Weltmeister Deutschland: Eine Mannschaft der Superlative

… hat bessere Joker. Fünf Tore auf dem Weg zum Titelgewinn gingen auf das Konto von eingewechselten Spielern, darunter das entscheidende im Finale durch Mario Götze. Auch das 1:0 von André Schürrle im Achtelfinale gegen Algerien und das 2:2 von Miroslav Klose gegen Ghana waren Gold wert. Allein Schürrle netzte nach seinen Einwechslungen dreimal ein, er ist damit der Top-Joker der WM.

… hat einen erfolgreicheren WM-Torschützen. Klar, Thomas Müller (fünf Tore) ist diesmal nicht Torschützenkönig geworden, dieser Titel ging an den Kolumbianer James Rodriguez (sechs Tore). Aber dafür haben wir einen Miroslav Klose. Die Tore gegen Ghana und Brasilien waren seine WM-Treffer 15 und 16. Der 36-Jährige überholte damit den Brasilianer Ronaldo und ist nun die Nummer eins der ewigen WM-Torjägerliste.

… hat mehr Spiele in der WM-Geschichte bestritten. Das Endspiel gegen Argentinien war die 106. Partie und der 66. Sieg. Der Erstplatzierte der ewigen WM-Tabelle, Brasilien, ist nur noch neun Punkte entfernt. Deutschland hat 218 Zähler, Brasilien als fünfmaliger Weltmeister 227. Mehr Tore als die Selecao (221) hat die DFB-Auswahl (224) jetzt schon aufzuweisen.

… lockte mehr Zuschauer in Deutschland vor die Fernsehschirme. 34,65 Millionen sahen den 1:0-Triumph gegen Argentinien in der ARD. Das WM-Finale 2014 war damit die meistgesehene Sendung aller Zeiten im deutschen Fernsehen – vor dem Halbfinale gegen Brasilien (32,57 Millionen). Auch die restlichen Plätze in der Top Ten gehören ausschließlich dem deutschen Nationalteam. Auf Position zwölf folgt eine Episode der Schwarzwaldklinik von 1985 (27,97 Millionen).

… hat jemals ein derart grandioses WM-Halbfinale abgeliefert. Das 3:4 von 1970 gegen Italien gilt als Jahrhundertspiel, das 7:1 gegen Brasilien von 2014 ist das Spiel des neuen Jahrhunderts. Noch nie gab es einen höheren Sieg im WM-Halbfinale, noch nie hat ein WM-Gastgeber eine klarere Niederlage eingesteckt.

… hat mehr Pässe gespielt. 5.084 Zuspiele wurden in sieben Partien beim deutschen Team gezählt, 82 Prozent davon (4.157) kamen an. Argentinien liegt auch in dieser Statistik auf dem zweiten Platz: 4.318 Pässe spielte die Albiceleste, 3.344 (77 Prozent) landeten beim Mitspieler. Logisch, dass auch die besten Passspieler das DFB-Trikot trugen, nämlich Philipp Lahm (562 von 651) und Toni Kroos (537 von 633). Rang drei belegt der Argentinier Javier Mascherano (626 Pässe, 536 angekommen), dahinter folgen mit Bastian Schweinsteiger (412 von 467) und Jerome Boateng (379 von 461) schon wieder zwei Weltmeister.

… hat eine längere Fahne. Und das hat nichts mit dem Feiern zu tun. Der Farmer Amjad Hossain aus Bangladesch hat die längste Deutschland-Fahne der Welt gefertigt. 3,5 Kilometer ist sie lang, sechs Jahre hat er dafür gebraucht und zur Finanzierung sogar Teile seines Ackerlandes verkauft. Rechtzeitig vor dem WM-Finale präsentierte er die Fahne. Als Dankeschön für seinen unermüdlichen Einsatz hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola dem 63-Jährigen jetzt die Mitgliedschaft geschenkt.

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Es ist geschafft. Deutschland ist zum vierten Mal Weltmeister. Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller und Kollegen stehen nun in einer Riege mit den Helden von 1954, 1974 und 1990.

Mit dem 1:0-Erfolg der DFB-Auswahl über Argentinien hat außerdem eine kuriose Serie ihre Fortsetzung gefunden: Auch Brasilien und Italien hatten ihren vierten WM-Titel nach 24 Jahren Wartezeit geholt.

Deutschland 2014 – das ist ein Team der Superlative. Nicht nur wegen des Titels. Denn: Keine Mannschaft …

… hat bei einer WM-Endrunde mehr Tore geschossen, seit das Teilnehmerfeld 32 Mannschaften umfasst. Die DFB-Auswahl erzielte in sieben Spielen 18 Treffer und stellte damit den Rekord von Brasilien ein, aufgestellt beim Turnier 2002 in Japan und Südkorea. Das entspricht einer Quote von 2,57 Toren pro Partie. Da passt es, dass Mario Götzes Tor auch einen anderen Rekord egalisierte. Es war der 171. Treffer der WM 2014, nur bei der Endrunde 1998 in Frankreich waren genauso viele Tore gefallen. Die torhungrigste Weltmeistermannschaft aller Zeiten stellte ebenfalls Deutschland: 1954 brachte es die Elf um Fritz Walter auf 25 Tore in sechs Spielen (4,17 pro Partie).

… aus Europa ist vorher Weltmeister auf dem amerikanischen Kontinent geworden – weder 1930 in Uruguay (Weltmeister: Uruguay), 1950 in Brasilien (Uruguay), 1962 in Chile (Brasilien), 1970 in Mexiko (Brasilien), 1978 in Argentinien (Argentinien), 1986 in Mexiko (Argentinien) noch 1994 in den USA (Brasilien). Im achten Anlauf hat Deutschland nun den Bann für Europa gebrochen.

… hat einen besseren Torhüter. Manuel Neuer wurde erwartungsgemäß von der FIFA zum besten Keeper des Turniers gewählt. Der 28-Jährige war vor wenigen Monaten schon zum Welttorwart 2013 ernannt worden. Vier Tore kassierte Neuer bei der WM 2014 in sieben Spielen, viermal spielte er zu Null. Neuer hielt 86 Prozent der abgegebenen Schüsse auf sein Tor. Das größte Aufsehen erregte seine Parade gegen Karim Benzema in der Schlussminute des Viertelfinales gegen Frankreich (1:0) und sein Auftritt im Achtelfinale gegen Algerien (2:1), als er die Position des Liberos wiederbelebte.

… ist häufiger bei einem Turnier bis zum Schluss dabei. Zum achten Mal stand das DFB-Team im WM-Finale, zwölf Halbfinalteilnahmen stehen zu Buche. Seit 2002 war Deutschland viermal in Folge in der Runde der letzten vier bei der WM vertreten – Rekord. Außerdem wurde in diesem Zeitraum das EM-Finale 2008 und das EM-Halbfinale 2012 erreicht.

… hat einen erfolgreicheren Nationaltrainer. Die Bilanz von Joachim Löw als Chefcoach: 2008 EM-Finale, 2010 WM-Dritter, 2012 EM-Halbfinale, 2014 Weltmeister – mehr Konstanz geht kaum. Das Finale gegen Argentinien am Sonntagabend war Löws 112. Länderspiel und sein 77. Sieg. In den zurückliegenden 33 Pflichtspielen unter seiner Regie gab es nur eine Niederlage (1:2 gegen Italien bei der EURO 2012) sowie zwei Unentschieden (4:4 gegen Schweden, 2:2 gegen Ghana). Der Rest: nichts als Siege.

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… hat bessere Joker. Fünf Tore auf dem Weg zum Titelgewinn gingen auf das Konto von eingewechselten Spielern, darunter das entscheidende im Finale durch Mario Götze. Auch das 1:0 von André Schürrle im Achtelfinale gegen Algerien und das 2:2 von Miroslav Klose gegen Ghana waren Gold wert. Allein Schürrle netzte nach seinen Einwechslungen dreimal ein, er ist damit der Top-Joker der WM.

… hat einen erfolgreicheren WM-Torschützen. Klar, Thomas Müller (fünf Tore) ist diesmal nicht Torschützenkönig geworden, dieser Titel ging an den Kolumbianer James Rodriguez (sechs Tore). Aber dafür haben wir einen Miroslav Klose. Die Tore gegen Ghana und Brasilien waren seine WM-Treffer 15 und 16. Der 36-Jährige überholte damit den Brasilianer Ronaldo und ist nun die Nummer eins der ewigen WM-Torjägerliste.

… hat mehr Spiele in der WM-Geschichte bestritten. Das Endspiel gegen Argentinien war die 106. Partie und der 66. Sieg. Der Erstplatzierte der ewigen WM-Tabelle, Brasilien, ist nur noch neun Punkte entfernt. Deutschland hat 218 Zähler, Brasilien als fünfmaliger Weltmeister 227. Mehr Tore als die Selecao (221) hat die DFB-Auswahl (224) jetzt schon aufzuweisen.

… lockte mehr Zuschauer in Deutschland vor die Fernsehschirme. 34,65 Millionen sahen den 1:0-Triumph gegen Argentinien in der ARD. Das WM-Finale 2014 war damit die meistgesehene Sendung aller Zeiten im deutschen Fernsehen – vor dem Halbfinale gegen Brasilien (32,57 Millionen). Auch die restlichen Plätze in der Top Ten gehören ausschließlich dem deutschen Nationalteam. Auf Position zwölf folgt eine Episode der Schwarzwaldklinik von 1985 (27,97 Millionen).

… hat jemals ein derart grandioses WM-Halbfinale abgeliefert. Das 3:4 von 1970 gegen Italien gilt als Jahrhundertspiel, das 7:1 gegen Brasilien von 2014 ist das Spiel des neuen Jahrhunderts. Noch nie gab es einen höheren Sieg im WM-Halbfinale, noch nie hat ein WM-Gastgeber eine klarere Niederlage eingesteckt.

… hat mehr Pässe gespielt. 5.084 Zuspiele wurden in sieben Partien beim deutschen Team gezählt, 82 Prozent davon (4.157) kamen an. Argentinien liegt auch in dieser Statistik auf dem zweiten Platz: 4.318 Pässe spielte die Albiceleste, 3.344 (77 Prozent) landeten beim Mitspieler. Logisch, dass auch die besten Passspieler das DFB-Trikot trugen, nämlich Philipp Lahm (562 von 651) und Toni Kroos (537 von 633). Rang drei belegt der Argentinier Javier Mascherano (626 Pässe, 536 angekommen), dahinter folgen mit Bastian Schweinsteiger (412 von 467) und Jerome Boateng (379 von 461) schon wieder zwei Weltmeister.

… hat eine längere Fahne. Und das hat nichts mit dem Feiern zu tun. Der Farmer Amjad Hossain aus Bangladesch hat die längste Deutschland-Fahne der Welt gefertigt. 3,5 Kilometer ist sie lang, sechs Jahre hat er dafür gebraucht und zur Finanzierung sogar Teile seines Ackerlandes verkauft. Rechtzeitig vor dem WM-Finale präsentierte er die Fahne. Als Dankeschön für seinen unermüdlichen Einsatz hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola dem 63-Jährigen jetzt die Mitgliedschaft geschenkt.