Weigl: "Pokal? Eine besondere Atmosphäre"

Den "unverarbeitbaren" Ball gibt es nicht. Jedenfalls nicht für Julian Weigl. Der gerade 21 Jahre junge Nationalspieler stoppt und kontrolliert jedes Zuspiel. Vorurteilslos, fehlerlos. Er gilt als extrem zuverlässiger Sechser. Technisch ist ihm sowieso keiner über. Der Oberbayer, der jetzt im Pott zuhause ist, hält den Bundesligarekord für die meisten Pässe in einer Partie. 214. Bayerns Alonso gehörte die alte Bestmarke, dann kam Dortmunds Weigl. Und das, obwohl er damals im Spiel gegen Köln nach 83 Minuten vom Platz ging. Vor dem Pokalspiel am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) spricht der Nationalspieler über den Gegner 1. FC Union Berlin, den Umbruch bei Borussia Dortmund und einen guten Ratgeber.

DFB.de: Herr Weigl, sind Sie eigentlich ein "Viel-Fußball-Kucker"?

Julian Weigl: Ja, so würde ich mich schon bezeichnen. Wenn ich nicht selbst auf dem Feld stehe, schaue ich eigentlich das Wochenende durch Fußball. Und unter der Woche verfolge ich die Spiele in der Champions League und Europa League. Als ziemlich zu Beginn der Saison Manchester United gegen City spielte, saß ich vor dem Fernseher, und auch den Clásico verpasse ich nie.

DFB.de: Lief diese Saison schon Union Berlin bei Ihnen zu Hause?

Weigl: Tatsächlich habe ich Union in der Konferenz gesehen und ich kenne sie ja auch durch meine beiden Saisons für 1860 München aus der 2. Bundesliga. In der Alten Försterei herrscht immer eine super Stimmung. Es ist jedenfalls kein Nachteil, dass wir in Dortmund spielen. So oder so, wir gehen selbstbewusst ins Spiel. Ich bin mir sicher, wir werden das Achtelfinale erreichen.

DFB.de: Sind Ihnen einzelne Union-Spieler vertraut?

Weigl: Ich kenne Kenny Redondo noch aus der Zeit, als ich für Sechzig und er in Unterhaching spielte. Ich weiß, dass Collin Quaner bei Union im Sturm spielt. Ich kannte Bobby Wood, der jetzt zum HSV gewechselt ist. Erol Zejnullahu kenne ich und natürlich Tonis Bruder Felix Kroos. Der DFB-Pokal ist immer eine coole Sache. Es ist eine besondere Atmosphäre, wenn man in einem K.o.-Spiel auf dem Platz steht und weiß: Eine Mannschaft scheidet aus! Vor zwei Jahren spielte ich noch im Pokal für eine unterklassige Mannschaft. Jetzt sind wir der Favorit und wir wollen gegen Union den Ansprüchen gerecht werden.

DFB.de: Das Pokalspiel ist eins von sieben Pflichtspielen binnen 21 Tagen. Nach den beiden Länderspielen in Hamburg und Hannover begann für Sie direkt eine Hochbelastungsphase. Viele Trainingseinheiten können da nicht mehr stattfinden, oder?

Weigl: (lacht) Stimmt, in solchen Phasen geht es vorrangig darum, zwischen den Spielen zu regenerieren und sich wieder auf das nächste Spiel vorzubereiten.

DFB.de: Was ist da für Sie richtig?

Weigl: Einen Tag nach dem Spiel gehe ich immer zur Massage, damit werden die Muskeln gelockert. Und wir steigen regelmäßig ins Eisbad. Beides tut mir gut.



Den "unverarbeitbaren" Ball gibt es nicht. Jedenfalls nicht für Julian Weigl. Der gerade 21 Jahre junge Nationalspieler stoppt und kontrolliert jedes Zuspiel. Vorurteilslos, fehlerlos. Er gilt als extrem zuverlässiger Sechser. Technisch ist ihm sowieso keiner über. Der Oberbayer, der jetzt im Pott zuhause ist, hält den Bundesligarekord für die meisten Pässe in einer Partie. 214. Bayerns Alonso gehörte die alte Bestmarke, dann kam Dortmunds Weigl. Und das, obwohl er damals im Spiel gegen Köln nach 83 Minuten vom Platz ging. Vor dem Pokalspiel am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) spricht der Nationalspieler über den Gegner 1. FC Union Berlin, den Umbruch bei Borussia Dortmund und einen guten Ratgeber.

DFB.de: Herr Weigl, sind Sie eigentlich ein "Viel-Fußball-Kucker"?

Julian Weigl: Ja, so würde ich mich schon bezeichnen. Wenn ich nicht selbst auf dem Feld stehe, schaue ich eigentlich das Wochenende durch Fußball. Und unter der Woche verfolge ich die Spiele in der Champions League und Europa League. Als ziemlich zu Beginn der Saison Manchester United gegen City spielte, saß ich vor dem Fernseher, und auch den Clásico verpasse ich nie.

DFB.de: Lief diese Saison schon Union Berlin bei Ihnen zu Hause?

Weigl: Tatsächlich habe ich Union in der Konferenz gesehen und ich kenne sie ja auch durch meine beiden Saisons für 1860 München aus der 2. Bundesliga. In der Alten Försterei herrscht immer eine super Stimmung. Es ist jedenfalls kein Nachteil, dass wir in Dortmund spielen. So oder so, wir gehen selbstbewusst ins Spiel. Ich bin mir sicher, wir werden das Achtelfinale erreichen.

DFB.de: Sind Ihnen einzelne Union-Spieler vertraut?

Weigl: Ich kenne Kenny Redondo noch aus der Zeit, als ich für Sechzig und er in Unterhaching spielte. Ich weiß, dass Collin Quaner bei Union im Sturm spielt. Ich kannte Bobby Wood, der jetzt zum HSV gewechselt ist. Erol Zejnullahu kenne ich und natürlich Tonis Bruder Felix Kroos. Der DFB-Pokal ist immer eine coole Sache. Es ist eine besondere Atmosphäre, wenn man in einem K.o.-Spiel auf dem Platz steht und weiß: Eine Mannschaft scheidet aus! Vor zwei Jahren spielte ich noch im Pokal für eine unterklassige Mannschaft. Jetzt sind wir der Favorit und wir wollen gegen Union den Ansprüchen gerecht werden.

DFB.de: Das Pokalspiel ist eins von sieben Pflichtspielen binnen 21 Tagen. Nach den beiden Länderspielen in Hamburg und Hannover begann für Sie direkt eine Hochbelastungsphase. Viele Trainingseinheiten können da nicht mehr stattfinden, oder?

Weigl: (lacht) Stimmt, in solchen Phasen geht es vorrangig darum, zwischen den Spielen zu regenerieren und sich wieder auf das nächste Spiel vorzubereiten.

DFB.de: Was ist da für Sie richtig?

Weigl: Einen Tag nach dem Spiel gehe ich immer zur Massage, damit werden die Muskeln gelockert. Und wir steigen regelmäßig ins Eisbad. Beides tut mir gut.

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DFB.de: Mit Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan haben drei Leistungsträger Dortmund den Rücken gekehrt, gleichzeitig kamen acht Neuzugänge dazu. Wie haben Sie als Mannschaft den Umbruch hinbekommen?

Weigl: Die sportliche Führung von Borussia Dortmund hat mal wieder ihr gutes Gespür bewiesen. Keine Frage, wir haben uns wieder super verstärkt. Die Neuzugänge passen nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich ins Team. Unser Trainer hat vom ersten Tag der Vorbereitung daran gearbeitet, dass die Neuen unser Spiel verinnerlichen und dass wir als Team zusammenwachsen – beides konnte ich spüren, als ich nach meinem Urlaub nach der EM Anfang August eingestiegen bin. Dass es so früh schon so gut funktioniert hat, macht uns froh, aber man hat etwa auch in Leverkusen sehen können, dass noch nicht alles rund läuft. Wir müssen jetzt an den Feinheiten arbeiten. Der Zusammenhalt in der Mannschaft jedenfalls ist stark. Und alle Spieler brennen auf ihre Einsätze, die ganz jungen wie Ousmane Dembelé oder Emre Mor, aber auch erfahrenere Spieler wie Sebastian Rode oder Marc Bartra. Zu unserem Ballbesitzspiel war es wichtig, dass wir Tempo dazu bekommen haben. Gerade Dembelé und Mor lösen mit ihren Fähigkeiten in "Eins-gegen-Eins"-Situationen vieles auf. Es macht Spaß.

DFB.de: Standen Sie schon mal im Footbonaut?

Weigl: Ja, als mein Kumpel Maxi Wittig von 1860 München zu Besuch war, wollte ich ihm das zeigen. Für die Jugend ist es eine super Sache. Um die Schnelligkeit des Handelns und das räumliche Sehen zu verbessern, kann der Footbonaut einem jungen Spieler definitiv weiterhelfen.

DFB.de: Ihnen wird die Wundermaschine, die binnen sieben Minuten 100 Bälle auswirft, keine Probleme bereitet haben. Sie verarbeiten jeden Ball, oder?

Weigl: (lacht) Na ja, jeden auch nicht, aber es zählt schon zu meinen Stärken, dass ich die Bälle gut verarbeiten kann. Ich wurde halt mit einer guten Technik gesegnet.

DFB.de: Wo und wie fand diese Segnung statt?

Weigl: Ich habe ganz früh schon mit meinem Papa geübt, wie man Bälle annimmt. Er hat den Ball hoch in die Luft geschossen und ich musste ihn kontrolliert stoppen. Wir haben das stundenlang geübt, und es hat sich ausgezahlt. Jedes Wochenende standen wir auf dem Fußballplatz. Er hat fast kein Spiel von mir verpasst. Mein Vater war für meine fußballerische Entwicklung also sehr wichtig.

DFB.de: Wie kommt es, dass Sie als Oberbayer aus Bad Aibling so perfekt Hochdeutsch sprechen?

Weigl: Keine Sorge, ich kann schon fließend Bayerisch sprechen. Ich passe mich halt meiner Umgebung an. Wenn ich wie zuhause sprechen würde, ginge das im Pott gar nicht. Aber wenn ich Weihnachten zuhause bei meiner Oma bin, spreche ich komplett Bayerisch. Meine Oma würden die meisten nördlich von München nicht verstehen. Meine Heimat ist mir sehr wichtig. Weihnachten werde ich wieder dort verbringen.

DFB.de: Zum Schluss müssen wir noch über Bastian Schweinsteiger reden. Bei seinem Abschiedsspiel gegen Finnland wurden Sie eingewechselt, was nicht unbedingt nur Zufall war. Wie sind Sie während der Zeit im EM-Teamquartier in Evian ins Gespräch gekommen?

Weigl: Ich habe ihn, glaube ich, irgendetwas über Rosenheim gefragt, wo wir ja beide aufgewachsen sind. So kamen wir ins Gespräch und haben uns gleich gut verstanden. Für mich ist sein Rat wertvoll. Viele Dinge sind für mich doch sehr neu. Überall dort, wo ich denke, da bin ich noch zu frisch im Geschäft, kann mir Bastian gute Ratschläge geben. Und wenn ich ihn anspreche, habe ich nie den Eindruck, dass ihn das nervt. Das schätze ich sehr. Ich hoffe jedenfalls, dass der Kontakt zu Bastian nicht abreißt.