Anja Mittag: Bescheiden und beständig

Beim SheBelieves Cup in den USA hat Anja Mittag ihr 150. Länderspiel für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestritten. Die 31-Jährige ist damit die mit Abstand erfahrenste Spielerin im Kader von Bundestrainerin Steffi Jones für das Länderspiel am Sonntag gegen Kanada in Erfurt (ab 15 Uhr, live im ZDF).

Zu ihrem Jubiläum hatte sich Anja Mittag ein anderes Ergebnis gewünscht. Ein 0:1 gegen die USA – das war nicht das, was sich die 31-Jährige anlässlich ihres 150. Länderspiels erhofft hatte. Mit Birgit Prinz (214 Begegnungen), Kerstin Stegemann (191), Ariane Hingst (174) und Bettina Wiegmann (154) haben nur vier Spielerinnen häufiger das DFB-Trikot getragen. Mittag ist schon längst eine der prägenden Persönlichkeiten in der Geschichte der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Für ihre Verdienste wird sie im Rahmen des Länderspiels in Erfurt von DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg geehrt.

Mittag: "150 ist wirklich eine tolle Zahl"

"150 ist wirklich eine tolle Zahl. Damit rechnet man nie, wenn man sein erstes Länderspiel macht", sagt Mittag: "Zumal im Jahr nur wenige Spiele ausgetragen werden und man dafür wirklich eine lange Zeit dabei sein muss. Das ist cool und macht mich stolz. Es ist eine Ehre, diese Zahl zu erreichen." Ihr Debüt liegt inzwischen 13 Jahre zurück. 2004 bei einem 1:0-Sieg gegen Italien war sie zur Pause eingewechselt worden: "Seitdem ist viel passiert. Es ist alles athletischer und schneller geworden. Man merkt, dass viele Länder nachgezogen haben und die Spitze breiter geworden ist. Auch technisch, taktisch und konditionell können viele Nationen mithalten. Das ist eine tolle Entwicklung im Frauenfußball." Aber Mittag ist diesen Weg mitgegangen. Andere haben es nicht geschafft, sie schon.

Mittag hat fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Die Champions League, viermal die Deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal, sie ist Weltmeisterin, dreifache Europameisterin und natürlich Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen. "Wir haben vor allem mit der Frauen-Nationalmannschaft einige Titel geholt, und jeder hatte seine eigene Geschichte und bedeutet mir viel", sagt Mittag: "Noch sehr frisch in Erinnerung ist natürlich der Olympiasieg 2016. Es war die erste Goldmedaille für eine deutsche Fußballmannschaft. Das war wirklich etwas ganz Besonderes."

Rückkehr zum FC Rosengard

Anja Mittag war schon immer eine außergewöhnliche Spielerin, die selten die normalen Wege gegangen ist. Deshalb ist auch nicht verwunderlich, dass sie den Fußball genutzt hat, um die Welt kennenzulernen. Sie hat bei Turbine Potsdam gespielt, sie stand beim FC Rosengård und QBIK Karlstad in Schweden
unter Vertrag. Zuletzt war sie in Frankreich bei Paris Saint-Germain. Im vergangenen Sommer hat sie sich dem VfL Wolfsburg angeschlossen, Ende März gab sie ihre sofortige Rückkehr zum FC Rosengård bekannt.

Und wie geht es weiter? Ein Ende ist nicht in Sicht. Mittag ist fit, sie strotzt vor Tatendrang, sie macht natürlich weiter. Es sollen noch ein paar Länderspiele und Tore dazukommen. Im Sommer 2017 steht nun die Europameisterschaft in den Niederlanden auf dem Programm. Die DFB-Auswahl geht als Titelverteidiger
und als einer der Top-Favoriten ins Turnier. Nach dem Umbruch im Sommer steht nun eine erfahrene Spielerin wie Anja Mittag besonders im Fokus: "Ich habe sehr, sehr viel gelernt in all den Jahren und bin dankbar für das Vertrauen, das ich bekommen habe. Meine Rolle im Team ist jetzt eine andere. Ich übernehme mehr Verantwortung als damals." Vielleicht werden es sogar noch 200 Länderspiele. Wer weiß das schon?

[sw]

Beim SheBelieves Cup in den USA hat Anja Mittag ihr 150. Länderspiel für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestritten. Die 31-Jährige ist damit die mit Abstand erfahrenste Spielerin im Kader von Bundestrainerin Steffi Jones für das Länderspiel am Sonntag gegen Kanada in Erfurt (ab 15 Uhr, live im ZDF).

Zu ihrem Jubiläum hatte sich Anja Mittag ein anderes Ergebnis gewünscht. Ein 0:1 gegen die USA – das war nicht das, was sich die 31-Jährige anlässlich ihres 150. Länderspiels erhofft hatte. Mit Birgit Prinz (214 Begegnungen), Kerstin Stegemann (191), Ariane Hingst (174) und Bettina Wiegmann (154) haben nur vier Spielerinnen häufiger das DFB-Trikot getragen. Mittag ist schon längst eine der prägenden Persönlichkeiten in der Geschichte der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Für ihre Verdienste wird sie im Rahmen des Länderspiels in Erfurt von DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg geehrt.

Mittag: "150 ist wirklich eine tolle Zahl"

"150 ist wirklich eine tolle Zahl. Damit rechnet man nie, wenn man sein erstes Länderspiel macht", sagt Mittag: "Zumal im Jahr nur wenige Spiele ausgetragen werden und man dafür wirklich eine lange Zeit dabei sein muss. Das ist cool und macht mich stolz. Es ist eine Ehre, diese Zahl zu erreichen." Ihr Debüt liegt inzwischen 13 Jahre zurück. 2004 bei einem 1:0-Sieg gegen Italien war sie zur Pause eingewechselt worden: "Seitdem ist viel passiert. Es ist alles athletischer und schneller geworden. Man merkt, dass viele Länder nachgezogen haben und die Spitze breiter geworden ist. Auch technisch, taktisch und konditionell können viele Nationen mithalten. Das ist eine tolle Entwicklung im Frauenfußball." Aber Mittag ist diesen Weg mitgegangen. Andere haben es nicht geschafft, sie schon.

Mittag hat fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Die Champions League, viermal die Deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal, sie ist Weltmeisterin, dreifache Europameisterin und natürlich Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen. "Wir haben vor allem mit der Frauen-Nationalmannschaft einige Titel geholt, und jeder hatte seine eigene Geschichte und bedeutet mir viel", sagt Mittag: "Noch sehr frisch in Erinnerung ist natürlich der Olympiasieg 2016. Es war die erste Goldmedaille für eine deutsche Fußballmannschaft. Das war wirklich etwas ganz Besonderes."

Rückkehr zum FC Rosengard

Anja Mittag war schon immer eine außergewöhnliche Spielerin, die selten die normalen Wege gegangen ist. Deshalb ist auch nicht verwunderlich, dass sie den Fußball genutzt hat, um die Welt kennenzulernen. Sie hat bei Turbine Potsdam gespielt, sie stand beim FC Rosengård und QBIK Karlstad in Schweden
unter Vertrag. Zuletzt war sie in Frankreich bei Paris Saint-Germain. Im vergangenen Sommer hat sie sich dem VfL Wolfsburg angeschlossen, Ende März gab sie ihre sofortige Rückkehr zum FC Rosengård bekannt.

Und wie geht es weiter? Ein Ende ist nicht in Sicht. Mittag ist fit, sie strotzt vor Tatendrang, sie macht natürlich weiter. Es sollen noch ein paar Länderspiele und Tore dazukommen. Im Sommer 2017 steht nun die Europameisterschaft in den Niederlanden auf dem Programm. Die DFB-Auswahl geht als Titelverteidiger
und als einer der Top-Favoriten ins Turnier. Nach dem Umbruch im Sommer steht nun eine erfahrene Spielerin wie Anja Mittag besonders im Fokus: "Ich habe sehr, sehr viel gelernt in all den Jahren und bin dankbar für das Vertrauen, das ich bekommen habe. Meine Rolle im Team ist jetzt eine andere. Ich übernehme mehr Verantwortung als damals." Vielleicht werden es sogar noch 200 Länderspiele. Wer weiß das schon?

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