SVG Göttingen: Pioniere im Pokal und Futsal

Am 1. September 1935 feierte der deutsche Pokalwettbewerb Premiere. 63 Teams nahmen an der ersten Runde des damals so genannten Tschammer-Pokals teil. In einer Serie stellt DFB.de außergewöhnliche Klubs vor, die als Pioniere an den Start gingen. Heute: die Spielvereinigung Göttingen 07.

Die Spielvereinigung Göttingen 07 scheint ein besonderer Pioniergeist zu umgeben. 1907 unter dem Namen FC Gottingia aktiv, fusionierte der Verein 1919 mit dem Verein Sport 08 zur SVG Göttingen 07, die 16 Jahre später zu einem der 63 Teilnehmer an der ersten Ausgabe des Tschammer-Pokals zählte. Gegen den FC Schalke 04, der erst im Finale am 1. FC Nürnberg scheiterte, kassierte Göttingen jedoch eine deutliche Niederlage.

Das 1:5 sollte bis heute der letzte Auftritt der SVG im Pokal bleiben. Zwar hielt sich der Klub aus Niedersachsen noch bis zum Ende der 50er-Jahre in den beiden höchsten Spielklassen. Anschließend musste er jedoch den Gang in die unteren Amateurspielklassen antreten.

Futsal, die große Unbekannte

Mitten in diese Zeit, im Jahr 2006, Göttingen spielte damals in der Bezirksliga, bewies der Verein erneut seinen Pioniergeist. Futsal fristete in Deutschland noch ein Schattendasein. Kaum jemand kannte die offizielle Form des Hallenfußballs. Kleinere Tore, ein sprungreduzierter Ball, keine Bande - in deutschen Ohren klangen diese Regelungen für die Halle sehr ungewöhnlich.

Während sich Futsal besonders in Südamerika, Süd- und Osteuropa seit Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreute, herrschte in Deutschland noch Nachholbedarf, was eine Aussage des damaligen 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. h.c. Engelbert Nelle verdeutlicht: "Ich hoffe, dass sich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer so wie hier in Göttingen finden, um dieser hierzulande noch jungen Hallenfußball-Variante zu einem Aufschwung zu verhelfen. Das hat die Sportart verdient, denn sie vereint die Schulung technischer Fertigkeiten mit dem Fairplay-Gedanken auf ideale Weise."



Am 1. September 1935 feierte der deutsche Pokalwettbewerb Premiere. 63 Teams nahmen an der ersten Runde des damals so genannten Tschammer-Pokals teil. In einer Serie stellt DFB.de außergewöhnliche Klubs vor, die als Pioniere an den Start gingen. Heute: die Spielvereinigung Göttingen 07.

Die Spielvereinigung Göttingen 07 scheint ein besonderer Pioniergeist zu umgeben. 1907 unter dem Namen FC Gottingia aktiv, fusionierte der Verein 1919 mit dem Verein Sport 08 zur SVG Göttingen 07, die 16 Jahre später zu einem der 63 Teilnehmer an der ersten Ausgabe des Tschammer-Pokals zählte. Gegen den FC Schalke 04, der erst im Finale am 1. FC Nürnberg scheiterte, kassierte Göttingen jedoch eine deutliche Niederlage.

Das 1:5 sollte bis heute der letzte Auftritt der SVG im Pokal bleiben. Zwar hielt sich der Klub aus Niedersachsen noch bis zum Ende der 50er-Jahre in den beiden höchsten Spielklassen. Anschließend musste er jedoch den Gang in die unteren Amateurspielklassen antreten.

Futsal, die große Unbekannte

Mitten in diese Zeit, im Jahr 2006, Göttingen spielte damals in der Bezirksliga, bewies der Verein erneut seinen Pioniergeist. Futsal fristete in Deutschland noch ein Schattendasein. Kaum jemand kannte die offizielle Form des Hallenfußballs. Kleinere Tore, ein sprungreduzierter Ball, keine Bande - in deutschen Ohren klangen diese Regelungen für die Halle sehr ungewöhnlich.

Während sich Futsal besonders in Südamerika, Süd- und Osteuropa seit Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreute, herrschte in Deutschland noch Nachholbedarf, was eine Aussage des damaligen 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. h.c. Engelbert Nelle verdeutlicht: "Ich hoffe, dass sich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer so wie hier in Göttingen finden, um dieser hierzulande noch jungen Hallenfußball-Variante zu einem Aufschwung zu verhelfen. Das hat die Sportart verdient, denn sie vereint die Schulung technischer Fertigkeiten mit dem Fairplay-Gedanken auf ideale Weise."

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Vizemeister bei der Futsal-Premiere

In Göttingen nämlich wandte man sich schon sehr früh dem Futsal zu, richtete Turniere nach den offiziellen FIFA-Regeln aus und brachte sich mit Erfolg als Austragungsort für den ersten DFB-Futsal-Cup ins Spiel. Am 8. und 9. April 2006 veranstaltete der DFB gemeinsam mit der SVG Göttingen die erste landesweite Meisterschaft. Acht Teams hatten sich für das Turnier qualifiziert: Eintracht Frankfurt (Süddeutscher Meister), RSV 05 Göttingen (Norddeutscher Meister), SVC Kastellaun (Südwest-Vertreter) SC Bayer Uerdingen (West-Vertreter), SB 1860 Rosenheim (Süd-Vertreter), FSV Grün-Weiß Blankenhain (Nordost-Vertreter), UFC Münster (Westdeutscher Meister) und die SVG Göttingen 07.

Der Turniergastgeber trat mit einer Regionalauswahl an und spielte sich bis ins Finale vor. Nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit gegen den UFC Münster fiel die Entscheidung im Sechsmeterschießen. Münster gewann 3:1 und feierte den ersten bundesweiten Futsal-Titel in Deutschland.

DFB-Pokalteilnahme rückt wieder näher

Elf Jahre liegt diese Premiere nun zurück, in denen sich der deutsche Futsal kontinuierlich weiterentwickelte. Aus dem DFB-Futsal-Cup wurde die Deutsche Futsal-Meisterschaft, die Ligastrukturen wurden ausgebaut, Regionalligen ins Leben gerufen und am 4. Dezember 2015 gründete der DFB die deutsche Futsal-Nationalmannschaft, die am 30. Oktober und 1. November 2016 gegen England ihre ersten beiden offiziellen Länderspiele bestritt.

Futsal ist in Deutschland angekommen, die SVG jedoch von der Futsal-Bildfläche verschwunden. Im Mittelpunkt stehen inzwischen Teams wie die Hamburg Panthers, deutscher Rekordmeister, oder der aktuelle Titelträger aus Sachsen, der VfL 05 Hohenstein-Ernstthal. Während die Erfolge in der Halle ausbleiben, läuft es auf dem Rasen inzwischen wieder deutlich besser. Nach Spielzeiten in der Bezirks- und Landesliga gelang dem Klub in der vergangenen Saison der Klassenverbleib in der Oberliga Niedersachsen.

Und auch die Teilnahme am DFB-Pokal wird allmählich wieder realistischer für den Pionierklub aus Niedersachsen. Erst im Viertelfinale des Landespokals scheiterte Göttingen an Drittligist Vfl Osnabrück. Mit zwei Siegen mehr hätte der SVG Göttingen das Ticket für die 76. Spielzeit im DFB-Pokal gelöst.

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