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Tschechische Republik

Tor: Petr Cech (FC Arsenal), Tomas Vaclik (FC Basel), Tomas Koubek (Sparta Prag)

Abwehr: Theodor Gebre Selassie (Werder Bremen), Pavel Kaderabek (1899 Hoffenheim), David Limbersky (Viktoria Pilsen), Marek Suchy (FC Basel), Michal Kadlec (Sparta Prag), Tomas Sivok (Bursaspor), Roman Hubnik (Viktoria Pilsen), Daniel Pudil (Sheffield Wednesday)

Mittelfeld: Borek Dockal (Sparta Prag), Jiri Skalak (Brighton Hove & Albion), Vladimir Darida (Hertha BSC), Daniel Kolar (Viktoria Pilsen), Ladislav Krejci (Sparta Prag), Josef Sural (Sparta Prag), David Pavelka (Kasimpasa), Jaroslav Plasil (Girondins Bordeaux), Tomas Rosicky (FC Arsenal)

Angriff: Milan Skoda (Slavia Prag), Tomas Necid (Bursaspor), David Lafata (Sparta Prag)

Trainer: Pavel Vrba

Tschechien mit Erfolgsmotto "Einer für alle"

Die Gage für einen professionellen Drummer konnte sich der tschechische Fußball-Verband sparen. Bei den Aufnahmen zum offiziellen EM-Song setzte sich Torhüter-Legende Petr Cech kurzerhand höchst selbst hinters Schlagzeug und gab souverän den Takt vor, während seine Kollegen beim Singen schon deutlich mehr Probleme hatten.

"Jeden za vsechny!" heißt das Lied, das für Tschechiens Fußballer bei der EURO in Frankreich zur Hymne werden soll. "Einer für alle" bedeutet das übersetzt - und soll das Motto der Mannschaft um den 33 Jahre Routinier Cech vom FC Arsenal werden. Vor vier Jahren zogen die Tschechen beim Turnier in Polen und der Ukraine als Gruppensieger recht mühelos in die K.o.-Runde ein, unter Trainer Pavel Vrba (52) soll das auch 2016 gelingen.

Gruppensieger in Hammergruppe A

Das Ticket für die Endrunde löste Tschechien in der Qualifikation als Gruppensieger. In der Hammergruppe A gab es sieben Siege in zehn Spielen, unter anderem ließen sie die Niederlande und die Türkei hinter sich. "Sicher hat jeder gedacht, dass sich die Niederlande den ersten Platz sichern werden. Das war schon eine große Überraschung", sagte Vladimir Darida vom Bundesligisten Hertha BSC.

Seit 1996 ist die Auswahl um Cech und dessen Arsenal-Teamkollegen Tomas Rosicky immer bei der EM dabei gewesen, gleich bei der Premiere reichte es zum Finaleinzug. Trotz der knappen Niederlage gegen die deutsche Nationalmannschaft in England (1:2 nach Golden Goal) ist es bis heute der größte Erfolg des Verbandes; 1976 gewann die damalige Tschechoslowakei (5:3 i.E. gegen Deutschland) bekanntlich den EM-Titel.

Letzter Auftritt von Cech und Rosicky

Auch der Halbfinaleinzug 2004 in Portugal - damals bereits mit Cech und Rosicky - gehört zu den Highlights. In Frankreich dürfte Rekord-Nationalspieler Cech zum vierten und letzten Mal bei einer EM dabei sein, auch die Karriere von Rosicky (35) nähert sich unaufhaltsam ihrem Ende.

Beide sind das letzte Überbleibsel der "Goldenen Generation" Tschechiens, Nationaltrainer Pavel Vrba setzt auf eine Reihe jüngerer Spieler, zu denen auch Pavel Kaderabek (24) von 1899 Hoffenheim gehört. Während Routinier Theodor Gebre Selassie (32) von Werder Bremen in der Abwehr zum Einsatz kommt, ist Hertha-Spielmacher Darida (25) als dritter Bundesligaprofi der große Hoffnungsträger des Teams.

"Er ist ein klasse Fußballspieler, hat eine gute Spielkontrolle", lobte Berlins Trainer Pal Dardai: "Vladi ist ein Voll-Profi. Er hat eine unglaubliche Einstellung, eine sehr gute Disziplin."

Schon in der Vorrunde werden die Tschechen in Gruppe D voll gefordert sein. Zum EM-Auftakt geht es am 13. Juni in Toulouse gegen Ex-Weltmeister Spanien, danach folgen Duelle mit der Türkei und Kroatien. Angst haben Cech und Co. aber nicht. "Wir wollen wieder zeigen, dass wir auf dem höchsten Level spielen können", sagte der Keeper.