Duell Bremer gegen Mittag: "Kleinigkeiten werden entscheiden"

Olympique Lyon gegen Paris St. Germain – das Hinspiel im Halbfinale der Champions League der Frauen heute Nachmittag (ab 15 Uhr) ist nicht nur das Duell der beiden besten französischen Mannschaften. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweier deutscher Nationalspielerinnen. Seit Saisonbeginn spielt Pauline Bremer in Lyon, Anja Mittag steht beim Hauptstadtklub unter Vertrag.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Bremer (20) und Mittag (30) über die besondere Bedeutung der Begegnung. Gleichzeitig erklären die beiden Angreiferinnen, warum sie vom Finaleinzug träumen und wie sie die Zeit in Frankreich bisher erlebt haben.

DFB.de: Frau Bremer, Frau Mittag, wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem französischen Halbfinale in der Champions League?

Anja Mittag: Wir brauchen natürlich zwei perfekte Tage, um gegen Lyon bestehen zu können. Olympique ist ja nicht ohne Grund eine der besten Frauen-Vereinsmannschaften der Welt. Wir sind Außenseiter. Aber wir sind deshalb ganz sicher nicht chancenlos.

Pauline Bremer: Ich sehe uns ebenfalls in der Favoritenrolle. So selbstbewusst können wir sein. Aber uns ist auch bewusst, dass diese Aufgabe sehr schwer wird. Paris ist ein gefährlicher Gegner und steht zurecht im Halbfinale der Champions League.

DFB.de: In der Meisterschaft gab es zuletzt ein 0:0 und vor einigen Wochen ein 5:0 für Lyon. Welches Ergebnis entspricht eher dem aktuellen Kräfteverhältnis?

Mittag: Das 0:5 hat uns damals sehr wehgetan. Das war eines der ersten Spiele in dieser Saison. Rückblickend kann ich sagen, dass wir damals als völlig neu zusammengestellte Mannschaft keine Chance hatten. Es gab zu diesem Zeitpunkt noch keine Automatismen, wir waren noch kein Team. Es war klar, dass dieser Prozess Zeit braucht. Beim Rückspiel neulich hat man schon eher gesehen, was wir leisten können.

Bremer: Das Paris aus dem Hinspiel ist nicht mehr mit dem aktuellen Paris vergleichbar. Da stimme ich Anja zu. Ich erwarte zwei ganz enge Begegnungen. Eventuell werden am Ende Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Aber wir haben alle den großen Traum, das Finale der Champions League zu erreichen.



Olympique Lyon gegen Paris St. Germain – das Hinspiel im Halbfinale der Champions League der Frauen heute Nachmittag (ab 15 Uhr) ist nicht nur das Duell der beiden besten französischen Mannschaften. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweier deutscher Nationalspielerinnen. Seit Saisonbeginn spielt Pauline Bremer in Lyon, Anja Mittag steht beim Hauptstadtklub unter Vertrag.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Bremer (20) und Mittag (30) über die besondere Bedeutung der Begegnung. Gleichzeitig erklären die beiden Angreiferinnen, warum sie vom Finaleinzug träumen und wie sie die Zeit in Frankreich bisher erlebt haben.

DFB.de: Frau Bremer, Frau Mittag, wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem französischen Halbfinale in der Champions League?

Anja Mittag: Wir brauchen natürlich zwei perfekte Tage, um gegen Lyon bestehen zu können. Olympique ist ja nicht ohne Grund eine der besten Frauen-Vereinsmannschaften der Welt. Wir sind Außenseiter. Aber wir sind deshalb ganz sicher nicht chancenlos.

Pauline Bremer: Ich sehe uns ebenfalls in der Favoritenrolle. So selbstbewusst können wir sein. Aber uns ist auch bewusst, dass diese Aufgabe sehr schwer wird. Paris ist ein gefährlicher Gegner und steht zurecht im Halbfinale der Champions League.

DFB.de: In der Meisterschaft gab es zuletzt ein 0:0 und vor einigen Wochen ein 5:0 für Lyon. Welches Ergebnis entspricht eher dem aktuellen Kräfteverhältnis?

Mittag: Das 0:5 hat uns damals sehr wehgetan. Das war eines der ersten Spiele in dieser Saison. Rückblickend kann ich sagen, dass wir damals als völlig neu zusammengestellte Mannschaft keine Chance hatten. Es gab zu diesem Zeitpunkt noch keine Automatismen, wir waren noch kein Team. Es war klar, dass dieser Prozess Zeit braucht. Beim Rückspiel neulich hat man schon eher gesehen, was wir leisten können.

Bremer: Das Paris aus dem Hinspiel ist nicht mehr mit dem aktuellen Paris vergleichbar. Da stimme ich Anja zu. Ich erwarte zwei ganz enge Begegnungen. Eventuell werden am Ende Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Aber wir haben alle den großen Traum, das Finale der Champions League zu erreichen.

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DFB.de: Zuletzt ist Lyon zweimal hintereinander im Achtelfinale ausgeschieden.

Bremer: Damals war ich noch nicht hier. Aber das ist natürlich nicht der Anspruch dieses Vereins. Umso größer ist die Motivation, es in diesem Jahr besser zu machen und eventuell sogar den Titel zu holen.

Mittag: Für uns ist es durchaus schon ein Erfolg, im Halbfinale zu stehen. Das bedeutet aber nicht, dass wir schon satt sind. Jetzt wollen wir auch das Maximum erreichen - also erst ins Finale. Und dann ist in einem Spiel immer alles möglich. Auch der Gewinn der Champions League.

DFB.de: Was muss dafür zunächst gegen Lyon passieren?

Mittag: Wir dürfen keine Angst haben. Wir müssen mutig agieren. Jede einzelne Spielerin muss alles geben. Am vergangenen Wochenende sind wir leider aus dem französischen Pokal ausgeschieden. Das war ein Rückschlag. Vielleicht ist dieser genau zur rechten Zeit gekommen. Die Champions League ist unsere letzte Chance, am Saisonende einen Pokal in den Händen zu halten. Dafür werden wir alles tun.

DFB.de: Kann es ein Vorteil sein, dass Sie zunächst in Lyon spielen müssen, Frau Mittag?

Mittag: Das kann ich nur schwer einschätzen. Ich glaube eher, dass das keinen Unterschied ausmacht. Wie gesagt: wir brauchen einfach zwei perfekte Tage, wenn wir weiterkommen wollen.

DFB.de: Frau Bremer, was überwiegt vor der Partie: Vorfreude oder Respekt?

Bremer: Wir haben Respekt. Aber die Vorfreude überwiegt ganz eindeutig. Jetzt beginnt die entscheidende Phase der Saison. Jetzt geht es um alles. Das sind die Begegnungen, auf die man ein ganzes Jahr hinarbeitet. Da müssen wir bestehen. Jetzt müssen wir zeigen, dass wir eine gute Mannschaft sind.

Mittag: Ich stimme Pauline zu. Man merkt in diesen Tagen, dass sich eine besondere Stimmung entwickelt. Die Anspannung ist sehr groß. Alle fiebern diesen beiden Duellen entgegen. Man spürt, dass etwas in der Luft liegt. Ich bin gespannt, was heute passiert. Alles ist möglich.

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DFB.de: Sie sind nun seit fast einem Jahr in Paris, Frau Mittag. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?

Mittag: Es waren sehr ereignisreiche Wochen und Monate. Ich lebe jetzt in einer tollen Stadt. Hier ist immer etwas los.

DFB.de: Wie geht es Ihnen in Lyon, Frau Bremer?

Bremer: Ich hatte leider einen etwas schweren Start, weil ich zunächst für eine längere Zeit verletzt ausgefallen war. Es war nicht immer einfach, wenn ich nicht bei der Mannschaft sein konnte. Aber so ist eben manchmal das Leben als Fußballerin. Das gehört dazu. Jetzt bin ich wieder total fit. Nun bin ich glücklich und zufrieden. Ich habe mich in jeder Hinsicht weiterentwickelt. Das Niveau im Training ist sehr hoch. Hier kann ich noch einiges lernen.

DFB.de: Haben Sie auch deshalb vorzeitig bis 2018 verlängert?

Bremer: Ja, natürlich. Ich bin mir ganz sicher, dass das der richtige Schritt ist. Gleichzeitig bin ich den Verantwortlichen dankbar für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen.

DFB.de: Wo steht der französische Fußball im Vergleich zu Deutschland?

Bremer: Man merkt, dass hier mehr Wert auf Technik gelegt wird. Die meisten Spielerinnen sind sehr versiert am Ball. Das war zunächst eine Umstellung für mich.

Mittag: Allerdings merkt man auch einen ziemlich krassen Leistungsabfall innerhalb der französischen Liga. Es gibt mit Lyon und Paris zwei Topteams. Dann kommen Montpellier und Juvisy. Danach kommt ziemlich lange nichts. Überraschungen gibt es hier eigentlich überhaupt keine. Das ist nicht so gut für den Frauenfußball in Frankreich. Da ist Deutschland einfach schon ein paar Schritte weiter. Das Niveau in der Breite ist in der Allianz Frauen-Bundesliga deutlich höher. Gleichzeitig bin ich mir aber auch sicher, dass Paris und Lyon in Deutschland ebenfalls um den Titel mitspielen würden.