Jones: "Diese Herausforderungen liebe ich"

Der Start ins Amt lief optimal: In fünf Spielen gab es für die neue Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft vier Siege und ein Remis. Ein guter Auftakt für Steffi Jones, die im Jahr 2017 große Ziele hat. Bei der EM in den Niederlanden tritt Deutschland als Titelverteidiger an, der Anspruch von Jones ist dabei, erneut den Pokal zu holen.

Im DFB.de-Interview mit spricht Steffi Jones über die zurückliegenden Monate, ihre Philosophie, ab wann sie nicht mehr die "nette Steffi" ist und die bevorstehende EM.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit nach dem Start als Bundestrainerin aus?

Steffi Jones: Sehr positiv. Die vergangenen Monate waren sehr spannend, aber auch anstrengend. Grundsätzlich bin ich ein optimistischer Mensch, deshalb habe ich mir auch Siege zum Auftakt gewünscht. Dass es dann so gekommen ist, obwohl wir so viele Verletzte und personelle Ausfälle hatten, war schon klasse. Zumal die Erwartungshaltung ja immens war. Jetzt haben wir vier Siege und ein Unentschieden auf dem Konto und das gibt mir ein sehr gutes Gefühl.

DFB.de: Die Bilanz liest sich hervorragend, wie beurteilen Sie die Umsetzung ihrer Philosophie auf dem Feld?

Jones: Mir gefällt schon sehr gut, was ich sehe. Wobei uns natürlich klar war, dass noch nicht alles funktionieren kann. Wir sind in einem Findungsprozess, weil wir auch viele Spielerinnen neu dabei hatten und wir immer wieder durchgewechselt haben. Das war allerdings wichtig, weil alle auch einmal in unserem System in offensiver Ausrichtung mit zwei Spitzen spielen konnten. Sie wissen nun, was wir wollen. Wir können diesen Prozess in den nächsten Monaten nun verfeinern und so unser Team finden, dass die EM in den Niederlanden spielen soll.

DFB.de: Sie waren Nationalspielerin, OK-Präsidentin, DFB-Direktorin, jetzt Bundestrainerin: Wie interpretieren Sie Ihre Rolle?

Jones: In allen Funktionen habe ich mich als Teamplayer gesehen. So auch jetzt. Ich bin ein offener, kommunikativer Mensch. Als Bundestrainerin bin ich zudem Chefin, Koordinatorin und Managerin. Kommunikation ist mir dabei ganz wichtig, ich möchte alle mitnehmen, integrieren und will auch Rückmeldungen. Ich hinterfrage meine Entscheidungen permanent und bin wahnsinnig selbstkritisch. Zudem spielt für mich Vertrauen eine wichtige Rolle.

DFB.de: Können Sie das näher erläutern?

Jones: Ich möchte in allen Bereichen mitwirken, aber ich schenke auch allen, die in dem Team mitwirken, größtes Vertrauen. Vor allem auch meinen Spielerinnen. Ich finde es wichtig, dass sie dieses Vertrauen spüren, ich will, dass sie mutig und kreativ sind, dabei sind auch Fehler erlaubt. Nur so können wir wachsen und uns weiterentwickeln. Natürlich gebe ich ihnen Handlungsoptionen, aber sie sollen selbst Entscheidungen treffen. Den Spielerinnen diesen Freiraum zu geben, ist Teil meiner Philosophie.



Der Start ins Amt lief optimal: In fünf Spielen gab es für die neue Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft vier Siege und ein Remis. Ein guter Auftakt für Steffi Jones, die im Jahr 2017 große Ziele hat. Bei der EM in den Niederlanden tritt Deutschland als Titelverteidiger an, der Anspruch von Jones ist dabei, erneut den Pokal zu holen.

Im DFB.de-Interview mit spricht Steffi Jones über die zurückliegenden Monate, ihre Philosophie, ab wann sie nicht mehr die "nette Steffi" ist und die bevorstehende EM.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit nach dem Start als Bundestrainerin aus?

Steffi Jones: Sehr positiv. Die vergangenen Monate waren sehr spannend, aber auch anstrengend. Grundsätzlich bin ich ein optimistischer Mensch, deshalb habe ich mir auch Siege zum Auftakt gewünscht. Dass es dann so gekommen ist, obwohl wir so viele Verletzte und personelle Ausfälle hatten, war schon klasse. Zumal die Erwartungshaltung ja immens war. Jetzt haben wir vier Siege und ein Unentschieden auf dem Konto und das gibt mir ein sehr gutes Gefühl.

DFB.de: Die Bilanz liest sich hervorragend, wie beurteilen Sie die Umsetzung ihrer Philosophie auf dem Feld?

Jones: Mir gefällt schon sehr gut, was ich sehe. Wobei uns natürlich klar war, dass noch nicht alles funktionieren kann. Wir sind in einem Findungsprozess, weil wir auch viele Spielerinnen neu dabei hatten und wir immer wieder durchgewechselt haben. Das war allerdings wichtig, weil alle auch einmal in unserem System in offensiver Ausrichtung mit zwei Spitzen spielen konnten. Sie wissen nun, was wir wollen. Wir können diesen Prozess in den nächsten Monaten nun verfeinern und so unser Team finden, dass die EM in den Niederlanden spielen soll.

DFB.de: Sie waren Nationalspielerin, OK-Präsidentin, DFB-Direktorin, jetzt Bundestrainerin: Wie interpretieren Sie Ihre Rolle?

Jones: In allen Funktionen habe ich mich als Teamplayer gesehen. So auch jetzt. Ich bin ein offener, kommunikativer Mensch. Als Bundestrainerin bin ich zudem Chefin, Koordinatorin und Managerin. Kommunikation ist mir dabei ganz wichtig, ich möchte alle mitnehmen, integrieren und will auch Rückmeldungen. Ich hinterfrage meine Entscheidungen permanent und bin wahnsinnig selbstkritisch. Zudem spielt für mich Vertrauen eine wichtige Rolle.

DFB.de: Können Sie das näher erläutern?

Jones: Ich möchte in allen Bereichen mitwirken, aber ich schenke auch allen, die in dem Team mitwirken, größtes Vertrauen. Vor allem auch meinen Spielerinnen. Ich finde es wichtig, dass sie dieses Vertrauen spüren, ich will, dass sie mutig und kreativ sind, dabei sind auch Fehler erlaubt. Nur so können wir wachsen und uns weiterentwickeln. Natürlich gebe ich ihnen Handlungsoptionen, aber sie sollen selbst Entscheidungen treffen. Den Spielerinnen diesen Freiraum zu geben, ist Teil meiner Philosophie.

###more###

DFB.de: Sie geben Freiräume auf dem Feld, heißt das dann auch, dass es diesen Freiraum daneben gibt?

Jones: Bis zu einem gewissen Maße ja. Den Spielerinnen auch Eigenverantwortung zuzutrauen, zählt für mich zu einem vertrauensvollen Verhältnis dazu. Wenn ich sie zu sehr einenge, dann kann ich auch nicht erwarten, dass sie Entscheidungen treffen. Wichtig ist allerdings, dass bestimmte Grenzen nicht überschritten werden. Bislang ist mein Vertrauen freilich noch nicht missbraucht worden. Sollte das irgendwann einmal der Fall sein, kann ich auch anders. Dann bin ich nicht mehr die "nette Steffi". Aber das wissen meine Spielerinnen.

DFB.de: Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre Arbeit?

Jones: Aus unterschiedlichen Richtungen. Ich bin beispielsweise schon seit Jahren im engen Austausch mit den Kollegen aus dem Männerfußball. Mir war immer wichtig, dass wir im DFB nicht auf der einen Seite den Frauenfußball sehen und auf der anderen den Männerfußball. Vielmehr profitieren wir voneinander. Ich war beispielsweise auch bei der U 19-EM mit Marcus Sorg dabei, da habe ich viel mitgenommen. Er hat eine tolle Art, die Spieler anzusprechen. Intensiv war auch die Zeit im Trainerstab mit Silvia Neid. Ich habe in diesem Jahr viel gelernt. Das hat mir sehr geholfen. Der Trainerjob ist ein ständiger Lern- und Entwicklungsprozess.

DFB.de: Inwiefern hat Ihnen das geholfen?

Jones: Ich war für alles offen, habe mir viel angeschaut und dann für mich entschieden: Was will ich mitnehmen, was ist es eher nicht. Denn klar ist: Ich bin Steffi Jones, ich will meinen Weg gehen und meine Handschrift soll sichtbar sein. Ich denke, das haben die vergangenen Spiele auch schon gezeigt.

DFB.de: War es mutig gleich zu Amtsantritt zu sagen: Wir wollen Europameister werden?

Jones: Nein. Ich will immer gewinnen. Alles andere als das Ziel, den Titel zu holen, wäre doch unglaubwürdig. Ich weiß, dass meine Mannschaft die Qualität hat erneut Europameister zu werden. Das muss auch unser Anspruch sein. Dazu braucht es aber Selbstbewusstsein und eine positive Arroganz, ohne überheblich zu sein. Meine Spielerinnen sollen wissen, dass sie sich nicht verstecken müssen, denn sie gehören zu den Weltbesten. Das ist meine Philosophie, und so versuche ich sie stark zu machen.

DFB.de: Viel Zeit bleibt nicht mehr auf dem Weg zur EM.

Jones: Das stimmt, wir werden nur noch fünf Spiele bis zum EM-Start absolvieren. Wir wissen, dass das sehr wenig Zeit ist, um uns einzuspielen, Abläufe zu automatisieren und unsere 23 Spielerinnen zu finden, die am Ende den EM-Kader bilden. Aber das werden wir mit großen Engagement und viel Zuversicht angehen. Wir freuen uns auf die EM und auf den Auftakt gegen Schweden. Das ist doch klasse, dass es gleich eine Neuauflage des Olympia-Finales gibt und wir auf so einen starken Gegner treffen. Da musst du gleich hellwach sein. Diese Herausforderungen liebe ich.

###more###