Cramer: "Endlich wieder auf dem Platz"

Jennifer Cramer ist wieder da. Eineinhalb Jahre war die 23-malige deutsche Nationalspielerin wegen eines Knorpelschadens im Sprunggelenk ausgefallen. Seit einigen Wochen steht die 24-Jährige wieder für Turbine Potsdam in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Platz. Im DFB.de-Interview spricht die Mittelfeldspielerin über ihre lange Leidenszeit, ihre Sorge vor einem frühen Karriereende und ihre Hoffnung auf ein Comeback in der DFB-Auswahl. Vor allem aber wirft Cramer einen Blick auf das wichtige Duell in der Allianz Frauen-Bundesliga heute (ab 14 Uhr) beim FF USV Jena.

DFB.de: Frau Cramer, Sie waren eineinhalb Jahre verletzt. Daher die für Sie wahrscheinlich wichtigste Frage direkt zu Beginn. Wie geht es Ihnen?

Jennifer Cramer: Körperlich geht es mir wieder gut. Ich habe keinerlei Probleme mehr. Das ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit. Ich bin glücklich, dass ich nun wieder auf dem Platz stehen kann. Allerdings würde ich jetzt auch gerne mehr Spielzeit bekommen. Das ist nun mein nächstes Ziel.

DFB.de: Wie schwer war es, über ein Jahr aussetzen zu müssen?

Cramer: Das war eine sehr komplizierte Situation. Natürlich haben mir Freunde und Familie immer wieder Mut zugesprochen. Aber es gab auch wirklich schwierige Augenblicke, wenn der Heilungsprozess gar nicht oder nur sehr langsam vorangegangen ist.

DFB.de: Hatten Sie auch mal Sorge, dass Sie gar nicht zurückkehren werden?

Cramer: Mir war eigentlich immer klar, dass ich wiederkommen werde. Die Ärzte mussten mich teilweise bremsen. Sie haben immer wieder darauf hingewiesen, dass meine Verletzung keine Lappalie sei. Es war nicht einfach, geduldig zu sein.

DFB.de: Ihr erstes Comeback mussten Sie wieder abbrechen.

Cramer: Da sind die Schmerzen zurückgekommen. Ich hatte wahrscheinlich zu früh wieder begonnen. Das war mir eine Lehre. Deshalb habe ich mir bewusst Zeit gelassen.

DFB.de: Haben Sie jetzt keine Sorgen mehr, wenn Sie auf dem Platz stehen?

Cramer: Nein, zum Glück nicht. Das wäre ja auch ganz schlecht, weil mich das hemmen würde. Ich habe wieder Vertrauen in meinen Körper. Mit jedem Spiel fühle ich mich besser. Ich möchte jetzt ganz schnell wieder ein wichtiger Teil der Mannschaft werden.



Jennifer Cramer ist wieder da. Eineinhalb Jahre war die 23-malige deutsche Nationalspielerin wegen eines Knorpelschadens im Sprunggelenk ausgefallen. Seit einigen Wochen steht die 24-Jährige wieder für Turbine Potsdam in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Platz. Im DFB.de-Interview spricht die Mittelfeldspielerin über ihre lange Leidenszeit, ihre Sorge vor einem frühen Karriereende und ihre Hoffnung auf ein Comeback in der DFB-Auswahl. Vor allem aber wirft Cramer einen Blick auf das wichtige Duell in der Allianz Frauen-Bundesliga heute (ab 14 Uhr) beim FF USV Jena.

DFB.de: Frau Cramer, Sie waren eineinhalb Jahre verletzt. Daher die für Sie wahrscheinlich wichtigste Frage direkt zu Beginn. Wie geht es Ihnen?

Jennifer Cramer: Körperlich geht es mir wieder gut. Ich habe keinerlei Probleme mehr. Das ist tatsächlich keine Selbstverständlichkeit. Ich bin glücklich, dass ich nun wieder auf dem Platz stehen kann. Allerdings würde ich jetzt auch gerne mehr Spielzeit bekommen. Das ist nun mein nächstes Ziel.

DFB.de: Wie schwer war es, über ein Jahr aussetzen zu müssen?

Cramer: Das war eine sehr komplizierte Situation. Natürlich haben mir Freunde und Familie immer wieder Mut zugesprochen. Aber es gab auch wirklich schwierige Augenblicke, wenn der Heilungsprozess gar nicht oder nur sehr langsam vorangegangen ist.

DFB.de: Hatten Sie auch mal Sorge, dass Sie gar nicht zurückkehren werden?

Cramer: Mir war eigentlich immer klar, dass ich wiederkommen werde. Die Ärzte mussten mich teilweise bremsen. Sie haben immer wieder darauf hingewiesen, dass meine Verletzung keine Lappalie sei. Es war nicht einfach, geduldig zu sein.

DFB.de: Ihr erstes Comeback mussten Sie wieder abbrechen.

Cramer: Da sind die Schmerzen zurückgekommen. Ich hatte wahrscheinlich zu früh wieder begonnen. Das war mir eine Lehre. Deshalb habe ich mir bewusst Zeit gelassen.

DFB.de: Haben Sie jetzt keine Sorgen mehr, wenn Sie auf dem Platz stehen?

Cramer: Nein, zum Glück nicht. Das wäre ja auch ganz schlecht, weil mich das hemmen würde. Ich habe wieder Vertrauen in meinen Körper. Mit jedem Spiel fühle ich mich besser. Ich möchte jetzt ganz schnell wieder ein wichtiger Teil der Mannschaft werden.

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DFB.de: Rechtzeitig zum Saisonendspurt in der Allianz Frauen-Bundesliga sind Sie jetzt wieder da.

Cramer: Nun beginnt die entscheidende Phase. Die Niederlage gegen Freiburg am vergangenen Wochenende hat wehgetan. Das war ein Rückschlag, auf den wir gut hätten verzichten können. Allerdings muss man sagen, dass dieses 0:1 verdient war. Freiburg war besser, wir sind kaum zu Torchancen gekommen. So fair muss man bei allem Ehrgeiz sein.

DFB.de: Für Turbine läuft es seit Saisonbeginn sehr gut. Wieso ausgerechnet jetzt dieser Durchhänger?

Cramer: Ich glaube, dass das leider ganz normal ist. Jede Mannschaft hat im Saisonverlauf mal eine schlechtere Phase. Es ist natürlich ungünstig, dass es uns ausgerechnet jetzt trifft. Aber wir müssen einfach ganz schnell die richtigen Schlüsse daraus ziehen und den Schalter wieder umlegen. Wir können noch alle Ziele erreichen. Es bringt jedoch nichts, zu weit in die Zukunft zu blicken. Wir sollten immer nur auf die nächste Aufgabe schauen. Damit sind wir bisher gut zurechtgekommen.

DFB.de: Am Samstag geht es zum FF USV Jena.

Cramer: Und das ist die nächste schwere Aufgabe. Die haben zuletzt 3:0 gegen Mönchengladbach gewonnen und damit einen großen Schritt zum Klassenerhalt gemacht. Jena hat viele Begegnungen nur knapp und unglücklich verloren. Wir sind gewarnt. Wir dürfen uns dort keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Wir brauchen unbedingt die drei Punkte.

DFB.de: Wolfsburg ist als Spitzenreiter bereits drei Zähler weg.

Cramer: Und sie haben das bessere Torverhältnis. Aber Wolfsburg muss in der kommenden Woche bei uns antreten. Da sind wir wieder an dem Punkt angekommen, den ich bereits am Anfang unseres Gesprächs angedeutet habe: Nun beginnen die entscheidenden Wochen.

DFB.de: München ist als Dritter nur noch einen Punkt hinter Ihnen. Haben Sie Sorge, nun sogar noch die Qualifikation für die Champions League zu verspielen?

Cramer: Sorge oder gar Angst wären in diesem Zusammenhang ganz schlechte Wegbegleiter. Wir sind selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir mindestens den zweiten Platz verteidigen wollen. Auch München muss noch in Potsdam spielen. Es könnte ein entscheidender Vorteil sein, dass wir diese beiden Topduelle im eigenen Stadion austragen können. Wir wollen beide Begegnungen gewinnen. Aber nochmal: Das Spiel in Jena ist genauso wichtig. Wir müssen jetzt konstant punkten.

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DFB.de: Die vergangene Saison hat Turbine auf einem enttäuschenden siebten Rang abgeschlossen. Was ist jetzt anders?

Cramer: Im vergangenen Jahr lief einfach alles gegen uns, was gegen uns laufen konnte. Der siebte Platz kann nicht der Anspruch von Turbine Potsdam sein. Das haben wir auch ganz deutlich so angesprochen. In dieser Serie hatten wir bisher teilweise auch das nötige Quäntchen Glück, das man unbedingt braucht, wenn man um den Titel mitspielen will. Ich denke, dass wir schon jetzt eine der positiven Überraschungen sind. Wer hatte nach dieser schlechten Spielzeit schon damit gerechnet, dass wir nach 17 Spieltagen auf Rang zwei stehen?

DFB.de: Welche Rolle spielt der Trainerwechsel in diesem Zusammenhang?

Cramer: Wir haben lange sehr erfolgreich mit Bernd Schröder zusammengearbeitet. Der Verein hat ihm viel zu verdanken. Aber vielleicht war jetzt einfach der Zeitpunkt für eine Veränderung gekommen. Unter Matthias Rudolph spielen wir taktisch anders. Er hat viel Schwung und neue Idee in die Mannschaft gebracht. Das hat alle beflügelt. Matthias Rudolph arbeitet sehr akribisch. Unsere Erfolge sind kein Zufall. Sie sind das Resultat harter Arbeit über fast ein Jahr. Jetzt möchte ich ihn noch davon überzeugen, dass ich wieder bereits bin für mehr Spielzeit.

DFB.de: Auch, um wieder ein Thema bei der Nationalmannschaft zu werden?

Cramer: Darüber mache ich mir im Moment keine Gedanken. Damit beschäftige ich mich erst, wenn ich wieder im Verein eine Stammkraft bin.

DFB.de: Wie intensiv haben Sie die Nationalmannschaft im Blick?

Cramer: Ich verfolge logischerweise alles ganz genau. Ich habe mich sehr für die Mädels gefreut, als sie im vergangenen Sommer die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen geholt haben. Das war eine grandiose Leistung. Gleichzeitig hat es mir wehgetan, dass ich wegen meiner Verletzung nicht dabei sein konnte.

DFB.de: Im Sommer steht die Europameisterschaft in den Niederlanden auf dem Programm.

Cramer: Deutschland zählt natürlich wie immer zum Favoritenkreis. Was ich so mitbekomme, funktioniert es nach dem Umbruch mit der neuen Mannschaft unter Trainerin Steffi Jones immer besser. Wir haben ja in Potsdam auch einige deutsche Nationalspielerinnen in unseren Reihen. Das Feedback nach den Lehrgängen ist eigentlich durchweg immer positiv.

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