Video: Löw spricht auf DFB-Trainertagung

Als Horst Hrubesch sprach, wurde es andächtig im Tagungsraum der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main. „Diese Medaille können wir uns alle umhängen“, sagte der 65-Jährige in seinem Fazit der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro und blickte in die Runde. Mit ‚uns alle‘ meinte er die Trainer der A- und U-Nationalmannschaften des DFB, die Ausbilder, Scouts und Spielanalysten, die Verantwortlichen für die Talentförderung im Verband und den Vereinen. Sie alle hat Sportdirektor Hansi Flick zur Tagung nach Frankfurt eingeladen.

Den Sinn dieser Veranstaltung verdeutlicht Hrubesch, wenn er die Gründe für den Gewinn der Olympia-Silbermedaille nennt: „Wir hatten technisch gut ausbildete Spieler dabei, die unsere taktischen Vorgaben hervorragend umsetzen konnten, und hatten eine überragende Mentalität in der Truppe.“ Ein Werk jener, die seit Donnerstag und bis Samstag zusammensitzen.

Wenn möglich einmal monatlich lädt Flick die Fußball-Experten des DFB ein. Mal in größerer, mal in kleinerer Runde. Dieses Mal ist sie sehr groß. Bundestrainer Joachim Löw ist mit seinem Trainerteam Andy Köpke, Thomas Schneider und Marcus Sorg gekommen. Alle Junioren-Nationaltrainer und ihre Assistenten sind da: Stefan Kuntz, Guido Streichsbier, Frank Kramer, Meikel Schönweitz, Christian Wück, Michael Prus, Michael Feichtenbeiner. Auch die Trainerin bzw. Trainer der Olympia-Teams, Silvia Neid und Horst Hrubesch, nehmen teil, Chefausbilder Frank Wormuth, der Leiter Konzeptentwicklung der neuen DFB-Akademie Markus Weise, der Sportliche Leiter der Talentförderung Markus Hirte, dazu Scouts, Spielanalysten und viele weitere Experten. Alles Fußball-Lehrer. Geballte Fußball-Kompetenz.

Löw gibt Rückblick auf die EURO 2016

In der Wirtschaft nennt man solche Gruppen „Think Tanks“. Das gebündelte Knowhow auf einem Fachgebiet kommt zusammen und analysiert, entwickelt Ideen, tauscht sich aus. „Wir werten Maßnahmen aus, besprechen Projekte und ermitteln Handlungsbedarf“, sagt Flick. „Der Fokus kann dabei jedes Mal unterschiedlich sein.“ Bei dieser Tagung steht der Rückblick auf die Turniere der DFB-Teams im Jahr 2016 und die Analyse der vergangenen Champions League-Saison auf der Tagesordnung.

Besonders wertvoller Input kam dabei vom A-Team. Bundestrainer Joachim Löw analysierte die EURO 2016 und begann mit Bestwerten: Ballbesitz, Passquote, Vorstöße ins Angriffsdrittel – in vielen Bereichen erreichte die Mannschaft Bestwerte bei Turnieren seit 2006. „Unser Spiel ist geprägt von Dominanz, Variabilität und Stabilität“, sagte Löw. „Bei der EM fehlte die Effizienz“. Die Aufgabe für die Zukunft: Wie kann man im Detail die Angriffe noch besser herausspielen und abschließen?

Ein Gesamtbild ergibt sich, wenn man die Eindrücke der Junioren-Nationalmannschaften mit einfließen lässt. „Vorne konsequent, hinten stabil – entschieden ist das Spiel!“ war das Motto, dass sich die Mannschaft der U 17 für die Europameisterschaft in Aserbaidschan gegeben hatte. Sie kam bis ins Halbfinale. Die U 19 erkämpfte bei der Heim-EM in Baden-Württemberg als Fünfter die WM-Qualifikation, die Olympiamannschaft kam dank eines starken Teamgeists bis ins Finale.

Flick: "Optimierungs- und Lösungsmöglichkeiten ableiten"

„Wir waren in den vergangenen zwei Jahren bei jedem Turnier dabei – das ist auf jeden Fall ein Erfolg“, sagt Sportdirektor Flick. Die Dichte an Talenten ist hoch, fast jede Position ist doppelt besetzt, der deutsche Fußball ist in vielen Bereichen tonangebend. Nun gilt es, aus den Analysen „Optimierungs- und Lösungsmöglichkeiten abzuleiten“, um den letzten Schritt Richtung Titel gehen zu können. Oft geht das nicht von heute auf morgen. Veränderungen in der Spitze bedürfen einer Anpassung an der Basis. „Deswegen ist der Dialog untereinander und zwischen dem Verband und den Vereinen so wichtig“, so Flick. Ein Gebiet, auf dem sich der 51-Jährige besonders verdient macht. Mit großem Engagement hat er im Dialog mit den Bundesligavereinen den Olympiakader zusammengestellt. Ständig befindet er sich im Austausch, um das neue Sportliche Leitbild zu etablieren – bei Spitzentrainern, Verantwortlichen der Leistungszentren und Stützpunkte sowie Ehrenamtlern aus Amateurvereinen.

Der Wert dieser Tagung liegt nicht nur im offiziellen Programm, sondern auch in den Gesprächen zwischendurch. Da scherzt Löw mit Silvia Neid, da diskutiert Sorg mit Wück und Schönweitz, da befragt Kuntz den Chefausbilder Wormuth. „Für mich und viele andere ist dies hier auch eine informelle Fortbildungsveranstaltung“, sagt der Leiter der Fußball-Lehrer-Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Jeder Trainer hat das Interesse sich weiter zu entwickeln und jedes Gespräch mit den Kollegen ist dabei hilfreich. Und sei es nur, um das Funkeln in den Augen von Horst Hrubesch zu sehen, wenn er vom Olympischen Geist in seinem Team spricht.

[na]

Als Horst Hrubesch sprach, wurde es andächtig im Tagungsraum der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main. „Diese Medaille können wir uns alle umhängen“, sagte der 65-Jährige in seinem Fazit der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro und blickte in die Runde. Mit ‚uns alle‘ meinte er die Trainer der A- und U-Nationalmannschaften des DFB, die Ausbilder, Scouts und Spielanalysten, die Verantwortlichen für die Talentförderung im Verband und den Vereinen. Sie alle hat Sportdirektor Hansi Flick zur Tagung nach Frankfurt eingeladen.

Den Sinn dieser Veranstaltung verdeutlicht Hrubesch, wenn er die Gründe für den Gewinn der Olympia-Silbermedaille nennt: „Wir hatten technisch gut ausbildete Spieler dabei, die unsere taktischen Vorgaben hervorragend umsetzen konnten, und hatten eine überragende Mentalität in der Truppe.“ Ein Werk jener, die seit Donnerstag und bis Samstag zusammensitzen.

Wenn möglich einmal monatlich lädt Flick die Fußball-Experten des DFB ein. Mal in größerer, mal in kleinerer Runde. Dieses Mal ist sie sehr groß. Bundestrainer Joachim Löw ist mit seinem Trainerteam Andy Köpke, Thomas Schneider und Marcus Sorg gekommen. Alle Junioren-Nationaltrainer und ihre Assistenten sind da: Stefan Kuntz, Guido Streichsbier, Frank Kramer, Meikel Schönweitz, Christian Wück, Michael Prus, Michael Feichtenbeiner. Auch die Trainerin bzw. Trainer der Olympia-Teams, Silvia Neid und Horst Hrubesch, nehmen teil, Chefausbilder Frank Wormuth, der Leiter Konzeptentwicklung der neuen DFB-Akademie Markus Weise, der Sportliche Leiter der Talentförderung Markus Hirte, dazu Scouts, Spielanalysten und viele weitere Experten. Alles Fußball-Lehrer. Geballte Fußball-Kompetenz.

Löw gibt Rückblick auf die EURO 2016

In der Wirtschaft nennt man solche Gruppen „Think Tanks“. Das gebündelte Knowhow auf einem Fachgebiet kommt zusammen und analysiert, entwickelt Ideen, tauscht sich aus. „Wir werten Maßnahmen aus, besprechen Projekte und ermitteln Handlungsbedarf“, sagt Flick. „Der Fokus kann dabei jedes Mal unterschiedlich sein.“ Bei dieser Tagung steht der Rückblick auf die Turniere der DFB-Teams im Jahr 2016 und die Analyse der vergangenen Champions League-Saison auf der Tagesordnung.

Besonders wertvoller Input kam dabei vom A-Team. Bundestrainer Joachim Löw analysierte die EURO 2016 und begann mit Bestwerten: Ballbesitz, Passquote, Vorstöße ins Angriffsdrittel – in vielen Bereichen erreichte die Mannschaft Bestwerte bei Turnieren seit 2006. „Unser Spiel ist geprägt von Dominanz, Variabilität und Stabilität“, sagte Löw. „Bei der EM fehlte die Effizienz“. Die Aufgabe für die Zukunft: Wie kann man im Detail die Angriffe noch besser herausspielen und abschließen?

Ein Gesamtbild ergibt sich, wenn man die Eindrücke der Junioren-Nationalmannschaften mit einfließen lässt. „Vorne konsequent, hinten stabil – entschieden ist das Spiel!“ war das Motto, dass sich die Mannschaft der U 17 für die Europameisterschaft in Aserbaidschan gegeben hatte. Sie kam bis ins Halbfinale. Die U 19 erkämpfte bei der Heim-EM in Baden-Württemberg als Fünfter die WM-Qualifikation, die Olympiamannschaft kam dank eines starken Teamgeists bis ins Finale.

Flick: "Optimierungs- und Lösungsmöglichkeiten ableiten"

„Wir waren in den vergangenen zwei Jahren bei jedem Turnier dabei – das ist auf jeden Fall ein Erfolg“, sagt Sportdirektor Flick. Die Dichte an Talenten ist hoch, fast jede Position ist doppelt besetzt, der deutsche Fußball ist in vielen Bereichen tonangebend. Nun gilt es, aus den Analysen „Optimierungs- und Lösungsmöglichkeiten abzuleiten“, um den letzten Schritt Richtung Titel gehen zu können. Oft geht das nicht von heute auf morgen. Veränderungen in der Spitze bedürfen einer Anpassung an der Basis. „Deswegen ist der Dialog untereinander und zwischen dem Verband und den Vereinen so wichtig“, so Flick. Ein Gebiet, auf dem sich der 51-Jährige besonders verdient macht. Mit großem Engagement hat er im Dialog mit den Bundesligavereinen den Olympiakader zusammengestellt. Ständig befindet er sich im Austausch, um das neue Sportliche Leitbild zu etablieren – bei Spitzentrainern, Verantwortlichen der Leistungszentren und Stützpunkte sowie Ehrenamtlern aus Amateurvereinen.

Der Wert dieser Tagung liegt nicht nur im offiziellen Programm, sondern auch in den Gesprächen zwischendurch. Da scherzt Löw mit Silvia Neid, da diskutiert Sorg mit Wück und Schönweitz, da befragt Kuntz den Chefausbilder Wormuth. „Für mich und viele andere ist dies hier auch eine informelle Fortbildungsveranstaltung“, sagt der Leiter der Fußball-Lehrer-Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Jeder Trainer hat das Interesse sich weiter zu entwickeln und jedes Gespräch mit den Kollegen ist dabei hilfreich. Und sei es nur, um das Funkeln in den Augen von Horst Hrubesch zu sehen, wenn er vom Olympischen Geist in seinem Team spricht.

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