Letztes Heimspiel ohne Abschiedsschmerz

Sie verspürt keine Wehmut. Es sind andere Gefühle, die Silvia Neid in ihr letztes Heimspiel als Cheftrainerin der Frauen-Nationalmannschaft gegen Ghana heute Abend (ab 18 Uhr, live in der ARD) begleiten. Dankbarkeit auf der einen Seite. Für die vergangenen 20 Jahre. Zunächst als Assistentin von Tina Theune, später als Chefin. Und Vorfreude auf der anderen Seite. Auf alles, was jetzt kommt. Es war schließlich ein gewollter Abschied. Nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird sie ihr Amt an Steffi Jones übergeben. Sie wird eine Mannschaft hinterlassen, die auch in den kommenden Jahren eine führende Rolle im Frauenfußball einnehmen wird.

Silvia Neid wird sich umstellen müssen. Sie wird die Fronten wechseln. Sie wird dann nicht mehr auf der Bank sitzen, nicht mehr direkt auf dem Platz mit den Spielerinnen zusammenarbeiten. Ihr neuer Arbeitsplatz ist der Schreibtisch, das Flugzeug, die internationale Welt des Frauenfußballs, aber nicht vom Spielfeldrand aus, sondern von der Tribüne. Die 52-Jährige wird die Leitung der neuen Scouting-Abteilung Frauen und Juniorinnen des DFB übernehmen: "Ich bin unheimlich gespannt darauf, weil es einfach mal etwas Neues ist. Es ist ja nicht nur Büroarbeit. Ich werde viel in der Welt herumreisen, um zu schauen, was die Trends im Frauenfußball sind. Diese zu sammeln, auszuwerten und Steffi Jones und ihrem Team dann zur Verfügung zu stellen – das wird eine spannende Aufgabe."

Beeindruckende Titelsammlung

Neid kann schon jetzt auf eine beeindruckende Titelsammlung in den vergangenen 20 Jahren zurückschauen. Gemeinsam mit der Mannschaft hat sie zweimal die Weltmeisterschaft gewonnen, fünfmal die Europameisterschaft, dreimal die Bronzemedaille bei Olympischen Spielen – um nur die wichtigsten zu nennen. Und das muss ja nicht das Ende sein: In Rio de Janeiro könnte sie mit dem Titelgewinn eine goldene Ära krönen.

Die Bundestrainerin macht in diesen Tagen einen entspannten, einen gelassenen Eindruck. Der größte Druck ist weg. Sie hat alles erreicht. Auch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden ist bereits zwei Spieltage vor Schluss perfekt. Alles Weitere ist pures Genießen. "Ich denke nicht ständig, dass es bald vorbei ist", sagt sie. "Das Gegenteil ist eher der Fall. Ich genieße im Moment jeden Tag, an dem ich mit den Spielerinnen noch zusammen sein darf."

Man merkt ihr deutlich an, dass sie dieses eine große Ziel in Rio noch erreichen will. Gleichzeitig spürt man bei ihr diese Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt, der nun sehr bald beginnen wird. "Ich habe mir irgendwann überlegt, dass ich gerne noch einmal etwas anderes machen möchte. Dass ich gerne meinen Blickwinkel verändern und erweitern möchte", sagt Neid. "So ist die Entscheidung nach und nach in mir gereift. Und ich habe sie bis heute zu keinem Zeitpunkt bereut. Es gibt keinen Abschiedsschmerz. Ich spüre eher eine gespannte Erwartung."



Sie verspürt keine Wehmut. Es sind andere Gefühle, die Silvia Neid in ihr letztes Heimspiel als Cheftrainerin der Frauen-Nationalmannschaft gegen Ghana heute Abend (ab 18 Uhr, live in der ARD) begleiten. Dankbarkeit auf der einen Seite. Für die vergangenen 20 Jahre. Zunächst als Assistentin von Tina Theune, später als Chefin. Und Vorfreude auf der anderen Seite. Auf alles, was jetzt kommt. Es war schließlich ein gewollter Abschied. Nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird sie ihr Amt an Steffi Jones übergeben. Sie wird eine Mannschaft hinterlassen, die auch in den kommenden Jahren eine führende Rolle im Frauenfußball einnehmen wird.

Silvia Neid wird sich umstellen müssen. Sie wird die Fronten wechseln. Sie wird dann nicht mehr auf der Bank sitzen, nicht mehr direkt auf dem Platz mit den Spielerinnen zusammenarbeiten. Ihr neuer Arbeitsplatz ist der Schreibtisch, das Flugzeug, die internationale Welt des Frauenfußballs, aber nicht vom Spielfeldrand aus, sondern von der Tribüne. Die 52-Jährige wird die Leitung der neuen Scouting-Abteilung Frauen und Juniorinnen des DFB übernehmen: "Ich bin unheimlich gespannt darauf, weil es einfach mal etwas Neues ist. Es ist ja nicht nur Büroarbeit. Ich werde viel in der Welt herumreisen, um zu schauen, was die Trends im Frauenfußball sind. Diese zu sammeln, auszuwerten und Steffi Jones und ihrem Team dann zur Verfügung zu stellen – das wird eine spannende Aufgabe."

Beeindruckende Titelsammlung

Neid kann schon jetzt auf eine beeindruckende Titelsammlung in den vergangenen 20 Jahren zurückschauen. Gemeinsam mit der Mannschaft hat sie zweimal die Weltmeisterschaft gewonnen, fünfmal die Europameisterschaft, dreimal die Bronzemedaille bei Olympischen Spielen – um nur die wichtigsten zu nennen. Und das muss ja nicht das Ende sein: In Rio de Janeiro könnte sie mit dem Titelgewinn eine goldene Ära krönen.

Die Bundestrainerin macht in diesen Tagen einen entspannten, einen gelassenen Eindruck. Der größte Druck ist weg. Sie hat alles erreicht. Auch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden ist bereits zwei Spieltage vor Schluss perfekt. Alles Weitere ist pures Genießen. "Ich denke nicht ständig, dass es bald vorbei ist", sagt sie. "Das Gegenteil ist eher der Fall. Ich genieße im Moment jeden Tag, an dem ich mit den Spielerinnen noch zusammen sein darf."

Man merkt ihr deutlich an, dass sie dieses eine große Ziel in Rio noch erreichen will. Gleichzeitig spürt man bei ihr diese Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt, der nun sehr bald beginnen wird. "Ich habe mir irgendwann überlegt, dass ich gerne noch einmal etwas anderes machen möchte. Dass ich gerne meinen Blickwinkel verändern und erweitern möchte", sagt Neid. "So ist die Entscheidung nach und nach in mir gereift. Und ich habe sie bis heute zu keinem Zeitpunkt bereut. Es gibt keinen Abschiedsschmerz. Ich spüre eher eine gespannte Erwartung."

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Bei erstem offiziellen Länderspiel dabei

Für den Frauenfußball ist die beste Sache an dieser Entwicklung, dass Silvia Neid weiterhin in entscheidender Funktion erhalten bleibt. Wie kaum jemand anderes hat sie die Entwicklung in Deutschland geprägt – als Spielerin und als Trainerin. So war sie beim ersten offiziellen Länderspiel einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft der Geschichte dabei, debütierte am 10. November 1982 in Koblenz gegen die Schweiz. Mit gerade einmal 18 Jahren. Und trug sich nur eine Minute nach ihrer Einwechslung direkt als Torschützin ein, zudem sorgte sie in dieser Partie für den 5:1-Endstand.

Insgesamt 111 Länderspiele bestritt sie, erzielte dabei 48 Tore. Sie war die erste deutsche Spielerin, die die Marke von 100 Spielen erreichte. Nach 14 Jahren beendete die Frau mit der Nummer 10 nach der Begegnung am 25. Juli gegen Brasilien bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta ihre Karriere – als Vize-Weltmeisterin, dreimalige Europameisterin, siebenmalige Deutsche Meisterin und sechsmalige DFB-Pokal-Siegerin.

Und so schließt sich also der Kreis. Ihre Karriere als Trainerin wird sie ebenfalls nach den Olympischen Spielen beenden. Damals kam das Aus bereits in der Vorrunde. Diese Geschichte jedoch soll sich nicht unbedingt wiederholen. Es wäre kein standesgemäßes Ende. Dieses Mal möchte Silvia Neid gerne mit einem Sieg Abschied nehmen. Nach dem Finale. Strahlend – mit der Goldmedaille am Hals.

Jetzt noch Tickets sichern

Tickets (vier Kategorien; zwischen neun Euro (ermäßigt sieben Euro) und 25 Euro (20 Euro) sind noch über folgende Vorverkaufsstellen erhältlich:

Fanshop des SC Paderborn
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 9 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr

Westfalen-Blatt / Westfälisches Volksblatt-Geschäftsstellen
Informationen unter 05251/89 61 65

Die Frühkasse im SCP07-Shop öffnet am Spieltag von 9 bis 12 Uhr und ab 15 Uhr bis kurz nach Spielbeginn. Die Tageskassen öffnen um 16 Uhr.

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