Begeisterter Tennisfan und Bewunderer von Rafael Nadal: Mario Gómez © 2013 Getty Images
Begeisterter Tennisfan und Bewunderer von Rafael Nadal: Mario Gómez

Mario Gomez

Spiel, Satz - Sieg

Wenn ein Star zum Fan wird. Auch das kommt gelegentlich vor. Umgedrehte Verhältnisse. Es leuchten bei Mario Gomez die Augen, wenn er über Rafael Nadal spricht. Den Tennis-Kraftmeier aus Spanien. Falsche Sportart, falsches Land, falsches Vorbild, möchte man meinen. Alles korrekt, hält Gomez dagegen, es muss ja nicht immer und alles Fußball sein.

Fußball ist Beruf, okay, war vielleicht Hobby, okay, macht auch Spaß, okay, du verdienst ganz ordentlich. Es gibt viele Gründe, Fußball zu mögen. Es gibt für Gomez einen Grund, Tennis zu mögen. Nadal eben. Rafael "Rafa" Nadal Parera. Geboren in Manacor auf Mallorca, zuhause in Melbourne, Paris, Wimbledon, New York, das sind die Grand-Slam-Städte. Die French Open hat er sieben Mal gewonnen. Die Australian und die US Open jeweils einmal, dazu zwei Mal Wimbledon - als Spieler, der eigentlich auf Sand gebaut hat. Und Olympia-Gold hat er aus Peking mitgebracht.

"Wahnsinnig", sagt Gomez, der Bayern-Stürmer. "Diese Kraft. Diese Explosivität." Und wahnsinnig dieses Duell: Roger Federer gegen Nadal. "Festtage vorm Fernseher" sind das für den Fußballstar. "Spitzensport auf allerhöchstem Niveau. Ich gucke das immer und bin immer ganz traurig, wenn es vorbei ist."

Roger Federer kommt in der Beliebtheitsskala des Schwaben nur ganz knapp hinter Nadal. Diese Ruhe, diese Nervenstärke, diese Professionalität. Davon will er sich eine Scheibe abschneiden. Natürlich spielt Gomez auch persönlich Tennis und gar nicht mal schlecht. Was dem Nadal sein Federer ist dem Gomez sein Schwager. Dauergegner, Motivation, Provokation. "Mein großes Ziel ist es, ihn eines Tages zu schlagen." So oft war er schon nahe dran. Doch er muss auch aufpassen, seine Kräfte einteilen, auf die Belastung achten.

"Wenn ich Tennis spiele, dann nicht, um den Ball über Netz zu schaufeln. Gewinnen will ich." Und das kostet Kraft. Auch Gomez lebt von der Physis. Tennis also nur, wenn der Fußball-Trainingsplan es erlaubt. Und was Nadal anbelangt: Miguel Angel Nadal, der Onkel, spielte einst für RCD Mallorca, den FC Barcelona und die spanische Nationalmannschaft. Das ist doch wohl Fußball in der Familie genug.