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DAS KONZEPT ZUR PRÄVENTION UND INTERVENTION SEXUALISERTER GEWALT IM FUSSBALL

Knapp 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche spielen unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und seiner Mitgliedsverbände Fußball. 2,5 Millionen junge Menschen, die den Fußballverein als sicheren Ort des Sporttreibens erleben möchten – frei von Übergriffen, Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt. Der Deutsche Fußball-Bund und seiner Mitgliedsverbände sind sich ihrer großen Verantwortung ihnen gegenüber bewusst.

Aus diesem Grund verabschiedeten der DFB-Vorstand und das DFB-Präsidium am 13. März 2015 das Konzept zur Prävention und Intervention von sexualisierter Gewalt im Fußball. Bereits im Oktober 2010 verpflichtete sich der Verband in einem Vorstandsbeschluss zur Umsetzung konkreter Maßnahmen im Themenfeld. Noch im Dezember 2010 unterzeichnete man die Münchener Erklärung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Das Präventionskonzept wurde unter der Leitung der DFB-Abteilung Gesellschaftliche Verantwortung und in Zusammenarbeit mit Vertretern des DFB-Jugendausschusses, der Landesverbände sowie der Deutschen Sportjugend erarbeitet. Es beinhaltet folgende 10 Punkte, welche seitens des Dachverbandes und seinen Mitgliedsverbänden fortlaufend bis zum DFB-Bundestag im Oktober 2016 weiter umgesetzt werden:

  • 1. Klare Positionierung des Verbandes zum Thema
  • 2. Thematische Verankerung des Themas auf der Vorstandsebene
  • 3. Einrichtung einer Anlaufstelle für Vereine, Spieler und andere Betroffene
  • 4. Bereitstellung von Informationen durch den Verband
  • 5. Qualifizierung des eigenen Verbands-Personals
  • 6. Bereitstellung von Qualifizierungs-Angeboten für die Vereine
  • 7. Aufbau eines Netzwerkes mit Organisationen innerhalb und außerhalb des Fußballs
  • 8. Umsetzung des erweiterten Führungszeugnisses im Haupt- und Ehrenamt
  • 9. Erstellung einheitlicher Interventionsleitlinien für Krisenfälle
  • 10. Entwicklung von Instrumenten zur (Früh-)Erkennung täterspezifischen Verhaltens

Eine durch den DFB bei der Deutschen Sporthochschule in Köln in Auftrag gegebene Risikoanalyse zeigt mögliche Gefährdungen im Fußball auf: Durch die Umkleide- und Duschsituation, die Abhängigkeit der Spielerinnen und Spieler von Trainerentscheidungen und die stark ausgeprägten ehrenamtlichen Strukturen fühlen sich potentielle Täter vom Fußballumfeld angezogen. Das Präventionskonzept benennt auch als Reaktion darauf konkrete Maßnahmen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in unseren Fußballvereinen.