vorfreude – alles irgendwie zusammen. Ich kann es gar nicht genau beschreiben. Auch Dankbarkeit war dabei. Und dann stand ich plötzlich auf dem Rasen und war mittendrin.
DFB.de: Wie haben Sie die zehn Minuten erlebt, die Sie dabei waren?
Wamser: Die Zeit ging unglaublich schnell vorbei. Ich hatte ein paar Ballkontakte und habe versucht, noch etwas nach vorne zu machen. Viel mehr war in der Zeit nicht mehr möglich. Ich wollte es einfach genießen.
DFB.de: Haben Sie sich das Trikot Ihres Debüts gesichert?
Wamser: Ja, das werde ich behalten. Es bekommt einen Ehrenplatz bei mir.
DFB.de: Kam die Nominierung für Sie überraschend, denn Sie waren bei Eintracht Frankfurt in dieser Saison vor allem als Joker dabei?
Wamser: Sie kam vor allem deshalb sehr überraschend, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass das Trainerteam so kurz vor dem Turnier noch neue Spielerinnen einlädt. Umso schöner, dass es geklappt hat.
DFB.de: Andererseits sind Sie einen sehr sinnvollen Weg gegangen: Sie haben in der neu gegründeten U 23 mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und sind nun dafür belohnt worden…
Wamser: Ja, so sehe ich es auch. Ich habe die U 23 tatsächlich auch als Sprungbrett und Chance gesehen. Dass es dann so schnell gehen würde, das hat mich aber dann noch erstaunt.
DFB.de: Ist damit für Sie ein Traum in Erfüllung gegangen?
Wamser: Natürlich. Da ist sogar ein riesengroßer Traum in Erfüllung gegangen. Um das zu erreichen, bin ich jeden Tag ins Training gegangen – schon als kleines Kind hatte ich diesen Traum. Den habe ich mir jetzt erfüllt.
DFB.de: Wie haben Sie die Partie bis zu Ihrer Einwechslung erlebt?
Wamser: Es war eine super Leistung der Mannschaft. Die Stimmung im Stadion war herausragend. Ich fand es einfach nur perfekt. Wir haben damit den Gruppensieg gesichert. Das war wichtiger als mein Debüt. Aber wir haben noch ein weiteres Spiel vor der Europameisterschaft in der Schweiz, das wir auch noch gewinnen wollen.
DFB.de: Wie haben Sie die Tage bei der Nationalmannschaft bisher abgesehen von Ihrem Debüt erlebt?
Wamser: Es ist alles neu für mich. Vieles ist auch ungewohnt. Es ist alles größer und spezieller – das merke ich alleine schon am Interesse der Medien. Aber auch das Niveau im Training ist sehr hoch. Es macht richtig Spaß, hier dabei zu sein. Bisher habe ich das alles nur von Instagram oder Erzählungen mitbekommen. Jetzt bin ich selbst Teil davon. Unglaublich!
DFB.de: Am Dienstag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) geht es – wie von Ihnen bereits angesprochen – in Wien gegen Österreich. Was kommt da auf Sie zu?
Wamser: Es würde mich persönlich natürlich freuen, wenn ich wieder ein paar Minuten bekommen würde. Aber ich gehe die ganze Sache relativ entspannt an. Ich biete mich im Training an, alles Weitere wird dann das Trainerteam entscheiden. Dass auch Österreich ein starker Gegner ist, ist uns allen bewusst. Wir brauchen dort wieder eine Leistung wie gestern gegen die Niederländerinnen.
Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft, Nations League
Autor: sw

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